18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...
18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...
18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.14.3<br />
Gliederungstext: Mündliche Rüge<br />
RZ 2927<br />
Es ergibt sich weder aus dem Wortlaut des <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 <strong>GWB</strong> noch aus Sinn und Zweck der<br />
Vorschrift, dass die Rüge immer schriftlich erfolgen muss. Wenn sie unbestritten mündlich<br />
gegenüber Vertretern des Auftraggebers erfolgt, die in der Lage sind, die Beanstandungen<br />
auszuräumen, ist das ausreichend (OLG Dresden, B. v. 21.10.2005 - Az.: WVerg 0005/05;<br />
OLG Düsseldorf, B. v. 06.03.2008 - Az.: VII - Verg 53/07; B. v. 31.10.2007 - Az.: VII – Verg<br />
24/07; VK Baden-Württemberg, B. v. 19.05.2004 - Az.: 1 VK 25/04, B. v. 29.11.2002 - Az.:<br />
1 VK 62/02; 2. VK Bund, B. v. 08.06.2006 - Az.: VK 2 - 114/05; VK Münster, B. v.<br />
13.02.2008 - Az.: VK 29/07; B. v. 28.06.2007 - Az.: VK 10/07; B. v. 19.09.2006 - Az.: VK<br />
12/06; 1. VK Sachsen, B. v. 01.06.2006 - Az.: 1/SVK/045-06; B. v. <strong>18.</strong>6.2003 - Az.:<br />
1/SVK/042-03, B. v. 10.9.2003 - Az.: 1/SVK/<strong>107</strong>-03; VK Südbayern, B. v. 21.04.2009 - Az.:<br />
Z3-3-3194-1-09-02/09).<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.14.4<br />
Gliederungstext: Rüge per E-Mail<br />
RZ 2928<br />
Rügt ein <strong>Antrag</strong>steller mittels E-Mail Vergabeverstöße, kann der Nachprüfungsantrag in<br />
zulässiger Weise hierauf gestützt werden (1. VK Bund, B. v. 8.1.2004 - Az.: VK 1 - 117/03;<br />
VK Münster, B. v. 19.09.2006 - Az.: VK 12/06).<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.15<br />
Gliederungstext: Unterschriftserfordernis<br />
RZ 2929<br />
<strong>Die</strong> Rüge gemäß <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 <strong>GWB</strong> ist an keine Form gebunden. Sie muss lediglich für die<br />
Auftraggeberseite eindeutig erkennen lassen, wer sich gegen den Verfahrensablauf wendet,<br />
in welchem Sachverhalt der Verfahrensverstoß gegen Vergaberecht gesehen wird, dass die<br />
Änderung dieses Sachverhaltes ernsthaft, also auch mit der Bereitschaft, gegebenenfalls ein<br />
Nachprüfungsverfahren einzuleiten, begehrt wird. Bei einer fehlenden Unterschrift ist dies<br />
nicht eindeutig der Fall, da der Auftraggeber z. B. nicht eindeutig erkennen kann, von wem<br />
die "Rüge" stammt, ob sie ernstlich gemeint ist usw. Der Auftraggeber ist aber verpflichtet,<br />
zur Beseitigung des Zweifels beizutragen (Hinweis, Rückfrage usw.).<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.16<br />
Gliederungstext: Wahl des Versandweges der Rüge<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.16.1<br />
Gliederungstext: Grundsatz<br />
RZ 2930<br />
Im Allgemeinen ist den Anforderungen des <strong>§</strong> 121 Abs. 1 Satz 2 BGB genügt, wenn die<br />
Erklärung unverzüglich abgesandt wird. Unerwartete Verzögerungen bei der Übermittlung<br />
der Erklärung hat der Absender nicht zu verantworten. In der Regel ist die Wahl des<br />
einfachen Postweges ausreichend und eine schnellere Übermittlung, insbesondere durch<br />
Telegramm, nicht erforderlich (VK Schleswig-Holstein, B. v. 22.04.2008 - Az.: VK-SH<br />
03/08). Der Absender kann ein Verzögerungsrisiko aber nur insoweit auf den Empfänger<br />
abwälzen, als die Verzögerung seinem Einfluss entzogen ist. Eine schuldhafte Verzögerung