Leitfaden Dialogmarketing - Absolit
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T. Schwarz: <strong>Leitfaden</strong> <strong>Dialogmarketing</strong> / Kap. 10 Branchen<br />
Kleineren<br />
Parteien konnten<br />
ihre Klientel<br />
durch spezifische<br />
Aussagen zu<br />
relevanten<br />
Themen an sich<br />
binden<br />
über eingebundene Hyperlinks auf CDU-Seiten weiter betreut. Damit kommt der<br />
CDU eine Vorbildfunktion für politische Dialogkommunikation zu.<br />
Erste Erfolge bei der Bundestagswahl 2005<br />
Dass dialogorientierte Botschaften tatsächlich überzeugen können, dafür spricht<br />
das gute Abschneiden der drei kleineren Parteien. Ihnen ist es gelungen, ihre<br />
Klientel durch spezifische Aussagen zu relevanten Themen an sich zu binden und<br />
die hohe Online-Affinität – beispielsweise bei den Sympathisanten von Bündnis<br />
90/Die Grünen – für den elektronischen Dialog zu nutzen. Das Online-Angebot der<br />
Grünen: Diskussionen über das Wahlprogramm, E-Postkarten und Flugblätter<br />
zum Ausdrucken. Solche interaktiven und partizipatorischen Elemente des<br />
Grünen-Wahlkampfes werden sicherlich Nachahmer finden.<br />
Insgesamt hat sich bei der letzten Bundestagswahl gezeigt, dass gerade die kleineren<br />
Parteien versuchten, neue Wege der Wahlwerbung und Politikvermittlung zu testen.<br />
Die Ursache dafür liegt auf der Hand. Die Ausgangsbedingungen der kleineren<br />
Parteien sind für eine Neuorientierung von Vorteil. Sie haben oft die klareren<br />
Botschaften, eine leichter abgrenzbare Klientel, schlanke Organisationsstrukturen,<br />
den Mut zur Lücke und Offenheit für Innovationen. Mittlerweile,<br />
in der Vorbereitung der Bundestagswahl 2009, ziehen aber auch die großen Parteien<br />
nach und es bleibt abzuwarten, wer dann im Dialog die Führung übernehmen<br />
kann.<br />
Ein Mailing schafft noch keinen Dialog<br />
Die beschriebenen Aktionen der einzelnen Parteien (zum Beispiel SMS- und<br />
E-Mail-Aktionen, Erstwählerbriefe) ersetzen nicht die langfristige und damit<br />
nachhaltige Kommunikationsarbeit. Denn die kurzfristige und aktionistische Jagd<br />
nach Stimmen ergibt noch lange keinen Dialog. Die Wählerinnen und Wähler heute<br />
suchen nach Orientierung und glaubwürdigen Politikkonzepten. Deswegen muss<br />
zum einen die inhaltliche Substanz der Politik stimmen, und zum anderen sollten<br />
ihre Repräsentanten den direkten und persönlichen Kontakt mit den Bürgern so oft<br />
wie möglich suchen. Ob per Brief, E-Mail oder Telefon – wichtig ist die Präsenz<br />
der Botschaft und das nicht nur zu Wahlkampfzeiten.<br />
Die für einen erfolgreichen Dialog mit den Wählern erforderlichen Instrumente<br />
wurden bei der vergangenen Bundestagswahl bereits eingesetzt. Allerdings mangelt<br />
es noch an der konzeptionellen Aufbereitung und dem technischen Knowhow,<br />
um die alten und neuen Instrumente effizient einzusetzen. Dialog setzt ein<br />
Höchstmaß an Qualität voraus. Die Vorstellung, dass jeder einen Brief oder eine<br />
E-Mail professionell verfassen kann, trügt leider. Und auch das Telefonieren mit dem<br />
Wähler setzt eine professionelle Schulung voraus. Zumindest, wenn diese Wähler<br />
nicht verärgert, sondern gewonnen werden sollen. Wer an dieser Stelle kurzfristig<br />
denkt, verpasst die Chance, eine belastbare Beziehung aufzubauen.<br />
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