Leitfaden Dialogmarketing - Absolit
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Neukundenakquisitions-Kampagnen beruhen üblicherweise auf dem Einsatz von<br />
Mietadressen. Man definiert eine Zielgruppe und sucht sodann die Liste, die dieser<br />
möglichst entspricht. Dies können Listen sein, die ein besonderes Interesse für<br />
Finanzdienstleistungen erwarten lassen (zum Beispiel Leser von Börsenbriefen).<br />
Alternativ können die Listen auch Kriterien für die Nutzbarkeit des Produktes<br />
beinhalten (zum Beispiel Käufer bei einem Versandhändler für Tiernahrung und<br />
Zubehör als Grundlage für eine Tierversicherung). Häufig werden auch indirekte<br />
Listkriterien verwendet, die die Zugehörigkeit zu Zielgruppen belegen sollten (zum<br />
Beispiel Leser bestimmter Zeitungen oder Zeitschriften als „Etabliertes Milieu“).<br />
Der Vorteil der Listen ist die relativ schnelle und einfache Anwendung. Die hiermit<br />
erzielten Antwortquoten entsprechen allerdings oft nicht den Erwartungen, da<br />
gerade gute Listen schon vielfach genutzt wurden. Außerdem sind gerade die<br />
besten Listen häufig nicht sehr umfangreich und daher untauglich für eine massive<br />
Neukundenakquisition.<br />
Eine sinnvolle Alternative sind Adressdatenbanken, die neben der Zugehörigkeit<br />
zu verschiedenen Listen auch mikrogeografische Daten und Informationen über<br />
das Konsumverhalten, zum Beispiel die Postkaufaffinität des Kunden, beinhalten.<br />
Auf der Basis dieser Daten können Prognosemodelle erstellt werden, wodurch die<br />
Antwortquote im Vergleich zu den traditionellen Verfahren erheblich gesteigert<br />
werden kann. Das Adresspotenzial ist ebenso unvergleichlich höher, da fast der<br />
komplette Markt abgedeckt wird.<br />
Dabei werden zunächst bereits bestehende Kundenbeziehungen analysiert. Das<br />
daraus erstellte Prognosemodell wird auf die gesamte Adressdatenbank angewendet<br />
und das Potenzial ermittelt. Nach der Aussendung eines ersten Mailings werden<br />
die Reagierer erneut analysiert, um das Modell zu verfeinern. Mittels des weiterentwickelten<br />
Modells werden die Adressen für das nächste Mailing aus der<br />
Adressdatenbank selektiert und die Ergebnisse erneut optimiert:<br />
1 2<br />
Analyse der<br />
„guten” Kunden ➜<br />
Entwicklung des<br />
ersten Modells<br />
➜<br />
3 7<br />
Anwendung des<br />
Modells auf die<br />
Adressdatenbank<br />
4 ...<br />
➜ Aussendung des Mailings<br />
6<br />
➜<br />
Weiterentwicklung des<br />
Responsemodells<br />
Abb. 1: Modell zur Neukundenakquisition<br />
Martin Nitsche: <strong>Dialogmarketing</strong> bei Finanzdienstleistern<br />
Um die Zielkunden („guten Kunden“, zum Beispiel Besitzer eines bestimmten<br />
Produkts) analysieren zu können (1), wird eine Stichprobe der Kundendaten mit<br />
den Konsumdaten und den mikrogeografischen Daten eines externen Anbieters<br />
aus der Adressdatenbank angereichert. Mittels Data-Mining kann man dann ein<br />
Affinitätsmodell entwickeln (2). Aufgrund der erklärenden individuellen und<br />
➜<br />
5<br />
➜<br />
Überprüfung und Analyse<br />
der Reagierer<br />
417<br />
Gute Listen<br />
wurden oft schon<br />
vielfach genutzt<br />
Bestehende<br />
Kundenbeziehungen<br />
analysieren