Leitfaden Dialogmarketing - Absolit
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T. Schwarz: <strong>Leitfaden</strong> <strong>Dialogmarketing</strong> / Kap. 2 Multikanal-Dialog<br />
Unternehmensberater<br />
haben<br />
auch kein<br />
Wettbewerbsverbot<br />
Die besten<br />
Agenturen sind<br />
über Konkurrenz-<br />
Ausschluss<br />
geblockt<br />
Es gibt sogar Kunden, die in so einem Fall dann die Agentur für alle anderen<br />
Finanzdienstleister sperren (um hier beim Beispiel zu bleiben).<br />
Das Ansinnen auf Konkurrenz-Ausschluss ist grundsätzlich nachvollziehbar.<br />
Denn als <strong>Dialogmarketing</strong>-Unternehmen arbeitet man nahe an den Schaltzentralen<br />
von Unternehmen. Man hat Zugang zu geheimen Informationen. Zu Zukunftsplänen.<br />
Zu Produkt-, Vertriebs- und vor allem Marketing-Strategien. Diese will man<br />
natürlich nicht der Konkurrenz quasi „auf dem Silbertablett“ servieren.<br />
Doch warum gelten diese Bedenken nur für Werbeagenturen und nicht auch für<br />
die Unternehmens-Beratungsfirmen? Und dass, obwohl Unternehmensberater<br />
meist einen noch tieferen Einblick in die „Giftschränke“ ihrer Kunden haben, als<br />
Werbe- beziehungsweise Dialog-Agenturen. Die Unternehmensberatungen haben<br />
es verstanden, ein Geschäftsmodell daraus zu entwickeln. Sie akquirieren so zum<br />
Beispiel die Nummer 2 der Branche, indem sie sich auf ihre Erfahrungen aus der<br />
Arbeit für die Nummer 1 berufen. Und umgekehrt. Hier bei den Unternehmensberatungen<br />
werden solche Erfahrungen quotiert, warum nicht auch bei (Dialog-)<br />
Werbeagenturen?<br />
Auch eine Dialog-Agentur kann durch ihre Erfahrungen für zwei Branchengrößen<br />
ein interessantes Synergie-Potenzial liefern. Vor allem kann dies auch eine gute<br />
Absicherung gegen Flops sein. Kaum eine Agentur wird den gleichen Fehler<br />
zweimal machen. In Japan arbeiten praktisch alle großen Agenturen für alle Großen<br />
der Branche. Die Top 3 der Werbeagenturen haben auch alle Account-Teams für die<br />
Top 3 der Automobil-Hersteller. Und das Ganze funktioniert bestens.<br />
Problematik Wettbewerbs-Ausschluß<br />
Ein restriktiver Konkurrenz-Ausschluss bedeutet oft den Tod von Innovationen.<br />
Warum? Weil bei strenger Auslegungen im Extremfall sich jedes Unternehmen,<br />
das mit Elan neu im Markt einsteigt, sich mit der zweit-, dritt- oder x-besten<br />
Agenturlösung zufrieden geben muss. Die Besten sind nämlich über Konkurrenz-<br />
Ausschluss geblockt.<br />
Unabhängig von den genannten Nachteilen von Konkurrenz-Ausschlüssen,<br />
kann auch die Wirkung von solchen Verboten angezweifelt werden. Denn<br />
kein Konkurrenz-Ausschluss kann verhindern, dass Mitarbeiter wechseln. Und<br />
Jobwechsel gehen in kaum einer anderen Branche so schnell wie bei Werbeagenturen.<br />
So wird der Geheimnis-Träger von Heute auf Morgen für den<br />
verfeindeten Wettbewerber tätig.<br />
Keine brauchbare Lösung ist es, die Agentur bewusst dumm zu halten, um nichts<br />
verraten zu können. Damit würde man freiwillig auf einen Großteil ihrer Leistungen<br />
verzichten. Mal unterstellt, dass es sich bei der Agentur um ein professionelles<br />
Beratungsunternehmen handelt. Eine Agentur, die auch in der Lage ist, strategisch<br />
zu denken. Leider ist diese Grundanforderung nicht bei jeder Dialogagentur<br />
selbstverständlich.<br />
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