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Leitfaden Dialogmarketing - Absolit

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Manfred Dorfer: Auswahl einer <strong>Dialogmarketing</strong>-Agentur<br />

für den Imageleader (oder zumindest einen großen Namen) arbeiten zu können.<br />

Man spürt dann förmlich, wie „ein Ventilator hinter einen Schinken gestellt wird,<br />

damit der verlockende Geruch einem in die Nase zieht“.<br />

Nun, das ist so eine Sache mit unbezahlten Wettbewerbs-Präsentationen. Das<br />

Argument, man stelle sich einem harten, aber fairen Wettbewerb, ist in der Mehrzahl<br />

nur ein Lippenbekenntnis. Sieben Argumente sprechen gegen unbezahlte<br />

Präsentationen:<br />

1. Ein Kunde wählt eine Agentur aus, weil er von ihr beste Ideen erwartet.<br />

Und bessere Ideen unterscheiden eine bessere Agentur von einer guten. Dass<br />

die Buchhaltung für richtige Rechnungen oder die Produktions-Abteilung für<br />

einwandfreie Produktions-Auftrags- und Überwachungsergebnisse steht, sollte<br />

für eine Agentur Pflicht sein. Außergewöhnliche Ideen sind hingegen deren Kür.<br />

Und diese Kür zum Nulltarif?<br />

Man erwartet auch keine kostenlosen Star-Anwälte, die einem durch einen<br />

Gerichtsprozess begleiten. Nur weil man ihnen ein Erfolgshonorar bei Prozess-<br />

Gewinn versprochen hat. Oder kostenlose Architekten-Leistungen unterschiedlicher<br />

Architekten, wobei der Sieger das Haus bauen darf. Wir hielten uns in dieser<br />

Problematik immer an die Aussagen des Bierbrauers Heinicken, der mal sinngemäß<br />

sagte: „Sie können von mir alles geschenkt bekommen. Nur nicht mein Bier“. Und<br />

unser Bier sind unsere Ideen.<br />

2. Nicht immer gewinnt auch das bessere Konzept mit den besseren Ideen in<br />

solchen Wettbewerben. Ich gehe sogar davon aus, dass die besseren Konzepte in<br />

der Mehrzahl auf der Präsentations-Strecke bleiben. Warum? Besonders unsichere<br />

Kunden neigen zu Präsentations-Marathons. Aber man weiß auch, dass unsichere<br />

Kunden klare Filter für neue Ideen sind. Da hat es die me-too-Idee meist leichter.<br />

Die Idee, die schmerzlose Werbung transportiert. Außerdem sind Wettbewerbs-<br />

Präsentationen nicht immer wirkliche Wettbewerbe. Nicht selten werden solche<br />

auch als kostenloses Druckmittel gegenüber der bestehenden Agenturverbindung<br />

eingesetzt. Sei es, um deren Leistung zu erhöhen oder deren Honorar zu drücken. In<br />

der Regel ist es die Kombination aus beiden. Aber selbst bei weitgehend objektiven<br />

und fairen Wettbewerben liegen die Chancen statistisch nur bei zwanzig Prozent<br />

für einen Zuschlag, wenn fünf Agenturen eingeladen sind.<br />

3. Kostenlose Präsentationen kennen bei Auftraggebern auch keine Limitationen<br />

nach oben. Warum nur zwei oder drei Agenturen zum Pitch einladen? Warum nicht<br />

gleich zehn oder zwölf? Es kostet ja nichts und erhöht den Unterhaltungs-Wert der<br />

Geschäftsleitung und deren Marketing-Abteilungen. Der Haken dabei: Je mehr<br />

Teilnehmer, desto schwieriger wird die Qual der Wahl. Empirisch gesehen gewinnt<br />

in den meisten Fällen die Agentur, die als letzte an der Reihe ist. Nicht selten<br />

begeben sich die teilnehmenden Agenturen mit steigender Anzahl der Präsentations-<br />

Teilnehmer in eine gefährliche Todes-Spirale. Je mehr Agenturen eingeladen sind,<br />

desto mehr Aufwand wird betrieben, um sich zum Schluss durchzusetzen. Je mehr<br />

Aufwand die einzelnen Agenturen betreiben, desto mehr werden eingeladen.<br />

4. Bei weitem nicht jede gewonnene Präsentation ist in der Realität so erfolgreich, wie<br />

es zunächst in und nach der Präsentation den Augenschein hat. Zur Ernüchterung<br />

401<br />

Argumente<br />

gegen<br />

unbezahlte<br />

Präsentationen

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