18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...
18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...
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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />
Bei der Konkretisierung dieses Maßstabes kommt es auch darauf an, ob das Unternehmen<br />
schon erhebliche Erfahrungen mit öffentlichen Aufträgen hat und daher gewisse<br />
Rechtskenntnisse vorausgesetzt werden können, die beim unerfahrenen Unternehmen nicht<br />
vorhanden sind (VK Arnsberg, B. v. <strong>18.</strong>01.2008 - Az.: VK 01/08; VK Baden-Württemberg,<br />
B. v. 28.10.2004 - Az.: 1 VK 68/04; 1. VK Bund, B. v. 31.07.2007 - Az.: VK 1 - 65/07; B. v.<br />
14.06.2007 - Az.: VK 1 - 50/07; 2. VK Bund, B. v. 15.11.2007 - Az.: VK 2 - 102/07; B. v.<br />
29.03.2006 - Az.: VK 2 - 11/06; VK Düsseldorf, B. v. 02.03.2007 - Az.: VK - 05/2007 – L; 1.<br />
VK Sachsen, B. v. 25.01.2008 - Az.: 1/SVK/088-07; VK Südbayern, B. v. 14.12.2004 - Az.:<br />
70-10/04; B. v. 14.12.2004 - Az.: 69-10/04; B. v. 14.12.2004 - Az.: 68-10/04; B. v.<br />
19.10.2004, Az.: 120.3-3194.1-60-08/04; B. v. 31.10.2002 - Az.: 42-10/02; ähnlich VK<br />
Brandenburg, B. v. 24.09.2004 - VK 49/04).<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.23.3.2<br />
Gliederungstext: Einzelfälle<br />
RZ 3069<br />
Nach Auffassung des Hanseatischen OLG Bremen ist davon auszugehen, dass sich seit<br />
Inkrafttreten der Vorschriften des Vergaberechtsänderungsgesetzes zum 01.01.1999 bei<br />
den von derartigen Ausschreibungen der öffentlichen Hand angesprochenen Bieterkreisen ein<br />
gesteigertes Bewusstsein über das Vergaberecht entwickelt hat. <strong>Die</strong>s betrifft insbesondere<br />
das Wissen, dass sowohl die Ausschreibungsart als auch die Möglichkeit, vor den<br />
Vergabekammern Rechtsschutz zu erlangen, von dem Erreichen eines sich nach dem<br />
Auftragsumfang richtenden Schwellenwertes abhängig ist (Hanseatisches OLG Bremen,<br />
B. v. 07.11.2005 - Az.: Verg 3/05; im Ergebnis ebenso VK Bremen, B. v. 02.08.2005 - Az.:<br />
810-VK 08/05; VK Lüneburg, B. v. 10.10.2006 - Az.: VgK-23/2006).<br />
RZ 3070<br />
Nach Auffassung des OLG Düsseldorf hingegen bilden den Maßstab für die Erkennbarkeit<br />
eines Vergaberechtsverstoßes die individuellen Verhältnisse des <strong>Antrag</strong>stellers. Der innere<br />
Grund dafür ist in dem Umstand zu sehen, dass die Rügeobliegenheit materiell wie prozessual<br />
eine Ausprägung des Grundsatzes von Treu und Glauben (<strong>§</strong> 242 BGB) darstellt, der in der<br />
durch die Anforderung der Bewerbungs- oder Vergabeunterlagen begründeten<br />
schuldrechtlichen Sonderverbindung zum Auftraggeber wurzelt. Der Grundsatz von Treu<br />
und Glauben konstituiert Obliegenheiten (und Nebenpflichten) indes nicht ohne<br />
Rücksicht darauf, ob eine Erfüllung zumutbar ist. Zumutbarkeit ist stets individuell<br />
nach den Verhältnissen des in der Obliegenheit stehenden Beteiligten zu beurteilen. Nur<br />
zumutbaren Obliegenheiten ist nachzukommen. Ist das Bestehen einer Obliegenheit nicht<br />
individuell erkennbar, ist eine Erfüllung nicht zumutbar und muss auch nicht erfüllt werden<br />
(OLG Düsseldorf, B. v. 27.02.2008 - Az.: VII-Verg 41/07; B. v. 02.05.2007 - Az.: VII - Verg<br />
1/07; B. v. <strong>18.</strong>10.2006 – Az.: VII – Verg 35/06; OLG Frankfurt, B. v. 15.07.2008 - Az.: 11<br />
Verg 4/08; 1. VK Brandenburg, B. v. 29.05.2006 - Az.: 1 VK 17/06; 1. VK Bund, B. v.<br />
19.12.2008 - Az.: VK 1 - 165/08; B. v. 19.11.2008 - Az.: VK 1 - 135/08; B. v. 31.07.2007 -<br />
Az.: VK 1 - 65/07; B. v. 14.06.2007 - Az.: VK 1 - 50/07; 2. VK Bund, B. v. 15.11.2007 - Az.:<br />
VK 2 - 123/07, B. v. 15.11.2007 - Az.: VK 2 - 120/07, B. v. 15.11.2007 - Az.: VK 2 - 117/07,<br />
B. v. 15.11.2007 - Az.: VK 2 - 114/07, B. v. 15.11.2007 - Az.: VK 2 - 108/07, B. v.<br />
15.11.2007 - Az.: VK 2 - 105/07; B. v. 15.11.2007 - Az.: VK 2 - 102/07; VK Düsseldorf, B.<br />
v. 02.03.2007 - Az.: VK - 05/2007 – L).<br />
RZ 3071<br />
<strong>Die</strong> Anforderungen daran, wann ein Verstoß gegen Verfahrensvorschriften erkennbar ist,<br />
müssen jedoch realistisch sein. Sie sind nicht schon dann erkennbar, wenn nur der