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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 5. <strong>Die</strong> Bibliothek 89<br />

min war 01z. Nr. 231), doch ist diese Handschrift nicht im Katalog von 1530<br />

aufgeführt. Der Bücherankauf aus <strong>St</strong>. Alban bleibt also nicht durchschaubar. -<br />

Von einem anderen Kauferwerb haben wir aus den Kodizes selbst gute Belege<br />

(vgI. Montebaur S. 28 f.; Vz. Nr. 177 - zu lesen vendiderunt, nicht rediderunt wie<br />

Montebaur - und Nr. 199). <strong>Die</strong>se Bücher wurden zusammen mit anderen und<br />

mit Kleinodien 1430 von den Cölestinern in Oybin bei Zittau Abt Johannes<br />

Rode verkauft, als sie durch den Hussitenkrieg in Not geraten waren. Der Verweis<br />

auf die Cölestiner de s.Michaele sub wischgradu (f Hs 717/ 272 BI. 1') ist schwer<br />

zu deuten, doch gehört der Kodex sicher zu dem Ankauf aus Oybin. Der von<br />

Montebaur (S.28) zitierte Kolophon aus T Hs 1206/ 504 0lz. Nr. 320) kann<br />

nicht für die Zugehörigkeit der gesamten Handschrift zu diesem Bestand gelten,<br />

wohl können die Lagen BI. 3-137 für eine solche Herkunft zeugen. <strong>Die</strong> Handschrift<br />

hat nämlich einen in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> auch sonst vorkommenden <strong>St</strong>empeleinband<br />

und enthält im zweiten Teil trierische Texte; man muß also ein Umbinden<br />

in Rechnung stellen. Es sei auch vermerkt, daß in der Aussage des Kolophons<br />

zwei Tätigkeiten unterschieden werden müssen. Niedergeschrieben wurde der<br />

Text BI. 125r -137v im Oktober 1421 von einer unbekannten Hand, verfaßt (Hs:<br />

collectum) von dem damaligen Magister Konrad von Soest, später Bischof von<br />

Regensburg, im vorausgehenden Monat September im Lager von Saaz in Böhmen;<br />

bei Montebaur ist dies nicht klar. Es spricht auch einiges dafür, die beiden<br />

Handschriften der Schreiber Johannes Hußler und Paulus Kaczkh aus dem Meißener<br />

Land zu dem Erwerb zu zählen, zumal Hußler aus Ölsnitz (sehr wahrscheinlich<br />

östlich von Zittau) stammt; sein Psalter ist für ein <strong>St</strong>ift (prepositum<br />

nostrum) mit Bartholomäuspatrozinium geschrieben (vgI. T Hs 476/ 1 BI. 183 v ,<br />

181 v und sr, wobei allerdings die Translatio Mathie am 12. Oktober im Kalendar<br />

überrascht; zu Kaczkh, der 1422 geschrieben hat, vgI. Vz. Nr. 185).<br />

Eine größere Schenkung machte auch Heinrich Meder de Hallis in Schwaben<br />

(vgI. Vz. Nr. 189, 290, 350; Montebaur S. 29). Auf welche Weise zwei Kodizes<br />

mit Zisterzienserprovenienz nach Trier kamen, ist ungewiß (s. Vz. Nr. 300, 598).<br />

Schenkungen aus Akademiker- bzw. Universitätskreisen sind nicht selten (vgI.<br />

Montebaur S. 29): lic. theoL Johannes von Amelburg (s. S Hs 28 BI. 32 v ; Vz.<br />

Nr. 249); Magister Johannes Pistoris (vgI. S Hs 28 BI. 29 v , 49 f<br />

; S Hs 63 BI. 150 v ;<br />

Vz. Nr. 371); sacre theologie professor Gerhard Brant; 1) sie sind auch im Nekrolog<br />

der Abtei erwähnt. All dem nachzugehen, was etwa die Namen von auswärtigen<br />

Schreibern und von Vorbesitzern über die Beziehungen zur Bibliothek des Klosters<br />

aussagen können, ist hier nicht möglich. Doch sei zum Schluß noch auf<br />

den schönen brüderlichen <strong>St</strong>iftungsvermerk verwiesen, den der Bruder des<br />

1) Vgl. S Hs 28 BI. 25 r , 48 v ; Vz. Nr. 348; eine Identifikation mit dem gleichnamigen<br />

Heidelberger Theologen scheint nicht angebracht, vgl. fuTTER, Heidelberger Universität<br />

Reg.

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