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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 5. <strong>Die</strong> Bibliothek 91<br />

Benzing, Katalog von 1978 Nr. 12 Getzt Badische LandesBi), Nikolaus de Blony,<br />

Sermones, Druck 1494-95 (BI. 40 f Nr. D 102). Merkwürdigerweise besitzt die<br />

Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier, die so viele Handschriften<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> birgt, aus diesem Kloster nur zwei Inkunabeln: Ink. 41, Ceremonie<br />

et Ordinarius divinorum officiorum Bursfeldensium, gedruckt 1474/ 75<br />

(nicht im Katalog) und Ink. 76, Hieronymus, exegetische Schriften (BI. 17 f Nr. A<br />

95). Ink. 76 besteht aber aus zwei Bänden, beide gedruckt in Venedig 1497/ 98,<br />

von denen jedoch nur der eine unter der alten Signatur A 95 verzeichnet ist.<br />

Für den anderen Band ist keine Entsprechung zu finden, wohl aber enthielten<br />

Montebaur N r. 50 - 54 inhaltlich diesen Teil; diese Handschriften sind bis heute<br />

nicht aufgetaucht. Sollten sie im 16. Jahrhundert aus der Bibliothek ausgeschieden,<br />

irgendwie anders verwertet und durch den Schwesterband zu A 95 ersetzt<br />

worden sein? <strong>Die</strong>s würde bedeuten, daß über laufende Veränderungen in den<br />

Regalen durch Neuerwerbungen und -einstellungen allmählich der Katalog von<br />

1530 (und auch weiter seine uns vorliegende Kopie nach 1550) unbrauchbar<br />

wurde und sich eine völlige Neuordnung der Signaturen nahelegte, über die wir<br />

nicht genügend Bescheid wissen. Es sei vorausnehmend gesagt, daß die späteren<br />

Signaturen des 17./18. Jahrhunderts am ehesten wieder einen Anhalt geben: <strong>Die</strong><br />

Handschriften erhielten eine einfache Zahlensignatur (in Schablonenschrift auf<br />

dem Rücken), die Drucke, gleich welcher Art, eine Klassifizierung durch einen<br />

Buchstaben und eine darunter stehende Zahlengruppe. Doch hier gab es bald<br />

wieder Verschiebungen, wie etwa SInk. 76 zeigt, wo auf dem Vorblatt verzeichnet<br />

sind:<br />

D C<br />

-- und - . -<br />

6-12 5-8<br />

Obwohl keine eigentliche Übersicht über die Fülle der Inkunabeln und Frühdrucke<br />

gegeben ist, können doch auf Grund des Katalogs um 1530 einige<br />

Schlüsse für die geistige Welt des Konvents in der Zeit nach der E rneuerung<br />

durch Abt Johannes Rode versucht werden. Dazu bieten sich vor allem die<br />

Vergleiche zwischen dem Zuwachs an Druckwerken und den vorhandenen<br />

Handschriften in den einzelnen Sachabteilungen an.<br />

Als am Ende des 15. Jahrhunderts und dann ganz stark im 16.Jahrhundert<br />

das gedruckte Buch in der Bibliothek den ersten Platz eroberte, bedeutete dies<br />

nicht nur das Ende des Skriptoriums, es sanken auch vielfach Kenntnis und<br />

Wertschätzung der individuellen Buchform der Handschrift. Doch gab es in der<br />

südlichen Trierer Abtei offenbar noch bis in die ersten Jahrzehnte des Reformationsjahrhunderts<br />

humanistisch interessierte Mönche, denen etwas am geschriebenen<br />

Text lag. <strong>Die</strong> Prioren Johannes Bracht, Hubert von Köln und der Abt<br />

E berhard IV von Kamp dürften hierzu gehört haben. Aber schon vorher, zur<br />

Rodezeit schränkte der vornehmlich auf den Inhalt, das heißt in diesem Fall<br />

auf die geistliche Literatur, ausgerichtete Sinn den Blick ein und schied alte

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