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18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...

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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />

einfach zu beurteilende Rechtsfrage darstellt (OLG Düsseldorf, B. v. 02.05.2007 - Az.:<br />

VII - Verg 1/07)<br />

• wenn ein Bieter erstmalig mit dem Nachprüfungsantrag geltend macht, durch die<br />

geforderte Berufshaftpflichtversicherung für alle Teilbereiche der geforderten<br />

Leistung eine unerfüllbare Bedingung aufzustellen, ist der Nachprüfungsantrag bereits<br />

unzulässig, da dem Bieter diese Tatsache bereits mit der Vergabebekanntmachung zur<br />

Kenntnis gelangt ist und er diese nicht bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung<br />

benannten Bewerbungsfrist gerügt hat (VK Thüringen, B. v. 16.02.2007 - Az.: 360-<br />

4003.20-402/2007-001-UH)<br />

• geht aus der Formulierung der Bekanntmachung zweifelsfrei hervor, dass in der<br />

Bekanntmachung nicht alle maßgeblichen Kriterien mitgeteilt sind, sondern dass in<br />

den Verdingungs- /Ausschreibungsunterlagen weitere für den Zuschlag relevante<br />

Kriterien genannt werden, war bei Beachtung der gebotenen Sorgfalt dieser behauptete<br />

Vergaberechtsverstoß daher schon aus dem Wortlaut der Bekanntmachung erkennbar.<br />

<strong>Die</strong>sen Verstoß hat die Beschwerdeführerin nicht innerhalb der Frist zur Abgabe des<br />

Angebots gerügt (OLG Karlsruhe, B. v. 09.03.2007 - Az.: 17 Verg 3/07)<br />

• hat sich ein <strong>Antrag</strong>steller sehr früh im Vergabeverfahren mit der Frage der<br />

Wertbarkeit von Nebenangeboten und den dafür geltenden Mindestvoraussetzungen<br />

auseinandergesetzt, steht fest, dass auf Seiten des <strong>Antrag</strong>steller die Kenntnis von einer<br />

generellen Rügepflicht vor Angebotsabgabe, die Kenntnis der dürftigen<br />

Mindestvorgaben für Nebenangebote, und die Kenntnis der aktuellen<br />

Vergaberechtsrechtsprechung durch entsprechende Kommentare und Datenbanken<br />

vorhanden war, die dazu führen musste, dass der <strong>Antrag</strong>steller im Vorfeld der<br />

Angebotsabgabe eine Rüge hinsichtlich des Fehlens von Mindestanforderungen für<br />

Nebenangebote beim Auftraggeber platziert musste. Will man mehr verlangen, als das<br />

Zusammentreffen dieser drei Umstände, läuft <strong>§</strong> <strong>107</strong> Absatz 3 Satz 2 <strong>GWB</strong> ins Leere (1.<br />

VK Sachsen, B. v. 05.02.2007 - Az.: 1/SVK/125-06)<br />

• die <strong>Antrag</strong>stellerin kann in diesem Zusammenhang auch nicht als unerfahrenes<br />

Unternehmen angesehen werden. Nach ihrer eigenen Darstellung im Teilnahmeantrag ist<br />

sie als Bürovollsortimenter und anerkannter Bürodienstleister u.a. für Unternehmen,<br />

Behörden und öffentliche Einrichtungen tätig und arbeitet aufgrund von Rahmenverträgen<br />

und Ausschreibungen mit Großunternehmen und Behörden in Deutschland zusammen.<br />

Für einen durchschnittlich erfahrenen Marktteilnehmer ergeben sich aus dem Text<br />

der Bekanntmachung Eckdaten, wie etwa die Ausstattung von 140 Arbeitsplätzen mit<br />

Büromöbeln, die dafür sprechen, dass jedenfalls die Schätzung des Auftragswertes bei<br />

Los 2 den Schwellenwert hätte erreichen müssen (1. VK Brandenburg, B. v.<br />

29.05.2006 - Az.: 1 VK 17/06)<br />

• ein Bieter ist mit seinen im Vergabenachprüfungsverfahren behaupteten<br />

Vergabeverstößen präkludiert, wenn er es mangels rechtzeitiger, zu seinen Lasten<br />

gehender Kenntnisnahme von der Ausschreibung versäumt hat, diese Verfahrensverstöße<br />

gegenüber dem Auftraggeber rechtzeitig zu rügen. <strong>Die</strong> Unkenntnis bzw. nicht<br />

rechtzeitige Kenntnisnahme von der Ausschreibung geht insbesondere dann zu<br />

Lasten des <strong>Antrag</strong>stellers, wenn er nach einer Bekanntmachung im EU-<br />

Bekanntmachungsblatt bzw. in einer einschlägigen Fachzeitschrift Ausschau<br />

gehalten hat, obwohl Vergabekammer und Oberlandesgericht in ihren Entscheidungen im<br />

Zusammenhang mit dem bezüglich der gleichen Auftragsvergabe vorangegangenen<br />

Vergabeverfahren eine derartige Bekanntmachungspflicht des Auftraggebers<br />

ausdrücklich verneint hatten und lediglich eine überregionale deutschland-weite<br />

Bekanntmachung gefordert hatten (3. VK Saarland, B. v. 19.01.2007 - Az.: 3 VK<br />

05/2006)

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