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18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...

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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />

Unter bestimmten Umständen (kein Bedarf an anwaltlicher Beratung, längere Vorlaufzeit)<br />

kann auch ein Zeitraum von einer Woche nicht mehr als unverzüglich im Sinne von <strong>§</strong> <strong>107</strong><br />

Abs. 3 Satz 1 <strong>GWB</strong>, d. h. ohne schuldhaftes Zögern, angesehen werden (2. VK Bund, B. v.<br />

17.10.2002 - Az.: VK 2 - 72/02, B. v. 8.8.2003, Az.: VK 2 - 52/03).<br />

RZ 3083<br />

Eine Rüge nach 8 bzw. 11 Tagen (VK Baden-Württemberg, B. v. 11.04.2008 - Az.: 1 VK<br />

09/08; 1. VK Sachsen, B. v. 16.11.2006 - Az.: 1/SVK/097-06; B. v. 31.01.2005 - Az.:<br />

1/SVK/144-04 – einfacher Sachverhalt und umfangreiche Information durch den<br />

Auftraggeber) bzw. 13 Tagen (1. VK Sachsen, B. v. 08.06.2006 - Az.: 1/SVK/050-06) ist<br />

verfristet und damit präkludiert. Im Gegensatz zu diesen Entscheidungen lässt die VK<br />

Sachsen eine Rüge nach 11 Tagen noch zu, wenn intensive Recherchen zur Wertung eines<br />

Nebenangebots notwendig sind (1. VK Sachsen, B. v. 27.06.2005 - Az.: 1/SVK/064-05).<br />

RZ 3084<br />

Relativ weit geht die 1. VK Bund. Vor dem Hintergrund, dass für die Entscheidung der<br />

Einlegung einer etwaigen Rüge eine nochmalige wirtschaftliche Überprüfung des eigenen<br />

Angebots erfolgen musste und eine rechtliche Bewertung der Sachlage ohne<br />

Rechtsbeistand stattfand, ist die Erhebung der Rüge nach 10 Tagen noch als rechtzeitig im<br />

Sinne des <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 <strong>GWB</strong> anzuerkennen (1. VK Bund, B. v. 11.06.2008 - Az.: VK 1 –<br />

63/08).<br />

RZ 3085<br />

Unter Berücksichtigung, dass sich die Pflichten der Verfahrensbeteiligten auch im<br />

Vergabeverfahren nach Treu und Glauben bemessen, und daher bei der Berechnung der<br />

verstrichenen Zeit seit Kenntniserlangung der Zuschlagsentscheidung Sonn- und Feiertage<br />

nicht zu berücksichtigen sind, ist eine Rüge innerhalb einer Frist von neun Werktagen seit<br />

Zugang der Vergabeentscheidung nicht mehr unverzüglich (VK Schleswig-Holstein,<br />

Urteil vom 22.12.2004 - Az.: VK-SH 34/04).<br />

RZ 3086<br />

Eine Rüge bei einfachsten Sachverhaltswahrnehmungen erst 10 Tage nach<br />

Benachrichtigung gemäß <strong>§</strong> 13 VgV verstößt gegen das Unverzüglichkeitsgebot des <strong>§</strong> <strong>107</strong><br />

Abs. 3 <strong>GWB</strong> (VK Südbayern, B. v. 01.09.2004, Az.: 120.3-3194.1-56-08/04; B. v.<br />

01.09.2004, Az.: 120.3-3194.1-53-08/04); anderer Auffassung ist insoweit die VK<br />

Düsseldorf (VK Düsseldorf, B. v. 01.09.2005 - Az.: VK - 16/2005 - L, VK - 16/2005 – Z).<br />

GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.22.2.5<br />

Gliederungstext: Rügefrist von mehr als zehn Tagen<br />

RZ 3087<br />

Nach einer Entscheidung der VK Südbayern verstößt ein 13 Tage langes Zuwarten bis zur<br />

Erteilung einer Rüge bei einem einfachen Sachverhalt nicht gegen das<br />

Unverzüglichkeitsgebot des <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 <strong>GWB</strong> (VK Südbayern, B. v. 24.11.2005 - Az. Az.:<br />

Z3-3-3194-1-42-09/05).<br />

RZ 3088<br />

Eine Rüge 21 Tage nach der Bekanntgabe der Ausschlussentscheidung und 16 Tage nach<br />

Bekanntgabe der Gründe ist nicht mehr als unverzüglich im Sinne von <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 Satz<br />

1 <strong>GWB</strong> zu bezeichnen (VK Südbayern, B. v. 12.11.2003 - Az.: 44-09/03).

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