Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org
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Mögliche Auswirkungen für die Personalerhaltung des B<strong>und</strong>es 28<br />
tung (vgl. Nieder 1991: 1055) über die Leistungsmotivation. Motivation <strong>und</strong> Arbeitszufriedenheit<br />
sind eng miteinander verb<strong>und</strong>en. Dies äussert sich dadurch, dass bei<br />
der Behandlung beider Themen immer wieder auf dieselben Konzepte bspw. von<br />
Herzberg (vgl. Herzberg/Mausner/Bloch Snyderman 1959), Locke (vgl. Locke/Henne<br />
1986), Vroom (1964) <strong>und</strong> Adams (1965) angeführt werden (vgl. Semmer/Udris 1993:<br />
143). In der folgenden Einzelbetrachtung der Auswirkungsbereiche werden die Konzepte<br />
bewusst auseinander gehalten, was aber deren gegenseitige Beeinflussung<br />
nicht ausschliesst.<br />
5.4 Fazit zu den Auswirkungen<br />
Die vorhandene Lohndiskrepanz <strong>zwischen</strong> der B<strong>und</strong>esverwaltung <strong>und</strong> der <strong>Privatwirtschaft</strong><br />
sowie andere Eigenschaften des aktuellen Entlöhnungssystems scheinen auf<br />
drei der vier diskutierten Auswirkungsbereiche eher einen negativen Einfluss zu haben,<br />
allein das Betriebsklima leidet unter dem aktuellen Lohnsystem offensichtlich<br />
nicht. Auch wenn durch ein verstärkt leistungsorientiertes Lohnsystem die negativen<br />
Auswirkungen vermindert werden könnten, sollte, auf Gr<strong>und</strong> der etwas anderen Motivationsstruktur<br />
von Verwaltungsmitarbeitenden, die Einführung eine Leistungslohnsystems<br />
kritische überprüft werden. Die Ursachen sind nicht primär nur bei der fehlenden<br />
Leistungsorientierung zu suchen. Viel mehr scheinen die Ursachen in der<br />
Ausgestaltung des gesamten Lohnsystems zu liegen: So sind bspw. die fehlenden<br />
Handlungsspielräume der Führungskräfte bei der Ausgestaltung der Prämien Ursache<br />
für eine ungenügende Leistungsmotivation <strong>und</strong> führen auch zu einer Unzufriedenheit<br />
bei den Mitarbeitenden, da Leistungen nicht angemessen honoriert werden<br />
<strong>und</strong> Führungsaufgaben nicht im erwarteten Umfang wahrgenommen werden können.<br />
Weiter können die negativen Auswirkungen auf die Leistungsmotivation <strong>und</strong> auf die<br />
Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit dem als ungerecht empf<strong>und</strong>enen Verhältnis<br />
<strong>zwischen</strong> „inputs“ des Arbeitnehmers <strong>und</strong> dem „output“ des Arbeitgebers auch dazu<br />
führen, dass vermehrt Mitarbeitende die B<strong>und</strong>esverwaltung verlassen werden. Es<br />
besteht somit Handlungsbedarf zur Ausgestaltung eines umfassenderen Anreizsystems,<br />
in welchem der Leistungslohn eine wichtige, jedoch nicht die zentrale Rolle<br />
spielt.