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Leitfaden Dialogmarketing - Absolit

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niedrigste seit 1949. Diese beiden Zahlen unterstreichen nachdrücklich, dass Parteien<br />

dringend neue kommunikative Wege zu ihren Wählerinnen und Wählern einschlagen<br />

müssen. Das Schlüsselwort in diesem Zusammenhang ist <strong>Dialogmarketing</strong> oder,<br />

aus politischer Sicht, Dialogkommunikation. Massenmedien wie Zeitung, TV<br />

und Plakatwerbung lassen in Reichweite und Glaubwürdigkeit immer mehr nach<br />

und stoßen zudem bei der Vermittlung von komplexen politischen Inhalten an<br />

ihre Grenzen. So kommt den Dialogmedien Brief, Telefon und E-Mail für die<br />

individualisierte und vertrauensstiftende Ansprache der Wähler eine neue, essentielle<br />

Rolle zu. Ebenso wenig zu unterschätzen ist gerade für die Politik die Wichtigkeit<br />

des persönlichen Gesprächs, ob zwischen Kandidaten und Wähler, Freiwilligen<br />

und Bürgern (zum Beispiel am Infostand) oder von Bürgern untereinander über<br />

die Partei oder den Kandidaten (Mouth-to-Mouth).<br />

Da die dialogischen Wege zum Bürger einer hohen Professionalität in Gestaltung<br />

und Durchführung bedürfen, sind Parteien heute gefordert, ihre Dialogkompetenz<br />

zu stärken. Sei es durch externe Agenturen, interne Ressourcen oder einen Blick<br />

in die Wirtschaft. Im Rahmen des Customer Relationship Management (CRM)<br />

hat diese bereits die Bedürfnisse des einzelnen Kunden in den Mittelpunkt<br />

gerückt. So werden neue Werte generiert, die einer schwindenden Markenloyalität<br />

auf Seiten der Konsumenten entgegenstehen. Im Rahmen von Citizen- und<br />

Constituent-Relationship-Programmen können Politiker und Parteien ähnliche<br />

Wege gehen und neue Mittel der Mitgliedergewinnung und -bindung sowie der<br />

Wählermobilisierung in Wahlkampfzeiten finden. Eine Schlüsselrolle kommt auch<br />

in diesem Zusammenhang den Instrumenten des Dialoges zu.<br />

Kommunikationsfeld Politik hat eigene Gesetzmäßigkeiten<br />

Kerstin Plehwe: <strong>Dialogmarketing</strong> in der politischen Kommunikation<br />

Die politische Dialogkommunikation kann sich zwar an den erfolgreichen CRM-<br />

Strategien und -Instrumenten der Wirtschaft orientieren, muss sie jedoch auf ein<br />

völlig neues Kommunikationsfeld mit eigenen Gesetzmäßigkeiten anwenden. Denn<br />

die Kommunikation einer Regierung, einer Partei oder eines Abgeordneten ist um<br />

ein Vielfaches komplexer als die der werbungtreibenden Industrie: Sie betrifft doch<br />

oft unmittelbar und mit unterschiedlichen Konsequenzen die Lebensumstände jedes<br />

Einzelnen. Im Zeitalter von Politikverdrossenheit und breitem Vertrauensverlust<br />

gegenüber regierenden Institutionen müssen komplexe Inhalte nicht nur verständlich<br />

und ansprechend kommuniziert werden. Bürger sollen auch aktiviert werden und<br />

sich wieder verstärkt an den verschiedenen Prozessen der Demokratie beteiligen.<br />

Auch die Faktoren zur Messung von Kommunikationseffizienz sind andere als in<br />

der Industrie.<br />

Vertrauensaufbau durch den direkten Dialog mit dem Bürger<br />

Die Politik wird von den Bürgern oft als wenig glaubwürdig erlebt. Das liegt nicht<br />

zuletzt an der mangelhaften Kommunikation. Meist nur im Wahlkampf erinnern<br />

sich die Parteien und Kandidaten an ihre Wähler – und bedienen diese prompt mit<br />

inhaltsleeren Claims. Außerhalb des Wahlkampfes erlebt der Bürger den Politiker<br />

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Politische<br />

Kommunikation<br />

ist um ein<br />

Vielfaches<br />

komplexer als<br />

die der werbungtreibenden<br />

Industrie

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