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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 5. <strong>Die</strong> Bibliothek 85<br />

schollene Kodex H 56 (= Montebaur Nr. 467, vgI. ebd. S. 16), ein Johannes Andreae,<br />

Super Decretales, war 1369 in Paris erworben worden. Ob die 1374 und<br />

1378 von dem Aachener Kanoniker Hubert de Roy und die von Lambertus geschriebenen<br />

Teile von T Hs 954/ 1869 0lz. Nr. 172) schon im 14. Jahrhundert<br />

oder etwas später nach <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> gelangt sind, ist nicht festzustellen. Sie könnten<br />

auch zu den Büchern gehören, die Abt Johannes Rode der Kartause <strong>St</strong>. Alban<br />

bei seinem Eintritt geschenkt, später aber als Abt für seine Abtei zurückgekauft<br />

hat (vgI. S Hs 28 BI. 48 v und 29 S. 28; Redlich S. 40; Montebaur S. 20); leider gibt<br />

es keine Liste der Bücher.<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Handschriften, die aus der Zeit zwischen 1250 und 1420 stammen,<br />

beläuft sich auf etwa 100. Von diesen enthalten aber ca. 20 auch Texte,<br />

die im 15. Jahrhundert geschrieben und zum Teil auch verfaßt worden sind.<br />

Wieder muß berücksichtigt werden, daß hierunter solche sein können, die erst<br />

durch oder unter Abt Johannes Rode in die <strong>St</strong>. Mattheiser Bibliothek gelangten.<br />

Obwohl darunter zahlreiche geistliche Literatur ist, und auch andere Interessen<br />

zu erkennen sind, ist es also nicht geraten, hieraus Schlüsse über das geistige<br />

Leben des Konventes im 14. Jahrhundert zu ziehen. - Josef Montebaur hat<br />

eine Übersicht über den Bibliotheksbestand zu Ende des 14. Jahrhunderts zusammengestellt<br />

(S. 17 -19), in der jedoch einzelnes zu überprüfen wäre (z. B.<br />

Jacobus de <strong>St</strong>raelen: Expositio in Apocalypsin?).<br />

Kann man für die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts noch literarische Tätigkeit<br />

und ein Skriptorium voraussetzen (vgl. den Bericht des Mönches Heinrich),<br />

so sind uns dafür für das 14. Jahrhundert kaum Zeugnisse überliefert. Ob es<br />

sich bei Conradi de Wellen probissimi pueri 0lz. Nr. 31) um einen jungen Oblaten<br />

oder einen Mönch handelt, ist nicht auszumachen; das Gleiche gilt für Suederus,<br />

der seine Schreibertätigkeit in Gedichtform verewigt hat 01z. Nr. 137). Der Frater<br />

Johannes Guntrami 0lz. Nr.2) ist mit großer Wahrscheinlichkeit als ein<br />

Mönch der Abtei zu betrachten. So mag die Vermutung nicht abwegig sein, daß<br />

bis zur Rodeschen Reform die Mehrung des Bibliotheksbestandes kaum durch<br />

eigene Produktion geschah, sondern durch Kauf, Schenkung, vielleicht auch<br />

durch Auftrag an Außenstehende (vgI. Vz. Nr. 112, getilgter Besitzvermerk des<br />

Nicholai scolaris; Nr. 68, Texte der Schreiberinnen aleith) claricia, <strong>St</strong>. Irminen?).<br />

<strong>Die</strong>se Vermutung erhält dadurch weitere <strong>St</strong>ützung, daß Abt Joffrid (Gottfried<br />

II.) einen Notar aus der <strong>St</strong>adt, Werner von Arencey, als scriba hatte, was<br />

hier wohl sachlich auch "Sekretär" bedeutet. 1 )<br />

1) Bezeugt 1389 III 11 - um 1402; K Abt. 1D Nr. 768, 785; Abt. 210 Nr. 417; Vz.<br />

Nr. 107; T Hs 1693/ 70 Bd. I S. 236; vgl. A. HAVERKAMP, <strong>St</strong>oria sociale della citd di Treviri<br />

ne! basso Medioevo (Le citd in ltalia e in <strong>Germania</strong> ne! Medioevo: cultura, istituzioni,<br />

vita religiosa, hg. v. R. ELZE U . G. FASOLI. Bologna 1981 S. 253 - 325, hier S. 286).

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