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18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...

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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />

Unternehmens nicht abgeholfen wird. So kann frühzeitig Klarheit über die Rechtmäßigkeit<br />

des Vergabeverfahrens geschaffen werden.<br />

RZ 2835<br />

Bei den so genannten de-facto-Vergaben des <strong>§</strong> 101b Abs. 1 Nr. 2 ist es nicht sachgerecht,<br />

den Unternehmen eine Rügeverpflichtung aufzuerlegen. In diesen Fällen kann sofort ein<br />

Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer gestellt werden.<br />

GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.2<br />

Gliederungstext: Sinn und Zweck der Rüge<br />

RZ 2836<br />

<strong>Die</strong> als Präklusionsregel ausgestattete Vorschrift des <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 soll nach den<br />

Vorstellungen des Gesetzgebers unter dem Gesichtspunkt von Treu und Glauben der<br />

<strong>Einleitung</strong> unnötiger Nachprüfungsverfahren durch Spekulation mit Vergabefehlern<br />

entgegenwirken. Sobald ein Bieter einen Verfahrensverstoß erkennt, soll er ihn gegenüber<br />

dem Auftraggeber unverzüglich (vgl. <strong>§</strong> 121 Abs. 1 Satz 1 BGB) rügen, damit jener den<br />

Fehler korrigieren und damit ein Nachprüfungsverfahren vermieden werden kann (OLG<br />

München, B. v. 02.03.2009 - Az.: Verg 01/09; B. v. 17.09.2007 - Az.: Verg 10/07; B. v.<br />

02.08.2007 - Az.: Verg 07/07; OLG Naumburg, B. v. 05.12.2008 - Az.: 1 Verg 9/08; B. v.<br />

04.01.2005 - Az.: 1 Verg 25/04; BayObLG, B. v. 22.1.2002 - Az.: Verg 18/01; OLG Rostock,<br />

B. v. 06.03.2009 - Az.: 17 Verg 1/09; OLG Thüringen, B. v. 30.03.2009 - Az.: 9 Verg 12/08;<br />

VK Brandenburg, B. v. 07.04.2008 - Az.: VK 7/08; 2. VK Bund, B. v. 15.09.2008 - Az.: VK<br />

2 - 91/08; 1. VK Hessen, B. v. 31.03.2008 - Az.: 69 d VK - 9/2008; VK Nordbayern, B. v.<br />

28.01.2009 - Az.: 21.VK - 3194 - 63/08; B. v. 21.07.2008 - Az.: 21.VK - 3194 - 27/08; 1. VK<br />

Sachsen, B. v. 03.03.2008 - Az.: 1/SVK/002-08; 1. VK Sachsen-Anhalt, B. v. 05.05.2008 -<br />

Az.: 1 VK LVwA 03/08; 2. VK Sachsen-Anhalt, B. v. 15.01.2008 - Az.: VK 2 LVwA LSA –<br />

28/07; VK Schleswig-Holstein, B. v. 14.11.2008 - Az.: VK-SH 13/08; VK Südbayern, B. v.<br />

13.03.2009 - Az.: Z3-3-3194-1-02-01/09; B. v. 16.01.2009 - Az.: Z3-3-3194-1-46-12/09; B.<br />

v. <strong>18.</strong>06.2008 - Az.: Z3-3-3194-1-17-04/08).<br />

GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.3<br />

Gliederungstext: Inhalt der Rügepflicht<br />

RZ 2837<br />

<strong>Die</strong> Vorschrift des <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 <strong>GWB</strong> trägt einen Doppelcharakter; sie beinhaltet einerseits<br />

eine Zulässigkeitsvoraussetzung für den Nachprüfungsantrag, stellt aber andererseits eine<br />

materielle Präklusionsregel dar (1. VK Sachsen-Anhalt, B. v. 05.05.2008 - Az.: 1 VK<br />

LVwA 03/08; VK Südbayern, B. v. 16.01.2009 - Az.: Z3-3-3194-1-46-12/09; B. v.<br />

<strong>18.</strong>06.2008 - Az.: Z3-3-3194-1-17-04/08; B. v. 8.11.2001 - Az.: 35-09/01; im Ergebnis<br />

ebenso für die materielle Präklusion OLG Karlsruhe, B. v. 06.02.2007 - Az.: 17 Verg 7/06;<br />

VK Niedersachsen, B. v. 24.02.2009 - Az.: VgK-57/2008; B. v. 23.02.2009 - Az.: VgK-<br />

58/2008; B. v. 11.02.2009 - Az.: VgK-56/2008).<br />

RZ 2838<br />

<strong>Die</strong> Rügepflicht ist inhaltslos, wenn man davon ausgeht, dass bei Vergaberechtsverstößen,<br />

jedenfalls soweit sie sich in den bekannt gegebenen Rahmenbedingungen des Wettbewerbes<br />

niederschlagen, statt der Vorgabe durch die Vergabestelle die nach den vergaberechtlichen<br />

Vorschriften "richtige" Bedingung als gesetzt gilt. <strong>Die</strong>s wiederum führt zu<br />

unterschiedlichem Angebotsverhalten der Bieter, je nachdem, ob sie die<br />

Vergaberechtswidrigkeit einer Vorgabe erkennen und sie gar nicht erst einhalten oder nicht.

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