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18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...

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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />

GliederungsNR: <strong>18.</strong>3.4.2<br />

Gliederungstext: Wartefrist zwischen der Erklärung der Rüge und der Einreichung des<br />

Nachprüfungsantrags<br />

GliederungsNR: <strong>18.</strong>3.4.2.1<br />

Gliederungstext: Rechtsprechung<br />

RZ 2585<br />

<strong>Die</strong> Rechtsprechung hierzu ist nicht einheitlich.<br />

RZ 2586<br />

Nach Auffassung einiger Vergabekammern (VK Baden-Württemberg, B. v. 11.04.2008 - Az.:<br />

1 VK 09/08; B. v. 11.11.2003 - Az.: 1 VK 65/03; VK Nordbayern, B. v. 3.4.2002 - Az.:<br />

320.VK-3194-07/02) dient die Rüge vorrangig dem Zweck, der Vergabestelle die Möglichkeit<br />

zur Überprüfung und gegebenenfalls Korrektur ihres eigenen Verhaltens zu geben, bevor sie<br />

mit einem Nachprüfungsantrag überzogen wird. <strong>Die</strong> Rüge ist demnach grundsätzlich vor<br />

dem Nachprüfungsantrag zu erklären. Steht dem Auftraggeber insoweit der Zeitraum von<br />

Freitag Mittag bis zum Ende der <strong>Die</strong>nstzeit sowie der Montagvormittag zur Verfügung,<br />

ist dieser Zeitraum ausreichend hinsichtlich einer möglichen Überprüfung und Korrektur<br />

(VK Baden-Württemberg, B. v. 11.9.2003 - Az.: 1 VK 52/03).<br />

RZ 2587<br />

Nach Auffassung der VK Sachsen schadet einmal eine lediglich vier Stunden vor<br />

<strong>Antrag</strong>stellung bei der Vergabekammer erteilte Rüge der Zulässigkeit des <strong>Antrag</strong>s<br />

nicht, wenn sie zu normalen Geschäftszeiten bei dem Auftraggeber eingeht (1. VK Sachsen,<br />

B. v. 17.06.2004 - Az.: 1/SVK/038-04, 1/SVK/038-04G). Nach einer anderen Entscheidung<br />

ist <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 Satz 1 <strong>GWB</strong> im Wege der teleologischen Reduktion dahingehend zu lesen,<br />

dass eine Rüge im Rechtssinne nur anzunehmen ist, wenn die Vergabestelle zumindest<br />

eine theoretische Chance zu einer Korrektur bekommt. Daran fehlt es, wenn zwischen<br />

dem Zugang des Rügeschreibens und dem Zugang des Nachprüfungsantrags bei der<br />

Vergabekammer lediglich ein Tag liegt (1. VK Sachsen, B. v. 27.05.2004 - Az.:<br />

1/SVK/041-04). Liegen zwar zwischen Rüge und Eingang des Nachprüfungsantrags drei<br />

Tage, besteht aber aus Sicht des <strong>Antrag</strong>sgegners keine Möglichkeit, mehr die Stellung eines<br />

Nachprüfungsantrags durch eine Abhilfeentscheidung zu vermeiden, ist diese Situation<br />

dem Fall, dass Rüge und Nachprüfungsantrag zusammenfallen, gleichzustellen (VK<br />

Baden-Württemberg, B. v. 11.04.2008 - Az.: 1 VK 09/08).<br />

RZ 2588<br />

Demgegenüber sieht nach der Gegenmeinung das Gesetz (<strong>GWB</strong>) eine Wartefrist zwischen<br />

der Erklärung der Rüge und der Einreichung des Nachprüfungsantrags nicht vor, so dass die<br />

Zulässigkeit des Nachprüfungsantrags von der Beachtung einer solchen Wartefrist auch nicht<br />

abhängig gemacht werden kann (OLG Dresden, B. v. 17.8.2001 - Az.: WVerg 0005/01; OLG<br />

Düsseldorf, B. v. 9.4.2003 - Az.: Verg 69/02; B. v. <strong>18.</strong>7.2001 - Az.: Verg 16/01; OLG<br />

Frankfurt, B. v. 06.03.2006 - 11 Verg 11/05 und 12/05; OLG Naumburg, B. v. 25.10.2005 -<br />

Az.: 1 Verg 5/05; VK Brandenburg, B. v. 21.11.2007 - Az.: VK 45/07; 1. VK Bund, B. v.<br />

10.01.2007 – Az.: VK 1 – 151/06; 3. VK Bund, B. v. 08.11.2006 – Az.: VK 3 – 126/06; VK<br />

Düsseldorf, B. v. 13.03.2006 - Az.: VK - 08/2006 – L; VK Hamburg, B. v. 25.7.2002 - Az.:<br />

VgK FB 1/02; VK Hessen, B. v. 12.02.2008 - Az.: 69 d VK - 01/2008; 2. VK Mecklenburg-<br />

Vorpommern, B. v. 07.01.2008 - Az.: 2 VK 5/07; VK Münster, B. v. 25.01.2006 - Az.: VK<br />

23/05; B. v. 19.07.2005 - Az.: VK 14/05; B. v. <strong>18.</strong>01.2005 - VK 32/04; B. v. 10.2.2004 - Az.:

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