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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 5. <strong>Die</strong> Bibliothek 95<br />

69-10). Daß diese philosophische Literatur benutzt wurde, lassen zwei kleine<br />

Kodizes mit schulmäßigen Schriften und Notizen zu Aristoteles erraten, die<br />

nicht im Katalog von 1530 verzeichnet sind und in deren einer eine Quaestio<br />

des Trierer Magisters Johannes Pistoris erwähnt wird, der der Abtei sehr nahestand<br />

(vgl. Becker :XXXIII S. 58). Doch dies sind nur einige Namen unter anderen.<br />

- Heute nachgewiesene Handschriften in K 9, nicht nachgewiesen: 15.<br />

Was die Sachgruppe L, Naturphilosophie und Naturwissenschaften im allgemeinen,<br />

eingeschlossen Medizin und Mathematik, betrifft, so ist auch hier das<br />

Verhältnis der Handschriften zu den Drucken beeindruckend (Drucke: 45,<br />

Handschriften: 25), wobei immer wieder bedacht werden muß, daß die Zahlen<br />

sich nur auf den Katalog von 1530 beziehen, nicht aber auf die dort nicht<br />

erwähnten, in Sonderbibliotheken usw. vorhandenen Bücher. Richard Laufner<br />

zählt als Autoren auf Seneca, Aristoteles, Albertus Magnus, Beda, Plinius. Er<br />

weist auch auf die bedeutende Zahl medizinischer Werke hin und erwähnt u. a.<br />

Handschriften mit den Traktaten des arabischen Gelehrten Rasis (s. Vz. Nr. 168,<br />

dort auch Avicenna in der Übersetzung von Gerhard von Cremona und Peter<br />

Virsen, Mitglied der Universität Trier, und Nr. 182; vgl. Matheus, Trier S. 281).<br />

Da indes vieles anonym oder nur auszugsweise mitgeteilt ist und so dem Blick<br />

leicht entgeht, verweise ich auf einige Nummern des Verzeichnisses, die zugleich<br />

weitere Namen bringen: 127, 147 (schon von Laufner genannt), 232. Nicht im<br />

Katalog von 1530 steht ein heute in Florenz befindlicher Kodex mit Hildegards<br />

von Bingen Liber subtilitatum diversarum naturarum et creaturarum; er gehörte zu der<br />

Sonderbibliothek der Propstei Villmar und steht deshalb nicht im Katalog (Vz.<br />

Nr. 134). Laufner bringt weiter einen Überblick über die erdkundlich-astronomische<br />

und die agrarische und bau technische Literatur, die natürlich hier ebensowenig<br />

erschöpfend sein kann wie bei den vorausgehenden Sachgebieten, aber<br />

aufschlußreich ist, weil besonders die Drucke berücksichtigt werden. Wenn er<br />

zu Anfang "den Druck ,Sphera mundi' des Johannes Anglicus und Georg Peurbachs<br />

,Theoria planetarum' " nennt, so hatte dieses Interesse in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong><br />

längst Tradition; denn schon im 10. Jahrhundert versuchte der Mönch Remigius,<br />

der mit größter Wahrscheinlichkeit mit dem späteren gleichnamigen Abt von<br />

Mettlach gleichzusetzen ist, vom Erzbischof Gerbert von Reims (nachher Papst<br />

Silvester 11.) eine sphaera, einen Himmelsglobus, zu erlangen, was ihm aber anscheinend<br />

bei dem vielbeschäftigten Manne nicht gelang (vgl. Becker XVIII<br />

S. 12 f.). - Heute nachgewiesene Handschriften in L: 10, nicht nachgewiesen:<br />

15.<br />

Gegenüber Josef Montebaur hat Richard Laufner geltend gemacht, daß die<br />

Sachgruppe M, Poesie und Redekunst, nicht vernachlässigt war und sich gerade<br />

hier mit 100 Drucken gegen 15 Handschriften wiederum der große Aufschwung<br />

im Bestand des ausgehenden 15. Jahrhunderts zeigt. Außer den Handschriften,<br />

die im Katalog verzeichnet sind, müssen aber noch - wie schon öfter betont -

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