Abenteuer Wirtschaftsunterricht - und Wirtschaftsmuseum
Abenteuer Wirtschaftsunterricht - und Wirtschaftsmuseum
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„<strong>Abenteuer</strong><br />
<strong>Wirtschaftsunterricht</strong> “<br />
Vortrag im <strong>Wirtschaftsmuseum</strong> am 4.Mai 2010, 17.00 Uhr<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
Struktur des Vortrages<br />
1. Was wissen wir über guten Unterricht – empirische Bef<strong>und</strong>e der<br />
Unterrichtsforschung<br />
2. (Normatives) Gr<strong>und</strong>verständnis des Vortragenden für einen<br />
ökonomischen Unterricht<br />
3. Was sind Inszenierungstechniken? Welchen Beitrag können sie<br />
für einen professionellen Unterricht leisten?<br />
4. Exemplarische Darstellung einiger Inszenierungstechniken<br />
• Visualisierung – veranschaulicht am Leverage Effekt<br />
• Metapher (Ökonomie & Ökologie)<br />
• Experimente<br />
• Karikaturen<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
Struktur des Vortrages<br />
1. Was wissen wir über guten Unterricht – empirische Bef<strong>und</strong>e der<br />
Unterrichtsforschung<br />
2. (Normatives) Gr<strong>und</strong>verständnis des Vortragenden für einen<br />
ökonomischen Unterricht<br />
3. Was sind Inszenierungstechniken? Welchen Beitrag können sie<br />
für einen professionellen Unterricht leisten?<br />
4. Exemplarische Darstellung einiger Inszenierungstechniken<br />
• Visualisierung – veranschaulicht am Leverage Effekt<br />
• Metapher (Ökonomie & Ökologie)<br />
• Experimente<br />
• Karikaturen<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
„Lehrerbild“<br />
des Vortragenden<br />
Verknüpfung von wissenschaftlichem Wissen (Theorie/Empirie)<br />
mit<br />
Können (Handwerk), also der Befähigung zum professionellen Handeln<br />
im „emergency room“ (Oser) Klassenzimmer!<br />
+<br />
Kunst unterstreicht die nur beschränkt planbare<br />
Dimension pädagogischen Handelns!
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Was sollen Lehrpersonen können?<br />
(vgl. KMK 2000)<br />
Unterrichten Erziehen<br />
Anforderungen<br />
Beurteilen Beraten<br />
an<br />
Lehrer/innnen<br />
Weiterentwicklung derLehrer/innen<br />
eigenen Kompetenzen<br />
Weiterentwicklung der<br />
eigenen Schule
Lehrerpersönlichkeit<br />
- Fachwissenschaft<br />
- Fachdidaktik<br />
- Klassenführung<br />
- Werte <strong>und</strong> Ziele<br />
- Selbstreflexion<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Angebots-Nutzungs-Modell<br />
der Wirkungsweise des Unterrichts lt. Helmke<br />
Angebot<br />
A<br />
Unterrichtsqualität<br />
- Klarheit<br />
- Methoden<br />
- Motivierung<br />
- Effizienz<br />
- Unterrichtszeit<br />
Nutzung des Angebots<br />
durch Schüler<br />
Motivation<br />
- Bereitschaft<br />
zur Mitarbeit<br />
- Wahrnehmung<br />
des Unterrichts<br />
A<br />
Lernaktivitäten<br />
- im Unterricht<br />
- außerschulisch<br />
- aktive Lernzeit<br />
10 - 40 % Kontextfaktoren<br />
Wirkungen<br />
(Ertrag)<br />
Individuelle<br />
Voraussetzungen<br />
- Familie<br />
- Vorbildung<br />
Lernumfeld<br />
- Schulklima<br />
- Kultur<br />
- Schulart<br />
- Altersgruppe
Klare Strukturierung des Unterrichts<br />
die sechs gr<strong>und</strong>legenden Dimensionen unterrichtlichen Handelns<br />
Vorbereitete<br />
Umgebung<br />
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Transparente<br />
Leistungserwartungen<br />
Lernförderliches<br />
Klima<br />
Quelle: Meyer, H.: Was ist guter Unterricht? 1. Auflage, Berlin (2004), S. 25, Abb. 2.1: Didaktisches Sechseck<br />
Raumstruktur<br />
Zielstruktur<br />
Sinnstiftendes<br />
Kommunizieren<br />
Sozialstruktur<br />
Individuelles<br />
Fördern<br />
Inhaltsstruktur<br />
Handlungsstruktur<br />
Intelligentes<br />
Üben<br />
Inhaltliche<br />
Klarheit<br />
Prozessstruktur<br />
Methodenvielfalt<br />
Klare<br />
Struktu-<br />
rierung<br />
Echte<br />
Lernzeit
Die Bedeutung der Erklärungskompetenz im RW-Unterricht<br />
auf Basis empirischer Bef<strong>und</strong>e<br />
(vgl. Fuhrmann 2008, 11)<br />
Im Rahmen einer umfassenden empirischen Erhebung (vgl.<br />
Fuhrmann 2003, 2008), wo mehr als 2.121 Schüler/innen aus ganz<br />
Österreich zum RW-Unterricht befragt wurden (II. <strong>und</strong> IV.<br />
Jahrgänge) erwies sich als die bei weitem wichtigste Variable zur<br />
Erklärung der Fragestellungen:<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
• Wann ist der RW-Lehrer/die RW-Lehrerin gut?<br />
• Wann fällt es mir leichter aufzupassen?<br />
• Wann motiviert mich eine Lehrkraft, RW zu lernen?<br />
„Der Lehrer/die Lehrerin erklärt neue<br />
Sachverhalte so, dass ich sie gut verstehen<br />
kann“.
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Struktur des Vortrages<br />
1. Was wissen wir über guten Unterricht – empirische Bef<strong>und</strong>e der<br />
Unterrichtsforschung<br />
2. (Normatives) Gr<strong>und</strong>verständnis des Vortragenden für einen<br />
ökonomischen Unterricht<br />
3. Was sind Inszenierungstechniken? Welchen Beitrag können sie<br />
für einen professionellen Unterricht leisten?<br />
4. Exemplarische Darstellung einiger Inszenierungstechniken<br />
• Visualisierung – veranschaulicht am Leverage Effekt<br />
• Metapher (Ökonomie & Ökologie)<br />
• Experimente<br />
• Karikaturen<br />
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Ebene 1<br />
Bereichsspezifisches<br />
Wissen<br />
• ökonomisches<br />
Gr<strong>und</strong>lagen & Orientierungswissen<br />
(z.B. St. Galler Management-<br />
Modell)<br />
Gegenstände:<br />
• Betriebswirtschaft<br />
• Rechnungswesen<br />
• Übungsfirma<br />
• Case Studies<br />
Primärer Fokus: Studierfähigkeit<br />
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Ebenen eines zukunftsorientierten<br />
ökonomischen Unterrichts<br />
Ebene 2<br />
Instrumentelle Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
• ökonomisches<br />
Anwendungswissen<br />
(z.B. Kalkulation mit Hilfe von<br />
Excel, ABC-Analyse)<br />
Gegenstände:<br />
• Wirtschaftsinformatik<br />
• Rechnungswesen<br />
• Übungsfirma<br />
• Betriebswirtschaft<br />
Primärer Fokus: Employability<br />
Ebene 3<br />
Aufklärung über<br />
ökologisch-gesellschaftliche<br />
Zusammenhänge<br />
• ökonomisches<br />
Reflexionswissen<br />
(z.B. Ursachen <strong>und</strong> Ablauf der<br />
Finanzmarktkrise darstellen<br />
können)<br />
Gegenstände:<br />
• Volkswirtschaftslehre<br />
• Betriebswirtschaft<br />
Primärer Fokus: Ökonomische<br />
Bildung<br />
Unter Betonung folgender Aspekte<br />
Nachhaltigkeit, Vernetzung, Entrepreneurship, ökologisch-sozial-ethische Standards
Struktur des Vortrages<br />
1. Was wissen wir über guten Unterricht – empirische Bef<strong>und</strong>e der<br />
Unterrichtsforschung<br />
2. (Normatives) Gr<strong>und</strong>verständnis des Vortragenden für einen<br />
ökonomischen Unterricht<br />
3. Was sind Inszenierungstechniken? Welchen Beitrag können sie<br />
für einen professionellen Unterricht leisten?<br />
4. Exemplarische Darstellung einiger Inszenierungstechniken<br />
• Visualisierung – veranschaulicht am Leverage Effekt<br />
• Metapher (Ökonomie & Ökologie)<br />
• Experimente<br />
• Karikaturen<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
Vortrag<br />
(darbietend)<br />
Ebene 3:<br />
Makromethodik<br />
Lehrgang<br />
Problematisieren<br />
<strong>und</strong> Klären<br />
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Ebene 2: Mesomethodik<br />
Ausgewählte LEHR-LERN-ARRA NGEMENTS im <strong>Wirtschaftsunterricht</strong><br />
Modelle<br />
Experimente<br />
gelenktes<br />
Unterrichtsgespräch<br />
(fragend - entwickelnd,<br />
Impulsunterricht)<br />
Karikaturen,<br />
Metapher<br />
GruppenunterrichtFallmethode<br />
Diverse Diskussionsformen<br />
(z. B. Pro-Contra-Debatte)<br />
Businessplan<br />
Rollen-, Planspiele<br />
(Simulationsspiele)<br />
Fragen<br />
(Lehrer, Schüler)<br />
Dilemmata- Analyse<br />
Produktlinienanalyse<br />
Unterrichtsprojekte, Projektarbeiten<br />
Ausgewählte I N S Z E N I ER U N G S T E C H N I K E N<br />
Ebene 1: Mikromethodik<br />
Strukturen<br />
Grafiken<br />
Feedback geben<br />
Vernetztes<br />
Denken<br />
Szenariomethode<br />
Ebene 3:<br />
Makromethodik<br />
Übungsfirma,<br />
Projektwochen,<br />
Offener Unterricht<br />
Recherchieren<br />
z.B. per Internet
Auswahl wichtiger Inszenierungstechniken im ökonomischen Unterricht<br />
(vgl. H. Meyer 1988, S. 118 ff)<br />
Definition: Unter Inszenierungstechniken versteht man kleine <strong>und</strong> kleinste Interaktionseinheiten, Gesten,<br />
Techniken, damit Lehrer/innen <strong>und</strong> Schüler/innen zielgerichtet handeln <strong>und</strong> dadurch den Unterrichtsinhalt<br />
erschließen sowie den Unterrichtsprozess gestalten.<br />
Inszenierungstechniken konstituieren also maßgeblich den Unterrichtsinhalt <strong>und</strong> bestimmen entscheidend<br />
die Dynamik des Unterrichts. Sie sind gewissermaßen die Elementarteilchen („Moleküle“) des<br />
Unterrichtsprozesses.<br />
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„Fragekultur“<br />
„Antwortkultur“ – Feedback<br />
geben<br />
Zuhören<br />
Verbildlichen – graphische<br />
Darstellungen<br />
Recherchieren (z.B. Internet)<br />
Strukturieren<br />
Problematisieren <strong>und</strong> Klären<br />
Dramatisieren<br />
Provozieren, Polarisieren<br />
In Metapher setzen<br />
Karikaturen, Comics
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Experimente – experimentelle<br />
Wirtschaftsforschung<br />
Arbeiten mit Zeitungsartikeln,<br />
Literaturtexten, Zitaten<br />
Abstrahieren <strong>und</strong> Konkretisieren,<br />
Verallgemeinerung <strong>und</strong> Beispiele<br />
Analysieren <strong>und</strong> Synthetisieren<br />
Falsifizieren <strong>und</strong> Verifizieren<br />
Einsatz von Modellen<br />
Vernetzen, Zusammenhänge<br />
aufzeigen<br />
Kausalbeziehungen<br />
herstellen<br />
Extrapolieren,<br />
Szenarien entwickeln<br />
Körpersprache
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
Struktur des Vortrages<br />
1. Was wissen wir über guten Unterricht – empirische Bef<strong>und</strong>e der<br />
Unterrichtsforschung<br />
2. (Normatives) Gr<strong>und</strong>verständnis des Vortragenden für einen<br />
ökonomischen Unterricht<br />
3. Was sind Inszenierungstechniken? Welchen Beitrag können sie<br />
für einen professionellen Unterricht leisten?<br />
4. Exemplarische Darstellung einiger Inszenierungstechniken<br />
• Visualisierung – veranschaulicht am Leverage Effekt<br />
• Metapher (Ökonomie & Ökologie)<br />
• Experimente<br />
• Karikaturen<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Inszenierungstechnik<br />
• Entwicklung von Strukturen<br />
• Visualisierung von komplexen<br />
Zusammenhängen<br />
veranschaulicht am<br />
• Leverage Effekt<br />
• Von der klassischen Spekulation zum<br />
Kasinokaptilalismus
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2006<br />
Kauf eines Hauses<br />
Wert des Hauses<br />
€ 400.000<br />
Variante 1<br />
€ 80.000<br />
Eigenkapital<br />
€ 320.000 Fremdkapital<br />
(Zinssatz 5 %)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 19
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2006<br />
Kauf eines Hauses<br />
Wert des Hauses<br />
€ 400.000<br />
Variante 1<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
Eigenkapital<br />
Fremdkapital<br />
(Zinssatz 5 %)<br />
Leverage-Faktor: 1 : 4<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 20
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2006<br />
Kauf eines Hauses<br />
Wert des Hauses<br />
€ 400.000<br />
Variante 1<br />
€ 80.000<br />
Eigenkapital<br />
€ 320.000 Fremdkapital<br />
(Zinssatz 5 %)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 21
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2007<br />
Hauspreis + 10 %<br />
Wert des Hauses<br />
€ 440.000<br />
Variante 1<br />
€ 80.000<br />
Eigenkapital<br />
€ 40.000 Differenz zw. Einkauf <strong>und</strong> Verkauf<br />
€ 320.000 Fremdkapital<br />
(Zinssatz 5 %)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 22
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2007<br />
320.000*0,05=16.000<br />
Variante 1<br />
€ 40.000 Differenz zw. Einkauf <strong>und</strong> Verkauf<br />
- € 16.000<br />
€ 24.000<br />
- Fremdkapitalzinsen<br />
= Spekulationsgewinn<br />
(ohne Gebühren)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 23
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2007<br />
Entspricht einer<br />
Eigenkapitalrendite<br />
Variante 1<br />
€ 80.000<br />
von 30 % € 24.000<br />
Eigenkapital<br />
= Spekulationsgewinn<br />
(ohne Gebühren)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 24
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2006<br />
Kauf von zwei<br />
Häusern<br />
Wert der Häuser<br />
€ 800.000<br />
Variante 2<br />
€ 80.000<br />
Eigenkapital<br />
€ 720.000 Fremdkapital<br />
(Zinssatz 5 %)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 25
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2006<br />
Kauf von zwei<br />
Häusern<br />
Wert der Häuser<br />
€ 800.000<br />
Variante 2<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
€ 80.000<br />
Eigenkapital<br />
Fremdkapital<br />
(Zinssatz 5 %)<br />
Leverage-Faktor: 1 : 9<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 26
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2006<br />
Kauf von zwei<br />
Häusern<br />
Wert der Häuser<br />
€ 800.000<br />
Variante 2<br />
€ 80.000<br />
Eigenkapital<br />
€ 720.000 Fremdkapital<br />
(Zinssatz 5 %)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 27
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2007<br />
Hauspreis + 10 %<br />
Wert der Häuser<br />
€ 880.000<br />
Variante 2<br />
€ 80.000 Eigenkapital<br />
€ 80.000 Differenz zw. Einkauf <strong>und</strong> Verkauf<br />
€ 720.000<br />
Fremdkapital<br />
(Zinssatz 5 %)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 28
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2007<br />
720.000*0,05=36.000<br />
Variante 2<br />
€ 80.000 Differenz zw. Einkauf <strong>und</strong> Verkauf<br />
- € 36.000 - Fremdkapitalzinsen<br />
€ 44.000<br />
= Spekulationsgewinn<br />
(ohne Gebühren)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 29
Der Leverage-Effekt<br />
Zentraler „Hebel“ zum Verständnis der Finanzmarktkrise (Immobilienblase)<br />
(vgl. Stocker 2009, S. 17 ff)<br />
Situation: Verfügbarkeit von € 80.000 Eigenkapital, niedrige Zinsen<br />
Ziel: Erreichen einer möglichst hohen Eigenkapital-Rendite<br />
Annahme: Steigende Immobilienpreise Spekulation am Immobilienmarkt<br />
1. 1. 2007<br />
Entspricht einer<br />
Eigenkapitalrendite<br />
von 55 %<br />
Variante 2<br />
€ 80.000 Eigenkapital<br />
€ 44.000<br />
= Spekulationsgewinn<br />
(ohne Gebühren)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 30
1. 1. 2006<br />
Kauf von zwei<br />
Häusern<br />
Gefahr des Leverage-Effekts<br />
Annahme: Im Jahr 2007 fallen Immobilienpreise um 10 %, das bedeutet einen<br />
Wertverlust bei zwei Häusern im Gesamtwert von 800 000 € einen<br />
Wertverlust von 80 000 €<br />
Wert der Immobilien Ende 2007: 800 000 – 80 000 (Sinken der Preise um 10 %)<br />
= 720 000 €<br />
Wert der Häuser<br />
€ 800.000<br />
Variante 3<br />
€ 80.000<br />
Eigenkapital<br />
€ 720.000 Fremdkapital<br />
(Zinssatz 5 %)<br />
Leverage-Faktor: 1 : 9<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 31
1. 1. 2007<br />
Hauspreis - 10 %<br />
Gefahr des Leverage-Effekts<br />
Annahme: Im Jahr 2007 fallen Immobilienpreise um 10 %, das bedeutet einen<br />
Wertverlust bei zwei Häusern im Gesamtwert von 800 000 € einen<br />
Wertverlust von 80 000 €<br />
Wert der Immobilien Ende 2007: 800 000 – 80 000 (Sinken der Preise um 10 %)<br />
= 720 000 €<br />
Wert der Häuser<br />
€ 720.000<br />
Variante 3<br />
€ 80.000<br />
Eigenkapital<br />
€ 720.000 Fremdkapital<br />
(Zinssatz 5 %)<br />
Eigenkapital wird durch<br />
Spekulationsverlust<br />
„aufgefressen“<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 32
1. 1. 2007<br />
Hauspreis - 10 %<br />
720.000*0,05=36.000<br />
Gefahr des Leverage-Effekts<br />
Annahme: Im Jahr 2007 fallen Immobilienpreise um 10 %, das bedeutet einen<br />
Wertverlust bei zwei Häusern im Gesamtwert von 800 000 € einen<br />
Wertverlust von 80 000 €<br />
Wert der Immobilien Ende 2007: 800 000 – 80 000 (Sinken der Preise um 10 %)<br />
= 720 000 €<br />
Entspricht einer<br />
Eigenkapitalrendite<br />
von -145 %<br />
Variante 3<br />
€ 0<br />
- € 36.000<br />
- € 36.000<br />
Eigenkapital<br />
- Fremdkapitalzinsen<br />
= Schulden (ohne Gebühren)<br />
Spekulationsverlust gesamt<br />
€ 116.000 € 80.000 Verlust Eigenkapital<br />
+ € 36.000 Fremdkapitalzinsen<br />
€ 80.000 Eigenkapital<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite 33
Bedeutung des Leverage-Effektes für das Verständnis<br />
von Finanzspekulationen oder das Investmentbanking<br />
+ 10 % Rendite bei Leverage von 1:4 = 30 %<br />
Rendite bei Leverage von 1:9 = 55 %<br />
– 10 % Rendite bei Leverage von 1:9 = -145 %<br />
Je höher das Fremdkapital (Schulden)<br />
desto größer der Leverage<br />
desto größer die Chancen/Risiken<br />
desto höher die Renditen/Verluste!!!<br />
Astronomische Leverage-Raten vieler Großbanken – Ende 2008<br />
(Eigenkapital zu Gesamtverbindlichkeiten):<br />
Deutsche Bank: 1 : 70,4 Erste Bank: 1 : 23,5<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff Seite SEITE 34
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Ausblick in den Osten
Zeit<br />
Weizensaat<br />
(Frühjahr)<br />
Reife-<br />
Phase<br />
(Frühjahr/<br />
Sommer)<br />
Ernte<br />
(Sommer/<br />
Herbst)<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Abwicklung von Spekulationsgeschäften mit Nahrungsmitteln<br />
(am Beispiel Weizen)<br />
Typ A – Klassische Spekulation<br />
(Risikoübernahme – keine negative<br />
Auswirkung auf Realwirtschaft)<br />
Weizenproduzent (Bauer)<br />
Aussaat – Beginn der Weizenproduktion<br />
Geld<br />
Pensionsfonds kauft (künftige)<br />
Weizenernte des Bauern zu<br />
ausgehandeltem Preis<br />
Weizen<br />
Preisbildung des Weizens am<br />
realen Markt durch Angebot <strong>und</strong> Nachfrage<br />
Je nach (realem) Marktpreis → Gewinn oder<br />
Verlust des Spekulanten (Pensionsfonds)<br />
Konsequenzen<br />
Weizenproduzent<br />
erhält im voraus<br />
Erlös aus künftiger<br />
Ernte zu vereinbartem<br />
Preis →<br />
Risikoübernahme<br />
durch<br />
Spekulanten<br />
Konsumenten<br />
(Verbraucher) haben<br />
keinen Nachteil →<br />
Weizenkauf zu<br />
Marktpreisen
Zeit<br />
Weizensaat<br />
(Frühjahr)<br />
Reife-<br />
Phase<br />
(Frühjahr/<br />
Sommer)<br />
Ernte<br />
(Sommer/<br />
Herbst)<br />
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Abwicklung von Spekulationsgeschäften mit Nahrungsmitteln<br />
(am Beispiel Weizen)<br />
Typ B – Spekulation als Selbstzweck<br />
(„Kasino-Spekulation“)<br />
Aussaat – Beginn der Weizenproduktion<br />
Weizenproduzenten (regional, global)<br />
Pensionsfonds<br />
macht Kaufangebot<br />
an Weizenproduzenten<br />
Investmentfonds kauft<br />
Weizen von<br />
Pensionsfonds<br />
Finanzjongleur kauft,<br />
verkauft weiter etc.<br />
Geld<br />
Hedgefonds bietet<br />
höheren Preis →<br />
kauft Weizen von<br />
Produzenten mittels<br />
Bankkredit<br />
Bäckerei-Ketten kaufen<br />
Weizen (z. B. von<br />
Hedgfonds)<br />
Hohe Weizenpreise finden nicht genug Abnehmer<br />
Lagerung<br />
Irgendwann „landet“ Weizen am Markt → Angebot/Nachfrage<br />
entscheidet über realen Marktpreis <strong>und</strong> damit über Erfolg/Misserfolg der<br />
Weizen-Spekulation!<br />
Konsequenzen<br />
Jede Transaktion<br />
erhöht die Preise<br />
(Spekulation auf<br />
Preissteigerung)<br />
Weizenproduzent<br />
erzielt höheren Preis<br />
als bei Variante A<br />
Spareinlagen einer Bank<br />
werden zur Finanzierung von<br />
Spekulationen verwendet<br />
Verbraucher zahlen<br />
höhere Brotpreise →<br />
negative Auswirkungen<br />
auf Realwirtschaft<br />
Weizenknappheit →<br />
Hunger<br />
Verbraucher zahlen realen<br />
Marktpreis für Weizen!
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Inszenierungstechnik<br />
• Metapher<br />
Thematisierung Ökologie – Ökonomie<br />
•„Osterinsel“<br />
•„Die Welt in einem Jahr“
Henderson Island<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Osterinsel
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Die Osterinsel<br />
Fläche: etwa wie Liechtenstein<br />
Einwohner: heute etwa 3.800<br />
16./17. Jhdt. etwa 10.000
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Produktion <strong>und</strong> Transport der Moais
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Die Moais (Steinstatuen)<br />
Höhe<br />
Ø 4 - 6 m<br />
max. 21 m<br />
Gewicht<br />
bis 270 t
Ursprünglich waren über 1.000 Moais vorhanden<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Die Osterinsel ist das entlegenste Stück Erde auf der ganzen Welt, die<br />
chilenische Küste liegt ca. 3 700 Kilometer entfernt, die nächsten<br />
bewohnten Pazifikinseln ca. 2 100 Kilometer.<br />
Bis heute ist die Insel von zahlreichen Steinstatuen übersät, die<br />
durchschnittlich vier bis sechs Meter hoch sind, die größten Statuen<br />
erreichen jedoch eine Höhe von über 20 Metern (höher als ein<br />
fünfstöckiges Haus) mit einem Gewicht von bis zu 270 Tonnen.<br />
Die Insel wurde r<strong>und</strong> 900 n. Chr. besiedelt <strong>und</strong> hatte in der Blütezeit eine<br />
Bevölkerung von 15 000 bis 30 000, zur Zeit der Entdeckung durch<br />
europäische Missionare (1864) lebten jedoch nur mehr r<strong>und</strong> 2 000<br />
Menschen auf der Insel.<br />
Wodurch Wodurch wurde wurde dieser dieser dieser Kollaps Kollaps ausgelöst?<br />
ausgelöst?
Zum Zeitpunkt der Besiedlung war die Osterinsel dicht bewaldet <strong>und</strong> fruchtbar. Die<br />
Insel war auf r<strong>und</strong> ein Dutzend Territorien aufgeteilt, die jeweils von einer Sippe<br />
bewohnt wurden. Jedes Territorium hatte einen eigenen Häuptling <strong>und</strong> eine große<br />
zeremonielle Plattform, auf denen Statuen standen.<br />
Die Häuptlinge der Osterinsel entwickelten beim Bau der Statuen eine „Konkurrenzspirale“,<br />
der „mörderische“ Wettbewerb zwischen den Sippen wurde auf den Bau<br />
von Statuen „fokussiert“.<br />
Die Statuen wurden immer größer – daher stieg der Verbrauch von Holz,<br />
Seilen <strong>und</strong> Lebensmitteln, also der knappen Ressourcen Wald <strong>und</strong> Boden,<br />
exponentiell!!!<br />
Im 17 Jahrh<strong>und</strong>ert kam es zum Bürgerkrieg, zum Sturz der Häuptlinge <strong>und</strong> Priester,<br />
weil zu diesem Zeitpunkt der Extremfall der Ressourcenausbeutung erreicht war:<br />
• Der Wald war zur Gänze gerodet, der Boden der landwirtschaftlich genutzten<br />
Flächen durch fortgeschrittene Erosion wenig fruchtbar, die Landvögel ausgerottet.<br />
• Die Bevölkerung konnte daher keine Kanus mehr bauen, keine Delphine fangen <strong>und</strong><br />
verfügte nicht mehr über das Material (Holz) zum Bau von Unterkünften, ebenso<br />
über kein Brennholz . . . .<br />
Diese hemmungslose Ausbeutung der Ressourcen endete in Kannibalismus, im<br />
gegenseitigen Umkippen der Statuen . . . .<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
Metapher Osterinsel<br />
Kontext zur heutigen Zeit<br />
Gründe für den Zusammenbruch der Gesellschaft der Osterinsel<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
• Rücksichtslose Ausbeutung der Ressourcen der Insel<br />
• Politische, soziale <strong>und</strong> religiöse Motive<br />
• ungebremste Konkurrenzspirale<br />
• Machthunger<br />
• Fehlen von wirksamen politischen Mechanismen<br />
zum sorgsamen, schonenden Umgang mit den Lebensgr<strong>und</strong>lagen<br />
Isolierte Lage bot der Bevölkerung keine Möglichkeit,<br />
sich durch Auswanderung den Verhältnissen zu entziehen.<br />
Durch die Abgeschiedenheit erfolgte der Niedergang.<br />
Nicht – wie so häufig – durch kriegerische Einflüsse von „außen“.<br />
Eindeutiges Beispiel für die Selbstzerstörung einer isolierten<br />
Gesellschaft durch Plünderung der Lebensgr<strong>und</strong>lagen.<br />
Auch unsere heutige Welt ist isoliert.
Metapher zur Veranschaulichung der Notwendigkeit der<br />
Ökologisierung der Ökonomie<br />
vgl. Schöpf 1990<br />
20 Milliarden Jahre ^ 1 Jahr<br />
=<br />
Jan Feb Mar Apr Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Um 0 Uhr am 1. Jänner findet der Urknall statt<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
Metapher zur Veranschaulichung der Notwendigkeit der<br />
Ökologisierung der Ökonomie<br />
vgl. Schöpf 1990<br />
20 Milliarden Jahre ^ 1 Jahr<br />
=<br />
Jan Feb Mar Apr Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Im August entsteht unser Sonnensystem
Metapher zur Veranschaulichung der Notwendigkeit der<br />
Ökologisierung der Ökonomie<br />
vgl. Schöpf 1990<br />
20 Milliarden Jahre ^ 1 Jahr<br />
=<br />
Jan Feb Mar Apr Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Im Dezember entstehen erste Wasserwirbeltiere<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
1.<br />
Metapher zur Veranschaulichung der Notwendigkeit der<br />
Ökologisierung der Ökonomie<br />
vgl. Schöpf 1990<br />
20 Milliarden Jahre ^ 1 Jahr<br />
Dezember<br />
5. 10. 15. 20. 25. 31.<br />
Am 19. Dezember entstehen erste Landpflanzen<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
=
1.<br />
Metapher zur Veranschaulichung der Notwendigkeit der<br />
Ökologisierung der Ökonomie<br />
vgl. Schöpf 1990<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
20 Milliarden Jahre ^ 1 Jahr<br />
Dezember<br />
5. 10. 15. 20. 25. 31.<br />
Am 25. Dezember entstehen erste Säugetiere<br />
=
00:00<br />
Metapher zur Veranschaulichung der Notwendigkeit der<br />
Ökologisierung der Ökonomie<br />
vgl. Schöpf 1990<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
20 Milliarden Jahre ^ 1 Jahr<br />
=<br />
31. Dezember<br />
04:00 08:00 12:00 16:00 20:00 24:00<br />
Morgens am 31. Dez. entstehen Menschenaffen
00:00<br />
Metapher zur Veranschaulichung der Notwendigkeit der<br />
Ökologisierung der Ökonomie<br />
vgl. Schöpf 1990<br />
20 Milliarden Jahre ^ 1 Jahr<br />
=<br />
31. Dezember<br />
04:00 08:00 12:00 16:00 20:00 24:00<br />
Um 23:58:00 am 31. Dezember<br />
malt der Homo Sapiens an Höhlenwänden<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
00:00<br />
Metapher zur Veranschaulichung der Notwendigkeit der<br />
Ökologisierung der Ökonomie<br />
vgl. Schöpf 1990<br />
20 Milliarden Jahre ^ 1 Jahr<br />
=<br />
31. Dezember<br />
04:00 08:00 12:00 16:00 20:00 24:00<br />
Um 23:59:55 am 31. Dezember<br />
wird Jesus Christus geboren<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
00:00<br />
Metapher zur Veranschaulichung der Notwendigkeit der<br />
Ökologisierung der Ökonomie<br />
vgl. Schöpf 1990<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
20 Milliarden Jahre ^ 1 Jahr<br />
=<br />
31. Dezember<br />
04:00 08:00 12:00 16:00 20:00 24:00<br />
Um Mitternacht beginnt<br />
das „Erdölzeitalter“<br />
„Erdöl entstand in Tagen/Wochen<br />
<strong>und</strong> wird jetzt in<br />
H<strong>und</strong>ertstel-Sek<strong>und</strong>en<br />
verbraucht“
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Inszenierungstechnik<br />
• Experimente
denkt ausschließlich<br />
nach wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten,<br />
verfolgt ausschließlich<br />
ökonomische Ziele<br />
handelt<br />
uneingeschränkt<br />
rational<br />
Der Homo oeconomicus –<br />
„Basismodell“ der Mikroökonomie<br />
Zentrale Annahmen<br />
Quellen: http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=RKFU7Q<br />
© Univ. Prof. http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/homo-oeconomicus.html<br />
Dr. Josef Aff<br />
$$$<br />
verfügt über vollkommenes Wissen<br />
bezüglich seiner wirtschaftlichen<br />
Entscheidungsmöglichkeiten<br />
weiß über sämtliche<br />
Konsequenzen seiner<br />
Handlungen Bescheid<br />
hat vollkommene<br />
Information über<br />
die Märkte<br />
strebt nach<br />
größtmöglichem<br />
Gewinn/Nutzen
Überprüfung der Annahmen des Homo oeconomicus<br />
in der experimentellen Wirtschaftsforschung<br />
(vgl. Fehr)<br />
Experiment: Das Ultimatumspiel<br />
Lieber Homo<br />
oekonomicus,<br />
teile diese 100 Euro<br />
nach Belieben auf.<br />
Der Dritte kann ablehnen.<br />
Ein<br />
„Gönner“<br />
Quellen: http://www.lunchletter.at/images/100euro.jpg<br />
© Univ. Prof. http://www.luk-korbmacher.de/Schule/Wissen/uchatius.htm<br />
Dr. Josef Aff<br />
$$$<br />
Homo<br />
oeconomicus<br />
Ein<br />
Dritter
Der Homo oeconomicus beim Ultimatumspiel<br />
Ein<br />
„Gönner“<br />
Nutzenmaximierung<br />
Homo<br />
oeconomicus<br />
99 Euro<br />
Quellen: http://www.lunchletter.at/images/100euro.jpg<br />
© Univ. Prof. http://www.eu-info.de/static/common/wfimage/25ce6b4b3c0f45b28f87c2d4f411d46e.jpg<br />
Dr. Josef Aff<br />
Ein<br />
Dritter<br />
1 Euro
Der Homo oeconomicus beim Ultimatumspiel<br />
Ein<br />
„Gönner“<br />
Homo<br />
oeconomicus<br />
Mein Nutzen<br />
ist maximiert.<br />
Quellen: http://www.lunchletter.at/images/100euro.jpg<br />
© Univ. Prof. http://www.eu-info.de/static/common/wfimage/25ce6b4b3c0f45b28f87c2d4f411d46e.jpg<br />
Dr. Josef Aff<br />
Ich nehme<br />
das Angebot<br />
an.<br />
1 Euro ist<br />
besser als<br />
nichts.<br />
99 Euro 1 Euro<br />
Ein<br />
Dritter
Der Homo sapiens beim Ultimatumspiel<br />
Ein<br />
„Gönner“<br />
Quellen: http://www.lunchletter.at/images/100euro.jpg<br />
© Univ. Prof. http://www.luk-korbmacher.de/Schule/Wissen/uchatius.htm<br />
Dr. Josef Aff<br />
40/60 ?<br />
50/50 ?<br />
60/40 ?<br />
70/30 ?<br />
Homo<br />
sapiens<br />
Ich nehme<br />
das Angebot<br />
an.<br />
70 Euro<br />
50/50 wäre besser,<br />
aber gerade ungerecht<br />
ist es auch nicht.<br />
Besser 30 als nichts.<br />
Ein<br />
Dritter<br />
30 Euro
Der Homo sapiens beim Diktatorspiel<br />
Lieber Homo oeconomicus,<br />
teile diese 100 Euro<br />
nach Belieben auf.<br />
Der Dritte kann NICHT ablehnen. $$$<br />
Ein<br />
„Gönner“<br />
Quellen: http://www.lunchletter.at/images/100euro.jpg<br />
© Univ. Prof. http://www.luk-korbmacher.de/Schule/Wissen/uchatius.htm<br />
Dr. Josef Aff<br />
Homo<br />
oeconomicus<br />
Mein Nutzen<br />
ist maximiert.<br />
Ein<br />
Dritter<br />
0 Euro
Empirische Bef<strong>und</strong>e<br />
Durchführung des Diktatorspiels mit Studierenden<br />
-> 10 Euro sind diktatorisch aufzuteilen<br />
relativer Anteil Anteil<br />
der Probanden in %<br />
abgegebener Teil in %<br />
Nur 12 %<br />
verhalten<br />
sich wie der<br />
Homo<br />
oeconomicus<br />
© Quellen: Univ. Prof. http://www.fis.uni-koeln.de/fileadmin/user_upload/download/personen/franzen/publikationen/Essay_DGS_Kassel_06_Franzen-Pointner.pdf<br />
Dr. Josef Aff
Empirische Bef<strong>und</strong>e<br />
Durchführung des Diktatorspiels mit Studierenden<br />
-> 10 Euro sind diktatorisch aufzuteilen<br />
relativer Anteil Anteil<br />
der Probanden in %<br />
abgegebener Teil in %<br />
38 % verhalten<br />
sich gerecht<br />
© Quellen: Univ. Prof. http://www.fis.uni-koeln.de/fileadmin/user_upload/download/personen/franzen/publikationen/Essay_DGS_Kassel_06_Franzen-Pointner.pdf<br />
Dr. Josef Aff
Empirische Bef<strong>und</strong>e<br />
Durchführung des Diktatorspiels mit Studierenden<br />
-> 10 Euro sind diktatorisch aufzuteilen<br />
relativer Anteil Anteil<br />
der Probanden in %<br />
abgegebener Teil in %<br />
11 % vergeben<br />
mehr, als sie<br />
für sich behalten<br />
© Quellen: Univ. Prof. http://www.fis.uni-koeln.de/fileadmin/user_upload/download/personen/franzen/publikationen/Essay_DGS_Kassel_06_Franzen-Pointner.pdf<br />
Dr. Josef Aff
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Inszenierungstechnik<br />
• Karikaturen
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
„Der Computer muss defekt sein, Chef –<br />
den Leuten wurden statt der Löhne<br />
die Abzüge ausgezahlt!“
Der Staat<br />
greift ein…<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Quelle:http://www.horschcartoons.de/karikaturen.html
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
Das Problem:<br />
Was ist zu tun, damit wir schneller vorankommen?<br />
Die Lösung:<br />
Der eine, der bei uns rudert, muss die Schlagzahl erhöhen!<br />
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Zum Abschluss:<br />
Visualisierung „konstruktivistisch“<br />
unterschiedlicher Wahrnehmungen –<br />
Einstieg des Vortragenden in die<br />
Vorlesung „Kommunikationstheorien“
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
So haben es die<br />
Österreicher gesehen
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
So haben es die Franzosen<br />
gesehen :
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
So haben es die Italiener<br />
gesehen :
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
So haben es die Amerikaner<br />
gesehen :
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff<br />
Und so stand es in der Bild - Zeitung :
© Univ. Prof. Dr. Josef Aff