18. § 107 GWB - Einleitung, Antrag Einleitung, Antrag (1) Die ...
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Weyand, Praxiskommentar Vergaberecht, 3. Auflage 2009 – Stand: 17.08.2009<br />
Verfahrensverstöße im Vergabeverfahren in einer Weise mitteilen, die der Vergabestelle eine<br />
Korrektur im frühestmöglichen Stadium erlaubt. Dementsprechend soll auch die<br />
Vergabekammer nicht mit Mängeln des Vergabeverfahrens befasst werden, die im Fall einer<br />
rechtzeitigen Rüge möglicherweise schon durch die Vergabestelle hätten korrigiert werden<br />
können (VK Brandenburg, B. v. 27.03.2008 - Az.: VK 5/08).<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.12.17<br />
Gliederungstext: Aufhebung der Ausschreibung<br />
RZ 2915<br />
Mit Blick darauf, dass nach der einheitlichen Rechtsprechung auch die Aufhebung einer<br />
Ausschreibung in einem Vergabenachprüfungsverfahren angegriffen werden kann (vgl. die<br />
Kommentierung zu <strong>§</strong> 102 <strong>GWB</strong> RZ 2367), ist eine entsprechende Rüge erforderlich.<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.12.18<br />
Gliederungstext: Ersetzung der Rüge durch Kenntnis der Vergabestelle von<br />
Vergabeverstößen<br />
RZ 2916<br />
Eine Kenntnis der Vergabestelle von möglichen Rechtsverstößen ersetzt nicht eine<br />
ausdrückliche Rüge seitens des Bieters. Nach dem Charakter der Rügeverpflichtung entbindet<br />
eine etwaige Kenntnis von Rügetatbeständen der Vergabestelle den Bieter nicht von seiner<br />
Pflicht, ausdrücklich zu rügen und Abhilfe der erkannten Verstöße zu fordern (VK Baden-<br />
Württemberg, B. v. 8.7.2002 - Az.: 1 VK 30/02).<br />
GliederungsNR: <strong>18.</strong>5.13<br />
Gliederungstext: Zeitliche Abhängigkeiten zwischen der Erklärung der Rüge und der<br />
Einreichung des Nachprüfungsantrags?<br />
RZ 2917<br />
<strong>Die</strong> Rechtsprechung hierzu ist nicht einheitlich.<br />
RZ 2918<br />
Nach Auffassung der VK Nordbayern (B. v. 3.4.2002 - Az.: 320.VK-3194-07/02) dient die<br />
Rüge vorrangig dem Zweck, der Vergabestelle die Möglichkeit zur Überprüfung und<br />
gegebenenfalls Korrektur ihres eigenen Verhaltens zu geben, bevor sie mit einem<br />
Nachprüfungsantrag überzogen wird. <strong>Die</strong> Rüge ist demnach grundsätzlich vor dem<br />
Nachprüfungsantrag zu erklären (ebenso VK Baden-Württemberg, B. v. 28.05.2009 - Az.: 1<br />
VK 22/09; 1. VK Bund, B. v. 16.06.2006 - Az.: VK 1 - 34/06; VK Hessen, B. v. 10.7.2002 -<br />
Az.: 69 d VK - 28/2002; 2. VK Sachsen-Anhalt, B. v. 15.01.2008 - Az.: VK 2 LVwA LSA –<br />
28/07).<br />
RZ 2919<br />
Demgegenüber sieht nach einer anderen Meinung das Gesetz (<strong>GWB</strong>) eine Wartefrist<br />
zwischen der Erklärung der Rüge und der Einreichung des Nachprüfungsantrags nicht vor, so<br />
dass die Zulässigkeit des Nachprüfungsantrags von der Beachtung einer solchen Wartefrist<br />
auch nicht abhängig gemacht werden kann (OLG Dresden, B. v. 17.8.2001 - Az.: WVerg<br />
0005/01; OLG Düsseldorf (B. v. <strong>18.</strong>7.2001 - Az.: Verg 16/01; VK Baden-Württemberg, B. v.<br />
7.3.2003 - Az.: 1 VK 06/03, 1 VK 11/03; VK Hamburg, B. v. 25.7.2002 - Az.: VgK FB 1/02;<br />
VK Münster, B. v. 30.04.2009 - Az.: VK 4/09; VK Schleswig-Holstein, B. v. 20.01.2009 -<br />
Az.: VK-SH 17/08; offen gelassen vom BayObLG, B. v. 3.7.2002 - Az.: Verg 13/02).