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Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org

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Mögliche Auswirkungen für die Personalerhaltung des B<strong>und</strong>es 18<br />

ten, dass das Gehalt eine wesentlich wichtigere Rolle spielt: Bei einer von Thom <strong>und</strong><br />

Friedli (2002: 11) durchgeführten Studie wurde das Gehalt bei der Wahl einer Arbeitsstelle<br />

von High-Potentials (Top-Nachwuchskräfte) am viertwichtigsten eingestuft.<br />

Zudem zeigt eine Studie der OECD, dass der Leistungslohn primär einen positiven<br />

Einfluss auf die „Topleute“ <strong>und</strong> weniger auf den grossen „Durchschnitt“ hat (vgl.<br />

Thom/Ritz 2006: 347). Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind die sehr gut<br />

qualifizierten Mitarbeitenden sowie die Kaderleute, welche zu jenem Viertel der B<strong>und</strong>esangestellten<br />

gehören, die von der Lohnungleichheit gegenüber der <strong>Privatwirtschaft</strong><br />

betroffen sind. Deshalb wird vermutet, dass der weniger hohe <strong>und</strong> weniger<br />

leistungsabhängige Lohn zu einer geringeren Leistungsmotivation der B<strong>und</strong>esangestellten<br />

gegenüber den Kaderangestellten in der <strong>Privatwirtschaft</strong> führt.<br />

Den gleichen Schluss kann auch aus den theoretischen Konzepten der Gleichgewichtstheorien<br />

(vgl. Smith 1986) <strong>und</strong> der Anreiz-Beitragstheorie (vgl. Simon 1957;<br />

Barnard 1962; Cyert/March 1963) gezogen werden: Nach der Gleichgewichtstheorie<br />

wird das Verhältnis von Leistungen <strong>und</strong> Anreizen als Verhältnis <strong>zwischen</strong> „inputs“<br />

(Eigenschaften des Arbeitnehmers: Ausbildung, Erfahrung etc.) <strong>und</strong> „outputs“ (Gegenleistungen<br />

der <strong>Org</strong>anisation) wahrgenommen. Werden „inputs“ <strong>und</strong> „outputs“<br />

nicht als gerecht empf<strong>und</strong>en, wird der Arbeitnehmer dieses Mangelgefühl zu kompensieren<br />

versuchen, indem er seine Bemühungen solange reduziert, bis ein akzeptables<br />

Gleichgewicht vorhanden ist (vgl. Ridder 2005: 272). Ridder (2005: 272) weist<br />

darauf hin, dass die Wahrnehmung der Gerechtigkeit der gebotenen Leistung weniger<br />

von der absoluten Höhe, als vom relativen Vergleich zu anderen Gehaltstufen<br />

<strong>und</strong> gleichen Tätigkeiten innerhalb der <strong>Org</strong>anisation oder auf dem externen Arbeitsmarkt<br />

abhängt. Insofern wäre es interessant herauszufinden, wie sich die Veröffentlichung<br />

der Studienresultate auf das Empfinden dieser Gerechtigkeit <strong>zwischen</strong> „inputs“<br />

<strong>und</strong> „outputs“ ausgewirkt hat. Weiter verdeutlicht die Aussage von Ridder (2005:<br />

272), dass vergleichbare Lohnniveaus <strong>zwischen</strong> Verwaltung <strong>und</strong> <strong>Privatwirtschaft</strong> für<br />

gleiche Arbeit wichtig sind. Ähnlich lässt sich auch mit der Anreiz-Beitragstheorie argumentieren,<br />

nach welcher im Verhältnis <strong>zwischen</strong> Person <strong>und</strong> <strong>Org</strong>anisation ein<br />

Gleichgewicht <strong>zwischen</strong> Anreizen <strong>und</strong> Beiträgen bestehen muss, damit Personen<br />

„Teilnehmer“ von <strong>Org</strong>anisationen werden, bleiben <strong>und</strong> angemessene Beiträge leisten<br />

(vgl. Ridder 2005: 272 f.).<br />

Die aufgeführten Argumente führen zu folgender Arbeitsthese:

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