Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org

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Zusammenfassung der Lohnvergleichsstudie 15 4 Zusammenfassung der Lohnvergleichsstudie 4.1 Allgemeine Informationen zur Studie Der Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartements EFD Hans-Rudolf Merz gab im letzten Jahr eine Studie in Auftrag, die das Lohnniveau der Bundesverwaltung mit demjenigen der Privatwirtschaft vergleichen sollte (vgl. PricewaterhouseCoopers AG 2005: 1). Die Lohnvergleichstudie, die von der PricewaterhouseCoopers als verwaltungsunabhängige Stelle durchgeführt wurde, berücksichtigte sämtliche Entlöhnungskomponenten, wie das Basissalär, die variablen Lohnbestandteile (Bonus, Beteiligungen), die Lohnnebenleistungen bzw. Fringe Benefits und weitere Anstellungsbedingungen (Arbeitszeit, Ferien, Abgangsentschädigungen) (vgl. Eidgenössisches Personalamt EPA 2005b: 2). 4.2 Vorgehen und Methodik Eine Projektorganisation, in welcher sich Vertreter des EPA, Arbeitnehmer und Arbeitgebervertreter, Vertreter von PricewaterhouseCoopers und Vertreter des EFD befanden, wählte in einem ersten Schritt die zu vergleichenden Funktionen sowie die Vergleichsorganisationen aus (vgl. PricewaterhouseCoopers AG 2005: 2). Es wurden insgesamt 36 Funktionen mit unterschiedlichen Anforderungsprofilen aller Hierarchieebenen in den Vergleich miteinbezogen und für den quantitativen Lohnvergleich standen Datensätze von 31'000 Mitarbeitenden zur Verfügung (vgl. PricewaterhouseCoopers AG 2005: 1). Als Vergleichsorganisationen wählte man 17 Unternehmungen aus verschiedenen Branchen der Privatwirtschaft und achtete dabei auf eine breite Branchenstreuung, vergleichbare Organisationsgrösse sowie das Vorhandensein vergleichbarer Funktionen, verbunden mit einer Konkurrenzsituation am Arbeitsmarkt (PricewaterhouseCoopers AG 2005: 1). In einem zweiten Schritt erstellte das EPA für alle 36 Funktionen eine detaillierte Funktionsbeschreibung, welche danach mit der Funktionsbewertungsmethode strata von PwC bewertet wurde (vgl. PricewaterhouseCoopers AG 2005: 2). Dieses Bewertungsergebnis diente als Grundlage für die Ermittlung von vergleichbaren Funktionen in der Privatwirtschaft.
Zusammenfassung der Lohnvergleichsstudie 16 Danach wurden in einem dritten Schritt die ausgewählten Vergleichsorganisationen aufgefordert, Lohndaten von äquivalenten Funktionen ihrer Organisationen zur Verfügung zu stellen, die ebenfalls alle mit der Funktionsbewertungsmethode strata überprüft wurden (vgl. PricewaterhouseCoopers AG 2005: 2). Zum Schluss folgte die Validierung und Auswertung der Daten in anonymisierter Form. Die Resultate werden im folgenden Abschnitt dieses Textes zusammengefasst. 4.3 Resultate der Studie Die Studie zeigt, dass die Bundesverwaltung in drei Viertel der Funktionen vergleichbare resp. marktgerechte Löhne bezahlt, d. h. dass die Funktionen bis Lohnklasse 23 – Handwerker, Kaufmännische Angestellte oder Informatiker – auf dem Niveau der Vergleichsorganisationen liegen (vgl. Eidgenössisches Personalamt EPA 2005: 3). Von Lohnklasse 24 bis 27 – sehr gut qualifizierte Mitarbeitende wie bspw. Ökonomen, Juristen, Naturwissenschafter etc. und mittlere Kader – bezahlt die Privatwirtschaft hingegen zwischen 20 und 30 Prozent mehr Lohn. Dies in erster Linie auf Grund des in der Privatwirtschaft bezahlten variablen Lohnbestandteils, d. h. Boni, Prämien und Mitarbeiterbeteiligungen (vgl. Eidgenössisches Personalamt EPA 2005: 3). Bei den Jahresgesamtlöhnen von anspruchsvollen Führungsfunktionen des höheren Kaders ab Lohnklasse 28 wie Ressort- und Abteilungsleitende oder Leitende der Finanzen oder des Personals des Departements verstärkt sich dieser Trend noch und die Bundesverwaltung liegt hier zwischen 11 und 63 Prozent unter den Löhnen, die von den Vergleichsorganisationen in der Privatwirtschaft ausbezahlt werden (vgl. Eidgenössisches Personalamt EPA 2005: 3). Im Bereich des Topkaders akzentuiert sich dieser Trend noch stärker: Der von der Bundesverwaltung ausbezahlte Jahreslohn liegt hier bis zu 80 Prozent unter dem Niveau der Vergleichsorganisationen (vgl. Eidgenössisches Personalamt EPA 2005: 3). Für das Gros der Mitarbeitenden bezahlt der Bund marktgerechte Löhne. Hingegen für sehr gut qualifizierte Mitarbeitende und Kaderangestellte, bezahlt die Verwaltung weniger hohe Löhne als die Privatwirtschaft (vgl. Fontana 2005 und Pricewaterhousecoopers AG 2005: 5). Die Lohndiskrepanz besteht insbesondere auf Grund des wesentlich geringeren variablen Lohnanteils (vgl. Eidgenössisches Personalamt 2005: 7).
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