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18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...

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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />

Eine Rüge, die erst sieben Kalendertage nach der Information gemäß <strong>§</strong> 101a <strong>GWB</strong> ohne<br />

Einschaltung eines Rechtsanwalts und in Kenntnis eventueller vergaberechtlicher Probleme<br />

aus einem vorausgegangenem Nachprüfungsverfahren erfolgt, ist nicht unverzüglich (VK<br />

Nordbayern, B. v. 01.02.2008 - Az.: 21.VK - 3194 - 54/07; 3. VK Saarland, B. v. 05.10.2007<br />

- Az.: 3 VK 09/2007; VK Südbayern, B. v. 16.01.2009 - Az.: Z3-3-3194-1-46-12/09).<br />

RZ 3076<br />

Auch die VK Düsseldorf sieht eine Rüge bei einem einfach strukturierten Sachverhalt<br />

und der Einschaltung einer Rechtsanwaltskanzlei sieben Tagen nach positiver Kenntnis<br />

des Vergabeverstoßes als nicht mehr unverzüglich an (VK Düsseldorf, B. v. 19.10.2005 -<br />

Az.: VK - 29/2005 – L).<br />

RZ 3077<br />

Eine Rüge, die erst 7 Tage nach positiver Kenntnis erfolgt, ist verfristet und damit<br />

präkludiert (1. VK Sachsen, B. v. 29.12.2004 - Az.: 1/SVK/123-04 – ältere Entscheidung).<br />

RZ 3078<br />

Nach Auffassung der VK Hessen ist eine Rüge, die bei einem klaren Sachverhalt und einer<br />

eindeutigen verbindlichen Mitteilung über die Nichtberücksichtigung im weiteren<br />

Vergabeverfahren erst 8 oder 9 Arbeitstage nach Kenntnis des möglichen Verstoßes erfolgt,<br />

als nicht mehr unverzüglich anzusehen (VK Hessen, B. v. 02.12.2004 - Az.: 69 d VK –<br />

72/2004; B. v. 11.03.2004 - Az.: 69 d - VK – 06/2004; im Ergebnis ebenso VK Hamburg, B.<br />

v. 03.11.2005 - Az.: VK BSU-3/05; VK Schleswig-Holstein, B. v. 12.06.2006 - Az.: VK-SH<br />

12/06).<br />

RZ 3079<br />

Nach Auffassung des OLG Düsseldorf ist ein Zeitraum von 8 Tagen zwischen Zugang der<br />

Bieterinformation nach <strong>§</strong> 101a <strong>GWB</strong> und Abfassung sowie Zugang des Rügeschreibens<br />

bei dem Auftraggeber als unverzüglich im Sinne des <strong>§</strong> 121 Abs. 1 Satz 1 BGB anzusehen<br />

(OLG Düsseldorf, B. v. 17.11.2008 - Az.: VII-Verg 49/08). <strong>Die</strong>s gilt z.B. dann, wenn die<br />

einzelnen Schritte mit dem Inhalt der Leistungsbeschreibung abzugleichen sind und die<br />

anzustellenden Kalkulationen von einer Beantwortung diffiziler rechtlicher Vorfragen<br />

abhängen. <strong>Die</strong>s alles geht auch einem Branchenkundigen nicht leicht und rasch von der Hand.<br />

Der Aufwand, den die <strong>Antrag</strong>stellerin zur Erhärtung des Verdachts eines Rechtsverstoßes<br />

betrieben hat, ist nicht zu kritisieren; er war der Sache nicht unangemessen (OLG Düsseldorf,<br />

B. v. 05.05.2008 - Az.: VII - Verg 5/08).<br />

RZ 3080<br />

Nach Auffassung der VK Südbayern kann eine Rüge auch acht Tage nach Zugang des<br />

Schreibens gemäß <strong>§</strong> 13 VgV bzw. sieben Tage nach Absendung der Information nach <strong>§</strong><br />

13 VgV noch unverzüglich sein, wenn der Bieter in der Zwischenzeit Ermittlungen<br />

tatsächlicher Art vornimmt und, um eine ausreichend sichere rechtliche Schlussfolgerung<br />

ziehen zu können, auch rechtlichen Rat einholen muss (VK Südbayern, B. v. 07.11.2005 -<br />

Az. Z3-3-3194-1-40-09/05; B. v. 06.04.2006 - Az.: 06-03/06).<br />

RZ 3081<br />

<strong>Die</strong> VK Münster erachtet eine Frist von neun Tagen zwischen Kenntnis und Rüge noch als<br />

unverzüglich, wenn von der Frist ein Osterwochenende und die Osterfeiertage umfasst<br />

sind (VK Münster, B. v. 28.06.2007 - Az.: VK 10/07).<br />

RZ 3082

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