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www.ganymed-zeitung.de Ganymed 1 Ausgabe XXIII | Wein | Kunst | Kultur | Sibylle und Reinhard Studier – ein Fest im Weinberg Frühlingsausgabe 2013 IM WInzER-IntERvIEW REInhARd StudIER Joseph von Eichendorff – Spurensuche (II) Über die Mezzosopranistin Alexandra Röseler Ganymed 100 Cent Oma Rosa lädt zum Frühlings-Mahl | Riesling entdecken – im Rheingau
- Seite 2 und 3: Mit Christina durCh Frühling und s
- Seite 4 und 5: 4 Winzer-intervieW Ganymed PROBIERE
- Seite 6 und 7: 6 plaudereien Ganymed BECHERN & TAF
- Seite 8 und 9: 8 oma Ganymed rosa Oma Rosa war in
- Seite 10 und 11: 10 Ganymed Gäste GäSTE IN DER WEI
- Seite 12: 12 BERND BRÄUER Ganymed ERZGEBIRGS
www.ganymed-zeitung.<strong>de</strong><br />
Ganymed 1<br />
Ausgabe XXIII<br />
| Wein | Kunst | Kultur |<br />
Sibylle und Reinhard Studier – ein Fest im Weinberg<br />
Frühlingsausgabe 2013<br />
IM WInzER-IntERvIEW<br />
REInhARd StudIER<br />
Joseph von Eichendorff – Spurensuche (II)<br />
Über die Mezzosopranistin Alexandra Röseler<br />
Ganymed<br />
100 Cent<br />
Oma Rosa lädt zum Frühlings-Mahl | Riesling ent<strong>de</strong>cken – im Rheingau
Mit Christina<br />
durCh Frühling<br />
und soMMer<br />
EdItORIAL<br />
2 Ganymed<br />
7,95 €<br />
21,90 €<br />
Der Frühlings- und Sommer-Roséwein,<br />
eine Cuvée aus Saint Laurent und Spätburgun<strong>de</strong>r,<br />
vom Weingut Flick, Rheinhessen<br />
BRÄuERMÜLLER: WEInE<br />
Telefon 0341 41505-66<br />
www.<strong>braeuer</strong>muellerweine.<strong>de</strong><br />
www.weinstubeambrunnen.<strong>de</strong><br />
41,70 €<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
endlich sind sie wie<strong>de</strong>r da: die lang ersehnten,<br />
immer länger und immer heller<br />
und schließlich immer wärmer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Tage. Frühling lass <strong>de</strong>in blaues Band wie<strong>de</strong>r<br />
(schneller) flattern durch die Lüfte! möchte<br />
man, Eduard Mörike leicht variierend, laut<br />
hinausrufen.<br />
Und so wie es sich in <strong>de</strong>r Natur regt, regt<br />
es sich auch in unserem Weinkeller. Denn:<br />
Was die Winzer im vergangenen Jahr <strong>de</strong>r<br />
Natur kraftvoll und engagiert abgerungen<br />
haben, in <strong>de</strong>n Weinkellern behutsam und<br />
beobachtend haben reifen lassen, kommt<br />
nun nach und nach in unsere Weinkeller,<br />
in unsere Weinstube – Weine eines be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Jahrganges (Interview mit Reinhard<br />
Studier, Seite 4 bis 5). Neben Vertrautem<br />
wer<strong>de</strong>n wir Ihnen wie<strong>de</strong>r manche Wein-<br />
Neuheit nahezubringen versuchen. Meine<br />
Mannschaft und ich sind gespannt, ob<br />
unsere große Freu<strong>de</strong> beim Probieren <strong>de</strong>r<br />
meisten neuen Weine, sich in Ihre Freu<strong>de</strong><br />
beim Bechern und Genießen <strong>de</strong>s neuen<br />
Wein-Jahrganges zu steigern vermag.<br />
Schöne und naturverbun<strong>de</strong>ne Feiertage<br />
liegen im Frühling vor uns. Da wird Zeit für<br />
die Familie, für Freun<strong>de</strong> sein, für das Lesen<br />
eines lange bereit liegen<strong>de</strong>n Buches,<br />
für Wan<strong>de</strong>rungen in die Natur (siehe neue<br />
Fotoausstellung über das Erzgebirge in <strong>de</strong>r<br />
Weinstube) o<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Besuch eines hörenswerten<br />
Konzertes – beispielsweise mit<br />
<strong>de</strong>r Mezzosopranistin Alexandra Röseler<br />
(Seite 6 bis 7). Und immer wer<strong>de</strong>n Sie hoffentlich<br />
danach Muße haben, das Erlebte<br />
bei einem guten Glase Wein zu genießen<br />
– vielleicht in <strong>de</strong>r Weinstube Am Brunnen<br />
o<strong>de</strong>r im Wein-Garten unserer Lokalität,<br />
<strong>de</strong>r ab Mai wie<strong>de</strong>r öffnet. Dass Sie aber<br />
immer auch zu Hause eine gute Flasche<br />
Wein bei <strong>de</strong>r Hand haben (Seite 2), dafür<br />
lassen Sie uns bitte weiterhin sorgen.<br />
Mit weinheiteren Grüßen<br />
Ihr<br />
Ullrich Müller
Joseph Ganymed von eichendorff – spurensuche<br />
3<br />
JOSEPH VON EICHENDORFF<br />
SPuREnSuChE<br />
Joseph von Eichendorff (1788 bis 1857) gilt als <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste und vor allem durch seine Natur- und Landschaftslyrik<br />
bekannteste spätromantische Dichter <strong>de</strong>r Deutschen. Auf Spurensuche an Schauplätzen seines Lebens<br />
und Wirkens sind wir seit vielen Jahren unterwegs. Des Dichters 225. Geburtstag im Jahr 2013 ist uns<br />
nun ein würdiger und willkommener Anlass, in Bild und Text darüber in mehreren kleinen Folgen in GANY-<br />
MED zu berichten (dazu auch Joseph von Eichendorff, Bild- und Textkalen<strong>de</strong>r 2010, Bernd Bräuer Verlag).<br />
Joseph von Eichendorff vermerkt in<br />
seinen Tagebüchern – geführt von<br />
1798 bis 1812 – bereits mit einer seiner<br />
ersten Eintragung unter <strong>de</strong>m 15. Januar<br />
1798 eine Fahrt nach Ratibor: Ist Jahrmarkt<br />
in Rattibor gewesen, auf welchem<br />
wir hingefahren sind ... Mit seinem Vater<br />
vielleicht, ganz sicher auch in Begleitung<br />
seines zwei Jahre älteren und verehrten<br />
Bru<strong>de</strong>rs Wilhelm weilt er oft in dieser<br />
Stadt an <strong>de</strong>r oberen O<strong>de</strong>r, die von Lubowitz<br />
kaum acht Kilometer entfernt liegt<br />
und die mit <strong>de</strong>m Pfer<strong>de</strong>wagen, zu Fuß<br />
o<strong>de</strong>r im schneereichen Winter mit <strong>de</strong>m<br />
Schlitten rasch erreichbar ist. Joseph von<br />
Eichendorff kommt in die Kleinstadt<br />
Ratibor nicht nur um <strong>de</strong>n Jahrmarkt zu<br />
besuchen o<strong>de</strong>r an Bällen teilzunehmen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch um das Kunstkabinett zu<br />
besuchen, ins Theater zu gehen o<strong>de</strong>r<br />
Bücher in <strong>de</strong>r Leihbibliothek von Karl<br />
Heinrich Juhr zu bestellen – darunter befin<strong>de</strong>n<br />
sich bereits Werke von Friedrich<br />
Schiller (1759 bis 1805) und Jean Paul<br />
(1763 bis 1825). Nach Ratibor fährt er<br />
aber auch, um die schönen Künste <strong>de</strong>s<br />
englischen Seiltänzers Barhan zu bestaunen,<br />
sich ein Schauspiel <strong>de</strong>r Henrichschen<br />
o<strong>de</strong>r Vogtschen Gesellschaft o<strong>de</strong>r<br />
das Kunstkabinett anzuschauen. Ratibor<br />
bietet <strong>de</strong>m heranwachsen<strong>de</strong>n Josef von<br />
Marktplatz in Ratibor<br />
FOLGE II: IST JAHRMARKT IN RATTIBOR …<br />
Eichendorff vielfältige Möglichkeiten<br />
nicht nur für vergnügliche Zerstreuung,<br />
son<strong>de</strong>rn auch um eine allseitige Bildung<br />
zu erwerben, die ab Oktober 1801 mit<br />
<strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>s katholischen Gymnasiums<br />
und <strong>de</strong>m Leben in <strong>de</strong>r Großstadt<br />
Breslau eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Horizonterweiterung<br />
erfährt. Selbst wenn nun<br />
für das weitere Leben <strong>de</strong>s Joseph von<br />
Eichendorffs an<strong>de</strong>re Städte und Orte<br />
wichtiger wer<strong>de</strong>n, nach Ratibor ist er<br />
noch oft gekommen.<br />
Schläft ein Lied in allen Dingen,<br />
Die da träumen fort und fort,<br />
Und die Welt hebt an zu singen,<br />
Triffst du nur das Zauberwort.<br />
WÜNSCHELRUTE (1835)<br />
Die Stadt Ratibor ehrt <strong>de</strong>n großen Dichter<br />
aus diesen und an<strong>de</strong>ren Grün<strong>de</strong>n durch<br />
ein würdiges Denkmal. Als überlebensgroße<br />
Figur (über vier Meter hoch), sitzend<br />
auf einem Eichenstamm mit <strong>de</strong>r Inschrift<br />
Dem Sänger <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Wal<strong>de</strong>s ... und<br />
mit einem Buch in <strong>de</strong>r Hand, in <strong>de</strong>m er<br />
wahrscheinlich gera<strong>de</strong> gelesen hat, schaut<br />
er sinnierend, heiter und ernsthaft auf sein<br />
Ratibor. Und träumt vielleicht auch von<br />
<strong>de</strong>r allerschönsten Braut.<br />
Das Denkmal geht auf das Engagement<br />
<strong>de</strong>s Ratiborer Männergesangvereins Lie-<br />
<strong>de</strong>rtafel zurück und wird 1909 zu <strong>de</strong>ssen<br />
75-jährigem Stiftungsfest festlich eingeweiht.<br />
Schöpfer <strong>de</strong>s Denkmals ist <strong>de</strong>r<br />
Bildhauer Johannes Boese. Das Denkmal<br />
hat eine bewegen<strong>de</strong> Geschichte.<br />
Demontiert und verschollen nach 1945,<br />
ist es als Replik <strong>de</strong>s Künstlers Latton<br />
1993 wie<strong>de</strong>r auferstan<strong>de</strong>n und in Ratibor<br />
aufgestellt – unweit <strong>de</strong>r sehenswerten<br />
Liebfrauenkirche. bb<br />
Bereits erschienen:<br />
Folge I: Froh und frei auf Schloss Lubowitz,<br />
Ganymed, Ausgabe XXII, 2012, S. 3.<br />
Aus <strong>de</strong>m Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r<br />
GOETHE UND<br />
JOSEPH VON EICHENDORFF FEIERN<br />
WEINSTUBE AM BRUNNEN,<br />
24. August 2013, 19 Uhr
4 Winzer-intervieW<br />
Ganymed<br />
PROBIEREN IST BESSER ALS<br />
STUDIER(EN)<br />
Das Weinanbaugebiet Pfalz, wo seit <strong>de</strong>r Römer-Zeit Wein angebaut wird, ist mit über 23.000 Hektar Rebenfläche das zweitgrößte<br />
in Deutschland. Renommierte Weingüter sind hier in über 130 Weinorten zu Hause. Dazu gehört das Weingut Studier<br />
in Ellerstadt, <strong>de</strong>ssen Weine seit 2012 bei BRÄUERMÜLLER: WEINE präsentiert, verkauft und in <strong>de</strong>r WEINSTUBE AM BRUNNEN<br />
gebechert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bernd Bräuer hat mit <strong>de</strong>m Weingutbesitzer und Winzer Reinhard Studier Anfang März über <strong>de</strong>ssen Tun und Wirken gesprochen.<br />
GANYMED: Auch in <strong>de</strong>n Weinbergen,<br />
wo Sie gera<strong>de</strong> herkommen, wird es<br />
unübersehbar Frühling. Was gibt es<br />
jetzt für Sie als Winzer dort vor allem<br />
zu tun?<br />
Reinhard Studier:<br />
Der Rebschnitt und das Ausheben <strong>de</strong>s alten<br />
Rebholzes sind nahezu abgeschlossen.<br />
Mit <strong>de</strong>m Bin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Ruten für <strong>de</strong>n neuen<br />
Wein-Jahrgang haben wir begonnen.<br />
Aber auch im Wein-Keller haben Sie<br />
noch genügend Arbeit mit <strong>de</strong>r Weinernte<br />
2012?<br />
Ja, durchaus. Derzeit wer<strong>de</strong>n im Keller<br />
die Weine <strong>de</strong>s neuen Jahrgangs filtriert<br />
und abgefüllt. Mit Freu<strong>de</strong>, da <strong>de</strong>r Jahrgang<br />
2012 wohl <strong>de</strong>r beste seit vielen<br />
Jahren ist! Insbeson<strong>de</strong>re hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />
Traubenqualität! Wir hatten ausgesprochen<br />
gesun<strong>de</strong> Trauben und gleichzeitig<br />
gute Oechslewerte bei optimaler physiologischer<br />
Reife. Die Witterungsbedingungen<br />
waren auch so, dass man <strong>de</strong>n<br />
Trauben genau die Zeit lassen konnte, die<br />
sie für die jeweiligen Weine gebraucht<br />
haben. An<strong>de</strong>rs ausgedrückt: Der optimale<br />
Lesezeitpunkt wur<strong>de</strong> erreicht. Solche<br />
Bedingungen hat man nicht immer.<br />
Sie sprechen davon, dass im Wein-<br />
Keller ein kontrolliertes Nichtstun dominieren<br />
sollte. Der Erfolg <strong>de</strong>s Winzers<br />
entschei<strong>de</strong>t sich nach dieser Lesart vor<br />
allem im Weinberg, durch die Pflege<br />
<strong>de</strong>r Weinberge im Jahresverlauf?<br />
Basis unserer Weine sind vitale Reben<br />
im Außenbetrieb, die durch biologische<br />
Bewirtschaftung eine optimale Grundlage<br />
(im wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes) für<br />
erstklassige Weine erhalten.<br />
Danach ist das Ziel, die Weine im Keller<br />
ständig zu kontrollieren (zum Beispiel<br />
in ihrem Gärungsprozess o<strong>de</strong>r die Gärtemperatur<br />
für eine optimale Aromen-<br />
Reinhard Studier<br />
ausbeute) und nur einzugreifen, wenn<br />
Gärschwächen auftreten, die direkten<br />
Einfluß auf die Weinqualität haben<br />
könnten. Die Weine wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r<br />
Gärung nicht mehr behan<strong>de</strong>lt – früher<br />
mussten Weine oft „geschönt“ wer<strong>de</strong>n,<br />
um Weinfehler zu eliminieren –,<br />
nur noch filtriert, hinsichtlich Restsüße<br />
eingestellt und bei Cuvées wird das<br />
richtige Verhältnis <strong>de</strong>r Rebsorten verkostet.<br />
Wenn Weine aus ausschließlich<br />
gesun<strong>de</strong>n Trauben / Lesegut gekeltert<br />
wer<strong>de</strong>n und auch durch biologischen<br />
Anbau keine synthetischen Dünger und<br />
Spritzmittelrückstän<strong>de</strong> mehr erfahren,<br />
ist ein Rohdiamant geschaffen, <strong>de</strong>r quasi<br />
durch kontrolliertes Nichtstun nur noch<br />
überwacht wer<strong>de</strong>n muss. Wie bei allem,<br />
wenn die Basis stimmt, kommt auch nur<br />
Gutes dabei heraus.<br />
Ihre Weine sind <strong>de</strong>utschlandweit sowohl<br />
im Fachhan<strong>de</strong>l als auch in <strong>de</strong>r<br />
Gastronomie präsent und wer<strong>de</strong>n<br />
erfolgreich verkauft. Verraten Sie uns<br />
das Geheimnis Ihres Erfolges?<br />
Die Qualität <strong>de</strong>r Weine ist das wichtigste<br />
Kaufkriterium! Wobei man als Weingut<br />
Reinhard Studier wird 1966 in<br />
Oggersheim bei Ludwigshafen geboren.<br />
Nach Abitur und Studium<br />
<strong>de</strong>r Betriebswirtschaftslehre an<br />
<strong>de</strong>r Universität Mannheim, dass er<br />
erfolgreich als Diplom-Kaufmann<br />
1994 abschließt, arbeitet er kurze<br />
Zeit als Unternehmensberater.<br />
1996 übernimmt er, zusammen<br />
mit seiner Ehefrau Sibylle Studier,<br />
das elterliche Weingut. Studier<br />
hat die staatliche Weinbauschule<br />
in Neustadt an <strong>de</strong>r Weinstraße<br />
besucht und diese als staatlich<br />
Geprüfter Wirtschafter Weinbau<br />
verlassen.<br />
auch immer mit <strong>de</strong>r Zeit gehen muss.<br />
Die Kundschaft fragt nicht immer <strong>de</strong>n<br />
gleichen Weinstil nach. Heute sind wie<strong>de</strong>r<br />
mehr Weine gefragt, die Spaß auf<br />
ein zweites Glas machen und nicht zu<br />
schwer und opulent sind. Gut, dass wir<br />
diese Weine aus Überzeugung schon immer<br />
favorisieren.<br />
Als Familienbetrieb ist ein authentisches<br />
Auftreten unabdingbar. Überzeugung,<br />
Lei<strong>de</strong>nschaft und Herzblut sind unsere<br />
Triebkräfte.<br />
Und sicher Ihre Kun<strong>de</strong>norientierung?<br />
Selbstverständlich. Kun<strong>de</strong>norientierung<br />
hinsichtlich Lieferfähigkeit, prompte Bearbeitung<br />
bei Anfragen und Lieferungen<br />
sowie klare Strukturen für <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>l<br />
und die Gastronomie sind zusätzliche<br />
Kriterien ...<br />
... und die geschickte Nutzung Ihres<br />
Namens Studier in Ihrem Verkaufskonzept<br />
...<br />
Natürlich. Marketingmaßnahmen, wie<br />
beispielsweise die Etikettengestaltung,<br />
sind willkommene und auch notwendige<br />
Zusatzpunkte im Vertrieb.
Ganymed Winzer-intervieW<br />
5<br />
Probieren und studieren – Familie Studier in ihrer mo<strong>de</strong>rnen Wein-Probierstube<br />
Wann kommen Ihre Weine <strong>de</strong>s Jahrganges<br />
2012 in <strong>de</strong>n Verkauf und was<br />
dürfen wir als Wein-Liebhaber erwarten?<br />
Viele sind bereits gefüllt und im Verkauf.<br />
So Riesling trocken und halbtrocken (in<br />
<strong>de</strong>r Literflasche), Riesling trocken, Ellerstadter<br />
Bubeneck, Grauburgun<strong>de</strong>r trocken,<br />
Heroldrebe rosé, Spätburgun<strong>de</strong>r<br />
rosé, Sauvignon blanc trocken sowie unser<br />
lieblicher Wein La Fleur.<br />
Erwarten können Sie vom 2012er Jahrgang<br />
einen Spitzenjahrgang aus kerngesun<strong>de</strong>n<br />
Trauben mit perfekter Aromatik!<br />
Haben Sie einen Lieblingswein in diesem<br />
Jahrgang?<br />
Nun ja, mein Lieblingswein ist <strong>de</strong>r<br />
2012er Sauvignon blanc!<br />
IMPRESSuM<br />
www.ganymed-zeitung.<strong>de</strong><br />
Urs Meier, einst FIFA-Schiedsrichter, jetzt Unternehmer und Buchautor<br />
mit Wein-Wirt Ullrich Müller<br />
Über das Weingut Studier<br />
Das Familien-Weingut von Sibylle und Reinhard Studier, gegenwärtig 33 Hektar<br />
bewirtschaftete Rebfläche, ist seit vielen Generationen im Weinort Ellerstadt<br />
beheimatet: Weinanbaugebiet Pfalz, Lage Mittelhaardt / Deutsche Weinstraße<br />
zwischen Dei<strong>de</strong>sheim und Bad Dürkheim, Großlagen Dei<strong>de</strong>sheimer Hofstück,<br />
Forster Schnepfenflug und Dürkheimer Feuerberg. Das nahezu mediterrane<br />
Klima und die beson<strong>de</strong>re Bo<strong>de</strong>ngüte sind optimale Bedingungen für edle Gewächse.<br />
Die Weine wer<strong>de</strong>n in drei Linien hergestellt: Campuslinie (Preiseinstieg), Gutsweinlinie<br />
mit <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>rausstattung (Hauptweine) und Lignumlinie mit Doktorhut<br />
(Premiumweine). Angebaut wer<strong>de</strong>n vor allem die Rebsorten Riesling, Weiß- und<br />
Grauburgun<strong>de</strong>r, Sauvignon blanc, Chardonnay, Spätburgun<strong>de</strong>r, Dornfel<strong>de</strong>r sowie<br />
Cabernet Sauvignon, Merlot und Saint Laurent.<br />
Mo<strong>de</strong>rne Weine mit Tradition herzustellen, ist das Leitmotiv <strong>de</strong>s Betriebes. Dahinter<br />
steht die feste Überzeugung, dass mo<strong>de</strong>rne Vinifikation nur im Einklang<br />
mit <strong>de</strong>r Natur zu verwirklichen ist. Naturnahe, biologische Wirtschaftsweise<br />
im Weinberg und neueste Kellertechnik sind die bei<strong>de</strong>n Fixpunkte ihres Schaffens,<br />
um leicht zugängliche Weine mit klarem Terroir-Profil, brillanten Primärfruchtaromen<br />
und mo<strong>de</strong>raten Alkoholwerten zu produzieren.<br />
VERLAG<br />
Bernd Bräuer Verlag<br />
Dieskaustraße 222 · 04249 Leipzig<br />
Telefon 0341 415050<br />
www.bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong><br />
REDAKTION<br />
Dr. Bernd Bräuer, Ullrich Müller,<br />
Ines Fickenwirt<br />
HERAUSGEbER<br />
BRÄUERMÜLLER: WEINE<br />
Dieskaustraße 222 · 04249 Leipzig<br />
www.<strong>braeuer</strong>muellerweine.<strong>de</strong><br />
VERTRIEb<br />
BWK Wirtschafts-Kommunikation<br />
info@bwk-<strong>braeuer</strong>.<strong>de</strong><br />
DRUCK<br />
Druckerei Gebrü<strong>de</strong>r Schütze GbR<br />
Turnerstraße 2 · 09429 Wolkenstein<br />
www.druckerei-schuetze.<strong>de</strong>
6 plau<strong>de</strong>reien<br />
Ganymed<br />
BECHERN & TAFELN – WEINSTUBE AM BRUNNEN<br />
Sie tritt schwungvoll, lächelnd und<br />
nahezu weihevoll durch die Flügeltür<br />
im Weinkeller <strong>de</strong>r Weinstube Am<br />
Brunnen – fast wie zu Beginn einer ihrer<br />
Lie<strong>de</strong>raben<strong>de</strong>. Nur dass sie kein langes<br />
festliches Abendkleid trägt, son<strong>de</strong>rn eine<br />
weiße Jeans, die in hohen Le<strong>de</strong>r-Stiefeln<br />
steckt. Alexandra Röseler trägt darüber<br />
eine ihre Figur betonen<strong>de</strong> Jacke aus <strong>de</strong>r<br />
eine weiße Bluse mit auffallen<strong>de</strong>n Rüschen<br />
blitzt. Ja, sagt sie, wohl auf meinen<br />
erstaunten Blick hin, ich bin heute etwas<br />
kavalleristisch angezogen und streicht<br />
sich dabei anmutig, wie so oft noch an<br />
diesem Abend, ihr langes dunkelblon<strong>de</strong>s<br />
Haar aus <strong>de</strong>r Stirn.<br />
Wir sitzen plau<strong>de</strong>rnd an einem run<strong>de</strong>n<br />
Tisch im winzigen, nach vorn offenem<br />
Goethe-Stübchen – mit Malerei über<br />
<strong>de</strong>n großen Dichter und Weinliebhaber<br />
an <strong>de</strong>n holzgetäfelten Wän<strong>de</strong>n. Sie mag<br />
<strong>de</strong>n Geheimrat aus Weimar und liest<br />
vor allem seine Gedichte: Nicht wenige<br />
sind ja kongenial vertont wor<strong>de</strong>n, was<br />
mich als Sängerin natürlich beson<strong>de</strong>rs<br />
anspricht. Beispielsweise von Franz Schubert<br />
das „Hei<strong>de</strong>nröslein“, das zu meinem<br />
festen Repertoire gehört. Damit habe ich<br />
in meinen Konzerten, auch im fernen<br />
China, immer wie<strong>de</strong>r stürmische Begeisterung<br />
bei <strong>de</strong>n Zuhörern ausgelöst.<br />
Der Wein-Wirt kommt, stellt eine große<br />
Flasche Wasser auf <strong>de</strong>n Tisch und<br />
fragt nicht nur nach unseren Wünschen,<br />
son<strong>de</strong>rn empfiehlt uns sogleich Speisen<br />
und passen<strong>de</strong> Weine dazu. Alexandra<br />
Röseler, zwar auf <strong>de</strong>m Wege zur Vegetarierin,<br />
entschei<strong>de</strong>t sich doch für die gepriesenen<br />
Ochsenbäckchen – mit einer<br />
Pilzsuppe davor. Ihr Gegenüber wählt<br />
Kaninchenleber. Getrunken wird dazu<br />
ein tiefroter kräftiger Spätburgun<strong>de</strong>r vom<br />
Kaiserstuhl.<br />
Wir stoßen auf ihre Ernennung zur Professorin<br />
h.c. an, die sie, noch so jung an<br />
Jahren, 2012 für ihr bisheriges künstle-<br />
ALEXAndRA<br />
RÖSELER<br />
Beim Spätburgun<strong>de</strong>r lässt sich<br />
wun<strong>de</strong>rvoll über das<br />
romantische Liedgut <strong>de</strong>r<br />
Deutschen plau<strong>de</strong>rn.<br />
Die Mezzosopranistin entschei<strong>de</strong>t<br />
sich für Ochsenbäckchen<br />
Alexandra Röseler, Professorin h.c., lebt<br />
gern in Leipzig. Sie gastiert als Liedund<br />
Konzertsängerin weltweit. In ihrer<br />
Konzertreihe Auf Flügeln <strong>de</strong>s Gesanges<br />
interpretiert sie Komponisten vom Barock<br />
bis zur klassischen Mo<strong>de</strong>rne<br />
risches und pädagogisches Lebenswerk<br />
erhalten hat. Die Röseler, gebürtige<br />
Leipzigerin, hat Musikpädagogik an <strong>de</strong>r<br />
Universität in Mag<strong>de</strong>burg studiert. Sie<br />
ist pädagogisch erfolgreich tätig, arbeitet<br />
sie doch in Meisterkursen für Gesang<br />
o<strong>de</strong>r als Stimmbildnerin <strong>de</strong>r Thomaner<br />
in Leipzig, wo sie Sänger von 8 bis 18<br />
Jahren unterrichtet, bil<strong>de</strong>t und erzieht.<br />
Doch die pädagogische Arbeit ist nur<br />
die eine Seite ihres Wirkens. Die Frau<br />
ist vor allem eine vielbeschäftigte Lied-<br />
und Konzertsängerin. Sie gastierte und<br />
gastiert mit namhaften Pianisten in be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Konzertsälen – nicht nur in<br />
Deutschland, son<strong>de</strong>rn auch in zahlreichen<br />
europäischen Län<strong>de</strong>rn (Italien,<br />
Frankreich, Österreich, Schweiz), in<br />
Südafrika, Japan und China. Das hat sie<br />
sich standfest, enorm diszipliniert und<br />
total engagiert erarbeitet. Ich bin Sternbild<br />
Wid<strong>de</strong>r, will oft mit <strong>de</strong>m Kopf durch<br />
die Wand, mit voller Energie. Das kann
Ganymed plau<strong>de</strong>reien<br />
7<br />
manchmal schon weh tun, aber es ist<br />
mein Weg. Wer etwas will, <strong>de</strong>r schafft es<br />
auch. Aufgeräumt, augenzwinkernd sagt<br />
sie das. Sie hat, nach Musikpädagogik<br />
und Klavier, Gesang an <strong>de</strong>r Hochschule<br />
für Musik und Theater Felix Men<strong>de</strong>lssohn<br />
Bartholdy in Leipzig studiert, Meisterkurse<br />
unter an<strong>de</strong>rem bei Hellmuth Rilling,<br />
Thomas Hampson, Dietrich Fischer-<br />
Dieskau und Norman Shetler besucht.<br />
Shetler war von ihrem Liedgesang so angetan,<br />
dass er sie danach in zahlreichen<br />
Konzerten als Pianist begleitet hat. Auch<br />
auf ihrer CD Sternenstun<strong>de</strong> mit Lie<strong>de</strong>rn<br />
von Clara und Robert Schumann – <strong>de</strong>ssen<br />
Credo, Licht sen<strong>de</strong>n in die Tiefe <strong>de</strong>s<br />
menschlichen Herzens ist <strong>de</strong>s Künstlers<br />
Beruf, ist auch zu ihrem künstlerischen<br />
Anspruch gewor<strong>de</strong>n.<br />
Die Köstlichkeiten, die vor uns stehen,<br />
wer<strong>de</strong>n genussvoll verzehrt. Trotz anregen<strong>de</strong>r<br />
Unterhaltung lassen wir nichts<br />
kalt wer<strong>de</strong>n. Die Ochsenbäckchen sind<br />
so zart, sie zerlaufen ja regelrecht im<br />
Mund, schwärmt die Künstlerin, nimmt<br />
einen kleinen Schluck vom Spätburgun<strong>de</strong>r<br />
und reicht mir zum wie<strong>de</strong>rholten<br />
Male ihr leeres Wasserglas, damit ich es<br />
wie<strong>de</strong>r fülle. Sicher gut für die strapazierten<br />
Stimmbän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sängerin, <strong>de</strong>nke<br />
ich. Ja, so als ob sie meine Gedanken<br />
erraten hätte, sagt sie nahezu flüsternd:<br />
Ich bin 24 Stun<strong>de</strong>n am Tag Sängerin und<br />
da muss ich <strong>de</strong>r Majestät Königin Stimme<br />
dienen, mein Instrument Stimme<br />
pfleglich behan<strong>de</strong>ln. Ihre lyrische, leichte<br />
Gesangsstimme mit <strong>de</strong>m warmen Timbre<br />
scheint für das romantische Kunstlied<br />
von Franz Schubert über Felix Men<strong>de</strong>lssohn<br />
Bartholdy bis Robert Schumann<br />
wie geschaffen zu sein. Kein Wun<strong>de</strong>r,<br />
dass diese Musik sie seit Anbeginn ihrer<br />
Sänger-Karriere fasziniert. Längst ist sie<br />
nicht nur in <strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>n zu einer<br />
Primadonna, zu einer engagierten Botschafterin<br />
dieser romantischen Musik<br />
gewor<strong>de</strong>n. Dass ihr vom Mozarteum<br />
Salzburg mehrfach verliehene Diplom<br />
Deutsches Lied für Sänger und Pianisten<br />
macht das augenfällig. Aber ihr Repertoire<br />
hat sich darauf nicht kapriziert. So<br />
interpretiert sie in ihrer überaus erfolgreichen<br />
und von ihr gegrün<strong>de</strong>ten Konzertreihe<br />
Auf Flügeln <strong>de</strong>s Gesanges Komponisten<br />
vom Barock bis zur klassischen<br />
Mo<strong>de</strong>rne. Ein beson<strong>de</strong>rs interessantes<br />
Musik-Projekt stellt ihre Konzertreihe Aus<br />
<strong>de</strong>m Notenbüchlein für Anna Magdalena<br />
Bach im Bachmuseum<br />
Leipzig dar, in <strong>de</strong>m berühren<strong>de</strong>Kompositionen<br />
von J. S. Bach und<br />
auch A. M. Bach erklingen.<br />
Passend zum<br />
Richard-Wagner-Jahr<br />
2013 kann man sie in<br />
<strong>de</strong>ssen dramatischen<br />
Wesendonck-Lie<strong>de</strong>rn<br />
erleben. Und endlich<br />
auch die virtuosen Vier<br />
letzten Lie<strong>de</strong>r von Richard<br />
Strauß nach Gedichten<br />
von Hermann<br />
Hesse und Joseph von<br />
Eichendorff? Sie lacht<br />
verschmitzt, wehrt ab<br />
und meint: Aber dann<br />
auf je<strong>de</strong>n Fall mit einem<br />
großen Sinfonieorchester.<br />
Über Joseph<br />
von Eichendorff, <strong>de</strong>m<br />
be<strong>de</strong>utendsten spätromantischen<br />
Dichter,<br />
<strong>de</strong>m Sänger <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s,<br />
kommen wir auf<br />
das Erzgebirge, auf<br />
ihre Kindheit und Jugend<br />
zu sprechen. Auf<br />
Seiffen, dort, wo sie in<br />
<strong>de</strong>r anmutigen Bergkirche<br />
getauft wor<strong>de</strong>n ist. Sie erzählt<br />
von langen Spaziergängen durch die<br />
Fichten-Wäl<strong>de</strong>r mit ihrer im Erzgebirge<br />
leben<strong>de</strong>n Großmutter. Vor allem von ihrem<br />
gemeinsamen Gesang dabei, <strong>de</strong>r so<br />
herrlich durch <strong>de</strong>n Hochwald schallte.<br />
Vom Erlernen vieler Musikinstrumente,<br />
wie Flöte, Geige, Gitarre und vor allem<br />
Klavier. Dass sie später auch als Pianistin<br />
erfolgreich konzertierte, erwähnt sie nur<br />
nebenbei. Von ihrer spannen<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>l-<br />
Zeit, nicht nur um das Studium zu finanzieren,<br />
son<strong>de</strong>rn sich auch vor Publikum<br />
frei und leicht bewegen zu können ...<br />
Das Dessert aus Eis, Sahne und Früchten<br />
bringt <strong>de</strong>r Wein-Wirt; es wird sofort genussvoll<br />
verspeist. Das wäre wohl auch<br />
etwas für meine kleine, fast vierjährige<br />
Tochter. Sie erzählt noch vom gemeinsamen<br />
Gesang mit ihr, von ihren vielen<br />
freudvollen Erlebnissen, aber auch von<br />
<strong>de</strong>n Anstrengungen und Mühen, Beruf<br />
und Kin<strong>de</strong>rerziehung für bei<strong>de</strong> Seiten<br />
gut zusammenzubringen – auch mit<br />
Blick auf die vielen künstlerischen Herausfor<strong>de</strong>rungen,<br />
<strong>de</strong>nen sie sich weiter-<br />
Alexandra Röseler in <strong>de</strong>r Weinstube Am Brunnen<br />
hin mit großer Lei<strong>de</strong>nschaft stellen will.<br />
Ihr Gastspiel in China ist nicht mehr so<br />
weit. Doch solange ich mit mir, mit Gott<br />
und meinen Mitmenschen in Frie<strong>de</strong>n<br />
lebe, ist das alles zu meistern, sagt sie<br />
lächelnd am En<strong>de</strong> unserer Plau<strong>de</strong>reien.<br />
Daraus spricht wohl eine ihrer wichtigsten<br />
Lebens-Maximen.<br />
Es ist spät gewor<strong>de</strong>n. Die Teller sind abgeräumt.<br />
Der Spätburgun<strong>de</strong>r (fast) ausgetrunken.<br />
Die Wasserflaschen sind leer.<br />
Die Röseler geht fast majestätisch durch<br />
die Weinstube. Gehüllt in einem weiten<br />
hellen Wintermantel tritt sie auf die Straße<br />
hinaus und läuft winkend zum Taxi.<br />
Mir ist, als sänge sie dabei ein chinesisches<br />
Frühlingslied ... bb<br />
Alexandra Röseler u.a. im Konzert:<br />
26.05./07.07./08.12.2013<br />
im Bach Museum, 15 Uhr<br />
16.06.2013<br />
Weißes Haus, Markkleeberg, 17 Uhr<br />
24.08.2013<br />
Goethe und J. v. Eichendorff feiern,<br />
Weinstube Am Brunnen, 19 Uhr
8 oma Ganymed rosa<br />
Oma Rosa war in<br />
ihrer Art eine<br />
sehr beschei<strong>de</strong>ne, zutiefst<br />
rechtschaffen<strong>de</strong><br />
und aufrichtige Frau,<br />
die es verstand, uns<br />
Enkeln Werte und<br />
Überzeugungen unauffällig,<br />
aber <strong>de</strong>nnoch nachdrücklich zu<br />
vermitteln. Um unsere seelischen Qualen<br />
während <strong>de</strong>r Fastenzeit zu mil<strong>de</strong>rn,<br />
hatte sie allerhand fleischlose Spezialitäten<br />
zur Hand, von <strong>de</strong>nen eine ganz<br />
beson<strong>de</strong>rs in Erinnerung geblieben und<br />
auf unseren Tischen zu je<strong>de</strong>r Jahreszeit<br />
zu fin<strong>de</strong>n ist: <strong>de</strong>r Buttermilchgetzen.<br />
Und so wird er zubereitet:<br />
Die rohe, geriebene Kartoffelmasse<br />
wird mit <strong>de</strong>r kleingewürfelten Zwiebel,<br />
<strong>de</strong>n Gewürzen und <strong>de</strong>m frisch gepressten<br />
Knoblauch sowie <strong>de</strong>r Buttermilch<br />
und <strong>de</strong>r reichlichen Hälfte ausgelasse-<br />
Zutaten für vier Personen:<br />
• zirka 750 Gramm rohe,<br />
geriebene Kartoffeln,<br />
• eine große Zwiebel,<br />
• Pfeffer, Salz, Kümmel,<br />
frischer Knoblauch,<br />
• ein halbes Pfund Speck,<br />
in <strong>de</strong>r Fastenzeit pflanzliches<br />
Schmalz,<br />
• 300 Milliliter Buttermilch,<br />
• 250 Gramm Waldpilze,<br />
• Remoula<strong>de</strong> und<br />
• ein Becher Crème fraîche<br />
(200 Gramm)<br />
OMA ROSA EMPFIEhLt:<br />
BUTTERMILCHGETZEN<br />
nen Specks (o<strong>de</strong>r pflanzliches Fett) zu<br />
einer glatten Masse verrührt. In einer<br />
gut gefetteten Springform, möglichst<br />
mit einem Durchmesser von 28 Zentimetern,<br />
wird <strong>de</strong>r Teig glatt gedrückt und<br />
bei zirka 180 Grad Celsius in <strong>de</strong>r Ofenröhre<br />
mit Ober- und Unterhitze schön<br />
goldbraun und an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn knusprig<br />
gebacken – bevor die Form in <strong>de</strong>n Ofen<br />
geschoben wird, haben wir <strong>de</strong>n restlichen<br />
Speck beziehungsweise das flüssige<br />
Fett gleichmäßig über <strong>de</strong>n Getzen<br />
verteilt. (Man kann natürlich auch kleine<br />
run<strong>de</strong> Getzen wie Kartoffelpuffer in <strong>de</strong>r<br />
Pfanne braten.)<br />
Während <strong>de</strong>r jetzt bräunt, wer<strong>de</strong>n die<br />
Pilze zubereitet, was einfach und schnell<br />
geht: Waldpilzmischung o<strong>de</strong>r geviertelte<br />
braune Champignons geben wir in<br />
ein Kasserol mit gebratenen Speckwürfeln<br />
o<strong>de</strong>r pflanzlichem Fett und Zwiebeln,<br />
die schön glasig gebraten sind. Das<br />
schmoren wir mit einer Prise Salz, Pfeffer,<br />
Kümmel und ein wenig Knoblauch<br />
bei guter Hitze. Dazu wird ein Becher<br />
Crème fraîche gegeben. Wir verrühren<br />
alles gut und lassen es köcheln. Die Remoula<strong>de</strong><br />
haben wir bereits am Vortag<br />
zubereitet (o<strong>de</strong>r gut gekauft).<br />
Jahreszeitlich wer<strong>de</strong>n die Getzen-Beigaben<br />
variiert. Beispielsweise im Frühling<br />
mit Lauchzwiebeln, Radieschen und<br />
geriebenem Gouda, im Sommer mit<br />
Kirschtomaten, Salat und Zucchini und<br />
im Herbst mit Waldpilzen ...<br />
Und nun: Guten Appetit und Wohl<br />
bekomm´s! um<br />
Getzen als Begiff stammt aus <strong>de</strong>r<br />
Mundart <strong>de</strong>s Erzgebirges; <strong>de</strong>r bereits<br />
Mitte bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
hier gebräuchlich gewesen sein soll. Er<br />
bezeichnet ein (meist) fleischloses Kartoffel-Gericht,<br />
das inzwischen nicht<br />
nur in <strong>de</strong>r Erzgebirgsregion und in<br />
Sachsen eine sehr beliebte Speise ist.<br />
ButtERMILChgEtzEn<br />
MIt SChWAMMERLn und REMOuLAdE
Ganymed so schmeckt <strong>de</strong>r frühlinG ...<br />
9<br />
Die Weinmacher von Christina – Katharina und Alexan<strong>de</strong>r Flick, Weingut Flick; Rheinhessen<br />
SO SCHMECKT DER FRÜHLING …<br />
Seit Jahren gehört <strong>de</strong>r Roséwein Christina<br />
nicht nur zu <strong>de</strong>n festen, son<strong>de</strong>rn<br />
auch zu <strong>de</strong>n begehrtesten Frühlingsund<br />
Sommer-Weinen in unserem nicht<br />
gera<strong>de</strong> kleinen Sortiment. Denn: Dieser<br />
Rosé passt in die erwachen<strong>de</strong> Natur. Er<br />
duftet, er ist aromatisch, ohne aufdringlich<br />
zu sein, er animiert zum Weitertrinken,<br />
er beflügelt die gute Laune und<br />
entspannt ... Die Trauben, Saint Laurent<br />
und Spätburgun<strong>de</strong>r, stammen aus <strong>de</strong>n<br />
besten Lagen am Petersberg in Bechtolsheim,<br />
Weingut Flick, Weinanbaugebiet<br />
Rheinhessen. Sie wer<strong>de</strong>n direkt nach <strong>de</strong>r<br />
Weinlese abgepresst, um die schöne,<br />
zartrosa Farbe <strong>de</strong>s Weines zu erhalten.<br />
Eine rasche Kelterung <strong>de</strong>r Trauben und<br />
ein weißweinähnlicher Ausbau bringen<br />
eine enorme Frische und Leichtigkeit in<br />
<strong>de</strong>n Wein, die für einen Frühlings- und<br />
Sommer-Wein nötig sind. Dieser Roséwein<br />
eignet sich gleichermaßen als Begleiter<br />
zu jeglicher leichter Speise, zu gegrilltem<br />
Fisch o<strong>de</strong>r Gemüse, aber auch<br />
zu unserem Getzen mit sommerlichem<br />
Salat. Dieser Wein ist natürlich auch als<br />
Solist unschlagbar. Dabei wird seine frische<br />
Säure durch mo<strong>de</strong>rate Süße sehr<br />
verträglich gemacht. Es entsteht ein feinherber<br />
Wein, <strong>de</strong>r auch im Alkoholgehalt<br />
nicht zu hoch ist (11,5 Prozent) und damit<br />
unbeschwerten Genuss ermöglicht.<br />
Er sollte kühl, bei zirka 8 bis 10 Grad<br />
Celsius, getrunken wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Kaufen dieses außergewöhnlichen<br />
Roséweines bieten wir Ihnen in unserem<br />
gAnYMEd-PREISFRAgE: Frühlingsausgabe 2013<br />
Welche Rebsorten sind im Roséwein Christina vermählt?<br />
Preise: 1. Ein Paket von drei Weinflaschen Christina, Weingut Flick, Rheinhessen<br />
2. Hugh Johnson, Jancis Robinson, DER WEINATLAS DEUTSCHLAND<br />
3. Einen GUTSCHEIN für Weinla<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Weinschänke im Wert von 25 EUR<br />
Fachgeschäft zu beson<strong>de</strong>ren<br />
Konditionen an (siehe<br />
Seite 2 dieser GANY-<br />
MED-Ausgabe).<br />
Und nebenbei: Mit<br />
unserer Kun<strong>de</strong>nkarte<br />
sichern Sie sich<br />
bei einem Einkauf ab<br />
20 Euro, natürlich<br />
auch bei Christina, einen<br />
zusätzlichen Einkaufsbonus<br />
von fünf<br />
Prozent.<br />
Deshalb: Kun<strong>de</strong>nkarte<br />
nicht vergessen<br />
o<strong>de</strong>r beim nächsten<br />
Einkauf abfor<strong>de</strong>rn!<br />
um<br />
Ihre Antwort können Sie per E-Mail an verlag@bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r per Post an BRÄUERMÜLLER: WEINE, Stichwort Preisfrage, Dieskaustraße<br />
222, 04249 Leipzig sen<strong>de</strong>n, aber auch persönlich bei BRÄUERMÜLLER: WEINE abgeben. Einsen<strong>de</strong>schluss ist <strong>de</strong>r 21. Juni 2013.<br />
Für die GANYMED-Herbstausgabe lautet die Lösung: Halle und Hei<strong>de</strong>lberg.<br />
Gewonnen haben 1. Dr. Hans-Dieter Voigt, Markkleeberg, ein Paket von 3-Wein-Flaschen CASANOVA, Weingut Russbach; 2. Gerlin<strong>de</strong> Pölitz,<br />
Altenburg, DER WEINATLAS; 3. Frau und Herr Verniest, Leipzig, einen Gutschein für Weinla<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Weinschänke im Wert von 25 EUR.<br />
Wir bedanken uns für die zahlreichen, durchweg richtigen Antworten.
10 Ganymed Gäste<br />
GäSTE IN DER WEINSTUBE AM BRUNNEN<br />
IMPRESSIONEN<br />
Jeremias Albani – inniges Geigenspiel<br />
Brü<strong>de</strong>r Migsich - Winzer aus <strong>de</strong>m Burgenland<br />
Frau und Herr Laumann-Fuchs (Bremen),<br />
Joachim Schlums (links, Chemnitz)<br />
Stammgäste – Hella und<br />
Georg Schwartzbach<br />
Pfarrer Karl Albani im erzgebirgischen<br />
Hutznohmd<br />
Kathi Schumann und Lutz Hiller –<br />
Stammgäste<br />
Ulrike und Hartmut Stauch<br />
Jochen Neher, Weingut Mohr, Rheingau – Weinstuben-Winzerpreisträger 2012<br />
Fröhliche Weinrun<strong>de</strong>
Ganymed rieslinG ent<strong>de</strong>cken<br />
11<br />
RIESLING ENTDECKEN<br />
REISEn duRCh dEutSChE WEInAnBAugEBIEtE<br />
Riesling, unbestritten <strong>de</strong>r König <strong>de</strong>r Weißweine in <strong>de</strong>utschen Weinanbaugebieten, steht auch auf <strong>de</strong>r<br />
Verkaufsleiter in unserem Fachgeschäft und in <strong>de</strong>r Weinstube Am Brunnen ganz weit oben. Ein guter<br />
Grund, die Landschaften und Orte, wo die besten <strong>de</strong>utschen Rieslinge wachsen, ge<strong>de</strong>ihen und hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, wan<strong>de</strong>rnd zu erkun<strong>de</strong>n.<br />
In einer losen Folge kurzer Beiträge berichte ich Ihnen über diese Reisen und Wan<strong>de</strong>rungen.<br />
FOLGE I: VON ScHLOSS zu ScHLOSS IM RHEINGAu<br />
An Burgen und Schlössern mangelt es wahrlich nicht im<br />
malerischen Rheingau. Zwei davon, Schloss Vollrads und<br />
Schloss Johannisberg, die von ausge<strong>de</strong>hnten Riesling-Weinbergen<br />
umgeben sind, erkun<strong>de</strong> ich wan<strong>de</strong>rnd mit Goethe-Freun<strong>de</strong>n<br />
– an einem unglaublich lichten und mil<strong>de</strong>n Frühherbst-Tag.<br />
Wir spazieren gleichsam auf Goethes Wegen, hat <strong>de</strong>r Dichterfürst<br />
diese Schlösser doch 1814 besucht und darüber, wie<br />
könnte es an<strong>de</strong>rs sein, anschaulich berichtet. Unsere Spazierreise<br />
beginnt im stillen Weinort Winkel, am Brentano-Haus,<br />
dort, wo Goethe einst zu Gast gewesen ist und unglaublich viel<br />
Riesling getrunken haben soll, was wir zwar an diesem Morgen<br />
nicht tun, aber probiert wird <strong>de</strong>r frische Riesling doch – die<br />
Blick über Riesling-Reben zum Schloss Vollrads<br />
Blick zum Schloss Johannisberg – über 1 200 Jahre Weinbaukultur<br />
Brentanos vermarkten ihn als Goethe-Wein. Weinheiter und<br />
ausgelassen wan<strong>de</strong>rt von hier die kleine Gesellschaft von Goethefreun<strong>de</strong>n,<br />
an Weinbergen vorbei und vor allem hindurch,<br />
die wenigen Kilometer bis zum Schloss Vollrads, das Goethe<br />
einst im sichtbarsten Verfall angetroffen hat. Ganz an<strong>de</strong>rs wir<br />
fast 200 Jahre später. Das Schloss aus <strong>de</strong>m 14. Jahrhun<strong>de</strong>rt, einst<br />
27 Generationen im Besitz <strong>de</strong>r Familie Matuschka-Greiffenclau,<br />
ist prachtvoll saniert und heute vor allem ein respektables<br />
Weingut, das wir besichtigen. Im Schlosshof und <strong>de</strong>r einstigen<br />
Orangerie kann man excellent tafeln und qualitativ hochwertige<br />
Riesling-Weine bechern – so auch meine vergnügte Wan<strong>de</strong>rgesellschaft.<br />
Der Aufbruch fällt danach nicht leicht. Doch<br />
das Tages-Ziel, Schloss Johannisberg, wo Goethe verweilte<br />
und in die Ferne schaute, zu erreichen, gibt wohl einem Je<strong>de</strong>n<br />
Aufbruchskraft. Der Wan<strong>de</strong>rweg ist kurz, kaum drei Kilometer,<br />
und kurzweilig – nicht nur wegen <strong>de</strong>r Goethe-Gedichte,<br />
die laut memoriert wer<strong>de</strong>n. So erreichen wir voll guter Stimmung<br />
<strong>de</strong>n Johannisberg mit <strong>de</strong>r dreiflügeligen Schlossanlage<br />
und seiner über 1 200 Jahre bereits dauern<strong>de</strong>n Weinbaukultur.<br />
Einst ist es ein Benediktinerkloster gewesen; das erste Riesling-<br />
Weingut steht auf diesem Grund – in <strong>de</strong>n Keller-Anlagen befin<strong>de</strong>t<br />
sich bis heute die Bibliotheca subterranea, die berühmte<br />
Schatzkammer <strong>de</strong>s Schlosses mit ihren kostbaren Wein-Raritäten<br />
aus mehreren Jahrhun<strong>de</strong>rten. Wir besichtigen das Denkmal<br />
<strong>de</strong>s verspäteten<br />
Reiters, <strong>de</strong>m ungewollten<br />
Ent<strong>de</strong>cker<br />
<strong>de</strong>r Riesling Spätlesen.<br />
Wir probieren<br />
und bechern glanzvolleJohannisberger-Rieslinge<br />
in <strong>de</strong>r<br />
stilvollen Vinothek,<br />
tafeln in <strong>de</strong>r Gutsschänke<br />
mit Blick auf<br />
eine faszinieren<strong>de</strong><br />
Rheinlandschaft und<br />
genießen zum Tagesen<strong>de</strong><br />
einen Franz<br />
Schubert-Abend mit<br />
vertonten Goethe-<br />
Gedichten im Fürstvon-Metternich-Saal<br />
<strong>de</strong>r Schlossanlage ...<br />
bb<br />
Denkmal für <strong>de</strong>n Spätlese-Reiter
12<br />
BERND BRÄUER<br />
Ganymed<br />
ERZGEBIRGS-LANDSCHAFTEN<br />
im Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Jahreszeiten<br />
FoTo-AUSSTELLUNG<br />
05. März bis 30. Juni 2013<br />
WEINSTUBE AM BRUNNEN<br />
www.weinstubeambrunnen.<strong>de</strong><br />
www.bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong>