Kaderlohndiskrepanz zwischen Privatwirtschaft und ... - Org-Portal.org

Aktuelles Entlöhnungssystem beim Bund 10
3.2 Lohnentwicklung durch Personalbeurteilung
Nach Art. 15 der Bundespersonalverordnung BPV führen Vorgesetzte jährlich ein
Mitarbeitergespräch und eine Personalbeurteilung mit ihren Mitarbeitenden durch
(vgl. Bundesrat 2001: 6). Anders als bei der Funktionsbewertung, entscheiden die
Bundesämter und die ihnen gleichzustellenden Organisationseinheiten auf Antrag
der direkten Vorgesetzten über die Lohnentwicklung, wobei sie die Prozentwerte der
variablen Lohnelemente mit Rücksicht auf die verfügbaren Mittel festlegen (vgl. Bundesrat
2001: 18). Die Personalbeurteilung umfasst die Beurteilungsstufen gemäss
Tabelle 1 und erfolgt anhand der gesetzten Leistungs- und Verhaltensziele (OECD
2005: 161). Durch die Leistungsziele legen Vorgesetzte und Mitarbeitende zu erreichende
Arbeitsergebnisse oder Projektziele fest. Die Verhaltensziele ergänzen die
Leistungsziele um wichtige Begleitmassstäbe, indem sie Voraussetzungen des Erfolgs
beschreiben und sich auf Persönlichkeitsaspekte und die Arbeitsweise beziehen
(vgl. Eidgenössisches Personalamt EPA 2002: 1).
Anerkennungsprämien
1
Beurteilungsstufe Jährliche Lohnerhöhung nach Erreichen des Maxi-
A++
Übertrifft die Anforderungen in
hohem Masse
A+
Übertrifft die Anforderungen
deutlich
A
Entspricht den Anforderungen
voll und ganz
B
Entspricht den Anforderungen
teilweise
C
Entspricht den Anforderungen
nicht
mums
Von 4.1% bis 6% Anerkennungsprämie bis
12%
Von 3.1% bis 4% Anerkennungsprämie bis 6%
3% Keine Anerkennungsprämie
2%
Bis zu 94% des Höchstbetrags
der Lohnklasse.
0% 2
Kein Teuerungsausgleich.
Nach 2 Jahren Lohnsenkung
auf 94% der Lohnklasse
Tabelle 1: Beurteilungsstufen und Lohnentwicklung (in Anlehnung an OECD 2005: 162)
1
Die Prozentzahlen gelten bis zum Erreichen des Höchstbetrages der Lohnklasse (vgl. OECD 2005:
162).
2
Angestellte, die mit C beurteilt werden erhalten keine Lohnerhöhung. Eine Teuerungsprämie wird nur
unter Ausnahmebedingungen ermöglicht. Falls Entwicklungsmassnahmen für den Mitarbeitenden, die
Versetzung auf eine weniger anspruchsvolle Stelle oder andere Massnahmen nicht erfolgreich sind,
wird das Arbeitsverhältnis aufgelöst (vgl. OECD 2005: 162; Bundesrat 2001: 19)).
2