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18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...

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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />

Gesetzeszwecks ab, nämlich der Verhinderung einer Spekulation mit einem erkannten<br />

Vergabefehler, während sie den vorrangigen Gesetzeszweck - die Abhilfemöglichkeit des<br />

Auftraggebers im Sinne einer Vermeidung von Nachprüfungsverfahren - außer Acht lässt<br />

(VK Baden-Württemberg, B. v. 28.05.2009 - Az.: 1 VK 22/09; 1. VK Bund, B. v. 16.06.2006<br />

- Az.: VK 1 - 34/06; 2. VK Sachsen-Anhalt, B. v. 15.01.2008 - Az.: VK 2 LVwA LSA –<br />

28/07).<br />

RZ 2924<br />

Demgegenüber vertritt das OLG Düsseldorf die Auffassung, dass ein <strong>Antrag</strong>steller, der –<br />

ohne zuvor der Rügeobliegenheit nach <strong>§</strong> <strong>107</strong> Abs. 3 S. 1 <strong>GWB</strong> nachgekommen zu sein –<br />

einen Nachprüfungsantrag stellt, die Rüge im Allgemeinen am selben Tag, spätestens<br />

aber innerhalb einer Frist von ein bis zwei Tagen danach gegenüber dem Auftraggeber<br />

aussprechen muss, um seiner Rügeobliegenheit noch zu genügen. <strong>Die</strong> Einreichung eines<br />

Nachprüfungsantrags markiert den Zeitpunkt, in dem sich der <strong>Antrag</strong>steller fest entschlossen<br />

hat, einen erkannten Vergaberechtsverstoß auf dem Rechtsweg zu bekämpfen und in dem er<br />

sich seiner Sache so sicher ist, dass er dafür auch erhebliche Kostenrisiken einzugehen bereit<br />

ist. Bei dem darin zum Ausdruck kommenden Grad an Gewissheit und Entschlossenheit<br />

besteht keine Veranlassung, dem <strong>Antrag</strong>steller weitere Vorbereitungs- oder<br />

Überlegungsfristen für die Erhebung einer Rüge zu konzedieren. Ausweislich eines<br />

Nachprüfungsantrags sind die Erkenntnis eines Rechtsverstoßes und die Absicht, dagegen<br />

vorzugehen, gereift. Der Vergaberechtsverstoß liegt für den <strong>Antrag</strong>steller gewissermaßen „auf<br />

der Hand“. Bei einer derartigen Verdichtung muss der <strong>Antrag</strong>steller von der Einreichung des<br />

Nachprüfungsantrags an in der Regel sofort handeln und die Rüge aussprechen, dies aber<br />

spätestens innerhalb von zwei Tagen danach tun, wenn die Rüge noch als unverzüglich gelten<br />

soll (OLG Düsseldorf, B. v. 05.12.2006 - Az.: VII - Verg 56/06; im Ergebnis ebenso OLG<br />

München, B. v. 07.08.2007 - Az.: Verg 08/07; VK Münster, B. v. 30.04.2009 - Az.: VK<br />

4/09).<br />

GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.14<br />

Gliederungstext: Form der Rüge<br />

GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.14.1<br />

Gliederungstext: Telefonische Rüge<br />

RZ 2925<br />

Für die Rüge schreibt <strong>§</strong> <strong>107</strong> <strong>GWB</strong> keine besondere Form vor; grundsätzlich sind daher auch<br />

telefonische Rügen ausreichend (OLG Düsseldorf, B. v. 29.03.2006 - Az.: VII - Verg 77/05;<br />

VK Brandenburg, B. v. 14.09.2006 - Az.: 2 VK 36/06; B. v. 25.10.2002 - Az.: VK 51/02; 1.<br />

VK Bund, B. v. 09.02.2005 - Az.: VK 2 - 03/05; 2. VK Bund, B. v. 08.06.2006 - Az.: VK 2 -<br />

114/05; VK Münster, B. v. 28.06.2007 - Az.: VK 10/07; VK Rheinland-Pfalz, B. v. 25.4.2003<br />

- Az.: VK 5/03; 1. VK Sachsen, B. v. 17.12.2007 - Az.: 1/SVK/073-07; B. v. 24.05.2007 -<br />

Az.: 1/SVK/029-07; B. v. 25.6.2001 - Az.: 1/SVK/48-01; VK Südbayern, B. v. 16.07.2007 -<br />

Az.: Z3-3-3194-1-28-06/07).<br />

GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.14.2<br />

Gliederungstext: Rüge per Fax<br />

RZ 2926<br />

<strong>Die</strong> Rüge kann auch per Fax eingelegt werden (BGH, B. v. 9.2.2004 - Az.: X ZB 44/031;<br />

VK Bund, B. v. 12.2.2003 - Az.: VK 1 - 03/03).

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