Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org
Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org
Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mögliche Auswirkungen für die Personalerhaltung des B<strong>und</strong>es 24<br />
ten fast 60 Prozent der Befragten, dass der Leistungslohn der Stimmung am Arbeitsplatz<br />
„alles andere als gut getan“ habe (vgl. Böhm 2004): Die befragten Mitarbeiter<br />
bestätigten die motivationssteigernde Wirkung, beklagten aber das verstärkte Konkurrenzdenken.<br />
Eine Konkurrenzsituation unter den Angestellten wirkt sich kritisch<br />
auf die Kommunikation <strong>und</strong> Zusammenarbeit aus, Mobbing wird zur Überlebensstrategie<br />
(vgl. Raeder/Udris 1998) <strong>und</strong> führt so zu einem unangenehmeren Betriebsklima.<br />
Wie der Verfasser in Kapitel 3 aufgezeigt hat, ist das aktuelle Entlöhnungssystem<br />
beim B<strong>und</strong> nur bedingt leistungsabhängig, deshalb die folgende Arbeitsthese formuliert:<br />
AT3: Die aktuelle Entlöhnungspolitik mit kaum leistungsabhängigen Lohnanteilen erhält<br />
ein ges<strong>und</strong>es Betriebsklima beim B<strong>und</strong>.<br />
Die in der Literatur gef<strong>und</strong>enen Hinweise über die Auswirkungen der Entlöhnungspolitik<br />
auf das Betriebsklima konnten in den geführten Interviews nicht direkt widerlegt<br />
oder bestätigt werden. Die Interviewpartner schätzten das Betriebsklima in ihren jeweiligen<br />
Abteilungen oder Sektionen unterschiedlich ein: Eine Person betonte, dass<br />
das Betriebsklima unter der verstärkten Arbeitsplatzangst sowie dem Image der<br />
B<strong>und</strong>esangestellten leide. Eine andere Person bezeichnete das Betriebsklima auf<br />
Gr<strong>und</strong> der Unsicherheiten durch die Redimensionierungs- <strong>und</strong> Re<strong>org</strong>anisationspläne<br />
als angespannt <strong>und</strong> die dritte Person beurteilte die betriebliche Atmosphäre als gut,<br />
rechnet aber auf Gr<strong>und</strong> mangelnder Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeitenden<br />
mit Abgängen (vgl. Auswertung der Interviews 2006). Die Aussagen zeigen,<br />
dass das Betriebsklima im Moment primär von anderen Faktoren beeinflusst wird <strong>und</strong><br />
dass das aktuelle Entlöhnungssystem wenig bis keinen Einfluss auf das Betriebsklima<br />
hat: „Das Prämienwesen belastet das Betriebsklima nicht“ (vgl. H.T. 2006). Wie<br />
Kapitel 3 dieser Arbeit gezeigt hat, ist das aktuelle Lohnsystem nur wenig leistungsabhängig.<br />
Dass es auf Gr<strong>und</strong> des Lohnsystems zu Konkurrenzdenken unter den Mitarbeitenden<br />
kommt <strong>und</strong> so das Betriebsklima verschlechtert (vgl. Böhm 2004; Raeder/Udris<br />
1998), ist deshalb eher unwahrscheinlich.. Die Arbeitsthese AT3 kann so<br />
indirekt als bestätigt angesehen werden.