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18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...

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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />

Verfahren und die das Verfahren abschließende Entscheidung nicht verzögert werden<br />

(VK Schleswig-Holstein, B. v. 03.12.2008 - Az.: VK-SH 12/08).<br />

RZ 2889<br />

Das OLG Düsseldorf lehnt diese Auffassung ausdrücklich ab. <strong>Die</strong> Entstehung einer<br />

Rügeobliegenheit im Nachprüfungsverfahren bedarf - schon aus verfassungsrechtlichen<br />

Gründen - einer eindeutigen Rechtsgrundlage, die in <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 Satz 1 <strong>GWB</strong> nicht<br />

vorhanden ist. <strong>Die</strong> Geltendmachung im Nachprüfungsverfahren erkannter<br />

Vergaberechtsverstöße unterliegt nur der in <strong>§</strong> 113 Abs. 2 Satz 1 <strong>GWB</strong> normierten<br />

Verfahrensförderungspflicht und einer danach in Betracht kommenden Präklusion (OLG<br />

Düsseldorf, B. v. 09.02.2009 - Az.: VII-Verg 66/08).<br />

GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.12.5<br />

Gliederungstext: Vergaberechtsverstöße, die während des laufenden<br />

Vergabenachprüfungsverfahrens entstehen<br />

RZ 2890<br />

<strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 Satz 1 <strong>GWB</strong> ist nach seinem Wortlaut und Sinn nur auf "im Vergabeverfahren",<br />

aber nicht auf erst "im Nachprüfungsverfahren" erkannte Vergaberechtsverstöße anwendbar.<br />

<strong>Die</strong>s muss erst recht gelten, wenn die den Vergaberechtsverstoß begründenden<br />

Tatsachen – z.B. die Eintragung von Gebrauchsmustern – erst im Laufe des<br />

Nachprüfungsverfahrens entstehen (1. VK Bund, B. v. 05.03.2007 - Az.: VK 1 – 139/06).<br />

GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.12.6<br />

Gliederungstext: Festhalten der Vergabestelle an der Entscheidung (Förmelei)<br />

RZ 2891<br />

Ein Zweck der Rügepflicht besteht darin zu verhindern, dass Mängel des Vergabeverfahrens,<br />

die die Vergabestelle bei unverzüglicher Rüge durch den Bieter selbst hätte korrigieren<br />

können, zum Gegenstand eines regelmäßig mit erheblichen Verzögerungen verbundenen<br />

Nachprüfungsverfahrens vor der Vergabekammer gemacht werden. Mithin ist eine Rüge<br />

entbehrlich, wenn die Vergabestelle zu erkennen gibt, dass sie von vornherein und<br />

unumstößlich an ihrer Entscheidung festhalten wird. In einer solchen Situation wäre ein<br />

Festhalten an der Rügepflicht eine von vornherein aussichtslose und mit den Geboten von<br />

Treu und Glauben unvereinbare Förmelei (OLG Dresden, B. v. 21.10.2005 - Az.: WVerg<br />

0005/05; OLG Düsseldorf, B. v. 29.04.2009 - Az.: VII-Verg 76/08; B. v. 26.05.2008 - Az.:<br />

VII - Verg 14/08; B. v. 16.02.2005 - Az.: VII - Verg 74/04; OLG Frankfurt, B. v. 15.07.2008<br />

- Az.: 11 Verg 4/08; OLG Karlsruhe, B. v. 06.02.2007 - Az.: 17 Verg 7/06; OLG<br />

Saarbrücken, B. v. 29.5.2002 - Az.: 5 Verg 1/01; BayObLG, B. v. 23.10.2003 - Az.: Verg<br />

13/03; VK Arnsberg, B. v. 01.02.2006 - Az.: VK 28/05; VK Brandenburg, B. v. 12.09.2007 -<br />

Az.: VK 36/07; VK Hannover, B. v. 6.6.2003 - Az.: 26045 - VgK - 24/2002; VK<br />

Mecklenburg-Vorpommern, B. v. 08.05.2007 - Az.: 3 VK 04/07; VK Nordbayern, B. v.<br />

04.10.2007 - Az.: 21.VK - 3194 - 41/07; VK Rheinland-Pfalz, B. v. 12.04.2005 - Az.: VK<br />

11/05; B. v. 24.02.2005 - Az.: VK 28/04; 1. VK Sachsen, B. v. 06.04.2009 - Az.: 1/SVK/005-<br />

09; B. v. 24.05.2007 - Az.: 1/SVK/029-07; VK Südbayern, B. v. 21.04.2004 - Az.: 24-04/04;<br />

VK Schleswig-Holstein, B. v. 14.11.2008 - Az.: VK-SH 13/08).<br />

RZ 2892<br />

Gibt ein Auftraggeber zu erkennen, dass er auch auf eine Rüge hin sein Verhalten nicht<br />

ändern werde, bedarf es einer Rüge nicht. Bittet z. B. ein <strong>Antrag</strong>steller den Auftraggeber,<br />

der Mitteilung der Vergabeentscheidung den Vergabevermerk - und ein eventuell erstelltes

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