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Leitfaden Dialogmarketing - Absolit

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DIALOGMARKETING<br />

IM FUNDRAISING<br />

MARTIN DODENHOEFT<br />

<strong>Dialogmarketing</strong> heißt, so steht es nicht zu Unrecht im Volkslexikon Wikipedia<br />

(Stand 23. Mai 2008), den gesamten Marketing-Mix eines Unternehmens auf die<br />

individuellen Anforderungen des Kunden auszurichten. Im Mittelpunkt steht der<br />

Dialog mit bestehenden Kunden und Interessenten. Interessenten sind potentielle<br />

Kunden, unter die euphemistisch auch gern die noch ahnungslosen Mitbürger<br />

gerechnet werden, die keineswegs von sich aus Interesse am Unternehmen und/<br />

oder seinen Produkten haben.<br />

Dem Wikipedia-Text entnehmen wir außerdem, dass das Ziel des <strong>Dialogmarketing</strong>s<br />

das Aufbauen und die Pflege von Kundenbeziehungen sei. Und ich dachte immer,<br />

Ziel sei es, mit Gewinn Produkte zu verkaufen oder Beiträge, Spenden und Engagement<br />

zu generieren. Aber vielleicht wird ja der Text bis zum Erscheinen dieses<br />

<strong>Leitfaden</strong>s noch aktualisiert.<br />

Der Anstand gebietet, bei allem noblen Tun nicht zu vergessen, dass auch bei<br />

der Betonung von Dialogorientierung vielfach doch ein Ungleichgewicht in der<br />

Beziehung zwischen Unternehmen und Spendenorganisation auf der einen, aktiven<br />

und potentiellen Kunden und Förderern auf der anderen Seite besteht. Machen wir<br />

uns nichts vor: Ohne den Willen und die konkreten Anstöße von Unternehmen<br />

oder Spendenorganisation kommt ein Dialog doch meistens gar nicht zustande!<br />

Mit anderen Worten: Dialogorientierung als Mittel zur Optimierung einer mehr<br />

oder weniger nach wirtschaftlichen Regeln funktionierenden Austauschbeziehung<br />

hinterlässt beim Fundraiser immer einen schalen Nachgeschmack. Er spricht auch<br />

ungern vom „Kunden“, geht es doch im Wesentlichen um Mitgliedsbeiträge und<br />

Spenden oder um ehrenamtliches Engagement von Menschen – und zwar für die<br />

gute Sache.<br />

Aber seien wir ehrlich: Es gibt doch mehr Gemeinsamkeiten zwischen dem Fundraising<br />

für gemeinnützige Organisationen und dem gewinnorientierten Handeln in<br />

anderen Bereichen als es dem in der Wolle gefärbten „Gutmenschen“ lieb ist.<br />

Dieses Verhältnis stets im Auge zu behalten und den Verlockungen einer dialogorientierten<br />

Manipulation zu widerstehen, gehört zu einem verantwortlichen<br />

Umgang mit den Mitteln, den Erwartungen und Gefühlen von Mitglieder, Spendern<br />

und ehrenamtlichen Helfern.<br />

www.marketing-boerse.de/Experten/details/Martin-Dodenhoeft<br />

443<br />

10<br />

Ohne Anstöße<br />

kein Dialog

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