Leitfaden Dialogmarketing - Absolit
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durchschlagende Verbesserung nicht erreichen. Das Gießkannenprinzip hat<br />
ausgedient – aber wie erreicht man sozusagen eine Präzisionsbewässerung?<br />
Dazu bedarf es einer vollständigen Umkehr der Herangehensweise. Die oben<br />
beschriebenen Maßnahmen beruhen auf einer Philosophie, die, salopp formuliert,<br />
so lautet: „Erst produzieren wir fleißig, dann suchen wir uns die Kunden für<br />
unsere Produkte“. Im modernen <strong>Dialogmarketing</strong> wird umgekehrt ein Schuh<br />
draus: Statt für ein Produkt möglichst viele Kunden zu finden, versucht man,<br />
den Bedarf jedes einzelnen Kunden zu ermitteln, um ihm das richtige Produkt<br />
zum richtigen Zeitpunkt über den richtigen Kanal anzubieten. Im Unterschied zu<br />
anderen Branchen, beispielsweise dem Einzelhandel, besitzen die Banken und<br />
Versicherungen enorme Datenmengen über ihre Kunden, ihr Verhalten und ihre<br />
Wünsche. Dieser Wettbewerbsvorteil kann mittels moderner Datenbanksysteme<br />
und Techniken wie dem Data-Mining genutzt werden. Diese Informationen gilt es<br />
„auszugraben“ und in echtes Vertriebswissen für jeden Mitarbeiter umzusetzen.<br />
Das Prinzip der Gießkanne wird durch präzise Ansprachen ersetzt, die dem unterschiedlichen<br />
Konsumverhalten und den unterschiedlichen Bedürfnissen jedes<br />
einzelnen Kunden Rechnung tragen. Die Effizienz der Massenmedien, etwa die von<br />
Mailings, wird kombiniert mit der Effektivität einer individuellen Betreuung jedes<br />
Kunden. So wird es möglich, den Kunden in allen Vertriebskanälen zur richtigen Zeit<br />
das richtige Angebot – das so genannte „Next Best Offer“ – zu unterbreiten. Die auf<br />
konsolidiertem Kundenwissen beruhende Empfehlung der Bank oder Versicherung<br />
für eine optimale Aktivität des Kunden ist das Ideal des Impulsmarketings. Und der<br />
Wettlauf der einzelnen Institute, dieses Ziel zu erreichen, ist in vollem Gang.<br />
Die Dresdner Bank fährt in ihrer Impulsmarketing-Strategie zweigleisig. Zum einen<br />
setzen wir auf ein leistungsstarkes Kampagnenmanagement, das die einzelnen<br />
Ansprachen zum Kunden dirigiert und die Impulsaussendungen individuell steuert.<br />
Zugleich messen wir dem Ausbau der Interaktion größte Bedeutung bei, denn in<br />
der Dresdner Bank – wie auch bei anderen Finanzdienstleistern – werden zahllose<br />
Kontakte vertrieblich noch kaum und unzureichend genutzt. Durch die Ansprache<br />
zusätzlicher Kunden, durch eine perfektionierte Ansprache bestehender Kunden<br />
und durch ein interaktionsorientiertes CRM können bei uns, wie bei unseren<br />
Wettbewerbern, noch große Potenziale im Dialog mit dem Kunden gehoben<br />
werden.<br />
Literatur<br />
Martin Nitsche: <strong>Dialogmarketing</strong> bei Finanzdienstleistern<br />
Moormann J., Rossbach P. (Hrsg.): Customer Relationship Management in Banken.<br />
– ISBN 3-933165-41-5, Bankakademie-Verlag, 2001.<br />
Ceyp M. H. (Hrsg.): Handbuch Direktvertrieb von Finanzdienstleistungen. – ISBN 3-<br />
933375-01-0 Harvestehuder Fachverlag, 1999.<br />
Holland H. (Hrsg): CRM im Direktmarketing. – ISBN 3-409-11806-3, Gabler Verlag,<br />
2001.<br />
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Banken und<br />
Versicherungen<br />
besitzen enorme<br />
Datenmengen<br />
über ihre Kunden,<br />
ihr Verhalten und<br />
ihre Wünsche