18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...
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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.24.1<br />
Gliederungstext: Vergaberechtsmodernisierungsgesetz 2009<br />
RZ 3096<br />
Mit dem Vergaberechtsmodernisierungsgesetz 2009 ist diese Präklusionsvorschrift des <strong>§</strong><br />
<strong>107</strong> Abs. 3 Satz 1 Nr. 3 neu in <strong>§</strong> <strong>107</strong> <strong>GWB</strong> aufgenommen worden. <strong>Die</strong> Rechtsprechung<br />
hatte sich aber bereits vorher mit diesem Thema befasst; sie kann im Wesentlichen weiter<br />
verwendet werden.<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.24.2<br />
Gliederungstext: Rechtsprechung<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.24.2.1<br />
Gliederungstext: Prüfungs- und Aufklärungsverpflichtung des Bieters<br />
RZ 3097<br />
Von einem sachkundigen Bieter ist zu erwarten, dass er innerhalb einer, höchstens aber<br />
2 Wochen nach Eingang der Unterlagen diese auf Verständlichkeit und Vollständigkeit<br />
geprüft hat. Vermeintliche Ungereimtheiten in der Leistungsbeschreibung, wozu z.B. auch<br />
die Aufnahme der Wartungskosten als Bedarfsposition gehört, dürfen nicht einfach<br />
hingenommen werden. Vielmehr muss der Bieter sich aus den Verdingungsunterlagen<br />
ergebende Zweifelsfragen vor Abgabe seines Angebotes klären, notfalls auch durch<br />
Hinzuziehung rechtlichen Beistandes. Er hat Erkundigungen einzuholen und ggf. den<br />
öffentlichen Auftraggeber aufzufordern, notwendige Konkretisierungen vorzunehmen. <strong>Die</strong>se<br />
Verpflichtung der Kontaktaufnahme zur Vergabestelle bei Ungereimtheiten in den<br />
Verdingungsunterlagen ist zwingend geboten, da nur so etwaige Unklarheiten unmittelbar<br />
aufgeklärt und korrigiert werden können (OLG Rostock, B. v. 06.03.2009 - Az.: 17 Verg<br />
1/09; Schleswig-Holsteinisches OLG, B. v. 30.06.2005 - Az.: 6 Verg 5/05; 1. VK<br />
Brandenburg, B. v. 22.02.2008 - Az.: VK 3/08; B. v. 07.11.2007 - Az.: VK 42/07; B. v.<br />
<strong>18.</strong>06.2007 - Az.: 1 VK 20/07; B. v. 13.03.2007 - Az.: 1 VK 7/07; 2. VK Bund, B. v.<br />
30.05.2008 - Az.: VK 2 – 55/08; 3. VK Saarland, B. v. 30.11.2007 - Az.: 1 VK 05/2007; 1.<br />
VK Sachsen, B. v. 30.04.2008 - Az.: 1/SVK/020-08; B. v. 24.04.2008 - Az.: 1/SVK/015-08;<br />
VK Schleswig-Holstein, B. v. 17.09.2008 - Az.: VK-SH 10/08; B. v. 12.07.2005 - Az.: VK-<br />
SH 14/05; VK Thüringen, B. v. 21.04.2008 - Az.: 360-4002.20-772/2008-001-SM).<br />
RZ 3098<br />
<strong>Die</strong>s gilt auch für die Kenntnis der Zuschlagskriterien, deren Gewichtung und die<br />
beabsichtigte Art der Punkteverteilung (OLG Naumburg, B. v. 13.05.2008 - Az.: 1 Verg<br />
3/08).<br />
RZ 3099<br />
<strong>Die</strong>s gilt auch, wenn es für den Bieter unklar ist, auf welche Elemente einer Position sich<br />
die geforderte Fabrikats- oder Typenabfrage bezieht oder wenn der Bieter der<br />
Auffassung ist, es gibt kein Fabrikat, das man dort eintragen kann oder dass<br />
ausgeschriebene Leistungen zum Teil technisch nicht durchführbar sind (2. VK Bund, B.<br />
v. 30.05.2008 - Az.: VK 2 – 55/08).<br />
RZ 3100<br />
Ein Bieter, der einen als möglich erkannten Verstoß gegen <strong>§</strong> 9 Nr. 1/Nr. 2 VOB/A in einem<br />
Begleitschreiben zu seinem Angebot rügt, ohne den Auftraggeber vor Angebotsöffnung auf