Affiliate-Marketing - Absolit
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<strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Preisvergleiche bringen Onlinekäufer<br />
Monetarisierung von Online-Traffic<br />
387<br />
411<br />
415<br />
07<br />
Leitfaden<br />
Online <strong>Marketing</strong>
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Neben Bannerwerbung und Suchmaschinenanzeigen ist <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> die<br />
dritte große Säule der Neukundengewinnung im Internet. Die Branche wächst<br />
derzeit um jährlich fünfzig Prozent. Jeder Betreiber einer Homepage kann auf seiner<br />
Seite Produkte verkaufen und erhält dafür eine Provision. Nicht nur Versandhändler<br />
bieten solche Partnerprogramme an, um Reichweite und Umsatz zu erhöhen.<br />
Alexander Kösters erläutert, wie Partnerprogramme funktionieren und was die<br />
Erfolgsgeheimnisse sind. So muss das Risiko zwischen Advertiser und Publisher<br />
gerecht verteilt werden. Wichtig ist das richtige Werbemittel für die richtige<br />
Zielgruppe. Leads und Abonnements sollten extra honoriert werden. Werbemittel<br />
können den Verkauf erhöhen aber auch das Image stärken. Software sollte man<br />
besser mieten statt selbst zu betreiben. Agenturen bieten aktuellen Überblick über<br />
die wichtigsten Anbieter.<br />
Eine weitere Form, durch Zahlung von Provisionen den Umsatz anzukurbeln, sind<br />
Preisvergleichsportale. Robin Schönbeck beschreibt, was Unternehmen beachten<br />
müssen, um auf diesem Weg neue Kunden zu gewinnen. Immer mehr Menschen<br />
nutzen vor dem Einkauf Preisvergleichsportale. Deren Besucherzahlen steigen<br />
jährlich um über dreißig Prozent. Einiges muss beachtet werden, damit Shops<br />
auf Preisvergleichsseiten optimal gefunden werden. Für kleinere Shops ist die<br />
Spezialisierung auf Nischenangebote eine lohnenswerte Strategie.<br />
Umgekehrt kann ein Unternehmen mit einer erfolgreichen Webseite sein<br />
<strong>Marketing</strong>budget aufbessern, indem es selbst an Partnerprogrammen teilnimmt.<br />
Was bei der Monetarisierung von Online-Traffic zu beachten ist, erklärt Martin<br />
Eckhard. Mit der eigenen Homepage Geld verdienen lässt sich, wenn das Einbinden<br />
von Werbeanzeigen für die Besucher als Mehrwert empfunden wird. Daher auch<br />
der Erfolg von Googles Textanzeigen. Eckhard verrät, wie man bei der Recherche<br />
nach passenden Partnerprogrammen viel Zeit spart. Es winken Provisionen in Höhe<br />
von dreißig Prozent, wenn man den Geschmack der Besucher trifft.<br />
386
Erfolgsfaktoren von<br />
Partnerprogrammen<br />
Alexander Kösters<br />
Beeindruckend ist die Welt des <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong>, ganz ohne Zweifel. Dabei ist<br />
das Prinzip von Partnerprogrammen so alt wie der Handel selbst. Vielleicht kennen<br />
auch Sie das Bild großer orientalischer Basare, deren kleine Gassen zwischen den<br />
Ständen der Händler oftmals so eng und verschachtelt sind, dass viele vorsichtige<br />
Touristen erst gar nicht den Versuch unternehmen, in die Mitte des Marktplatzes<br />
vorzudringen, sondern sich lieber im Außenbereich aufhalten.<br />
Da sich nur wenige Händler die teuren Standmieten am Rande des Marktplatzes<br />
leisten und damit die konsumfreudigen Touristen abfangen können, betreiben viele<br />
der Händler einen enormen Aufwand, um ihre Ware „an den Mann zu bringen“.<br />
Auch <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> genannt: Händler schicken ihre Verwandten, Freunde und<br />
andere Professionals (Erklärung folgt) an den Außenbereich (POI), wo sie Touristen<br />
abfangen, sie beobachten und ihr Interesse erkundschaften, um sie anschließend<br />
an die Hand zu nehmen und zum Stand des Händlers (POS) im hintersten Winkel<br />
des Marktplatzes zu führen. Auf dem Weg dorthin werden die potentiellen Kunden<br />
bereits ausgiebig auf den Kauf vorbereitet, so dass sich Händler und Tourist zügig<br />
einig werden. Abschließend bekommt der „Vermittler“ nicht nur ein Trinkgeld<br />
des Touristen, sondern viel wichtiger, eine Umsatzbeteiligung am erfolgreichen<br />
Geschäft. So einfach kann <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> sein.<br />
Theorie & Praxis<br />
Adaptiert in die Online-Welt reden wir also über Betreiber vieler kleiner und großer<br />
Websites im großen World Wide Web, die durch Mehrwerte in den Bereichen<br />
Content, Community und Commerce einen Point of Information/ Interest für<br />
ihre User darstellen und sich damit in einer exzellenten Situation befinden, um<br />
inhaltlich affine Produkte und Leistungen eines Anbieters empfehlen zu können.<br />
Diese Website-Betreiber, im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> auch Publisher, <strong>Affiliate</strong>s oder<br />
einfach Partner genannt, platzieren Produktempfehlungen auf ihren Websites,<br />
verlinken diese zu den entsprechenden Anbietern, auch Advertiser oder Merchant<br />
genannt, und werden nach Vertragsabschluss erfolgsorientiert für ihre Empfehlung<br />
vergütet.<br />
Hervorzuheben ist bei diesem Vertriebsmodell die erfolgsorientierte Vergütung.<br />
Risiken aber auch Chancen des unternehmerischen Handelns werden im <strong>Affiliate</strong>-<br />
<strong>Marketing</strong> mit Publishern geteilt. Der Advertiser zahlt für seine Werbung nur<br />
im Falle des Erfolges, welcher häufig der Kaufabschluss ist. Durch den Einsatz<br />
387<br />
Orientalischer<br />
Basar<br />
Nicht nur Vettern<br />
und Verwandte<br />
kassieren<br />
Vermittlungsgebühr
Werbematerial<br />
wird gestellt<br />
Branche wächst<br />
um fünfzig<br />
Prozent<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
intelligenter Trackingsysteme kann in diesem Modell jede Werbeeinblendung (Ad<br />
Impression) bis hin zu jeder erfolgreichen Transaktion, jedem einzelnen Publisher<br />
direkt zugeordnet werden.<br />
Die technische Umsetzung eines Partnerprogramms ist schnell erklärt. Der Publisher<br />
erhält von seinem Advertiser grafische oder textliche Werbemittel in Form eines<br />
HTML Codes, den er in seine Website, in seinen Newsletter oder in anderen<br />
Werbeträgern integriert. Dieser HTML Code beinhaltet eine eindeutige Partner ID,<br />
wodurch Transaktionen (zum Beispiel Bestellungen, Angebotsanforderungen) eines<br />
Advertisers genau einem Publisher zugeordnet werden können. Die Identifizierung<br />
von Publishern und Clicks werden in der Regel auch in Cookies abgespeichert.<br />
Seitens des Advertisers wird ein so genannter Trackingpixel (1x1 Pixel) in die<br />
Bestell-Bestätigungs-Seite integriert. Schließt ein vermittelter Käufer seinen Einkauf<br />
über einen Publisher-Link ab und erreicht die Bestell-Bestätigungs-Seite, so wird<br />
das Tracking-Pixel aufgerufen und gleichzeitig die Warenkorbinformationen an das<br />
Trackingsystem übermittelt. Wiederbesucher werden über das Cookie mit einer im<br />
Durchschnitt 30 Tage langen Laufzeit, ebenfalls erkannt.<br />
Abb. 1: Beziehungen zwischen Käufer, <strong>Affiliate</strong> und Merchant<br />
Mittlerweile folgen mehr als 2.800 deutsche Advertiser dem Beispiel der Großen<br />
und investierten nach einer aktuellen Studie des BVDW (Bundesverband Digitale<br />
Wirtschaft) 155 Millionen Euro im Jahr 2006, 48 Prozent mehr als noch im Vorjahr.<br />
Ein riesiges Potential für zukünftige Advertiser, das sich hier abzeichnet.<br />
Trotz oder gerade wegen der großen Bedeutung von Partnerprogrammen muss<br />
darauf hingewiesen werden, dass <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> kein Selbstläufer ist und<br />
dieser Vertriebskanal ebenso aufwendig und professionell wie jeder andere betrieben<br />
werden muss, um langfristigen Erfolg zu erzielen.<br />
Aus diesem Grund wird in den folgenden Kapiteln besonderen Wert auf die Konzeption<br />
und Planung jeglichen Handelns im Programm Management gelegt. Denken<br />
Sie beim Lesen immer daran, dass Sie eine gute und langfristige Zusammenarbeit<br />
mit Publishern anstreben, die sich selbst als Ihre Business Partner verstehen und<br />
als solche respektiert werden wollen. Wenn Ihr Publisher schließlich „wow“ sagt,<br />
dann wissen Sie, alles richtig gemacht zu haben.<br />
388
Strategie & Konzeption<br />
Jedes <strong>Marketing</strong>-Instrument bedarf einer detaillierten Planung, bevor es zum Einsatz<br />
kommt. Wieso sollte dieser Grundsatz für Partnerprogramme nicht gelten? Traurig<br />
aber wahr ist, dass der überwiegende Teil der deutschen Programme konzeptionslos<br />
und ohne ausreichenden Einsatz von Ressourcen ins Rennen geschickt werden.<br />
Setzen Sie sich Ziele<br />
Die Zielsetzungen Ihres Partnerprogramms sind maßgeblich für dessen strategische<br />
Ausrichtung und richtungsweisend für jede zukünftige Einzelmaßnahme. Erst durch<br />
die Zieldefinition sind Sie in der Lage, die Eckpfeiler Ihres Programms richtig zu<br />
setzen.<br />
Dabei darf die Umsatzgenerierung nicht die einzige Rolle spielen. Stellen Sie sich<br />
folgende Fragen und bauen Sie sich Ihr individuelles Zielsystem auf:<br />
• Welches ist Ihr Hauptziel, welche Ihre Nebenziele<br />
im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> und wie gewichten Sie diese?<br />
• Quantifizieren Sie Ihre Ziele. Spätestens im Business Plan<br />
Ihres Partnerprogramms benötigen Sie diese Zahlen.<br />
• In welchem Zeitraum sollen Ihre Ziele erreicht werden?<br />
• Welchen Stellenwert räumen Sie <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> grundsätzlich<br />
ein? Nimmt <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> eine langfristig strategische<br />
Position in Ihrem <strong>Marketing</strong>-Mix ein oder ist es aufgrund der<br />
erfolgsabhängigen Kostenstruktur ein mitlaufender Vertriebskanal<br />
mit eher geringerer Priorität?<br />
• Kennen Sie die Zielsetzungen anderer <strong>Marketing</strong>kanäle?<br />
Überprüfen und stimmen Sie Zielsetzung ab, um<br />
Kannibalisierungen auszuschließen.<br />
Ihr Leistungsangebot<br />
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Am Anfang jedes eBusiness steht für viele Anbieter die Frage, ob sich ihre Produkte<br />
überhaupt online verkaufen lassen. Wie diese Frage auch immer im Einzelnen<br />
bewertet wird, ihre Antwort gilt weitestgehend auch für die Frage nach deren<br />
Vertrieb über Partnerprogramme. Werden erklärungs- oder vertrauensbedürftige<br />
Produkte vertrieben, so kann die Zusammenarbeit mit professionellen Publishern<br />
sogar zur Optimierung des Distributionsprozesses beitragen.<br />
Komplizierter wird der Aufbau eines Partnerprogramms allerdings bei solchen<br />
Produktgruppen, deren Vertrieb einen Medienbruch erfordert. So wird beispielsweise<br />
für Versicherungs- und Finanzdienstleistungen aufgrund der notwendigen<br />
Validierung von Kundeninformationen oftmals kein Online-Abschluss angeboten,<br />
389<br />
„Gutes muss<br />
geplant werden.<br />
Schlechtes<br />
passiert von<br />
selbst.“ von<br />
Philip B. Crosby<br />
Nicht alle<br />
Produkte<br />
sind geeignet<br />
für <strong>Affiliate</strong>-<br />
<strong>Marketing</strong>
Vorteil der<br />
Bekanntheit<br />
Transparenz<br />
vermeidet Ärger<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
sondern die Angebotsanfrage als vertriebliches Ziel definiert und diese dem<br />
Publisher vergütet.<br />
Ähnliche Beispiele lassen sich aus beratungsintensiven Produkten ableiten, bei<br />
denen der Vertragsabschluss offline oder im Telemarketing endet. In all diesen<br />
Fällen wird in der Regel vermittelter Traffic (Clicks) oder aber die Angebots- oder<br />
Informationsanfrage (Leads) vergütet.<br />
Die Attraktivität Ihrer Produkte<br />
Die Attraktivität Ihrer Produkte ist natürlich auch im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> die<br />
Grundlage für den Erfolg Ihres Partnerprogramms. Produktqualität, Preis, Services<br />
oder auch die Markenbekanntheit als Teil des Produktes sind wichtige Entscheidungskriterien<br />
für Ihre Kunden. Fallen diese nicht wettbewerbsfähig aus, haben sie<br />
es im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> gleich doppelt schwer.<br />
Nicht nur die Generierung des Neukundengeschäfts über das Partnerprogramm<br />
wird Ihnen schwer fallen, sondern auch die vorherige Gewinnung von Publishern.<br />
Bedenken Sie, dass auch Ihre Publisher letztendlich Konsumenten sind und aus einer<br />
Fülle von konkurrierenden Vermarktungsmöglichkeiten die Produkte auswählen<br />
werden, die sie ansprechen und aus ihrer Sicht einfach zu promoten sind. Damit<br />
entscheidet Ihr Produktangebot bereits in der Rekrutierung von Publishern über Erfolg<br />
oder Misserfolg Ihres Partnerprogramms. Umso wichtiger ist eine aussagefähige<br />
Unternehmens- und Produktdarstellung innerhalb Ihrer Kommunikation mit<br />
Publishern, in der Ihr Leistungsprofil, Ihre Vertrauenswürdigkeit und Ihre Differenzierungsmerkmale<br />
zur Konkurrenz optimal herausgestellt werden.<br />
Retouren und Stornierungen<br />
Für Retouren oder Stornierungen gibt es vielfältige Gründe. Oftmals liegt der Grund<br />
aber in der unzureichenden Kommunikation der Produkteigenschaft gegenüber<br />
Ihren Kunden.<br />
Im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> können Retouren- und Stornoquoten, die beispielsweise<br />
in der Modebranche nicht selten bei 40-60 Prozent der Bestellungen erreichen,<br />
fatale Auswirkungen für ein Partnerprogramm haben. Nämlich dann, wenn Sie<br />
den Publishern nicht vorab, frühzeitig, oder überhaupt nicht kommuniziert werden.<br />
Insbesondere, wenn Transaktionen (Clicks, Leads, Sales) zunächst vom Advertiser<br />
bestätigt, nachträglich aber wieder abgelehnt werden müssen, kann der Schaden für<br />
den Publisher groß sein. Aber auch für den Advertiser und sein Partnerprogramm<br />
kann eine öffentliche Diskussion über derartige Verfahrensweisen erhebliche<br />
negative Auswirkungen haben.<br />
Akquisitionskosten und Deckungsspannen<br />
Spätestens bei der Modellierung eines Vergütungsmodells für Ihre Publisher werden<br />
Sie auf die Frage der Kosten pro Bestellung oder Neukunden stoßen, um die<br />
Höhe der Vergütung von Publishern sicher kalkulieren zu können. Informationen<br />
wie Deckungsspanne oder Lifetime-Value eines Kunden liegen Ihrem Unternehmen<br />
aber in der Regel schon vor.<br />
390
Gemischte Produktsortimente mit unterschiedlichen Margen können über eine<br />
Mischkalkulation in einer einheitlichen Vergütung für alle Produktgruppen, oder<br />
aber in einem komplexen, nach Produktgruppen differenzierten Vergütungsmodell<br />
resultieren.<br />
Wie auch immer Sie die Kalkulation der Vergütung aufbauen, orientieren Sie sich<br />
unbedingt an der Ihnen zur Verfügung stehenden Deckungsspanne. Nicht selten<br />
werden Provisionen für Publisher als fixes Budget nach Art und Weise der klassischen<br />
Mediaplanung definiert. Stellt sich frühzeitig ein Erfolg im Partnerprogramm ein<br />
und die erfolgsorientierte Provision der Publisher schnellt nach oben, wird das<br />
Programm unverzüglich gestoppt, um das zur Verfügung stehende „Werbebudget“<br />
nicht zu überschreiten. Eine paradoxe und für Publisher unerklärliche Situation.<br />
Zielgruppenprofilierung<br />
Das Zielgruppenprofil ist wie in der Mediaplanung auch im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Grundlage für die Kundenansprache sowie die Auswahl geeigneter Publisher<br />
und deren Vermarktungsmethoden. Dabei sollte über eine Betrachtung der<br />
soziodemografischen Merkmale hinaus auch das Surf- und Shoppingverhalten<br />
Ihrer anvisierten Zielgruppe analysiert werden. Erst wenn Ihnen der Informations-<br />
und Entscheidungsprozess Ihrer Kunden bekannt ist, können Sie, beziehungsweise<br />
Ihre Publisher, mit einer optimalen Ansprache zur rechten Zeit am richtigen Ort<br />
sein.<br />
Die Zielgruppenanalyse ist damit also Basis für die Werbemittelgestaltung, die<br />
Auswahl und Rekrutierung geeigneter Publishersegmente und Vermarktungsmethoden,<br />
sowie teilweise für die Ausgestaltung von Vergütungsmodellen und<br />
Teilnahmebedingungen.<br />
Segmente und Methoden von Publishern<br />
Mit wem Sie in Ihrem Partnerprogramm zusammenarbeiten sollten um Ihre Ziele<br />
zu erreichen, erschließt sich bereits teilweise aus Ihren bisherigen Analysen und<br />
Definitionen. Dabei haben Sie sich bei der Zieldefinition mit der strategischen<br />
Programmentwicklung und der notwendigen Anzahl und Qualität von Publishern<br />
beschäftigt. Auch aus der Produktanalyse und Ihrem Zielgruppenprofil lassen<br />
sich kontextuelle Zusammenhänge ableiten, welche die inhaltliche Ausrichtung<br />
Ihrer Publisher bestimmen.<br />
Auch die Abstimmung in Hinblick auf den Einsatz anderer <strong>Marketing</strong>instrumente hat<br />
bereits zu einem Konsens mit den Kollegen darüber geführt, welche Vermarktungsmethoden<br />
der Publisher favorisiert, genehmigt oder grundsätzlich abgelehnt. Mit<br />
einem Affinitäten-Katalog und der Festlegung der Vermarktungsmethoden sind Sie<br />
bestens für die Rekrutierung Ihrer Publisher vorbereitet.<br />
Zu den Kerngruppen von Publishern gehören:<br />
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
391<br />
Das richtige<br />
Werbemittel für<br />
die richtige Zielgruppe
Leads und<br />
Abonnements<br />
extra honorieren<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Content-Publisher<br />
Content-Publisher sind die ursprünglichsten Publisher. Sie betreiben Websites,<br />
deren Inhalte im Vordergrund des Besucherinteresses stehen. Standardisierte<br />
Bannerschaltung verspricht auf diesen Seiten keinen großen Erfolg. Werden<br />
Produktempfehlungen allerdings kontextuell optimal in die Websites integriert,<br />
können Content-Publisher die höchsten Konversionsraten erzielen. Auch wenn<br />
sie nicht immer ein großes Trafficvolumen mit sich bringen, tragen sie in der<br />
Gesamtheit zum „Grundrauschen“ bei und stellen eine verlässliche Umsatzsäule<br />
in Ihrem Partnerprogramm dar.<br />
Preisvergleiche<br />
Partnerprogramme sind für Preisvergleiche ein idealer Weg, ihr Vergleichsangebot<br />
zu komplettieren. Hierbei bedienen sie sich der Produktkataloge der Advertiser und<br />
integrieren diese in ihre Produktdatenbanken. Ändern sich Bestände oder Preise der<br />
Advertiser, werden diese täglich oder wöchentlich automatisch aktualisiert.<br />
Die Zusammenarbeit mit großen Preisvergleichen erfolgt normalerweise schon über<br />
bestehende strategische Kooperationen. Ihr <strong>Affiliate</strong> Programm ist ein sinnvoller<br />
Weg, um Partnerschaften mit einer Vielzahl kleinerer Preisvergleiche einzugehen,<br />
die bislang nicht berücksichtigt werden konnten.<br />
Auch Preisvergleiche sorgen für langfristig stabile Umsatzströme. Um aber herausragende<br />
Ergebnisse erzielen zu können, sind sicherlich Sonderkonditionen, eventuell<br />
mit einer Pay-per-Click (PPC) Komponente oder verrechenbaren Vorauszahlungen<br />
nötig.<br />
Incentive- und Loyalty-Publisher<br />
Ein Geschäftsmodell und Publisher-Segment, das sich nicht zuletzt aufgrund der<br />
Kaufmentalität in den USA einer außerordentlichen Popularität erfreut. Publisher<br />
erhalten neben ihrer Provision zusätzliche Kaufanreize für ihre User wie beispielsweise<br />
Einkaufsgutscheine, Gewinnspiele oder Mengenrabatte, um deren<br />
Kaufentscheidung zu begünstigen. Zum Einsatz kommen diese Zugaben häufig<br />
bei der Generierung von Leads oder im Abonnement-Geschäft.<br />
Ein Grund für den zurückhaltenden Einsatz von Incentives im deutschen <strong>Affiliate</strong>-<br />
<strong>Marketing</strong> ist die Folgewirkung von zu hohen Incentivierungen, die zu beträchtlichen<br />
Stornoraten führen kann und damit ihre Zielsetzung verfehlt.<br />
Loyalty-Publisher reichen hingegen einen Teil ihrer Provision als Einkaufsvorteile<br />
für ihre Kunden oftmals in Form von Bonuspunkten weiter. Hierzu können im<br />
technischen Tracking die Umsätze eines Loyalty-Publishers seinen registrierten<br />
Mitgliedern zugeordnet werden.<br />
Prüfen Sie sorgfältig die Geschäftsmodelle von Incentive-Publishern und analysieren<br />
Sie, ob und in welchem Umfang Incentives auf Ihre Zielgruppen wirken.<br />
392
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Domainer<br />
Der Handel mit Domains boomt. Nicht zuletzt aufgrund der limitierten Verfügbarkeit<br />
von generischen Domains und kurzen Kunstdomains. Unter anderem haben<br />
professionelle Domain-Sammler und –Händler zu einer Verknappung des<br />
Angebots beigetragen. Bis zum Wiederverkauf einer Domain, wird diese geparkt<br />
und entweder mit Inhalten gefüllt und damit veredelt oder aber auf kommerzielle<br />
Websites umgeleitet und damit vermarktet.<br />
Partnerprogramme bieten diesen Publishern einen einfachen Weg, um ihre<br />
Domains mit affinen Produktempfehlungen zu versehen und sie damit zu<br />
kommerzialisieren.<br />
Domainer wurden von Advertisern bislang noch nicht in dem Maße beachtet, wie<br />
es ihr Potential eigentlich vermuten ließe. Für die Zusammenarbeit mit Domainern,<br />
und hier liegt vielleicht das Problem für viele Advertiser, benötigen Sie dynamische<br />
Werbemittel im Sinne von Micro-Sites, White-Label-Shops oder dynamische<br />
Produktkataloge, die den administrativen Aufwand für Domainer minimieren.<br />
Search Publisher<br />
Suchmaschinenmarketer (SEM) haben im Laufe der letzten Jahre einen enorm<br />
hohen Stellenwert im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> eingenommen, wobei sie eigentlich als<br />
eigenständige Disziplin im Online <strong>Marketing</strong> geführt werden.<br />
Kleinere Agenturen oder Einzelunternehmer sind vielfach nicht in der Wettbewerbssituation,<br />
exklusiv den Etat eines Kunden für Suchmaschinenmarketing zu erhalten.<br />
So wählen sie den Weg „durch die Hintertür Partnerprogramm“ um, zwar nicht<br />
exklusiv und zu oft schlechteren Konditionen, die Möglichkeit der Zusammenarbeit<br />
mit diesem Kunden realisieren zu können.<br />
Unterschieden wird zwischen den beiden Gruppen der Suchmaschinenoptimierer<br />
(SEOs) und den so genannten Keywordbiddern, also denjenigen, die Keyword-<br />
Advertising oder auch Paid-Search genannt, betreiben.<br />
Suchmaschinenoptimierer betreiben eigens für einzelne oder mehrere inhaltlich<br />
verwandte Partnerprogramme Websites, die technisch soweit optimiert werden, dass sie<br />
auf den Ergebnisseiten relevanter Suchbegriffe möglichst weit oben platziert werden.<br />
SEOs brauchen in der Regel 3-6 Monate, um ihr volles Potential entfalten zu können,<br />
da eine gute und saubere Suchmaschinenoptimierung Zeit und einige Tests erfordert.<br />
Dann allerdings kann ein stetiger Strom hochqualifizierten Traffics erwartet werden.<br />
Daher zählen sie für Advertiser auch zu den beliebtesten Publishern.<br />
Welche Art und Methode der Suchmaschinenoptimierung wirklich als sauber<br />
bezeichnet werden kann, wird immer wieder kritisch diskutiert. Fest steht, dass<br />
Google sicherlich den größten Einfluss auf diese Definition hat und durch ständige<br />
Änderungen in seinem Rankingverfahren für Websites das Leben der SEOs enorm<br />
erschwert hat.<br />
Die so genannten „Keywordbidder“ nutzen die Möglichkeit der Schaltung von<br />
Werbung in Suchmaschinen wie Google, Miva oder anderen. Zur Verlinkung wird ein<br />
Tracking-Code aus dem Partnerprogramm eines Advertisers genutzt. Die Arbitrage,<br />
393<br />
Domainer haben<br />
besondere<br />
Anforderungen<br />
Suchmaschinenoptimierer<br />
sind<br />
beliebt
Doppelstrategie<br />
der Advertiser<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
also die Differenz zwischen Kosten der Werbebuchung und der Umsatzbeteiligung<br />
bei erfolgreicher Vermittlung, stellt den Verdienst des Publishers dar.<br />
Diese Methodik hat innerhalb der letzten Jahre weltweit einen enormen Anteil am<br />
Erfolg von Partnerprogrammen eingenommen. In Deutschland allerdings wurden<br />
diese Aktivitäten durch den Advertiser frühzeitig begrenzt oder vollständig<br />
unterbunden.<br />
Gründe hierfür ist die Gefahr der Kannibalisierung der eigenen Aktivitäten im Paid-<br />
Search, die Vermeidung von Markenschutzverletzungen durch Publisher sowie die<br />
Sicherstellung der CI-konformen Kommunikation im Rahmen der Werbetexte und<br />
der Landing-Pages.<br />
Definieren Sie explizit die Zusammenarbeit mit Keywordbiddern. Es gibt Advertiser,<br />
die sich dazu entschieden haben, ihren Publishern freie Hand zu lassen. Es wird ihnen<br />
gestattet auf die Marke als Keyword zu buchen, die Website des Advertisers direkt<br />
zu verlinken und sämtliche Keywords zu nutzen. Hintergrund ist, dass die Schaltung<br />
von Anzeigen bei Google in der Regel recht teuer ist. Die guten Publisher, speziell<br />
die internationalen, haben das nötige Know-how und das entsprechende Budget,<br />
um ihrer Website die passende Präsenz zu verleihen. Der Publisher übernimmt das<br />
Risiko, da der Advertiser ja nur für tatsächlich erfolgte Verkäufe zahlt.<br />
Auf der anderen Seite gibt es Advertiser mit einer hohen Markenpräsenz, die viel<br />
Geld in ihre Markenbildung investieren, absolute Kontrolle über die Darstellung<br />
ihrer Seite bei Google haben wollen und somit das Keyword-Bidding in ihrem<br />
Programm kategorisch ausschließen.<br />
Eine Zwischenlösung ist, eine gewisse Beschränkung einzubauen, zum Beispiel<br />
keine Buchung auf Markennamen oder direkte Verlinkungen auf die Advertiser Seite<br />
zuzulassen. Dies hat unter anderem den Hintergrund, dass Google inzwischen nur<br />
noch eine einzige Anzeige gestattet, die auf eine bestimmte URL verlinkt.<br />
Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich das Know-how und das Budget von Publishern in<br />
diesem Feld zu nutze zu machen. Sollten Sie selbst Keywords buchen, gibt es die<br />
Möglichkeit, eine Liste anzulegen mit der Anweisung, Sie nicht zu überbieten, um<br />
Ihre Klickpreise nicht unnötig in die Höhe zu treiben.<br />
Sub-<strong>Affiliate</strong>-Netzwerke<br />
Neben dutzenden kleiner <strong>Affiliate</strong>-Netzwerken gibt es eine Vielzahl verschiedenster<br />
Media-Netzwerke, die ihre Advertiser nicht selbst akquirieren, sondern eine<br />
Zusammenarbeit über deren Partnerprogramme suchen. Dabei bewerben sich<br />
Netzwerke selbst als Publisher und bieten die Werbemittel des Advertisers wiederum<br />
ihren Publishern an. Das technische Tracking der Umsätze lässt auch hier wieder<br />
eine Zuordnung der erzielten Umsätze zu einzelnen Sub-<strong>Affiliate</strong>s zu.<br />
Über diesen Weg kann man sicherlich in kurzer Zeit eine Vielzahl neuer (Sub-)<br />
Publisher gewinnen, allerdings verlieren Sie auch die Kontrolle über die Platzierung<br />
Ihrer Werbung, da Sie (Sub-) Publisher nicht kennen und damit die Einhaltung Ihrer<br />
Teilnahmebedingungen nicht überprüfen können.<br />
394
Erfahrungsgemäß verspricht ein Großteil dieser Partnerschaften keinen signifikanten<br />
Erfolg. Sollten Sie die Zusammenarbeit mit Sub-Netzwerken testen wollen, treffen<br />
Sie unbedingt Sondervereinbarungen bezüglich der Weitergabe Ihrer Werbemittel<br />
an Dritte, Vergütung der (Sub-) Publisher und der Verfolgung von Missbrauch.<br />
Software-Publisher<br />
Software-Publisher bedienen sich an <strong>Affiliate</strong>-Programmen, um ihre oftmals<br />
kostenlose Softwareprodukte zu vermarkten. Bekannt und in Verruf geraten sind<br />
Software-Publisher durch P2P Clients oder Toolbars, die während ihrer Benutzung<br />
ein automatisches Öffnen von Werbeflächen bewirkten. Auch dass Spamming von<br />
Cookies aus Partnerprogrammen war eine populäre Form des Missbrauchs.<br />
Leider ist das heutige Bild dieser Publisher immer noch negativ behaftet und<br />
Partnerschaften werden seitens der Advertiser nur selten proaktiv gesucht. Dabei<br />
können Partnerschaften mit kontextuellem Hintergrund durchaus erfolgreich<br />
sein, wenn dem User die Einbindung von Werbung frühzeitig und transparent<br />
kommuniziert wird.<br />
E-Mail<br />
E-Mail-Marketer sind im Rahmen ihrer Newslettersendungen an die eigene oder<br />
gemietete Adressdatenbank ständig auf neue Werbebuchungen angewiesen und,<br />
auch wenn sie ihre Werbeflächen in der Regel eher auf Basis eines TKPs oder<br />
PPCs anbieten, ebenfalls an erfolgsorientierten Kampagnen aus Partnerprogrammen<br />
interessiert. Vielleicht denken Sie für Top Publisher in diesem Segment über hybride<br />
Konditionsmodelle nach.<br />
Wichtig für E-Mail-Publisher sind zum einen geeignete Werbemittel wie fertige<br />
Content-Seiten und zum anderen Landing-Pages, die den roten Faden der E-Mail-<br />
Werbung ohne Orientierungsverluste aufnehmen und zum Abschluss führen.<br />
Einige dieser Publisher, die so genannten Paid-Mailer, zahlen ihren Usern eine<br />
Vergütung für das Lesen ihrer E-Mails. Prüfen Sie sorgfältig, ob Sie über diesen<br />
Ansatz Ihre Zielsetzung erreichen. Üblicherweise reicht der Werbeeffekt nicht aus,<br />
um ausreichend erfolgreiche Transaktionen abzuschließen.<br />
Wettbewerbsumfeld<br />
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Die Frage, mit welchen Marktteilnehmern Sie in direkter oder indirekter Konkurrenz<br />
stehen, lässt sich für Sie in Hinblick auf Kundengewinnung oder Marktanteile recht<br />
einfach beantworten. Im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> stehen Sie darüber hinaus in einem<br />
Wettbewerb um die Gunst der erfolgreichsten Publisher. Auch wenn Publisher in<br />
der Regel mit mehreren Advertisern zusammen arbeiten, wer hier mit attraktiven<br />
Konditionen und Services aber auch mit Vertrauen und Verlässlichkeit aufwarten<br />
kann, der befindet sich in der besten Ausgangssituation im Wettbewerb um<br />
privilegierte Geschäftsbeziehungen zu den Top-Publishern.<br />
395<br />
Die passende<br />
Landing-Page<br />
Werbemittel<br />
können Image<br />
stärken oder<br />
Verkauf erhöhen
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Um sich von Ihren Wettbewerbern absetzen zu können, müssen Sie diese im<br />
Rahmen des <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong>s identifizieren und mit ihren eigenen Stärken<br />
und Schwächen abgleichen. Hilfreich sind hierbei Programmverzeichnisse wie<br />
partnerprogramme.de oder 100partnerprogramme.de, die Programmdetails von<br />
mehreren tausend Advertisern bereitstellen. Folgende Dinge sind zu klären:<br />
• Wie attraktiv stellt sich das Leistungsangebot Ihrer Mitbewerber<br />
dar? Gibt es bereits inhaltlich oder produktbezogene Allein-<br />
stellungsmerkmale, die Sie in Ihrer Kommunikation<br />
an Publisher einfließen lassen können?<br />
• Welche Vergütungsmodelle kommen bei der Konkurrenz<br />
zum Einsatz und welches Niveau nehmen sie an?<br />
• Beinhalten Teilnahmebedingungen wichtige Rahmenbedingungen<br />
wie erlaubte Vermarktungsmethoden oder Umgang mit Marken-<br />
rechten, die für Publisher ausschlaggebend sein können?<br />
• Welche Werbemittelformen setzt der Wettbewerb ein?<br />
Wie umfangreich, funktional und aktuell sind diese?<br />
• Wie steht es um die Kommunikation mit und unter Publishern?<br />
Lesen Sie ruhig einmal in den einschlägigen Foren für <strong>Affiliate</strong>-<br />
<strong>Marketing</strong> die Kommentierungen zu Programmen Ihrer<br />
Mitbewerber oder werden Sie „anonymer“ Publisher,<br />
um die Publisher-Newsletter Ihrer Konkurrenten bewerten zu können.<br />
• Mit ein wenig mehr Aufwand erhalten Sie über Popularity-<br />
Checks oder den Einsatz eigener Technologien zum Aufspüren<br />
von Back-Links auch einen groben Eindruck über die Reichweite<br />
der Partnerprogramme und deren angeschlossene Publisher.<br />
Werbemittel Portfolio<br />
Die Frage nach den richtigen Werbemitteln gehört wohl mit zu den häufigsten neuer<br />
Programmbetreiber, ist aber selten einheitlich zu beantworten. Aber auch hierzu<br />
können Sie sich bereits Ihren durchgeführten Analysen bedienen, wie folgende<br />
Beispiele verdeutlichen:<br />
Ihre Zielsetzungen: Ist eines Ihrer Nebenziele die Stärkung Ihrer Markenbekanntheit,<br />
so sollten Sie einen weiteren Schwerpunkt auf standardisierte, grafische Werbemittel<br />
mit Image-Charakter legen.<br />
Ihr Produktangebot: Verkaufen Sie ein umfangreiches Sortiment technischer<br />
Geräte, benötigen Sie Produktkataloge mit technischen Detailinformationen.<br />
Softwareprodukte erfordern fertige Content-Werbemittel mit Beschreibungstexten,<br />
Screenshots und Downloadfunktion.<br />
Ihre Publisher-Segmente: Favorisieren Sie die Zusammenarbeit mit Keywordbiddern,<br />
sollten Sie Textlinks und Keywordlisten zusammenstellen.<br />
396
Für den überwiegenden Teil der Advertiser haben sich im Laufe der Jahre Textlinks<br />
sowie Deep-Links (Direktlinks auf Produkt-Detailseiten) als erfolgreichste Werbemittelformate<br />
etabliert. Nicht selten werden mehr als 60 Prozent aller Transaktionen<br />
über diese Formate generiert.<br />
Wichtige Werbemittelformen im Einzelnen:<br />
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Textlinks<br />
Die Form der Verlinkung ist der Textlink. Vorformulierte Hypertexte werden<br />
Publishern als HTML Code zur Verfügung gestellt.<br />
Auch wenn Sie Veränderungen am Textlink ausdrücklich verbieten, um Ihre CI<br />
sicherstellen zu können, so werden Sie diese in der Praxis nicht ganz vermeiden<br />
und vor allem nicht kontrollieren können. Nehmen Sie sich daher genug Zeit, um<br />
sinnvolle, universell einsetzbare Texte zu entwerfen und stellen Sie vielleicht einige<br />
Variationen mehr zur Verfügung.<br />
Textlinks kommen grundsätzlich bei allen Arten von Publishern zum Einsatz. Von<br />
größerer Bedeutung sind sie allerdings für die E-Mail-Marketer.<br />
Produktkataloge<br />
Deep Links, also Verlinkungen zu einzelnen Produktseiten spielen eine besonders<br />
wichtige Rolle. Dabei werden Deep-Links oft für alle verfügbaren Produkte, gelistet<br />
in einem Produktkatalog (auch Feed genannt) als Textdatei oder über eine Schnittstelle<br />
(Webservice), an Publisher übermittelt. Jeder Deep-Link in einem Produktkatalog<br />
beinhaltet die für den Kaufprozess des Kunden wichtigsten Informationen wie<br />
Produktname, -beschreibung, -abbildung, Preis und Versandkosten.<br />
Achten Sie bei der Erstellung von Produktkatalogen darauf, dass die Datenstruktur<br />
über alle Produkteinträge einheitlich ausgerichtet ist, damit während des Einlesens<br />
der Daten seitens der Publisher keine Fehler auftreten. Änderungen an der<br />
Datenstruktur eines Produktkatalogs müssen unbedingt vorab an Ihre Publisher<br />
kommuniziert werden, um automatische Aktualisierungsprozesse frühzeitig<br />
anpassen zu können.<br />
Produktkataloge kommen häufig bei Produkt- und Preisvergleichen oder aber<br />
bei Keywordbiddern, die aus den Produktbeschreibungen im Katalog relevante<br />
Keywords extrahieren, zum Einsatz.<br />
White-Label-Solutions<br />
White-Label-Solutions sind Weiterentwicklungen von Produktkatalogen. Hierbei<br />
handelt es sich um Teilfunktionalitäten oder gar vollständige Anwendungen eines<br />
Advertisers, die Publisher in einem selbst definierten Design in ihre Website<br />
einbinden können. So kann beispielsweise die Suchfunktion und Ergebnisliste<br />
eines Shops vollständig in die Seite des Publishers integriert werden. Damit<br />
findet ein weiterer Schritt des Entscheidungsprozesses des Users auf der Seite des<br />
Publishers statt, wodurch dessen Vertrauensvorschuss noch optimaler ausgenutzt<br />
werden kann.<br />
397<br />
Direkt auf<br />
Produkte<br />
verlinken
Risiko zwischen<br />
Advertiser und<br />
Publisher gerecht<br />
verteilen<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Die Entwicklung von White-Label-Solutions befindet sich derzeit noch in den<br />
Kinderschuhen, verspricht aber ein enormes Entwicklungspotential für das<br />
<strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong>. Als äußerst fortschrittlich müssen in diesem Zusammenhang<br />
die Partnerprogramme von Amazon und eBay erwähnt werden.<br />
Banner & Logos<br />
Auch wenn ihr Beitrag zur Zielerreichung in Partnerprogrammen aufgrund niedriger<br />
Click-Through-Raten nur sehr gering ausfällt, sind grafische Banner und Buttons<br />
nach wie vor fester Bestandteil des Werbemittelportfolios. Nicht zuletzt, um<br />
neben den angestrebten Transaktionen auch einen Branding-Effekt mitnehmen<br />
zu können.<br />
Unbedingt zu beachten ist die ständige Aktualität der Werbeinhalte. Banner, die zur<br />
Weihnachtszeit entwickelt wurden und dem Internet-User noch im Hochsommer<br />
angezeigt werden, tragen weder zum Image des Advertisers noch zu dem des<br />
Publisher bei.<br />
Bei der Auswahl geeigneter Grafikformate und Bannergrößen sollten die Guidelines<br />
der IAB (Interactive Advertising Bureau) als Richtlinie herangezogen werden.<br />
Vergütungsmodelle und Teilnahmebedingungen<br />
Auf den Verdienstmöglichkeiten liegt natürlich das Hauptaugenmerk der Publisher.<br />
Dabei erschließt sich der Verdienst nicht alleine aus dem Vergütungsmodell und<br />
seiner Provisionshöhe, sondern wird von den Teilnahmenbedingungen und der<br />
Konvertierung (User zu Käufern) des Advertisers beeinflusst. So stürzt sich<br />
der erfahrene Publisher nicht direkt auf Partnerprogramme mit den höchsten<br />
Vergütungssätzen, sondern wägt sorgfältig die Konvertierungsmöglichkeiten seines<br />
Traffics im Shop des Advertisers ab.<br />
Win-Win!<br />
Es geht bei der Attraktivität und Akzeptanz des Vergütungsmodells um eine relativ<br />
ausgeglichene Risikoverteilung zwischen Publisher und Advertiser. Ist dies gegeben,<br />
so kann man von einer echten Win-Win-Situation für alle Beteiligten sprechen. In<br />
diesem Moment stellt sich auch die Rekrutierung von professionellen Publishern<br />
als wesentlich einfacher dar.<br />
Geben Sie Ihren Publishern also neben dem Vergütungsmodell soviel Hintergrundinformationen<br />
über Ihren eigenen Vertrieb, wie es Ihnen möglich ist. Dazu können<br />
auch beispielsweise branchenübliche Raten in Bezug auf Stornierungen oder<br />
Retouren gehören. Vielleicht machen Sie Ihren Publisher eine Beispielrechnung<br />
auf, um die Verdienstmöglichkeiten zu veranschaulichen.<br />
Oberste Devise für die Gestaltung eines Vergütungsmodells ist Einfachheit. Komplexe<br />
Vergütungsmodelle werden aufgrund der großen Flut neuer Programmangebote von<br />
Publishern häufig nur kurz überflogen und nicht richtig verstanden.<br />
398
pay-per-sale (PPS)<br />
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Der Advertiser vergütet den Publisher für Verkaufsabschlüsse<br />
(entweder umsatz-orientiert oder pauschal bemessen)<br />
pay-per-lead (PPL) Der Advertiser vergütet den Publisher für definierte<br />
Aktionen wie zum Beispiel Neukundenregistrierungen<br />
oder Gewinnspielteilnahmen<br />
pay-per-click (PPC) Der Advertiser vergütet den Publisher auf Click-Basis<br />
Weitere Lifetime, Action, Period, Akquisition<br />
Die Vergütungsformen nach der Definition des Arbeitskreises für <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
des BVDW sind:<br />
Obwohl man sich um eine einfache Gestaltung des Vergütungsmodells bemüht, ist<br />
eine gewisse Komplexität manchmal nicht zu vermeiden. Komplexität entsteht,<br />
wenn<br />
a) verschiedene Transaktionen vergütet werden. Beispiel Softwareprodukte:<br />
Mit einem äußerst geringen PPC wird der Traffic eines Publishers vergütet.<br />
Führt der Traffic zu Downloads von Testversionen der Software (Adress-<br />
generierung), so wird dieser mit einem zusätzlichen PPL vergütet. Sollte<br />
nach Ablauf der Testversion eine Lizenz durch den Käufer erworben<br />
werden, so wird abschließend ein PPS gezahlt.<br />
b) innerhalb einer Transaktionsform die Vergütungshöhe nach Produktgruppen<br />
oder Produktvariationen variieren muss. Beispiel Zeitschriftenhandel: Vertrieb<br />
von Einzeltiteln einerseits und Jahres-Abonnements anderseits werden unter-<br />
schiedlich hoch vergütet.<br />
c) die in a) und b) beschriebenen Vergütungen nochmals in einem Provisions-<br />
stufenmodell nach dem Transaktionsvolumen (zum Beispiel Anzahl<br />
Bestellungen, Umsatzhöhe) differenziert werden.<br />
Weiterhin sollten Sie spezielle Konditionsmodelle für unterschiedliche Publisher<br />
Segmente in der Hinterhand haben, um auf einzelne Vermarktungsmethoden und<br />
besondere Geschäftsmodelle optimal eingehen zu können.<br />
Beachten Sie, dass jedes Vergütungsmodell auch abbildbar sein muss. Damit ist<br />
zum einen die technische Realisierung gemeint, die bei komplexen Modellen auch<br />
mal durch manuelle Berechnungen am Monatsende unterstützt werden muss, sowie<br />
zum anderen die Auswirkungen auf ein für den Publisher nachvollziehbares und<br />
transparentes Berichtswesen.<br />
Teilnahmebedingungen<br />
Viel zu häufig von den Publishern überlesen werden die Teilnahmebedingungen<br />
von Partnerprogrammen, in denen vertragliche Rechte und Pflichten des Advertisers<br />
und seiner Publisher eindeutig dokumentiert werden. Vor dem Hintergrund der<br />
mittlerweile äußerst komplexen Rechtslage im Online <strong>Marketing</strong> und der sich<br />
häufenden Abmahnwellen im E-Commerce ist eine fundierte Absicherung Ihrer<br />
Interessen unbedingt vorzunehmen. Viele allgemeine Regelungen bezüglich der<br />
399<br />
Komplexizität<br />
vermeiden
Rechtliche<br />
Aspekte<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Zusammenarbeit zwischen Advertisern und Publishern werden bereits in den<br />
Teilnahmebedingungen der <strong>Affiliate</strong> Netzwerke behandelt. Weitere relevante<br />
Aspekte programmspezifischer Teilnahmebedingungen können sein:<br />
• Verbot des Einsatzes von Werbemitteln in öffentlichen Newsgroups,<br />
Foren und Chats.<br />
• Weitergabe der Werbemittel durch Publisher an Dritte. Für dieses so<br />
genannte Sub-<strong>Affiliate</strong>-Tracking sollte unbedingt eine Sonder-<br />
genehmigung durch den Advertiser vereinbart werden.<br />
• Wenn nicht ausreichend durch das Netzwerk geregelt, so sollten Sie<br />
ausdrücklich Inhalte des Publishers ausschließen, in deren Umfeld Ihre<br />
Werbemittel nicht integriert werden dürfen. Typische Inhalte sind hier<br />
Pornographie, Waffen, Gewaltverherrlichung, oder andere strafrechtlich<br />
relevante Inhalte.<br />
• Sollten Sie die bei der Formulierung von Textlinks Hilfestellungen<br />
leisten wollen, so können Sie redaktionelle Richtlinien in Ihren<br />
Teilnahmebedingungen aufnehmen und damit Ihr Corporate Identity<br />
schützen.<br />
• Aus inhaltlichen aber auch technischen Gründen kann das Framing<br />
der Website des Advertisers untersagt werden.<br />
• Für die Zusammenarbeit mit E-Mail-Publishern sollte in den<br />
Teilnahmebedingungen auf das Einhalten aller gesetzlichen<br />
Vorschriften hingewiesen werden.<br />
• Außerordentlich wichtige Regelungen betreffen die Search-<br />
Publisher und ihren Umgang mit markenrechtlich geschützten<br />
Begriffen. Definieren Sie eindeutig, welche Begriffe von Publishern<br />
verwendet werden dürfen und welche ausgeschlossen sind.<br />
Beraten Sie sich zu diesem Thema unbedingt sehr sorgfältig.<br />
• Definieren Sie in den Teilnahmebedingungen Ihr Vergütungsmodell<br />
im Detail. Erläutern Sie genau, unter welchen Umständen von einer<br />
erfolgreichen Transaktion gesprochen wird.<br />
• Gehen Sie durchaus auf die Konsequenzen bei Verstoß<br />
gegen die Teilnahmebedingungen ein. Eine gängige Regelung bei<br />
Verstößen ist das Einbehalten der Verdienste, die während<br />
des Zeitraums des Verstoßes angefallenen sind.<br />
Make or Buy<br />
Die Entscheidung über den Betrieb eines Partnerprogramms in Eigenregie oder die<br />
Inanspruchnahme von Dienstleistern ist ebenfalls eine strategische Frage. Das<br />
Ergebnis Ihrer Zieldefinition und langfristigen, strategischen Ausrichtung kann<br />
zur Folge haben, dass Sie eigene Ressourcen und Kompetenzen einrichten und Ihr<br />
Programm selbstständig betreiben müssen.<br />
400
Aber auch im Normalfall, also ohne einen strategischen Hintergrund, kann das Für<br />
und Wider für eine interne oder externe Lösung von vielen Aspekten beeinflusst<br />
werden.<br />
Die technische Lösung<br />
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von technischen Lösungen für Partnerprogramme:<br />
Private-Program als Eigenentwicklung<br />
Die ursprünglichste, allerdings heute am wenigsten verbreitete Form des Partnerprogramms<br />
ist die Eigenentwicklung einer Partnerprogramm-Plattform. Diese<br />
Lösung wird als Private-Program bezeichnet, da der Advertiser eine direkte<br />
rechtliche Beziehung zu seinen Publishern einnimmt und in der Ausgestaltung<br />
seiner Geschäftsbeziehung, anders als in einem Public-Program, freie Hand hat.<br />
Wichtig ist für viele Betreiber von privaten Programmen die Isolierung ihrer<br />
Partnerbeziehungen, was in <strong>Affiliate</strong> Netzwerken aufgrund der Vergleichbarkeit<br />
von Partnerprogrammen und des einfachen Bewerbungsprozesses für Publisher nicht<br />
zu gewährleisten ist. Ob die Fluktuation von Publishern in einem Private-Program<br />
allerdings geringer ausfällt, wird unterschiedlich bewertet.<br />
Der mittlerweile wichtigste Aspekt ist der Direktlink zwischen Publisher und<br />
Advertiser, ohne den Umweg über den Tracking-Server eines Dienstleisters, und<br />
unter Einsatz der eigenen Domain und spezieller Einstiegsseiten (Doorway-<br />
Pages) für Publisher. Der Ansatz ist einfach nachzuvollziehen: Suchmaschinen<br />
unterscheiden und bewerten im Ranking der Suchergebnisse zwischen<br />
„echten“ Direktverlinkungen (Back Links) und solchen, die im Rahmen von<br />
Partnerprogrammen (Referrer der Netzwerke) zustande kommen. Betrachtet man<br />
das außerordentlich hohe Verlin-kungsvolumen im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong>, so könnten<br />
Direktlinks im Sinne der Suchmaschinenoptimierung sich positiv auf das Ranking<br />
des Advertisers auswirken, was allerdings bislang noch nicht bestätigt werden<br />
konnte.<br />
Einen echten Mehrwert stellt schließlich der Zugriff auf die gesamte Datenbasis<br />
des Partnerprogramms dar. Publishers können barrierefrei kontaktiert werden und<br />
gespeicherte Transaktionsdaten aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und<br />
Entwicklungsmuster aufdeckt werden.<br />
Die anfängliche Umsetzung eines Private-Programs ist mit enormen Aufwendungen<br />
verbunden und rechnet sich in der Regel nur für sehr große Unternehmen. Die<br />
eigenständige Weiterentwicklung der Plattform kann sowohl Vor- wie auch<br />
Nachteile in sich bergen. Zum einen muss mit dem allgemeinen technologischen<br />
Fortschritt Schritt gehalten werden, was wiederkehrende Investitionskosten<br />
bedeutet. Zum anderen haben sich die Betreiber einer Eigenentwicklung die Freiheit<br />
und Flexibilität geschaffen, um eigene Innovationen technisch realisieren und damit<br />
Wettbewerbsvorteil schaffen zu können.<br />
401<br />
Für Suchmaschinenmarketing<br />
sind direkte<br />
Hyperlinks besser
Software mieten<br />
statt selbst<br />
betreiben<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Auch die Bindungsstärke zu Publishern ist in einem Private-Program stärker als in<br />
einem Public-Program. Entscheidend ist, so berichten Publisher, die gefühlte Nähe<br />
und Akzeptanz zum beziehungsweise vom Advertiser.<br />
Wichtigste Konsequenz aus der Entscheidung für ein Private-Program sind Aspekte<br />
der Rekrutierung. Auch wenn Sie ein attraktives Programm anbieten und das<br />
öffentliche Interesse geweckt haben, so stellen sich Publisher, die den größten Teil<br />
ihrer Beziehungen über <strong>Affiliate</strong>-Netzwerke abwickeln die Frage, ob die zusätzliche<br />
Geschäftsmöglichkeit den Aufwand für Einarbeitung und Bedienung einer weiteren<br />
Plattform rechtfertigt. Der Parallelbetrieb eines Private-Programs neben einem oder<br />
mehreren Public-Programs verschlechtert in diesem Zusammenhang natürlich die<br />
Chancen für das Private-Program.<br />
In Hinblick auf die technischen und administrativen Ressourcen sowie Ressourcen<br />
zur Rekrutierung von Publishern, kann eine Entscheidung für ein Private-Program<br />
nicht aus einer reinen Kostenbetrachtung resultieren. Vielmehr ist technische<br />
Flexibilität und der Wert einer langfristigen Direktbeziehung zu Top-Publishern<br />
entscheidend.<br />
Beispiele:<br />
Amazon, http://partnernet.amazon.de/gp/associates/join/main.html<br />
Allposters, http://affiliates.allposters.com/affiliatesnet/<br />
Private-Program als Software- oder ASP-Lösung.<br />
Häufiger als die Eigenentwicklung basieren Private-Programs auf einer ASP-Lösung<br />
(Application-Service-Provider). Vorteile gegenüber der Eigenentwicklung liegen in<br />
der Nutzung der bereits bestehenden Infrastruktur eines Dienstleisters und dessen<br />
gesichertem Betrieb, andererseits beschränkt sich die technische Individualisierung<br />
häufig auf das eigene Corporate-Design. Mittlerweile bieten nahezu alle größeren<br />
<strong>Affiliate</strong>-Netzwerke eine Lösung für den Betrieb von Private-Programs an.<br />
Beispiele:<br />
neckermann.de (www.neckermannpartner.de)<br />
BFast von Commission Junction Quelle.de (www.quelle.de) , Zanox<br />
Anders als in der ASP-Lösung, für die der Betreiber in der Regel monatliche<br />
fixe und/oder erfolgsorientierten Gebühren ansetzt, ist die Software-Lösung mit<br />
dem einmaligen Erwerb einer Lizenz und gegebenenfalls mit Kosten für die<br />
Erstinstallation verbunden.<br />
Hierzu ist ein eigener Server für die Programm-Software zu betreiben. Da Sie bei<br />
diesem Ansatz Ihr System nicht mit weiteren Programmbetreibern teilen müssen,<br />
bieten sich Ihnen weitreichende Möglichkeiten der Individualisierung Ihrer Software<br />
an. Unterschätzen Sie aber nicht Ihre Verantwortung für den sicherzustellenden<br />
Betrieb.<br />
Die Problematik in der Rekrutierung von Publishern stellt sich natürlich auch im<br />
Einsatz von Software- oder ASP-Lösungen dar und beschränkt deren Einsatzmöglichkeit.<br />
402
Beispiel:<br />
Hessnatur (www.partner.hess-natur.com), Affilisoft<br />
Public-Program in <strong>Affiliate</strong>-Netzwerken<br />
Die einfachste und am häufigsten verwendete Form von Partnerprogrammen ist<br />
das Public Program. <strong>Affiliate</strong>-Netzwerke stellen hierbei auch eine ASP-Lösung<br />
dar, die neben dem technischen Tracking, alle administrativen Funktionen bis hin<br />
zur Auszahlung von Provisionen umfasst. Der wichtigste Unterschied zum Private-<br />
Program: Alle Advertiser greifen auf dasselbe Inventar an Publishern zu. Starten Sie<br />
Ihr Programm in einem <strong>Affiliate</strong>-Netzwerk, so haben Sie vom ersten Tag an Zugriff<br />
auf mehrere tausend aktive Publisher, die zunächst als potentielle Partner für<br />
Ihr Programm in Frage kommen und mit Unterstützung des Netzwerk-Betreibers<br />
beworben werden. Lassen Sie sich in diesem Zusammenhang allerdings nicht von<br />
den von Netzwerk-Betreibern kommunizierten Publisherzahlen (bis zu 400.000<br />
Publisher) blenden. Hierbei handelt es sich um jemals registrierten Publisher, von<br />
denen bestenfalls 10 Prozent aktiv sind.<br />
So hilfreich das Teilen der Publisher in einem Netzwerk auch ist, umso schneller<br />
können Sie einmal rekrutierte Publisher aber an konkurrierende Partnerprogramme<br />
auch wieder verlieren, da Ihr Partnerprogramm dem direkten Vergleich mit der<br />
Konkurrenz ausgesetzt ist. Netzwerk-Betreiber stellen ihren Publishern sogar<br />
Kennzahlensysteme zur Verfügung, um den Vergleich zu erleichtern und den<br />
Wettbewerb der Advertiser zu fördern. In einem <strong>Affiliate</strong>-Netzwerk kommt es<br />
also auf eine starke Bindung von Publishern an, um deren Wechselbereitschaft<br />
entgegenzuwirken.<br />
Der Wermutstropfen: Sollten Sie sich eines Tages entscheiden, Ihr Partnerprogramm<br />
in einem anderen <strong>Affiliate</strong>-Netzwerk oder ein Private-Program zu betreiben,<br />
so haben Sie rechtlich keinen Anspruch darauf, Ihre Publisher-Beziehungen<br />
„mitzunehmen“.<br />
Die Abrechnungsmodelle der <strong>Affiliate</strong>-Netzwerke haben sich mittlerweile weitestgehend<br />
standardisiert. Kern des Preismodells ist eine erfolgsorientierte Beteiligung<br />
des <strong>Affiliate</strong>-Netzwerkes an den monatlichen Verdiensten der Publisher in Höhe von<br />
30 Prozent. Hinzu kommt bei einigen Anbietern eine Setup-Gebühr sowie teilweise<br />
eine monatliche Gebühr.<br />
Program-Management<br />
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Welche Form von Partnerprogramm auch immer Sie wählen, sie ist rein technisch<br />
betrachtet in den seltensten Fällen ausschlaggebend für Ihren Erfolg. Ob Sie<br />
qualifizierte Publisher für Ihr Programm finden und mit diesen auch eine langfristige<br />
und erfolgreiche Beziehung aufbauen können, ist die entscheidende Frage.<br />
403<br />
Vergleichbarkeit<br />
Langfristige<br />
Beziehungen<br />
entscheiden
<strong>Affiliate</strong> Manager<br />
ist ein Vollzeitjob<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Program-Management in Eigenregie<br />
Das selbstständige managen eines Partnerprogramms ist unumstritten die sinnvollste<br />
Vorgehensweise, um <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> erfolgreich und ohne Schnittstellenverluste<br />
zu betreiben.<br />
Durch den direkten Draht zu Ihren wichtigsten Publishern stärken Sie nicht nur Ihre<br />
Geschäftsbeziehungen, sondern schaffen langfristig Erfahrung und Kompetenz im<br />
eigenen Haus. Investieren Sie Zeit in eine enge Bindung Ihrer Top-Publisher und<br />
geben Sie Ihnen das Gefühl einer gleichberechtigten Partnerschaft. Verlässlichkeit<br />
und eine starke Vertrauensbasis sind langfristig betrachtet günstiger als ständige<br />
Provisionserhöhungen aufgrund steigenden Wettbewerbsdrucks.<br />
Priorisieren Sie das Programm-Management in Ihrer Ressourcenplanung auf<br />
keinen Fall zu niedrig. Eine Besetzung des <strong>Affiliate</strong> Managers durch ständig<br />
wechselnde Praktikanten und Aushilfen darf nur eine Übergangslösung darstellen.<br />
Betrachten Sie noch einmal Ihre Umsatzplanung und überlegen Sie, welcher Person<br />
Sie die Umsatzverantwortung übertragen wollen. Planen Sie mit mindestens 10<br />
Personentagen pro Monat, um nicht nur einen einwandfreien sondern auch<br />
erfolgreichen Betrieb des Programms gewährleisten zu können.<br />
Das Stellenprofil eines <strong>Affiliate</strong>-Managers zusammengefasst: Breites Querschnittswissen<br />
in betriebswirtschaftlichen und technischen Aufgabenstellungen, Online-<br />
Affinität und Gespür für erfolgreiche Geschäftsmodelle, sowie außerordentlich<br />
starke kommunikative Fähigkeiten.<br />
Wenn Ihnen die notwendigen Ressourcen nicht ausreichend zur Verfügung stehen,<br />
können Sie auf Services entsprechender Dienstleister zurückgreifen:<br />
Management-Services der <strong>Affiliate</strong>-Netzwerke<br />
<strong>Affiliate</strong>-Netzwerke betrachten sich nicht mehr nur als Technologie-Anbieter,<br />
sondern unterstützen ihre Kunden in allen Belangen des Program Managements.<br />
Dazu befinden sie sich als Intermediär im Zusammenspiel von Advertisern und<br />
Publishern in einer ausgezeichneten Position. Sie haben den Überblick über die<br />
Performance aller Publisher, ihrer Entwicklung und inhaltlichen Ausrichtung, wenn<br />
es um deren Rekrutierung für ein neues Partnerprogrammen geht. Auch die Tatsache,<br />
dass die monatliche Überweisung an Publisher vom Konto des Netzwerkbetreibers<br />
kommt, hat seine psychologische Wirkung und sorgt für eine enge Bindung.<br />
Beachten Sie allerdings auch mögliche Interessenskonflikte seitens der Netzwerke,<br />
wenn es um Management konkurrierender Partnerprogramme geht.<br />
Für alle Advertiser die Parallelprogramme über verschiedene <strong>Affiliate</strong>-Netzwerke<br />
betreiben, und diese befinden sich in Deutschland deutlich in der Überzahl, kommt<br />
ein Outsourcing von Management-Services an Netzwerke nicht in Frage.<br />
Die Vergütung von Management-Services beruht allgemein auf einer monatlichen<br />
Grundgebühr zuzüglich einer erfolgsorientierten Beteiligung an den Provisionen<br />
der Publisher.<br />
404
Services der <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong>-Agenturen<br />
<strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> ist außerordentlich zeitintensiv. Insbesondere wenn Sie<br />
parallele Partnerprogramme betreiben, kann die Zusammenarbeit mit einer<br />
Agentur für <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> eine gute Alternative sein. Mittlerweile haben<br />
sich in Deutschland ein gutes Dutzend von Agenturen etabliert, die Ihnen den<br />
ganzheitlichen Betrieb Ihrer Partnerprogramme vom technischen Setup bis hin zur<br />
monatlichen Abrechnung Ihrer Publisher anbieten.<br />
Die Vorteile der Zusammenarbeit mit einer Agentur liegen auf der Hand. Zunächst<br />
einmal erhalten Sie durch Ihre Agentur einen aktuellen Überblick über alle<br />
relevanten Netzwerke und deren Techniken. Eine technische Umsetzung bedarf<br />
keiner Schulung mehr, sondern kann innerhalb von Tagen erfolgen. Teilweise besteht<br />
sogar die Möglichkeit, von Sonderkonditionen der Agenturen bei Netzwerken zu<br />
profitieren.<br />
Wie auch bei den Netzwerken, bestehen bereits intensive Beziehungen zwischen<br />
Agenturen und Publishern, die direkt in Ihr Partnerprogramm eingebracht werden<br />
können.<br />
Bedenken Sie, dass Sie die Verantwortung eines wichtigen Vertriebskanals in die<br />
Hände Dritter legen. Sie geben Ideen und Differenzierungsmerkmale an Ihre Agentur<br />
weiter oder lassen sich diese von einer Agentur entwickeln. Einige große Advertiser<br />
fordern mittlerweile eine branchenbezogene Exklusivität ein, um das Potential ihres<br />
Programms zu schützen und Konzentration und Motivation ihrer Agentur nicht im<br />
Zweifelsfall mit ihrer Konkurrenz teilen zu müssen.<br />
Achten Sie in Hinblick auf die Kontrolle Ihres Partnerprogramms auf die<br />
Ausgestaltung Ihrer Vertragsbeziehung mit Agenturen. Behalten Sie sich das<br />
Recht vor zu entscheiden, welche Netzwerke genutzt werden und seien Sie deren<br />
Vertragspartner. Andernfalls kann eine spätere Einflussnahme auf Ihr Programm<br />
oder ein Agenturwechsel zu Problemen führen.<br />
Die goldene Mitte<br />
Wie man sieht, hat jede Form des Managements von Partnerprogrammen, ob in<br />
Eigenregie oder als Outsourcing-Modell, seine Vor- und Nachteile. Langfristig<br />
betrachtet, sollte immer ein Inhouse-Management Ihres Vertriebskanals angestrebt<br />
werden. Lassen Sie sich in der Anfangsphase Ihres Programms durch Netzwerke,<br />
Agenturen oder Interims-<strong>Affiliate</strong>-Manager unterstützen. Ziehen Sie in dieser<br />
Phase (3-6 Monate) einen fest angestellten Trainee als <strong>Affiliate</strong>-Manager hinzu<br />
und gestalten Sie gemeinsam mit Ihrem Berater Strukturen und Prozesse, die auf<br />
Ihr individuelles <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> ausgerichtet sind.<br />
Setup von Partnerprogrammen<br />
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Geht man von der üblichen Umsetzung eines Partnerprogramms über ein <strong>Affiliate</strong>-<br />
Netzwerk aus, ist die Realisierung nach einer sorgfältigen Planung überschaubar<br />
und relativ schnell durchzuführen.<br />
405<br />
Agenturen<br />
bieten aktuellen<br />
Überblick<br />
Branchenbezogene<br />
Exklusivität
Rechte vergeben<br />
Regeln definieren<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Registrierung<br />
Nach Vertragsabschluß erhalten Sie von Ihrem Netzwerk-Betreiber einen Link<br />
über den Sie sich registrieren und Ihren Account einrichten. Sobald Ihr Account<br />
freigeschaltet wurde, können Sie weitere Zugänge für beteiligte Mitarbeiter und<br />
Kollegen anlegen.<br />
Tracking-Einstellungen<br />
Zusammen mit Ihrem Netzwerk-Betreiber bestimmen Sie anhand Ihrer Konzeption<br />
die sinnvollste Trackingmethode und erhalten den Tracking-Code, der von<br />
Ihren Technikern an den entsprechenden Stellen Ihrer Website eingebaut wird.<br />
Abschließend führen Sie einige Tracking-Tests durch, um sich des einwandfreien<br />
Betriebs sicher zu sein. Sollten Sie mehrere parallele Partnerprogramme<br />
betreiben, müssen Sie eine technische Weiche einsetzen, welche eine mehrfache<br />
Verprovisionierung einer Transaktion verhindert. Ihre Technik wird Ihnen hierbei<br />
sicherlich behilflich sein können.<br />
Produktkatalog<br />
Falls Sie Ihren Publishern ein Produktkatalog Ihres Sortiments anbieten wollen,<br />
stellt Ihnen Ihr Netzwerk-Betreiber eine Anleitung für den Aufbau und Format der<br />
Datenfelder zur Verfügung. Ihre Techniker werden dann die Bereitstellung und<br />
Aktualisierung der Daten für Ihren Netzwerk-Betreiber automatisieren.<br />
Programmbeschreibung und Teilnahmebedingungen<br />
Die Beschreibung Ihres Programms können Sie in den meisten Netzwerken<br />
selbstständig über Ihren Account-Zugang durchführen. Versuchen Sie, sich in<br />
der Darstellung der Programmvorteile kurz und präzise zu halten. Führen Sie<br />
unbedingt eine Ansprechperson und dessen Kontaktdetails auf. Sollten Sie auch<br />
die Zusammenarbeit mit internationalen Publishern suchen, denken Sie an eine<br />
mehrsprachige Programmbeschreibung.<br />
Bewerbungsregeln und Willkommen-E-Mail<br />
Einige Netzwerke bieten Ihnen im Rahmen der automatischen Annahme-Bewerbungen<br />
auch die Einbindung eines Regelwerks an. So können Sie beispielsweise<br />
nach Publisher Kategorien und Vermarktungsmethodiken, Herkunft oder bisheriger<br />
Performance im Netzwerk, die Annahme und Zuordnung von Publishern zu<br />
Konditionsmodellen automatisieren. Geben Sie sich weiterhin Mühe bei der<br />
Erstellung einer individuellen Willkommen-E-Mail, die automatisch bei Akzeptieren<br />
einer Bewerbung verschickt wird. Sie kann maßgeblich zur Aktivierung des neuen<br />
Publishern beitragen.<br />
Programmkonditionen<br />
Aufbauend auf den Tracking-Einstellungen können Sie nun beginnen, Ihr geplantes<br />
Vergütungsmodell umzusetzen. In den meisten Netzwerken, können Sie diese mit<br />
Hilfe eines Assistenten selbstständig aufsetzen. Achten Sie besonders beim Einsatz<br />
mehrerer Konditionsvarianten auf deren verständliche Beschriftung.<br />
Werbemittel<br />
Mehrheitlich werden Werbemittel direkt durch den Advertiser gehostet, um Dateien<br />
schnell überschreiben und damit Werbemittel auf Publisher-Sites automatisch<br />
aktualisieren zu können. Somit stellen sie wiederum selbstständig lediglich<br />
406
die Dateipfade für Grafiken oder Skripte sowie deren Landing-Pages ein und<br />
gruppieren sie inhaltlich und/oder nach ihren Formaten.<br />
Programmvorstellung<br />
Bevor Sie Ihr Partnerprogramm launchen, entwickeln Sie eine Pressemeldung,<br />
die Sie an relevante Foren und Magazine wie 100partnerprogramme.de oder<br />
affiliate.de senden, über einen speziellen Verteiler wie affiliatepr.de oder über Ihr<br />
<strong>Affiliate</strong>-Netzwerk versenden lassen. Prüfen Sie, ob innerhalb Ihres Kundenstamms<br />
potentielle Publisher zu finden sind und erwähnen Sie Ihr Partnerprogramm im<br />
nächsten Kunden-Newsletter.<br />
Publisher-Development<br />
Die Publisher-Base ist Ihr wichtigstes Inventar und Dreh- und Angelpunkt für den<br />
Erfolg Ihres Programms. Wenn Sie in der Planung Ihres Programms sorgfältig waren<br />
und Ihren zukünftigen Publishern ein dauerhaft interessantes Angebot unterbreiten<br />
können, dann befinden Sie sich bereits in einer komfortablen Ausgangssituation und<br />
dürfen auf viele proaktive Bewerbungen von Publishern hoffen. Je vergleichbarer<br />
Ihr Programm mit konkurrierenden Programmen allerdings ist, desto mehr<br />
Fingerspitzengefühl und Kommunikationsstärke ist gefragt, um Publisher für sich zu<br />
gewinnen und langfristig zu binden. Das Versprechen von Luftschlössern wird von<br />
Publishern schnell durchschaut. Seien Sie grundsätzlich ehrlich zu Ihren Publishern<br />
und subventionieren Sie den schnellen Erfolg nicht durch erhöhte Konditionen,<br />
wenn Sie diese langfristig nicht halten können.<br />
Rekrutieren von Publishern<br />
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Welche Publisher Beziehung passt zu Ihnen? Die Antwort auf diese Frage kann<br />
den Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem schwachen <strong>Affiliate</strong>-<br />
Programm ausmachen. Ist es für Ihr Programm günstiger, Ihre Publisher entweder<br />
handverlesen zu akzeptieren oder aber eine breite Masse werben zu lassen?<br />
Public-Relations als Rekrutierungsmaßnahme<br />
<strong>Affiliate</strong>-Foren, -Blogs und -Magazine sind die zentralen Anlaufstellen von Publishern,<br />
wenn es um Meinungsaustausch, Problemlösung oder einfach Information<br />
über neue Partnerprogramme oder Trends geht. Nutzen Sie diese Orte, um Ihr<br />
Programm der Publisher-Community vorzustellen und neue Publisher zu gewinnen.<br />
Hinterlassen Sie hier einen guten Eindruck bei den Publishern, haben Sie bereits eine<br />
große Hürde genommen. Es sind über diesen Weg keine Massen an Neuanmeldungen<br />
zu erwarten. Allerdings agieren diese Communities als Meinungsmacher und sind<br />
oft der Anstoß für eine positive Mund-zu-Mund Propaganda.<br />
407<br />
Bekanntmachung<br />
über Spezialportale<br />
Nicht zuviel<br />
versprechen<br />
Aktiv in<br />
Communities
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Strategie 1: “Ja.” Öffnen Sie Ihr Programm für alle Publisher.<br />
Pro:<br />
Größere Reichweite und Verbreitung Ihrer<br />
Marke im Internet<br />
Entdecken von „Rohdiamanten”, Publishern<br />
deren Top-Potential bisher verborgen<br />
blieb.<br />
408<br />
Kontra:<br />
Eine offene Partner Strategie eignet sich für Programme, die:<br />
Die Qualität des Traffics kann variieren,<br />
wenn alle einmal akzeptierten Publisher<br />
im Programm verbleiben.<br />
Weniger Kontrolle über Marke und<br />
Bewerbungsmethoden<br />
Ressourcen verteilen sich auf viele<br />
Publisher, die persönliche Gestaltung der<br />
Beziehung kann schwierig sein.<br />
• ein breites Angebot an Werbemitteln stellen und somit die verschiedensten Publisher-<br />
Business-Modelle unterstützen.<br />
• gut geplante und regelmäßige Kommunikation mit Ihren Publishern führen.<br />
• einen bekannten Markennamen haben oder eine einfache Rekrutierung bevorzugen.<br />
• eigenen Ressourcen zum Überwachen der Einhaltung Ihrer Programmbedingungen<br />
bereitstellen.<br />
• flexible Programmkonditionen bieten, um verschiedene Performance-Level<br />
zu incentivieren.<br />
Strategie 2: “Nein.” Gehen Sie sehr selektiv bei der Auswahl der Publisher vor.<br />
Pro:<br />
Sorgfältig ausgesuchte Publisher, die<br />
den Zielen des Programms entsprechen,<br />
sorgen für starke Konversionsraten und<br />
hohe Traffic-Qualität<br />
Passende Publisher können in der Regel<br />
einen besseren Traffic bieten (besserer<br />
Life-Time-Value)<br />
Mehr Kontrolle über die Nutzung von<br />
Marken und Bewerbungsmethoden des<br />
Publishers<br />
Kontra:<br />
Verlust von potentiellen Sales und Leads,<br />
„Rohdiamanten“ werden nicht gefunden<br />
Kann verringerte Reichweite und<br />
Markenbekanntheit bedeuten<br />
Der Zeitaufwand für das Prüfen und<br />
das selektive Akzeptieren der Publisher<br />
kann den Programmerfolg gerade in der<br />
Startphase eines Programms verzögern.<br />
Eine selektive Publisher-Akzeptanz-Strategie eignet sich insbesondere für Advertiser,<br />
die:<br />
• Zeit haben, sich intensiv mit den Bewerbungsmethoden und dem Markenverständnis<br />
einzelner Publisher zu beschäftigen, um zu untersuchen, wie gut der Partner passen<br />
würde.<br />
• Lead-Programme betreiben und die positive Life-Time-Value der Leads beurteilen<br />
können, die ein Publisher liefert.<br />
• Partnern weniger Flexibilität bei der Bewerbung der Marke bieten möchten.<br />
• Viele Anmeldungen von Publishern haben.<br />
• Hochspezialisierte Produkte anbieten, die für eine erfolgreiche Bewerbung ein hohes<br />
Maß an Koordination und Schulung erfordern.
Individuelles Scouting<br />
Die wohl effektivste, aber auch zeitintensivste Form der Rekrutierung beginnt mit<br />
einem gezielten, individuellen Scouting geeigneter Publisher. Diesen Weg müssen<br />
vor allem diejenigen Advertiser gehen mit einem Private-Program. Auch Advertiser,<br />
die einen hohen Anspruch an qualitativ hochwertigen Publishern haben oder ein<br />
Nischenprodukt vertreiben, müssen Eigeninitiative zeigen.<br />
Wo und wie finden Sie die richtigen Partner? Nun, die allgemeingültige Antwort<br />
gibt es natürlich nicht und wie so oft im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong>, ist auch diese Aufgabe<br />
durch intensives Trail & Error geprägt. Zunächst einmal kann man sagen, dass die<br />
Suche je nach Publisher Methoden unterschiedlich verläuft, in der Regel aber mit<br />
der Nutzung von Suchmaschine beginnt. Nehmen Sie Ihren Affinitäten-Katalog<br />
zur Hand und starten Sie Ihre Suche, wie es Kunden bei der Suche nach Ihren<br />
Produkten tun. Wer in den entsprechenden Suchergebnissen gut gelistet wird, kommt<br />
bereits in Ihre engere Betrachtung. Nutzen Sie die Suchmaschinenfunktion „Suchen<br />
nach ähnlichen Sites“ um thematisch verwandte Websites zu identifizieren. Auch<br />
Bookmark-Communities oder andere Link-Verzeichnisse können einen schnellen<br />
Überblick über ein Thema bieten.<br />
Eine sehr gute Quelle für die Rekrutierung von Content und Incentive Publishern<br />
ist dmoz.org, die erste Anlaufstelle für qualifizierte Einträge und Datenbasis für<br />
viele anderer Webkataloge. Für das Aufspüren von Publishern, die Keyword-<br />
Advertising betreiben, ist lediglich die Eingabe Ihrer relevanten Suchbegriffe in<br />
Suchmaschinen nötig, und Sie erkennen schnell, wer neben Ihrer Konkurrenz oder<br />
anderen Anbietern, auf Ihr Keyword bietet.<br />
Messen, Veranstaltungen und Stammtische<br />
Neben all Ihren Rekrutierungsbemühungen, die Sie aus Ihrem Büro über E-Mail<br />
und Telefon durchführen können, ist das persönliche Treffen neuer, potentieller<br />
Geschäftspartner wohl immer noch die intensivste Form der Begegnung. Immer<br />
häufiger werden von Netzwerken und Agenturen öffentliche <strong>Affiliate</strong>-Stammtische<br />
und Meetingpoints organisiert, um ihre Kontaktbemühungen und die der Publisher<br />
zu unterstützen.<br />
Kommunikation mit Publishern<br />
Alexander Kösters: Erfolgsfaktoren von Partnerprogrammen<br />
Die Kommunikation mit Publishern ist in jeder Hinsicht von enormer Wichtigkeit.<br />
Ständig müssen Informationen über neue oder auslaufende Kampagnen transportiert,<br />
Probleme in der Zusammenarbeit angesprochen, individuellen Anforderungen<br />
einzelner Publisher nachgegangen oder einfach auf einem persönlichen Level,<br />
eine gute Atmosphäre in der Geschäftsbeziehung aufrechterhalten werden.<br />
Beschränken Sie Ihre Kommunikation auf echte Informationen. Denken Sie daran,<br />
dass Ihre Publisher, oder die, die es werden sollen, jeden Tag dutzende Anrufe und<br />
E-Mails von Advertisern bekommen, die ihnen ihre Zeit rauben. Konzentrieren<br />
Sie sich also daher auf notwenige Fakten und halten Sie den <strong>Marketing</strong>anteil so<br />
gering wie möglich.<br />
409<br />
Publisher suchen
Missbrauch<br />
verhindern<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Erstellen Sie eine mittelfristige Kommunikationsplanung, die einen monatlichen<br />
Programm-Newsletter, regelmäßige Telefonate oder Telefon-Konferenzen mit<br />
wichtigen Publishern sowie Reaktivierungsmaßnahmen für inaktive Partner<br />
umfasst.<br />
Differenzieren Sie in Ihrer Kommunikation und schneiden Sie Informationspakete<br />
individuell auf Publisher-Segmente zu.<br />
Publisher-Support<br />
Support muss grundsätzlich jedem Publisher geleistet werden, wird aber in vielen<br />
Partnerprogrammen grob vernachlässigt. Dabei sind Anregungen, Kritiken und<br />
Probleme goldwert für die Weiterentwicklung Ihres Programms. Werten Sie Ihren<br />
Publisher-Support quartalsweise aus und lernen Sie aus Ihren Fehlern.<br />
Monitoring & Analyse<br />
Zahlen sagen manchmal mehr als tausend Worte. Analysieren Sie ständig die<br />
Entwicklung Ihres Programms, um herausragende Publisher oder Segmente<br />
erkennen und weiter ausbauen zu können. Verfolgen Sie Ihre Zielereichung, um<br />
gegebenenfalls frühzeitig Ihren Maßnahmenplan anpassen zu können.<br />
Auch in Hinblick auf Missbrauch in Ihrem Programm, kann Ihnen das Zusammenspiel<br />
verschiedener Kennzahlen schnell Aufschluß über auffällige Publisher geben.<br />
Literatur<br />
Manuel Kester: <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> für B2C-Online-Shops. Grundlagen, Methoden und<br />
Ausprägungen in der Praxis. - 148 Seiten, ISBN: 9783833451133, Books on Demand,<br />
2006.<br />
Heike Jochims: Erfolgsfaktoren von Online-<strong>Marketing</strong>-Kooperationen . - 266 Seiten,<br />
Deutscher Universitätsverlag, 2006.<br />
410
Preisvergleiche<br />
bringen Onlinekäufer<br />
Robin Schönbeck<br />
Was offline für ein ordentliches und repräsentatives Ladengeschäft gilt, ist auch im<br />
Netz für den Online-Shop wichtig: professioneller Auftritt und saubere Usability<br />
stärken das Vertrauen des Käufers und somit die Kaufwahrscheinlichkeit. Die<br />
entscheidenenden Erfolgsfaktoren im Verkaufen sind, dem Verbraucher relevante<br />
Informationen zur Verfügung zu stellen und das gute Gefühl zu vermitteln, die<br />
richtige Entscheidung zu treffen.<br />
Der Verbraucher nutzt immer mehr das Internet als Informationsquelle,<br />
inbesondere wenn es um Kaufentscheidungen geht. Für die Internet-Nutzer<br />
sind Online-Informationen für die Vorbereitung von Kaufentscheidungen sehr<br />
wichtig, insbesondere in technischen Sortimenten wie Computerprodukte (49,9<br />
Prozent), Telekommuniktionsgeräte (40,5 Prozent) und Unterhaltungselektronik<br />
(36,0 Prozent) [1]. Kein Wunder: Was früher der Fachhandelsverkäufer mit<br />
einer umfassenden Beratung oder ein Fachmagazin in redaktionellen Beiträgen<br />
vermittelten, ist heute vielfach online zu finden, ob Testberichte, Empfehlungen<br />
von Usern oder die Meinungen ganzer Communities.<br />
Die Kaufentscheidung fällt im Netz<br />
Bei der Informationsfindung im Internet spielen Preisvergleichsportale wie zum<br />
Beispiel billiger.de, BuyCentral.de, T-Online Shopping oder LYCOS Shopping<br />
eine zunehmende Rolle. In Deutschland konnten die Preisvergleichsportale ihre<br />
Besucherzahlen von August 2005 bis August 2006 um 32 Prozent steigern und<br />
werden inzwischen regelmäßig von 16 Millionen Deutschen genutzt [2]. Für Online-<br />
Shops wird es immer wichtiger, auf Preisvergleichsportalen gelistet zu sein. Doch<br />
das Listing allein ist nicht ausreichend. Der Erfolg liegt im Detail und der Shop<br />
kann maßgeblich darauf Einfluss nehmen, die gewünschten Effekte zu erzielen.<br />
Wie kommt der Verbraucher vom Portal in den Online-Shop?<br />
Um das Kaufinteresse von Preisvergleichsportalen abzuschöpfen, muss das Produktangebot<br />
eines Shops vollständig, informativ und attraktiv sein. Ist erst einmal ein<br />
Kaufinteresse geweckt, klickt der Kunde weiter in den Shop, ein sogenannter<br />
„Redirect“ wird ausglöst. Für diesen Klick bezahlt der Online-Shop einen Centpreis<br />
(Cost-per-Click), der je nach Sortiment variiert.<br />
411<br />
Die wichtigsten<br />
Faktoren für<br />
erfolgreiches<br />
Verkaufen im<br />
Internet<br />
Preisvergleichsportale<br />
steigern<br />
Besucherzahlen<br />
um 32 Prozent<br />
jährlich
Wie Shops<br />
auf Preisvergleichsseiten<br />
optimal gefunden<br />
werden<br />
Für kleinere<br />
Shops ist die<br />
Spezialisierung<br />
auf Nischenangebote<br />
eine<br />
lohnenswerte<br />
Strategie<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Für die Shops ist die Datengestaltung ein entscheidender Erfolgsfaktor, um auf<br />
Preisvergleichsseiten optimal gefunden zu werden. Hier gilt:<br />
Datenqualität<br />
Die Daten der gelieferten Angebote bestimmen die Qualität des Traffics, der von den<br />
Preisvergleichsportalen in den Shop geleitet wird. Je umfassender die Informationen<br />
auf dem Portal, desto höher ist die Klickwahrscheinlichkeit.<br />
Exakter Produktname<br />
Eine genaue Bezeichnung des Produktes [Markenname, Typ, Sonderausstattung] ist<br />
für die Produktsuche extrem wichtig. Oftmals ist nur durch wenige Unterschiede<br />
im Produktnamen die Differenzierung zu einem ähnlichen Produkt enthalten.<br />
Eindeutige Kategorisierung<br />
Je treffender die Zuordnung in die jeweiligen Produktkategorien, desto besser wird<br />
das Produkt in der Ergebnisliste angezeigt.<br />
Bebilderung<br />
Ein Bild ist eine der einfachsten und wirkungsvollsten Möglichkeiten, ein Angebot<br />
emotional aufzuwerten. Bilder sind für den User in den Suchergebnissen eine<br />
wichtige Navigationshilfe.<br />
Ausführliche Beschreibung<br />
Die Produktbeschreibung ist wichtig, um den Verbraucher weiterführende Informationen<br />
zum Produkt zu liefern.<br />
Lieferkosten<br />
Lieferkosten werden als Teil des Gesamtpreises gesehen und bei der Kaufentscheidung<br />
mit berücksichtigt. Nur aktuelle Angaben vermitteln Seriosität.<br />
Sortimentsgröße<br />
Die Attraktivität eines Shops für den User hängt nicht allein vom einzelnen Angebot<br />
ab – auch das Gesamtangebot spielt dabei eine große Rolle. Ein Online Shop sollte<br />
entweder eine besondere Tiefe oder eine besondere Breite im Angebot anstreben.<br />
Vor allem für kleinere Shops ist die Spezialisierung auf Nischenangebote eine<br />
lohnenswerte Strategie, um Kunden zu gewinnen.<br />
Preis<br />
Das Internet zeichnet sich gegenüber den traditionellen Verkaufswegen besonders<br />
durch seine hohe Transparenz aus. Das gilt auch für den Preis. Online-Shops sollten<br />
dabei einen marktüblichen Preis setzen. Besonders im Technikbereich sind unübliche<br />
Preisabweichungen bei gleichem Produkt dem Kunden nicht vermittelbar.<br />
412
Robin Schönbeck: Preisvergleiche bringen Onlinekäufer<br />
Shopmarke<br />
Onlineshops, die dem Nutzer von der Kaufanbahnung bis zu Nachkaufleistungen<br />
einen hervorragendem Service zur Verfügung stellen, können das gewonnene<br />
Vertrauen über ihre gesamte Produktpalette geltend machen. Preisunterschiede<br />
können bis zu einem gewissen Grad mit einer starken Shopmarke ausgeglichen<br />
werden. Hierzu zählt auch die einwandfreie Pflege und Aktualität von Angebotsdaten.<br />
Wie wird der Interessent zum Käufer?<br />
Ist die erste Hürde, dass ein potenzieller Käufer in den Shop kommt, erst genommen,<br />
muss man den Interessent zum Käufer machen. Die sogenannte Umwandlung<br />
beziehungsweise „Conversion“ muss erfolgen. Auch hier gibt es Erfolgsfaktoren,<br />
die der Shop maßgeblich beeinflussen kann:<br />
Funktionierende Deeplinks/URLs<br />
Eine regelmäßige Aktualisierung der Shopdaten sichert dem Shop die Verfügbarkeit<br />
der Angebote. Nichts ist für den Nutzer enttäuschender als ein interessantes Angebot,<br />
das zu einer Fehlerseite führt oder per allgemeiner Verlinkung auf die Startseite des<br />
Shops statt per Deeplink direkt auf das Angebot leitet.<br />
Verfügbarkeit der Angebote<br />
Alle Angebote, die der Shop durch die Datenaktualisierung auf dem Portal verfügbar<br />
macht, sollte er vorrätig haben. Angebote mit ungewöhnlich langen Lieferzeiten und<br />
längerer Nichtverfügbarkeit schaden der Conversion wie auch dem Shopimage.<br />
Download Time und Verfügbarkeit Onlineshop<br />
Ein Onlineshop sollte der Anforderung an das Internet, 24 Stunden erreichbar zu<br />
sein, gerecht werden, denn das ist einer der großen Vorteile des Internetshopping.<br />
Neben der Bewältigung des durchschnittlichen Traffics ist vor allem die problemlose<br />
Bewältigung von Traffic-Spitzen entscheidend.<br />
Bedienerfreundliches Shoplayout<br />
Ein Shop sollte in der Navigation und Seitenaufbau ergonomisch sein, das heißt die<br />
Gewohnheiten des Nutzers aufgreifen. Eindeutige Bestellwege sind Marktstandard.<br />
Ein Schritt für Schritt Bestellvorgang mit klarer Ausweisung der Gesamtsumme<br />
vermittelt Kostentransparenz und Seriosität eines Onlineshops.<br />
Vertrauensbildende Maßnahmen<br />
Eine Zertifizierung des Online-Shops, wie zum Beispiel durch ein Gütesiegel<br />
oder die Möglichkeit, auf verschiedene Weise bezahlen zu können (Rechnung,<br />
Nachnahme oder Lastschrift) vermitteln Sicherheit und helfen den Nutzern von<br />
der Seriosität eines Shops zu überzeugen.<br />
413<br />
Preisunterschiede<br />
können<br />
mit einer starken<br />
Shopmarke<br />
ausgeglichen<br />
werden
Für manche<br />
Shops ist es<br />
wichtig, zunächst<br />
Bekanntheit<br />
aufzubauen<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Tracking und Optimierung<br />
Der große Vorteil von Online-<strong>Marketing</strong> ist die detaillierte Erfolgsmessung. Dies<br />
gilt auch für die Einbindung von Produktangeboten auf Preisvergleichsportalen.<br />
Online-Shops sollten ein professionelles Tracking einsetzen, das bis auf Kategorie-<br />
und Produktebene herunter gebrochen werden kann. So wird der Einsatz des<br />
Budgets messbar. In die Berechnung der Umwandlungsrate sollten sogenannte<br />
„Late Conversions“ (dreißig Tage) ebenso einfließen wie Bestellungen über Fax<br />
oder Telefon.<br />
Für die Optimierung der Präsenz auf Preisvergleichsportalen gilt es festzulegen,<br />
was man überhaupt erreichen will. Für manche Shops ist es wichtig, zunächst<br />
Bekanntheit aufzubauen und Traffic in den Shop zu leiten. Ein anderer Shop zielt auf<br />
eine effiziente Neukundengewinnung, einem anderen ist wiederum die Steigerung<br />
der Abverkäufe wichtig. Unter diesen Aspekten kann der Daten-Feed optimiert<br />
werden, sei es nach Sortimenten, nach Größe des Angebots oder nach Höhe des<br />
monatlich eingesetzten Budgets.<br />
Literatur<br />
[1] Studie Online-Kaufverhalten, Fittkau & Maaß, Basis: Internet-Nutzer gesamt<br />
[2] Nielsen Netratings<br />
414
Monetarisierung<br />
von Online-Traffic<br />
Martin Eckhard<br />
Wenn Sie mit viel Zeit- und eventuell sogar mit Geldaufwand Ihre eigene Website<br />
ins Netz gestellt haben, werden Sie erwarten, dass sich diese Investitionen auszahlen.<br />
Das Internet bietet etliche Möglichkeiten, wie Sie mit Ihrer Seite Geld<br />
verdienen können. Eine sehr beliebte und erfolgreiche ist das so genannte <strong>Affiliate</strong>-<br />
<strong>Marketing</strong>.<br />
Voraussetzung für eine Monetarisierung Ihrer Websites, egal ob durch den<br />
Verkauf der eigenen Produkte und Dienstleistungen oder durch den Vertrieb<br />
von Fremdangeboten, sind ausreichende Besucherzahlen – auch Traffic genannt.<br />
Einen Wert für diesen ausreichenden Traffic zu nennen fällt schwer, da stets etliche<br />
Faktoren wie Thema und Glaubwürdigkeit der Website und nicht zuletzt Ihre eigenen<br />
Erwartungen eine Rolle spielen. Generell lässt sich sagen:<br />
Je geringer der Traffic auf Ihren Seiten ist, desto spezieller müssen Inhalte und die<br />
angesprochene Zielgruppe Ihrer Website sein, um zufriedenstellende Ergebnisse<br />
erzielen zu können.<br />
Der Einsatz von Werbung auf Ihren Seiten kann neben einem finanziellen Anreiz<br />
aber auch noch weitere Vorteile für Ihr Internetangebot bringen. So ist es beispielsweise<br />
möglich, durch das Einbinden von Werbeanzeigen für komplementäre<br />
Produkte zu Ihren eigenen Angeboten einen echten Mehrwert für Ihre Kunden zu<br />
bieten. Damit machen Sie Ihre Seite im Idealfall zur kompetenten Anlaufstelle für<br />
Ihre Zielgruppe.<br />
<strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Das <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> ist eine der beliebtesten Spielarten des Performance-<br />
<strong>Marketing</strong>s bei dem Werbetreibende, in der Fachsprache „Advertiser“ oder<br />
„Merchants“ genannt, den Werbeträger oder auch „Publisher“ oder „<strong>Affiliate</strong>“<br />
für eine zuvor definierte Aktion entlohnen. Diese Abrechnungsweise wird auch<br />
erfolgsabhängig oder Cost-per-Action (CPA) genannt.<br />
Wenn Sie damit beginnen, auf Ihren Seiten <strong>Affiliate</strong>-Werbung zu schalten, sollten<br />
Sie sich zunächst diesen Netzwerken zuwenden. Eine Anmeldung und Nutzung<br />
ist für Sie als <strong>Affiliate</strong> kostenfrei. Die Bezahlung der Netzwerke übernimmt der<br />
Merchant für Sie. Bei einigen Netzwerken muss dieser neben einer marktüblichen<br />
Provision in Höhe von dreißig Prozent der an die <strong>Affiliate</strong>s ausgezahlten Provision<br />
auch eine Aufnahmegebühr und/oder Monatsgebühr entrichten.<br />
415<br />
Mit der<br />
Homepage Geld<br />
verdienen<br />
Durch das<br />
Einbinden von<br />
Werbeanzeigen<br />
Mehrwert für<br />
Kunden bieten<br />
Provision in<br />
Höhe von dreißig<br />
Prozent
Zeitersparnis bei<br />
der Recherche<br />
nach passenden<br />
Partnerprogrammen<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Die häufigsten Arten der erfolgsabhängigen Vergütung sind:<br />
Pay-per-Sale (PPS): Hierbei provisioniert der Merchant jeden über Ihre<br />
Werbefläche generierten Verkauf. Meist ist dies ein prozentualer Anteil am<br />
Verkaufspreis des jeweiligen Produktes.<br />
Pay-per-Lead (PPL): Hier werden Sie für den Kontakt zu Ihren Kunden<br />
entlohnt. Ein Lead kann zum Beispiel eine Newsletteranmeldung, die Bestellung<br />
von Infomaterial oder auch die Teilnahme an einem Gewinnspiel sein. Die Höhe<br />
der Provision kann bei einer Leadvergütung zwischen einigen Cent und mehreren<br />
Euro liegen.<br />
Pay-per-Click (PPC): Ein Klick auf die integrierte Werbung Ihres Partners<br />
führt zur Provision.<br />
<strong>Affiliate</strong>-Netzwerke<br />
Als Mittler dieser Geschäftsverbindung bieten sogenannte <strong>Affiliate</strong>-Netzwerke,<br />
auch als Partnerprogramm-Netzwerke bezeichnet, ihre Dienste an. Diese<br />
Netzwerke übernehmen für die Merchants die Abrechnung mit den <strong>Affiliate</strong>s<br />
sowie die Bereitstellung einer verlässlichen Trackingtechnologie. Der Vorteil<br />
für die <strong>Affiliate</strong>s ist nicht nur eine erhebliche Zeitersparnis bei der Recherche<br />
nach passenden Partnerprogrammen für die eigene Homepage, sondern auch<br />
die einfache Abrechnung. Sie als <strong>Affiliate</strong> rechnen nur mit einigen wenigen<br />
Netzwerken ab, statt dies einzeln mit möglicherweise hunderten von Partnerprogrammbetreibern<br />
tun zu müssen.<br />
Hier finden Sie die zehn wichtigsten Netzwerke<br />
auf dem deutschen Markt in alphabetischer Listung:<br />
Adbutler www.adbutler.de<br />
Affilinet www.affili.net<br />
Affiliwelt www.affiliwelt.net<br />
Belboon www.belboon.de<br />
Commission Junction www.cj.com<br />
SuperClix www.superclix.de<br />
Tradedoubler www.tradedoubler.de<br />
Vitrado www.vitrado.de<br />
Webgains www.webgains.de<br />
Zanox www.zanox.de<br />
Bereiten Sie sich und Ihre Website vor!<br />
Bevor Sie eines der Netzwerke nutzen, müssen Sie sich ein wenig mit Ihrer eigenen<br />
Website beschäftigen. Um mit Partnerprogrammen Erfolg zu haben, ist es bei der<br />
Vorbereitung hilfreich, sich unter anderem folgende Fragen zu stellen:<br />
416
Martin Eckhard: Monetarisierung von Online-Traffic<br />
Kennen Sie die Traffic-Details Ihrer Website?<br />
Je mehr Sie über Besucherzahlen, Seitenabrufe, Verweildauer et cetera wissen, desto<br />
besser ist das Potenzial Ihrer Website einzuschätzen. In der Regel müssen Sie auch<br />
bei der Anmeldung zu einem Partnerprogramm oder bei einem <strong>Affiliate</strong>-Netzwerk<br />
solche Angaben machen.<br />
Wer besucht Ihre Seite?<br />
Da im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> nur erfolgsabhängig vergütet wird, kann sich monetärer<br />
Erfolg nur einstellen, wenn Sie mit den Angeboten auf Ihren Seiten auch den<br />
Geschmack Ihrer Besucher treffen. Da ist es sehr hilfreich, wenn Sie Ihre<br />
Besucher genau kennen, um mit den ausgewählten Anzeigen den gewünschten<br />
Erfolg zu erzielen.<br />
Finden Sie auf diese ersten beiden Fragen keine, oder nur unzureichende Antworten?<br />
Dann sollten Sie durch die Implementierung einer Tracking-Lösung Abhilfe<br />
schaffen und mehr über Ihre Homepage und deren Besucher erfahren. Natürlich<br />
müssen Sie nicht gleich in teure Softwarelösungen investieren. Im Internet<br />
finden Sie auch kostenlose Angebote wie beispielsweise Google Analytics unter<br />
www.google.com/analytics.<br />
Ist Ihre Seite technisch geeignet?<br />
Die technischen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start im Performance-<br />
<strong>Marketing</strong> können durchaus mannigfaltig sein. Zunächst einmal sollte Ihre Website<br />
so aufgebaut sein, dass möglichst viele Menschen aus Ihrer Zielgruppe Ihre Seite<br />
ohne Probleme betrachten können. Verwenden Sie technische Spielereien wie<br />
beispielsweise Flash daher nur mit Bedacht.<br />
Sobald der Einsatz von Werbemitteln auf Ihren Seiten zunimmt, wird die Pflege<br />
der <strong>Affiliate</strong>-Werbung deutlich zeitaufwendiger und macht irgendwann nur noch<br />
Sinn, wenn Sie auf eine Adserver-Lösung zurückgreifen können. Mit Hilfe solcher<br />
serverseitig installierten Softwarelösungen können Sie Werbeplätze auf Ihren Seiten<br />
definieren und Kampagnen und Werbemittel an einem zentralen Ort zeitsparend<br />
verwalten.<br />
Weitere Vorteile einer solchen Software sind umfangreiche Statistiken, Reporting-<br />
Möglichkeiten, zeitliche und regionale Steuerung Ihrer Kampagnen und vieles<br />
mehr.<br />
Anbieter von Adserver-Technologie:<br />
Adtech www.adtech.de<br />
Doubleclick www.emea.doubleclick.com<br />
Adnologies www.adnologies.de<br />
Adition www.adition.de<br />
Openads www.openads.org (kostenlose OpenSource Software)<br />
417<br />
Den Geschmack<br />
Ihrer Besucher<br />
treffen
Einsatz eigener<br />
Adserver-<br />
Lösungen ist<br />
kostenintensiv<br />
Unter gar keinen<br />
Umständen<br />
übertreiben<br />
Tracking-Code<br />
bauen Sie dann<br />
in Ihre Webseiten<br />
ein<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Der Einsatz von Adserver-Lösungen ist jedoch recht kostenintensiv oder bedarf<br />
zumindest umfangreicher technischer Fähigkeiten und Ressourcen in Ihrem<br />
Unternehmen. Sollten Sie auf Adserver-Technologie setzen wollen, finden Sie<br />
zum Beispiel bei diesen Anbietern Lösungen:<br />
Anmeldung beim <strong>Affiliate</strong>-Netzwerk<br />
Ist Ihre Seite auf dem neuesten Stand, wird es Zeit, sich bei einem oder mehreren<br />
Netzwerken anzumelden. Auf den Seiten der oben genannten Partnerprogramm-<br />
Netzwerke finden Sie stets die Möglichkeit, sich zu registrieren. Neben den üblichen<br />
Angaben wie Adresse, Kontoverbindung und URL der Werbefläche werden auch<br />
Angaben zum Inhalt Ihrer Website abgefragt. Dabei sollten Sie sich besondere<br />
Mühe bei der Formulierung der zumeist geforderten textlichen Beschreibung Ihres<br />
Angebotes geben. Diese vermittelt dem möglichen Merchant einen Eindruck darüber,<br />
ob sich Ihre Homepage als Werbefläche für sein Produkt oder seine Dienstleistung<br />
eignet. Unter gar keinen Umständen sollten Sie bei diesen Angaben zu Inhalt,<br />
Besucherzahlen und Eigenschaften Ihrer Website „flunkern“ oder übertreiben, um<br />
Ihre Werbefläche scheinbar interessanter zu machen.<br />
Sind alle Angaben gemacht, können Sie meist direkt loslegen und sich aus einem,<br />
je nach Anbieter, mehr oder weniger großen Angebot aus Partnerprogrammen etwas<br />
Passendes auswählen.<br />
Auswahl des richtigen Partnerprogramms<br />
Haben Sie ein Partnerprogramm ausgewählt, müssen Sie sich in aller Regel beim<br />
entsprechenden Anbieter bewerben und vom Merchant als Werbeträger bestätigt<br />
werden. Erst wenn dies geschehen ist, können Sie sich ein Werbemittel des Anbieters<br />
auswählen und in Ihre Seiten integrieren. Dazu erhalten Sie vom <strong>Affiliate</strong>-Netzwerk<br />
einen sogenannten Tracking-Code, den Sie in Ihre Homepage integrieren müssen.<br />
Die Praxis hat gezeigt, dass Werbung, die thematisch gut zu den Inhalten Ihrer<br />
Website passt, auch den größten Erfolg bringt. Achten Sie daher schon bei der<br />
Auswahl der Partnerprogramme auf die Relevanz einer Werbung für Ihre aktuelle<br />
Zielgruppe.<br />
Einbinden der Werbemittel<br />
Den vom <strong>Affiliate</strong>-Netzwerk gelieferten Tracking-Code bauen Sie dann in Ihre<br />
Websiten ein. Überlegen Sie vorher, an welchen Stellen auf Ihrer Seite Sie Platz<br />
schaffen wollen für die verschiedensten Werbemittel der Merchants. Wie gesagt,<br />
bietet der Einsatz von Adserver-Technologie große Vorteile in Sachen Zeitaufwand<br />
und Komfort. Das direkte Einbauen des Trackingcodes in den Quellcode Ihrer<br />
Website ermöglicht Ihnen aber durchaus auch ohne eine solche Lösung, vom<br />
<strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> zu profitieren.<br />
418
So verbessern Sie Ihre Ergebnisse<br />
Martin Eckhard: Monetarisierung von Online-Traffic<br />
Nachdem Sie <strong>Affiliate</strong>-Werbung auf Ihren Websiten integriert haben, können Sie<br />
noch einiges tun, um Ihre Umsätze mit dieser Werbeform zu optimieren. Trotz des<br />
scheinbar starren Systems im <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> bieten sich zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten<br />
zur Verbesserung Ihrer <strong>Affiliate</strong>-Umsätze.<br />
Vergleichen Sie die Konditionen<br />
Viele Merchants haben ihr Partnerprogramm nicht nur bei einem Netzwerk<br />
angemeldet, sondern sind bei fast allen Anbietern vertreten. Gelegentlich kommt<br />
es dabei vor, dass die Konditionen von Netzwerk zu Netzwerk variieren. Prüfen<br />
Sie, ob Sie für Ihre Leistung auch zu den besten am Markt angebotenen Provisionen<br />
bewerben.<br />
Schaffen Sie eine gemeinsame Vergleichsbasis<br />
Durch die verschiedenen Vergütungsmodelle der Partnerprogramme ist es nicht ganz<br />
einfach, einzelne Programme in ihrer Leistung zu beurteilen. Selbstverständlich<br />
könnten Sie als Bewertungsgrundlage den jeweiligen Umsatz in einem bestimmten<br />
Zeitraum heranziehen. Genauere Ergebnisse erzielen Sie jedoch, wenn Sie zunächst<br />
eine gemeinsame Grundlage schaffen. Dazu hat sich in der Vergangenheit der<br />
rechnerische Tausenderkontaktpreis (TKP) als Instrument durchgesetzt. Einige<br />
Netzwerke bieten diesen Wert, der auch oft als CPM oder eCPM bezeichnet wird,<br />
in ihren Statistiken bereits an. Wird Ihnen dieser Wert nicht angeboten, ist ein wenig<br />
Rechenarbeit erforderlich.<br />
TKP = Umsatz des Partnerprogramms: Einblendungen in Tausend<br />
Durch diese Rechnung können Sie sofort erkennen, in welchem Verhältnis der<br />
Umsatz einzelner Programme zu Ihrem Aufwand steht. Dabei ist es egal, ob es sich<br />
um ein per Klick, per Lead oder per Sale vergütetes Partnerprogramm handelt.<br />
Testen und Ausprobieren führt zum Erfolg<br />
Nachdem Sie eine Vergleichsbasis für die unterschiedlichsten Partnerprogramme<br />
geschaffen haben, steht umfangreichen Performance-Tests nichts mehr im Wege.<br />
Trotz aller Vorüberlegungen in Punkto Auswahl und Thema der Kampagne sowie<br />
Geschmack und Bedürfnisse der Zielgruppe, sind Überraschungen nicht selten.<br />
Programme, von denen man vor ihrer Einbindung annimmt, dass sie hervorragend<br />
zur eigenen Website und Zielgruppe passen, bringen manchmal nicht den erhofften<br />
Erfolg. Und Programme, denen man vor der Integration nicht viel zutraut, werden<br />
mitunter zum starken Umsatzbringer. Durch solche Tests können Sie zudem<br />
herausfinden, ob eine bestimmte Vergütungsart von Partnerprogrammen für Ihre<br />
Zwecke besser ist als andere. So können Sie mit der Zeit immer bessere Ergebnisse<br />
erzielen.<br />
Sorgen Sie für interessante Inhalte<br />
Auch wenn Sie bisher die Inhalte Ihrer Homepage nur zur Information und zur<br />
Eigenpromotion erstellt haben, sollten Sie daran denken, dass der Erfolg von<br />
419
Erfolg von Werbeanzeigen<br />
hängt<br />
vom inhaltlichen<br />
Umfeld ab<br />
Nicht gleich bei<br />
allen Netzwerken<br />
oder Partnerprogrammen<br />
anmelden<br />
T. Schwarz: Leitfaden Online <strong>Marketing</strong> / Kap. 7 <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Werbeanzeigen stark von ihrem inhaltlichen Umfeld abhängt. Achten Sie schon<br />
bei der Anfertigung von Texten und sonstigen Web-Inhalten auf Partnerprogramme,<br />
die eventuell zu diesen Inhalten passen könnten. Um möglichst viele interessierte<br />
Websitenbesucher anzusprechen und somit erst die Chance auf gute Ergebnisse<br />
im Performance-<strong>Marketing</strong> zu haben, sollten Sie unter anderem:<br />
• Regelmäßig neue Inhalte bereitstellen.<br />
• Ein aktuelles und kompetentes Angebot vorhalten.<br />
• Zielgruppenrelevante Themen behandeln.<br />
• Mehrwert für Ihre Besucher schaffen.<br />
• Den Nutzer einbeziehen.<br />
Recherche nach direkten Kooperations-Möglichkeiten<br />
Einige Merchants bieten auch eigene Partnerprogramme außerhalb der bekannten<br />
Netzwerke an. Da die Anbieter bei solchen selbstverwalteten Partnerprogrammen<br />
keine Gebühren entrichten müssen, werden hier oftmals höhere Provisionen als bei<br />
den Netzwerken gezahlt.<br />
Ein Wechsel kann sich für Sie schnell durch zwanzig bis dreißig Prozent höhere<br />
Umsätze bezahlt machen, birgt aber auch Gefahren. Netzwerke sehen es natürlich<br />
nicht so gerne und wenn Ihnen an einer guten Beziehung zu Ihren <strong>Affiliate</strong>-<br />
Netzwerken gelegen ist, sollten Sie mit dieser Art von Optimierung vorsichtig<br />
umgehen.<br />
Sprechen Sie mit Ihrem Merchant oder Netzwerk<br />
Der direkte Kontakt zu Ihren Merchants und Partnerprogramm-Netzwerken bietet<br />
bei weitem die größten Chancen zur Steigerung Ihrer <strong>Affiliate</strong>-Umsätze. Die<br />
Anbieter können durch Ihren Input die Kampagnen optimieren, so dass auch für<br />
Sie bessere Umsatzmöglichkeiten entstehen. Wenn Sie ein guter und umsatzstarker<br />
<strong>Affiliate</strong> sind, müssen auch besondere Konditionen oder exklusive Aktionen für<br />
Ihre Werbefläche keine Ausnahme sein. Aber auch hier gilt, wie im richtigen Leben:<br />
Wer nicht fragt, der kriegt auch nichts!<br />
Starten Sie smart<br />
Wenn Sie nun erstmals mit <strong>Affiliate</strong>-<strong>Marketing</strong> zur Monetarisierung Ihres Websitetraffics<br />
starten möchten, melden Sie sich bitte nicht gleich bei allen zur<br />
Verfügung stehenden Netzwerken oder Partnerprogrammen an. Machen Sie Ihre<br />
ersten Schritte am besten mit nur einem der Netzwerke. Affilinet und Zanox sind<br />
derzeit die größten deutschen Anbieter mit einer ganz anschaulichen Auswahl an<br />
Kampagnen. Nach etwa einem bis drei Monaten sollten Sie Ihre Arbeit und die<br />
generierten Einnahmen bewerten, um auf dieser Basis Ihr weiteres Engagement<br />
gegebenenfalls zu intensivieren und auf andere Netzwerke und Spielarten des<br />
Performance-<strong>Marketing</strong>s auszuweiten.<br />
420
Buchinformation<br />
Leitfaden Online-<strong>Marketing</strong><br />
Herausgeber: Torsten Schwarz<br />
850 Seiten, Preis: 39,90 Euro, gebunden<br />
ISBN: 978-3000209048, September 2007,<br />
Verlag: marketing-BÖRSE.<br />
http://www.amazon.de/dp/3000209042<br />
Online-Werbung wächst derzeit zehnmal schneller als alle anderen Werbemedien. Kein<br />
anderes Medium ist so preisgünstig und effizient bei der Ansprache neuer Kunden und<br />
Zielgruppen. Deshalb setzen immer mehr Unternehmen bei der Neukundengewinnung auf<br />
Suchmaschinenmarketing, Kontextwerbung oder Viral <strong>Marketing</strong>. In diesem Buch erläutern<br />
die einhundert renommiertesten deutschsprachigen Online-<strong>Marketing</strong>-Experten, was sich<br />
bewährt hat. Es bündelt das aktuelle praxisrelevante Wissen einer jungen Branche. Von<br />
<strong>Affiliate</strong>- über Suchmaschinenmarketing bis zum Web 2.0 werden Strategien erläutert und<br />
praktische Tipps gegeben.<br />
Keine Werbeform entwickelt sich so schnell weiter wie Online-Werbung. Während TV-,<br />
Print- und Außenwerbung 2006 um maximal sieben Prozent zulegten, stiegen die Ausgaben<br />
für Online-Werbung laut Branchenverband BVDW um sagenhafte 84 Prozent. Fast eine<br />
Milliarde Euro wurde 2006 für klassische Online-Werbebanner ausgegeben. Dazu kommen<br />
noch einmal über eine Milliarde Euro für Suchmaschinenanzeigen. Aber auch Bereiche wie<br />
Suchmaschinenoptimierung oder E-Mail-<strong>Marketing</strong> boomen. Unter dem Sammelbegriff Web<br />
2.0 schießen Mitmach-Angebote und soziale Netzwerke wie Pilze aus dem Boden.<br />
Verbraucher informieren sich via Internet über Preisvergleichs- und Meinungsportale. Dort<br />
schreiben Menschen offen, was sie von Produkten und Firmen halten. Hier als Unternehmen<br />
Präsenz zu zeigen, erfordert Fingerspitzengefühl.<br />
Dieses Buch bündelt das aktuelle Wissen einer ganzen Branche. Als Standardwerk ist es ein<br />
absolutes Muss für Online-<strong>Marketing</strong>-Spezialisten und solche, die es werden wollen. Die<br />
Autoren sind die führenden Köpfe der Online-Branche. Es sind erfolgreiche Fachbuchautoren,<br />
hochrangige Experten aus renommierten Unternehmen sowie anerkannte Wissenschaftler.<br />
Zum Herausgeber:<br />
Dr. Torsten Schwarz gilt als Fachmann für Online-<strong>Marketing</strong> in Deutschland. Er ist<br />
Herausgeber des Beratungsbriefs "Online-<strong>Marketing</strong>-Experts", Autor diverser Fachbeiträge<br />
und Bücher sowie mehrfacher Lehrbeauftragter. Laut "acquisa" gehört er zu den Vordenkern<br />
in <strong>Marketing</strong> und Vertrieb. Der Online-Pionier war <strong>Marketing</strong>leiter eines Softwareherstellers<br />
und berät heute internationale Unternehmen. Er ist Geschäftsführer des Dienstleisterportals<br />
marketing-BÖRSE und leitet den Arbeitskreis Online-<strong>Marketing</strong> im Verband der deutschen<br />
Internetwirtschaft.<br />
marketing-BÖRSE GmbH – Melanchthonstr. 5 – 68753 Waghäusel – www.marketing-boerse.de
Datum/Unterschrift<br />
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Telefon<br />
Fax<br />
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B e s t e l l f a x<br />
an<br />
++49 (0) 7254 / 95773-90<br />
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Leitfaden Online-<strong>Marketing</strong><br />
850 Seiten, gebunden<br />
ISBN: 978-3000209048, September 2007<br />
Preis: 39,90 Euro*<br />
(*zzgl. 3,- Euro Versandkosten innerhalb Deutschlands,<br />
für den internationalen Versand werden die<br />
tatsächlichen Portokosten erhoben)<br />
marketing-BÖRSE GmbH – Melanchthonstr. 5 – 68753 Waghäusel – www.marketing-boerse.de