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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 5. <strong>Die</strong> Bibliothek 87<br />

bände, auf denen die Rautenfelder mit kleinen Blumen- oder Rhombenstempeln<br />

gefüllt sind, andere mit größeren Gebilden, die Tiermotive (Hirsch, Einhorn,<br />

Adler), Wappen, Lilie, allerlei Pflanzenmotive und dgl. bringen. Gegen 1500 und<br />

später sind die Deckel oft reich mit Rahmen aus Blumengehängen und <strong>St</strong>empeln<br />

aller Art geschmückt. Ganz charakteristisch für die Abtei sind der Rundstempel<br />

mit dem Bild des heiligen <strong>Matthias</strong>, der Bandstempel mit seinem Namen und<br />

das Signet mit Beil und <strong>Eucharius</strong>stab, doch erscheinen sie in Verbindung mit<br />

anderen typischen Bildstempeln (Mutter Gottes, Gotteslamm, hl. Katharina,<br />

hl. Benedikt, Veronikabild, Christus als Erbärmdebild oder? Keltertreter, Evangelistensymbole),<br />

und sehr früh und immer wieder kommt das hi!f maria vor (s.<br />

§ 5,2a Nr. 38, dort Verweis auf Abb. aus Rare books .. . ). Ein zweiter <strong>St</strong>. Mattheiser<br />

Mönch, Nikolaus Keymbach, ist um 1465 als Buchbinder bezeugt (s. ebd.<br />

Nr. 333), doch ist nicht klar, ob er mit <strong>St</strong>empeln gearbeitet hat. Ein dritter<br />

mit Namenstempel ff.wigandus hat <strong>St</strong>. Mattheiser Einbände gefertigt (Frühdruck<br />

Flavius Josephus von 1502, TMBi Nr. f.3), kann aber nicht mit einem sonst<br />

bekannten Mönch des Klosters gleichgesetzt werden; seine <strong>St</strong>empel weichen fast<br />

alle von den üblichen ab. 1 ) Ob auch wandernde Buchbinder oder nur Mönche<br />

des Klosters die Einbände gefertigt haben, ist kaum festzustellen. Auf diese<br />

spätgotischen Einbände folgen im frühen 16. Jahrhundert Renaissancebindungen,<br />

die wohl eher mit Rollstempeln bearbeitet sind und über deren Meister<br />

kaum etwas auszumachen ist (über Mönche als Buchbinder im 17./18. Jahrhundert<br />

s. § 5,le).<br />

Erst aus dem Ende des Jahrhunderts stammt nun auch, wie Josef Montebaur<br />

nachgewiesen hat, die Katalogisierung der Bibliothek. Der einzige noch vorhandene<br />

Katalog (f Hs 2229/ 1751, vgl. Montebaur S. 38 - 54) ist allerdings eine<br />

Abschrift aus der "Zeit zwischen 1550 und 1575", hergestellt für den Fr. Martin<br />

Gorrens und sehr wahrscheinlich auch von ihm selbst verfaßt. <strong>Die</strong> Vorlage dafür<br />

wird "nicht lange nach 1525" angelegt sein, Montebaur gibt an: "um das Jahr<br />

1530" (S. 41) und charakterisiert ihn als "Realkatalog". Man legte nämlich den<br />

Hauptwert nicht auf den <strong>St</strong>andort, "sondern versuchte, unabhängig von diesem,<br />

Bücher verwandten Inhalts im Katalog selbst zusammen zu stellen" (S. 43). <strong>Die</strong><br />

Katalogisierung selbst - hier einbegriffen die Signaturen und die systematisch<br />

angebrachten Eigentumsvermerke (Abteititel mit beiden Patronen <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong><br />

und <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> extra muros Treverenses) - ist indes nach dem Bau der Bibliothek<br />

anzusetzen, also gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Doch geschah noch vor der<br />

Niederschrift der oben genannten Vorlage eine Verschiebung, indem man die<br />

Gruppe A in zwei Gruppen A und B teilte. Es wurden dann nur im Katalog<br />

1) Herrn Professor Dr. Ernst KYRISS, der noch im Alter von über 90 Jahren die<br />

E inbände der <strong>St</strong>adtbibI. Trier erforscht hat, verdanken wir die Abreibungen von 85 vorkommenden<br />

<strong>St</strong>. Mattheiser <strong>St</strong>empeln für unser Archiv.

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