Kap. 11, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. Ausgabe
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<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>.1 Aufgaben der Beleuchtung<br />
<strong>11</strong>.2 Gütemerkmale der Beleuchtung<br />
<strong>11</strong>.2.1 Erstes Gütemerkmal: Beleuchtungsniveau und<br />
Helligkeitsverteilung<br />
<strong>11</strong>.2.2 Zweites Gütemerkmal: Blendungsbegrenzung<br />
<strong>11</strong>.2.3 Drittes Gütemerkmal:<br />
Lichtrichtung und Schattigkeit<br />
<strong>11</strong>.2.4 Viertes Gütemerkmal:<br />
Lichtfarbe und Farbwiedergabeeigenschaften<br />
<strong>11</strong>.2.4.1 Lichtfarbe<br />
<strong>11</strong>.2.4.2 Farbwiedergabeeigenschaften<br />
<strong>11</strong>.3 Bauelemente der Beleuchtung<br />
<strong>11</strong>.3.1 Lampen<br />
<strong>11</strong>.3.1.1 Glühlampen<br />
<strong>11</strong>.3.1.2 Halogenglühlampen<br />
<strong>11</strong>.3.1.3 Leuchtstofflampen<br />
<strong>11</strong>.3.1.4 Kompaktleuchtstofflampen mit integriertem<br />
Vorschaltgerät und Schraubsockel<br />
<strong>11</strong>.3.2 Leuchten<br />
<strong>11</strong>.3.2.1 Lichttechnische Kennzeichnung von Leuchten<br />
<strong>11</strong>.3.2.2 Sicherheitstechnische Kennzeichen an<br />
Leuchten<br />
<strong>11</strong>.3.2.3 Leuchten für Kleinspannung<br />
<strong>11</strong>.4 Raumgestaltung und Tageslichtnutzung<br />
<strong>11</strong>.4.1 Beschaffenheit der Raumflächen<br />
<strong>11</strong>.4.2 Bedeutung des Tageslichts<br />
<strong>11</strong>.4.3 Eigenschaften des Tageslichts<br />
<strong>11</strong>.4.4 Mindestfenstergrößen<br />
<strong>11</strong>.5 Berechnung der Beleuchtungsstärke<br />
<strong>11</strong>.5.1 Wirkungsgradverfahren<br />
<strong>11</strong>.5.2 Punktweise Berechnung der<br />
Beleuchtungsstärke<br />
<strong>11</strong>.6 Licht im Wohnbereich<br />
<strong>11</strong>.6.1 Verkehrswege<br />
<strong>11</strong>.6.2 Küche<br />
<strong>11</strong>.6.3 Schreiben<br />
<strong>11</strong>.6.4 Lesen<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
<strong>11</strong>.6.5 Essen<br />
<strong>11</strong>.6.6 Spielen<br />
<strong>11</strong>.6.7 Gesellige Unterhaltung<br />
<strong>11</strong>.6.8 Schlafengehen<br />
<strong>11</strong>.6.9 Körperpflege<br />
<strong>11</strong>.6.10 Entspannen<br />
<strong>11</strong>.7 Kosten der Beleuchtung<br />
<strong>11</strong>.8 Hinweise auf Literatur- und<br />
Arbeitsunterlagen<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Inhaltsübersicht<br />
<strong>11</strong>/1
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>.1 Aufgaben der Beleuchtung<br />
Die Beleuchtung soll gute Sehbedingungen schaffen, im<br />
Rahmen der Umweltgestaltung zum physischen und psychischen<br />
Wohlbefinden des Menschen beitragen und sie<br />
soll helfen, Unfälle zu verhüten.<br />
In stimmungsbetonten Räumen, im Wohnbereich, in Räumen<br />
für kulturelle und repräsentative Zwecke hat die Beleuchtung<br />
in besonderem Maße Fragen der Ästhetik und<br />
Behaglichkeit zu berücksichtigen.<br />
In Arbeitsräumen ist gute Beleuchtung die Voraussetzung<br />
für eine einwandfreie, sichere und leichte Erledigung der<br />
gestellten Aufgaben. Sie entwickelt die volle Leistungsbereitschaft<br />
und wirkt vorzeitiger Ermüdung entgegen. Damit<br />
beeinflußt sie das Arbeitsergebnis.<br />
In Eingängen, Fluren, Treppenhäusern muß die Beleuchtung<br />
vor allem zum gefahrlosen und sicheren Verkehrsablauf<br />
beitragen.<br />
Die Beleuchtung muß diese zweckbestimmten Aufgaben<br />
erfüllen und sich gleichzeitig in ein gestalterisches Konzept<br />
einfügen. Es ist vorteilhaft, dies bereits im frühen<br />
Planungsstadium zu berücksichtigen, da zu späte Bemühungen<br />
um eine bessere Beleuchtung gewöhnlich mit erheblichen<br />
baulichen Änderungen und finanziellem<br />
Aufwand verbunden sind.<br />
Viel Licht bedeutet noch keine gute Beleuchtung. Es gibt<br />
mehrere Gütemerkmale, die gleich wichtig sind.<br />
<strong>11</strong>.2 Gütemerkmale der Beleuchtung<br />
In Anlehnung an die Norm DIN 5035 [1] sind allgemein vier<br />
Hauptgesichtspunkte aufzuführen, nach denen die Güte<br />
einer Beleuchtung zu beurteilen ist.<br />
<strong>11</strong>.2.1 Erstes Gütemerkmal: Beleuchtungsniveau und<br />
Helligkeitsverteilung<br />
Das Niveau der Beleuchtung wird durch die mittlere, vorzugsweise<br />
horizontale Beleuchtungsstärke im beurteilten<br />
Raumbereich und ihre Gleichmäßigkeit beschrieben.<br />
Während im gewerblichen Bereich die Arbeitsstättenrichtlinie<br />
bestimmten Tätigkeiten konkrete Beleuchtungs-<br />
<strong>11</strong>/2<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Empfohlene<br />
Beleuchtungsstärke<br />
in Lux<br />
stärken verbindlich zuordnet, können für den Wohnbereich<br />
lediglich Erfahrungswerte empfohlen werden, → <strong>11</strong>-1.<br />
Da unser Auge nicht unmittelbar die Beleuchtungsstärke,<br />
sondern nur das von den Gegenständen reflektierte Licht<br />
bewerten kann, spielt das Reflexionsverhalten der beleuchteten<br />
Flächen eine große Rolle. Dunkle Flächen erfordern<br />
höhere Beleuchtungsstärken als helle Flächen,<br />
damit das Auge den gleichen Helligkeitseindruck (Leuchtdichte)<br />
wahrnimmt.<br />
Die erforderliche Leuchtdichte steigt mit der Schwierigkeit<br />
der Sehaufgabe. Diese ist von der Größe des betrachteten<br />
Details, des Kontrastes (Leuchtdichteunterschied)<br />
und der Geschwindigkeit des Sehvorganges<br />
abhängig. Zu berücksichtigen sind außerdem die Dauer<br />
der Seharbeit, das Alter der beteiligten Personen, die Tageslichtverhältnisse<br />
sowie der Einfluß auf die Leistung<br />
und Leistungsbereitschaft, auch bei sehunabhängigen<br />
Tätigkeiten, → <strong>11</strong>-2, → <strong>11</strong>-3, → <strong>11</strong>-4, → <strong>11</strong>-5.<br />
Große Leuchtdichteunterschiede im Gesichtsfeld infolge<br />
schlecht abgeschirmter Lampen, heller Fensterflächen,<br />
Spiegelungen, ungleichmäßiger Ausleuchtung und stark un-<br />
Stichworte<br />
Charakterisierung<br />
der<br />
Sehaufgabe<br />
Benutzerhinweise<br />
Zuordnung von<br />
Räumen und Tätigkeiten<br />
im Wohnbereich<br />
10 – 50 Orientierung Garderobe, Diele,<br />
Flure und Treppen<br />
50 – 300 Leichte Sehaufgaben;<br />
große Details mit<br />
hohen Kontrasten<br />
300 – 1000 Normale Sehaufgaben;<br />
kleine<br />
Details mit mittleren<br />
Kontrasten<br />
1000 – 2000 Schwierige Sehaufgaben;<br />
kleine<br />
Details mit geringen<br />
Kontrasten<br />
<strong>11</strong>-1 im Wohnbereich<br />
Gütemerkmale<br />
Allgemeinbeleuchtung,<br />
Schlafraum,<br />
Wohnraum, Kinderzimmer,<br />
Bad<br />
Küche, Hausarbeiten,<br />
Körper-,<br />
Wäschepflege,<br />
Schreiben, Lesen,<br />
Basteln<br />
Nähen, feine Hand-<br />
und Bastelarbeiten,<br />
Zeichnen
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
%<br />
%<br />
150<br />
150<br />
140<br />
140<br />
130<br />
120<br />
Leistung<br />
130<br />
120<br />
Leistung<br />
<strong>11</strong>0<br />
100<br />
Setzarbeit<br />
<strong>11</strong>0<br />
100<br />
Häkeln<br />
90<br />
80<br />
Fehler<br />
90<br />
80<br />
Fehler<br />
70<br />
70<br />
60<br />
10 20 40 100 200 400<br />
60<br />
1000 lx 10 20 40 100 200 400 1000 lx<br />
<strong>11</strong>-2 Abhängigkeit der Leistung und Fehlerzahl von der<br />
Beleuchtungsstärke bei sehabhängiger Tätigkeit<br />
(Setzen) und sehunabhängiger Tätigkeit (Häkeln)<br />
terschiedlicher Reflexionsverhältnisse von Mobiliar, Decke<br />
und Wänden wirken störend, ermüdend und vermindern<br />
das Sehvermögen. Andererseits erzeugt eine völlig gleichmäßige<br />
Leuchtdichteverteilung einen monotonen Raumeindruck.<br />
Eine zweckmäßige Allgemeinbeleuchtung ermöglicht<br />
gleich gute Sehverhältnisse und eine ausgeglichene<br />
Leuchtdichteverteilung im gesamten Raum. Selbstverständlich<br />
können besondere Sehaufgaben in einzelnen<br />
Raumzonen eine separate Beleuchtungsart erfordern. Eine<br />
geeignete Anpassung der Leuchtdichteverhältnisse ist auch<br />
für abwechselnd betretbare, benachbarte Räume und für<br />
solche, die ins Freie führen, zu empfehlen.<br />
Von der Schwierigkeit der Sehaufgabe<br />
hängen die Anforderungen<br />
an die Güte der Beleuchtung ab,<br />
insbesonders auch das Beleuchtungsniveau.<br />
Die Sehaufgabe ist desto schwieriger,<br />
je geringer der Kontrast ist, je kleiner<br />
das Sehobjekt ist und je schneller<br />
das Sehobjekt wahrgenommen<br />
werden muß.<br />
So ist eine schwarze Schrift auf<br />
weißem Papier leichter lesbar als<br />
eine gleiche Schrift auf grauem<br />
Untergrund. Mit höherem Beleuchtungsniveau<br />
kann man nachhelfen.<br />
<strong>11</strong>-3 Auf weißem Grund ist die Schrift leichter zu lesen als<br />
auf grauem. Ein geringerer Kontrast erfordert daher<br />
eine höhere Beleuchtungsstärke<br />
Gesamtinhalt<br />
Von der Schwierigkeit der Sehaufgabe<br />
hängen die Anforderungen<br />
an die Güte der Beleuchtung ab,<br />
insbesonders auch das Beleuchtungsniveau.<br />
Die Sehaufgabe ist desto schwieriger,<br />
je geringer der Kontrast ist, je kleiner<br />
das Sehobjekt ist und je schneller<br />
das Sehobjekt wahrgenommen<br />
werden muß.<br />
So ist eine schwarze Schrift auf<br />
weißem Papier leichter lesbar als<br />
eine gleiche Schrift auf grauem<br />
Untergrund. Mit höherem Beleuchtungsniveau<br />
kann man nachhelfen.<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
<strong>11</strong>-4 Die Schriftgröße beeinflußt<br />
die Schwierigkeit<br />
der Sehaufgabe. Kleine<br />
Details verlangen eine<br />
besonders gute Beleuchtung<br />
<strong>11</strong>.2.2 Zweites Gütemerkmal: Blendungsbegrenzung<br />
Blendung kann die Sehfunktion deutlich meßbar herabsetzen<br />
(physiologische Blendung). Dieses Phänomen ist<br />
bei fehlendem Sonnenschutz allgemein bekannt. Aber<br />
auch längeres Einwirken geringer Blendung kann ein unangenehmes<br />
Gefühl erzeugen, das Wohlbefinden herabsetzen<br />
und die Konzentrationsfähigkeit vermindern<br />
(psychologische Blendung).<br />
Nach Art ihrer Entstehung unterscheidet man die Direktblendung<br />
und die Reflexblendung.<br />
Beim unmittelbaren Blick auf selbstleuchtende Flächen,<br />
z. B. unzureichend abgeschirmte Lampen, kann eine Direktblendung<br />
auftreten. Die Blendungsempfindlichkeit<br />
steigt mit den Leuchtdichten und der Größe der im Blickfeld<br />
befindlichen leuchtenden Flächen. Sind deren Hintergrund<br />
und die Umgebung dunkel, wird die Blendwirkung<br />
verstärkt. Außerdem ist die Lage der leuchtenden Flächen<br />
im Gesichtsfeld von Bedeutung. Bei der üblichen horizontalen<br />
Blickrichtung liegt der kritische Blickwinkelbereich<br />
unterhalb 45 Grad, gemessen zur Senkrechten im Auge<br />
des Beobachters, → <strong>11</strong>-6.<br />
Stichworte<br />
100%<br />
<strong>11</strong>-5 Ältere Menschen<br />
brauchen eine bessere<br />
Beleuchtung als<br />
jüngere, da die Sehschärfe<br />
mit dem Alter<br />
nachläßt<br />
Benutzerhinweise<br />
Gütemerkmale<br />
90%<br />
Sehschärfe<br />
70%<br />
50%<br />
20J. 40J. 60J. 80J.<br />
<strong>11</strong>/3
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>/4<br />
45°<br />
<strong>11</strong>-6 Beispiel für Direktblendung<br />
In besonderen Fällen, z. B. bei der Beleuchtung festlicher<br />
Räume oder Eingangsbereiche können höhere Leuchtdichten<br />
und Kontraste zur Umgebung wünschenswert<br />
sein, sofern die Leuchten vornehmlich als belebendes<br />
Element dienen.<br />
Reflexblendung wird durch störende Reflexe auf blanken<br />
Oberflächen verursacht, z. B. auf Tischplatten, Bildern,<br />
Glasscheiben oder anderen glänzenden Materialien. Sie<br />
läßt sich oftmals durch Festlegen einer geeigneten Lichteinfallsrichtung<br />
vermeiden, → <strong>11</strong>-7.<br />
Arbeitsflächen, Papier, Schriften, Bildschirme, Tastaturen<br />
von Schreibmaschinen oder Computern und dergleichen<br />
sollen möglichst matte Oberflächen haben. Sind Leuchten<br />
so angeordnet, daß sie störende Lichtreflexe erzeugen<br />
können, sollen sie in den betreffenden Ausstrahlungsbereichen<br />
möglichst geringe Leuchtdichten<br />
haben. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Störungen durch<br />
Reflexblendung häufig der Anlaß für Unzufriedenheit sind,<br />
obwohl die Betroffenen selbst nur selten die Reflexblendung<br />
als Ursache erkennen.<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
<strong>11</strong>-7 Beispiel für Reflexblendung und ihr Vermeiden<br />
durch richtiges Anordnen der Leuchte<br />
<strong>11</strong>.2.3 Drittes Gütemerkmal:<br />
Lichtrichtung und Schattigkeit<br />
Die Oberflächenbeschaffenheit und körperlichen Formen<br />
von Gegenständen lassen sich meist nur mit Hilfe von<br />
Schattenbildung erkennen. Diese wird durch eine allseitige,<br />
gleichförmige Beleuchtung verhindert; eine bevorzugte<br />
Lichtrichtung ist anzustreben, → <strong>11</strong>-8.<br />
<strong>11</strong>-8 Erkennbarkeit der Kugelform unter schattenloser<br />
und gerichteter Beleuchtung<br />
Stichworte<br />
richtig<br />
Benutzerhinweise<br />
Gütemerkmale<br />
falsch
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Der Verlauf der Schattenränder soll jedoch weich sein. Tiefe<br />
und harte Schlagschatten beeinträchtigen die Erkennbarkeit<br />
und Sicherheit, z. B. in Gängen und auf Treppen.<br />
<strong>11</strong>.2.4 Viertes Gütemerkmal:<br />
Lichtfarbe und Farbwiedergabeeigenschaften<br />
Die Farbe des Lichts und die Farben der Körper und Flächen<br />
im Raum tragen zum Erkennen unserer Umwelt bei.<br />
Sie haben aber zugleich psycho-physische Wirkungen<br />
und beeinflussen die Stimmung des Menschen. Es sind<br />
die beiden Merkmale Lichtfarbe und Farbwiedergabeeigenschaft,<br />
deren richtige Beurteilung Voraussetzung für<br />
Behaglichkeit und einwandfreies Farberkennen ist.<br />
<strong>11</strong>.2.4.1 Lichtfarbe<br />
Die Lichtfarbe läßt sich als Sinneseindruck beschreiben,<br />
mit dem ein weißes Objekt vom Betrachter wahrgenommen<br />
wird. Die für allgemeine Beleuchtungszwecke verwendeten<br />
Lichtfarben lassen sich in drei nicht scharf<br />
voneinander trennbare Gruppen einteilen. Jeder Lichtfarbe<br />
wird eine sogenannte “Farbtemperatur” zugeordnet,<br />
die jedoch allgemein nicht mit der tatsächlichen Temperatur<br />
der Lichtquelle identisch ist.<br />
Warmweiße Lichtfarben, ww<br />
(Farbtemperatur < 3300 K)<br />
Neutralweiße Lichtfarben, nw<br />
(Farbtemperatur im Bereich 3300 K bis 5000 K)<br />
Tageslichtweiße Lichtfarben, tw<br />
(Farbtemperatur > 5000 K)<br />
Die Lichtfarbe der Lichtquellen ist für den jeweiligen Anwendungsbereich<br />
nach verschiedenen Gesichtspunkten<br />
wählbar. Es wird jedoch empfohlen, folgende Beziehung<br />
zu beachten:<br />
Warmweiße Lichtfarben sind vorzugsweise bei niedrigen<br />
Beleuchtungsstärken (bis 300 lx) angebracht. Sie gehören<br />
vorwiegend in Räume, die der Entspannung dienen<br />
oder festlichen Charakter haben. Entsprechend der Lichtfarbe<br />
von Glühlampen wird sie im Wohnbereich bevorzugt.<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Neutralweiße Lichtfarben sind für höhere Beleuchtungsstärken<br />
geeignet (ab etwa 300 lx). Sie sollten in Arbeitsräumen<br />
verwendet werden und lassen sich auch besser<br />
mit Tageslicht kombinieren als warmweiß.<br />
Für tageslichtweiße Lichtfarben sind hohe Beleuchtungsstärken<br />
empfehlenswert (mehr als 1000 lx). Sie unterstreichen<br />
eine kühle Atmosphäre.<br />
Allein die Wahl der Lichtfarbe garantiert aber keinesfalls<br />
“gutes” Licht. Dazu muß das Licht ebenfalls über angemessene<br />
Farbwiedergabeeigenschaften verfügen.<br />
<strong>11</strong>.2.4.2 Farbwiedergabeeigenschaften<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Gütemerkmale<br />
Die Farbwiedergabeeigenschaften einer Lichtquelle beschreiben<br />
deren Fähigkeit, Farben möglichst “natürlich”<br />
erscheinen lassen. Das farbige Aussehen beleuchteter<br />
Objekte wird nicht allein durch deren Materialeigenschaften,<br />
sondern in gleicher Weise durch die spektrale Strahlungsverteilung<br />
der beleuchtenden Lichtart beeinflußt.<br />
Farbanteile, die im Spektrum des Lichts nicht enthalten<br />
sind, können auch die entsprechende Körperfarbe nicht<br />
zu Geltung bringen. Die Objekte wirken dann nicht farbig,<br />
sondern grau.<br />
Das Tageslicht hat von Natur aus eine sehr gute Farbwiedergabe,<br />
weil in ihm alle Farbkomponenten sehr gleichmäßig<br />
vertreten sind. Die künstlichen Lichtquellen haben<br />
unterschiedliche Farbwiedergabeeigenschaften, die auch<br />
dann unterschiedlich sein können, wenn die Lichtfarben<br />
der Lichtquellen gleich sind, → <strong>11</strong>-9.<br />
Nach DIN 5035 werden die Farbwiedergabeeigenschaften<br />
von Lichtquellen auf der Basis von acht Testfarben in<br />
die Stufen 1A, 1B, 2A, 2B, 3 und 4 eingeteilt. Die Stufen<br />
1A und 1B werden für besonders hohe Ansprüche empfohlen,<br />
für geringe Ansprüche genügt Stufe 3. Die Stufe 4<br />
ist für die Innenraumbeleuchtung unzureichend. Es sei<br />
aber darauf hingewiesen, daß sich der Bewertungsmaßstab<br />
ausschließlich auf die acht Testfarben beschränkt.<br />
Falls dem Lichtspektrum bestimmte Farbanteile fehlen,<br />
können die entsprechenden Körperfarben auch nicht zur<br />
Geltung kommen.<br />
<strong>11</strong>/5
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
a)<br />
b)<br />
c)<br />
<strong>11</strong>-9 Beispiel für Lichtquellen (Leuchtstofflampen) gleicher<br />
Lichtfarbe, aber unterschiedlicher Farbwiedergabeeigenschaft<br />
infolge der Strahlungsverteilung.<br />
a) warmweiß einfach, Farbwiedergabestufe 3<br />
b) warmweiß, Dreibandenleuchtstoff,<br />
Farbwiedergabestufe 1B<br />
c) warmweiß de luxe, Farbwiedergabestufe 1A<br />
<strong>11</strong>/6<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
<strong>11</strong>.3 Bauelemente der Beleuchtung<br />
<strong>11</strong>.3.1 Lampen<br />
Lampen dienen der Lichterzeugung. Zur Beleuchtung von<br />
Innenräumen werden überwiegend Glühlampen, Halogenglühlampen<br />
und Leuchtstofflampen eingesetzt [2]. Wo<br />
das Licht täglich über mehrere Stunden benötigt wird,<br />
sollten aus Gründen der <strong>Energie</strong>- und Kosteneinsparung<br />
Leuchtstofflampen bevorzugt werden. Sie erzeugen bei<br />
gleicher Leistung etwa vier- bis fünfmal soviel Licht wie<br />
Glühlampen.<br />
Wichtige Größen zum energetischen Vergleich von Lampen<br />
sind die aufgenommene elektrische Leistung in Watt<br />
(W) und der abgegebene Lichtstrom in Lumen (lm). Die<br />
Lichtausbeute, das Verhältnis des Lichtstroms zur elektrischen<br />
Leistung, gibt den Wirkungsgrad einer Lampe an.<br />
Bei Reflektorlampen wird üblicherweise statt des Lichtstroms<br />
die maximale Lichtstärke in Candela (cd) in Ausstrahlungsrichtung<br />
angegeben. Ein Wert, aus dem sehr<br />
einfach die maximale Beleuchtungsstärke in Lux (lx) in einem<br />
bestimmten Abstand ermittelt werden kann. Aus der<br />
maximalen Lichtstärke läßt sich jedoch keinesfalls auf die<br />
energetische Effizienz einer Lampe schließen.<br />
Von wesentlicher Bedeutung sind aber auch die Lichtfarbe<br />
und die Farbwiedergabeeigenschaften der genannten<br />
Lichtquellen.<br />
Schließlich hängt die Wirtschaftlichkeit einer Lampe von<br />
deren “Lebensdauer” ab. Leider ist der Begriff Lebensdauer<br />
nicht einheitlich definiert. Die sogenannte “Mittlere<br />
Lebensdauer” wird nachfolgend benutzt und gibt die Betriebsdauer<br />
an, nach der unter festgelegten Prüfbedingungen<br />
von einer genügend hohen Anzahl Lampen 50 %<br />
nicht mehr funktionsfähig sind. Im Einzelfall kann die<br />
Lampenlebensdauer aber deutlich davon abweichen.<br />
<strong>11</strong>.3.1.1 Glühlampen<br />
Die Erfindung der Glühlampe liegt zwar hundert Jahre zurück,<br />
doch hat sie bis heute nicht an Bedeutung verloren.<br />
Dies ist nicht zuletzt auf die Qualität des Glühlampenlichtes<br />
zurückzuführen.<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Lampen
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Lichttechnische Daten: Sehr geringe Lichtausbeute von<br />
9 bis 16 lm/W. Warmweiße Lichtfarbe, Farbtemperatur<br />
2500 K bis 2700 K. Gute Farbwiedergabeeigenschaften,<br />
blaue Körperfarben werden jedoch vernachlässigt, rote betont.<br />
Der abgegebene Lichtstrom ist spannungsabhängig:<br />
er verringert (erhöht) sich um etwa 20 %, wenn die Versorgungsspannung<br />
5 % unter (über) der Bauspannung liegt.<br />
Elektrotechnische Daten: Anschlußleistung typisch 25 W<br />
bis 200 W, für Deutschland werden Glühlampen zur Zeit<br />
mit der Bauspannung 230 V hergestellt.<br />
Bauformen: Neben der Standardlampe zahlreiche Sonderausführungen,<br />
wie Kerzen-, Tropfen-, Globe-, Reflektor-<br />
und stabförmige Lampen. Sockel mit Edisongewinde<br />
E14 (z. B. Kerzenlampe) und E27 (z. B. konventionelle<br />
Glühlampe). Auswahl einiger Daten → <strong>11</strong>-10.<br />
Lampen-<br />
Nennleistung<br />
in Watt<br />
Durchmesser<br />
in mm<br />
Länge<br />
in mm<br />
Gesamtinhalt<br />
Lichtstrom<br />
in Lumen<br />
Lichtausbeute<br />
in lm/W<br />
25 60 105 230 9,2<br />
40 60 105 430 10,8<br />
60 60 105 730 12,2<br />
75 60 105 960 12,8<br />
100 60 105 1380 13,8<br />
150 70 120 2200 14,7<br />
200 80 150 3150 15,8<br />
<strong>11</strong>-10 Daten für Glühlampen (230 V) der Hauptreihe mit<br />
E27-Schraubsockel<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Von den vielen Sonderausführungen sollen hier nur die<br />
häufig verwendeten Reflektorglühlampen mit innenverspiegeltem,<br />
pilzförmigem Glaskolben erwähnt werden,<br />
deren Licht zum großen Teil innerhalb eines angegebenen<br />
Ausstrahlungsbereiches gebündelt wird. Dieser Bereich<br />
wird durch den Öffnungswinkel bezeichnet, bei dem die<br />
Lichtstärke noch die Hälfte des maximalen Wertes in der<br />
Lampenachse beträgt, → <strong>11</strong>-<strong>11</strong>. Auswahl einiger Daten<br />
→ <strong>11</strong>-12, → <strong>11</strong>-13. Weitergehende Auskünfte geben die<br />
Kataloge der Lampenhersteller.<br />
300<br />
cd<br />
600<br />
900<br />
1200<br />
1500<br />
1800<br />
2100<br />
2400<br />
2700<br />
3000<br />
0°<br />
Stichworte<br />
Jmax<br />
Jmax<br />
2<br />
10°<br />
20°<br />
Benutzerhinweise<br />
90°<br />
80°<br />
70°<br />
60°<br />
50°<br />
40°<br />
30°<br />
<strong>11</strong>-<strong>11</strong> Darstellung des Ausstrahlungswinkels einer<br />
Reflektorglühlampe<br />
Lampen<br />
Lebensdauer: Allgebrauchslampen 1000 Stunden, einige<br />
Sonderbauformen 2000 Stunden. Die Lebensdauer ist<br />
spannungsabhängig: sie verdoppelt (halbiert) sich, wenn<br />
die Versorgungsspannung 5 % unter (über) der Bauspannung<br />
liegt. Wichtig fürs <strong>Energie</strong>sparen: Die Lebensdauer<br />
hängt nicht von der Schalthäufigkeit ab.<br />
<strong>11</strong>/7
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Anwendungsbereich: Beleuchtung in der Wohnung; stimmungsbetonte<br />
Räume; Sonderbeleuchtung und Anstrahlung<br />
in repräsentativen Innenräumen; Zusatzbeleuchtung<br />
am Arbeitsplatz, Leuchten mit geringer Einschalt- bzw.<br />
Betriebsdauer.<br />
Anwendungshinweise: Einfache Handhabbarkeit. Lampen<br />
mit klarem Kolben erzeugen brillantes Licht, innenmattierte<br />
Kolben verringern die Blendung. Lichtstromsteuerung<br />
(“Dimmen”) erhöht den Komfort, reduziert den<br />
<strong>Energie</strong>verbrauch und verlängert die Lampenlebensdauer.<br />
Aufgrund der geringen Lampenkosten sind Glühlampen<br />
dort wirtschaftlich vorteilhaft, wo sie jährlich nur wenige<br />
Stunden genutzt werden.<br />
<strong>11</strong>.3.1.2 Halogenglühlampen<br />
Halogenglühlampen zeichnen sich durch besonders hohe<br />
Lichtqualität, verlängerte Lebensdauer und geringen<br />
Lichtstromrückgang während der Lebensdauer aus. Sie<br />
<strong>11</strong>/8<br />
Lampen-<br />
Nennleistung<br />
in Watt<br />
Durchmesser<br />
in mm<br />
Länge<br />
in mm<br />
Gesamtinhalt<br />
Ausstrahlungswinkel<br />
Max.<br />
Lichtstärke<br />
in cd<br />
40 63 105 35° 400<br />
40 80 <strong>11</strong>5 80° 150<br />
60 63 105 35° 800<br />
60 80 <strong>11</strong>5 80° 260<br />
75 80 <strong>11</strong>5 80° 350<br />
75 95 140 35° 1000<br />
100 95 140 35° 1300<br />
<strong>11</strong>-12 Daten einiger Reflektorglühlampen (230 V) mit<br />
Weichglaskolben und E27-Schraubsockel<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Lampen-<br />
Nennleistung<br />
in Watt<br />
erzeugen bei gleicher Leistung etwa 1,5mal soviel Licht<br />
wie gewöhnliche Glühlampen.<br />
Lichttechnische Daten: Geringe Lichtausbeute von<br />
12 bis 22 lm/W. Warmweiße Lichtfarbe, Farbtemperatur<br />
2700 K bis 3100 K. Gute Farbwiedergabeeigenschaften, im<br />
Vergleich zum Licht gewöhnlicher Glühlampen werden blaue<br />
Körperfarben besser wiedergegeben. Der abgegebene Lichtstrom<br />
ist - wie bei der Glühlampe - spannungsabhängig.<br />
Elektrotechnische Daten: Zu unterscheiden sind Lampen<br />
mit einer Bauspannung von 230 V und Lampen, die mit<br />
Kleinspannung (typisch 12 V) betrieben werden. Die<br />
Kleinspannung wird mit Sicherheitstransformatoren oder<br />
elektronischen Konvertern erzeugt.<br />
Bauformen: Halogenlampen mit 230 V Bauspannung und<br />
Leistungen von 40 W bis 150 W, z. B. in Kerzenform mit<br />
E14-Schraubsockel oder als Reflektorlampe mit E27-<br />
Schraubsockel, können als Ersatz für gewöhnliche Glühlampen<br />
dienen. Auswahl einiger Daten → <strong>11</strong>-14.<br />
Stichworte<br />
Durchmesser<br />
in mm<br />
Länge<br />
in mm<br />
Benutzerhinweise<br />
Ausstrahlungswinkel<br />
Max.<br />
Lichtstärke<br />
in cd<br />
60 122 135 12° 3500<br />
60 122 135 30° 1200<br />
80 122 135 12° 5400<br />
80 122 135 30° 1800<br />
120 122 135 12° 9300<br />
120 122 135 30° 3000<br />
<strong>11</strong>-13 Daten einiger Reflektorglühlampen (230 V) mit<br />
Preßglaskolben und E27-Schraubsockel<br />
Lampen
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Lampen-<br />
Nennleistung<br />
in<br />
Watt<br />
Durchmesser<br />
in mm<br />
Länge<br />
in mm<br />
Gesamtinhalt<br />
Ausstrahlungswinkel<br />
Max.<br />
Lichtstärke<br />
in cd<br />
50 65 90 10° 4000<br />
50 65 90 30° 1300<br />
75 97 90 10° 6500<br />
75 97 90 30° 2000<br />
75 122 135 10° 7000<br />
75 122 135 30° 2200<br />
100 122 135 10° 10000<br />
100 122 135 30° 3000<br />
<strong>11</strong>-14 Daten für Halogen-Reflektorglühlampen (230 V) mit<br />
Preßglaskolben und E27-Schraubsockel<br />
Lampen-<br />
Nennleistung<br />
in Watt<br />
Durchmesser<br />
in mm<br />
Länge<br />
in mm<br />
Lichtstrom<br />
in Lumen<br />
Lichtausbeute<br />
in lm/W<br />
150 12 <strong>11</strong>5 2000 13,3<br />
200 12 <strong>11</strong>5 3000 15,0<br />
300 12 <strong>11</strong>5 5000 16,7<br />
500 12 <strong>11</strong>5 9000 18,0<br />
<strong>11</strong>-15 Daten zweiseitig gesockelter Halogenglühlampen<br />
in Röhrenform (230 V)<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Zweiseitig gesockelte Lampen in Röhrenform decken den<br />
Leistungsbereich von 150 W bis 500 W ab. Auswahl einiger<br />
Daten → <strong>11</strong>-15.<br />
Stiftsockellampen zum Betrieb an Kleinspannung werden<br />
in Leuchten mit eigenen lichtlenkenden Elementen eingesetzt<br />
und zeichnen sich durch eine besonders kompakte<br />
Bauform aus. Beim Ersatzkauf auf die Ausrichtung der<br />
Glühwendel achten: axial oder transversal. Auswahl einiger<br />
Daten → <strong>11</strong>-16.<br />
Lampen-<br />
Nennleistung<br />
in<br />
Watt<br />
<strong>11</strong>-16 Daten einiger Halogenglühlampen (12 V) mit Stiftsockel.<br />
Die Lichtausbeute enthält nicht die Konverter-<br />
oder Transformatorverluste, die zwischen 5 %<br />
und 15 % der Lampenleistung liegen.<br />
Hervorzuheben sind Halogen-Reflektorglühlampen für<br />
Kleinspannung, die vielfach in modernen Beleuchtungseinrichtungen<br />
eingesetzt werden. Ihr Licht wird zum großen<br />
Teil innerhalb eines angegebenen Ausstrahlungsbereiches<br />
gebündelt. Je nach Ausstrahlungswinkel werden<br />
die Lampen als Engstrahler (Spot) oder Breitstrahler<br />
(Flood) bezeichnet.<br />
Kaltlicht-Reflektoren (“cool beam”) reduzieren die Wärmestrahlung<br />
in Lichtausbreitungsrichtung um bis zu 70 %.<br />
Stichworte<br />
Durchmesser<br />
in mm<br />
Länge<br />
in mm<br />
Lichtstrom<br />
in Lumen<br />
Benutzerhinweise<br />
Lampen<br />
Lichtausbeute<br />
in<br />
lm/W<br />
5 9 33 60 12,0<br />
10 9 33 140 14,0<br />
20 9/12 33/44 300 15,0<br />
35 9/12 33/44 600 17,1<br />
50 12 44 1000 20,0<br />
75 12 44 1600 21,3<br />
100 12 44 2200 22,0<br />
<strong>11</strong>/9
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Die typischen Halogen-Reflektorglühlampen für 12 V<br />
Kleinspannung und 51 mm Reflektordurchmesser sind<br />
mit sehr unterschiedlichen Ausstrahlungswinkeln verfügbar.<br />
Auswahl einiger Daten → <strong>11</strong>-17.<br />
Ausstrahlungswinkel<br />
<strong>11</strong>-17 Daten für Halogen-Reflektorglühlampen (12 V)<br />
<strong>11</strong>/10<br />
10000 lx<br />
2500 lx<br />
<strong>11</strong>00 lx<br />
Bezeichnung<br />
0,19m<br />
0,37m<br />
0,56m<br />
Gesamtinhalt<br />
Leistungsaufnahme<br />
20W 35W 50W<br />
Max. Lichtsstärke in cd<br />
8° Spot 12000 17000 20000<br />
10° 4700 7900 <strong>11</strong>000<br />
12° 3400 7400 10000<br />
24° Flood 1200 3000 4000<br />
38° 700 1200 2000<br />
60° 300 600 1000<br />
12° 38° 60°<br />
2000 lx<br />
500 lx<br />
220 lx<br />
0,63m<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
1,26m<br />
1,89m<br />
Zum Abschätzen der Beleuchtungsstärke werden in Produkthinweisen<br />
vereinfachte Angaben zur Verfügung gestellt,<br />
→ <strong>11</strong>-18.<br />
Weitergehende Auskünfte geben die Kataloge der Lampenhersteller.<br />
Mittlere Lebensdauer: Typisch 2000 Stunden, Lampen<br />
zum Betrieb an Kleinspannung etwa 3000 Stunden. Die<br />
Lebensdauer ist - wie bei der Glühlampe - spannungsabhängig.<br />
Anwendungsbereich: Repräsentative, dekorative und Akzentbeleuchtung.<br />
Anwendungshinweise: Mittlerer Preis. Halogenglühlampen<br />
für 230 V können - wie gewöhnliche Glühlampen -<br />
mit “Dimmer” betrieben werden. Transformatoren oder<br />
Konverter erfordern aber in der Regel spezielle “Dimmer”.<br />
Bei Ersatzbestückungen keine leistungsstärkeren Lampen<br />
verwenden als vorgesehen. Da bei Kleinspannung<br />
üblicherweise hohe Ströme fließen, sind besondere Sicherheitsanforderungen<br />
zu beachten (→ <strong>11</strong>.3.2.3).<br />
<strong>11</strong>-18 Vereinfachte Angabe der Beleuchtungsstärke von Halogen-Reflektorglühlampen für unterschiedliche Abstände<br />
und Ausstrahlungswinkel. Am Rand der angegebenen Kreisfläche beträgt die Beleuchtungsstärke nur noch die<br />
Hälfte des Maximalwertes. Zahlenwerte gelten für 50 W/12V Lampen Ø 51 mm<br />
Stichworte<br />
1000 lx<br />
250 lx<br />
<strong>11</strong>0 lx<br />
0,97m<br />
1,95m<br />
2, 91m<br />
Benutzerhinweise<br />
1m<br />
2m<br />
3m<br />
Lampen
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>.3.1.3 Leuchtstofflampen<br />
Leuchtstofflampen sind besonders energieeffiziente und<br />
- richtig genutzt - wirtschaftliche Lichtquellen. Entsprechend<br />
ihrer Bauform wird zwischen stabförmigen Leuchtstofflampen<br />
und Kompaktleuchtstofflampen unterschieden<br />
[3], [4].<br />
Lichttechnische Daten: Hohe Lichtausbeute bis 90 lm/W,<br />
abhängig von der Art des Vorschaltgeräts. Lichtfarbe und<br />
Farbwiedergabeeigenschaften in weitem Bereich durch<br />
unterschiedliche Leuchtstoffe wählbar. Geringe Spannungsabhängigkeit<br />
des abgegebenen Lichtstroms.<br />
Elektrotechnische Daten: Zum Betrieb ist ein Vorschaltgerät<br />
erforderlich. Verbreitet sind konventionelle Vorschaltgeräte<br />
(KVG) mit Glimmzünder, sie haben jedoch hohe<br />
Verluste. Verlustarme Vorschaltgeräte (VVG) bieten hier<br />
Vorteile und sind nur geringfügig teurer als KVG. Elektronische<br />
Vorschaltgeräte (EVG) sind besonders energiesparend<br />
und zeichnen sich u. a. durch folgende Anwendungseigenschaften<br />
aus: Flimmerfreies Licht, geräuschloser<br />
Betrieb, automatisches Abschalten defekter<br />
Lampen, keine zusätzliche Startvorrichtung (Glimmzünder)<br />
erforderlich. Spezielle EVG bieten eine einfache Möglichkeit<br />
der Lichtstromregulierung (“Dimmen”) zwischen<br />
1 % und 100 %. Die Anschaffungskosten für EVG sind<br />
vergleichsweise hoch, unter wirtschaftlichen Aspekten<br />
sind sie aufgrund der reduzierten <strong>Energie</strong>kosten interessant<br />
[3].<br />
Mittlere Lebensdauer: Stabförmige Leuchtstofflampen<br />
<strong>11</strong> 000 Stunden, Kompaktleuchtstofflampen 6000 Stunden<br />
bei Betrieb an KVG oder VVG mit Glimmzünder, allerdings<br />
abhängig von der Schalthäufigkeit, → <strong>11</strong>-19.<br />
Jeder zusätzliche Schaltvorgang reduziert die Lampenlebensdauer<br />
um etwa eine Stunde. Ob <strong>Energie</strong>sparen<br />
durch Ausschalten von Leuchtstofflampen wirtschaftlich<br />
vorteilhaft ist, hängt im Einzelfall von den Lampen- und<br />
<strong>Energie</strong>kosten ab. Typischerweise ist eine Ausschaltzeit<br />
unter einer Viertelstunde nicht sinnvoll. EVG mit optimiertem<br />
Startvorgang (Warmstart) wirken dem Lebensdauerverlust<br />
entgegen.<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
in %<br />
Lebensdauer<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0,1<br />
0,2 0,3<br />
Bauformen: Stabförmige Leuchtstofflampen bzw. Kompaktleuchtstofflampen<br />
sind in sehr unterschiedlichen<br />
Längen, Bauformen und Leistungstufen verfügbar. Auswahl<br />
einiger Daten → <strong>11</strong>-20.<br />
Anwendungsbereich: Jegliche Art der Allgemeinbeleuchtung<br />
in Arbeitsräumen aber auch in Wohnräumen. Die Zufriedenheit<br />
des Anwenders bezüglich der Qualität des Leuchtstofflampenlichts<br />
läßt sich in vielen Fällen durch Verwenden von<br />
Lampen mit der Farbwiedergabestufe 1A erhöhen.<br />
Anwendungshinweise: Kompaktleuchtstofflampen mit<br />
Stecksockel bieten durch ihre Bauform gestalterische<br />
Vorteile, energetisch und wirtschaftlich betrachtet sind<br />
sie den stabförmigen Leuchtstofflampen jedoch unterlegen.<br />
Der Rohrdurchmesser stabförmiger Leuchtstofflampen<br />
beträgt im Bereich der Innenraumbeleuchtung<br />
üblicherweise 26 mm. Bei Umgebungstemperaturen unter<br />
10 °C zeigen diese Lampen aber einen ausgeprägten<br />
Stichworte<br />
0,5<br />
1<br />
2<br />
3 4 5<br />
10<br />
Brennzeit je Schaltung<br />
Benutzerhinweise<br />
15 20 24h<br />
<strong>11</strong>-19 Relative Lebensdauer von Leuchtstofflampen<br />
in Abhängigkeit von der Schalthäufigkeit<br />
(Betrieb an KVG/VVG mit Glimmzünder)<br />
Lampen<br />
<strong>11</strong>/<strong>11</strong>
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Hinweise<br />
• Die Systemleistung umfaßt die tatsächliche Lampenleistung<br />
und die Verlustleistung des Vorschaltgerätes<br />
• KVG = Konventionelles Vorschaltgerät<br />
• VVG = Verlustarmes Vorschaltgerät<br />
• EVG = Elektronisches Vorschaltgerät<br />
• System–Lichtausbeute: bis 90 lm/W<br />
Lampenbezeichnu<br />
ng<br />
StabförmigeLeuchtstofflampe<br />
Kompaktleuchtstofflampe<br />
(die<br />
Lampen<br />
sind<br />
z.T. nur<br />
für<br />
KVG/<br />
VVG –<br />
oder<br />
nur für<br />
EVG–<br />
Betrieb<br />
geeignet)<br />
<strong>11</strong>/12<br />
Lampennnennleistung<br />
in Watt<br />
Systemleistung in Watt<br />
KVG VVG<br />
Gesamtinhalt<br />
2 )<br />
EVG<br />
3 )<br />
Länge<br />
in mm<br />
weiß<br />
einfach<br />
warmweiß<br />
einfach<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
universal<br />
weiß<br />
tages<br />
licht<br />
Stichworte<br />
Neutrale Lichtartbezeichnung<br />
weiß warm–<br />
weiß<br />
extra<br />
warm–<br />
weiß<br />
tages<br />
licht de<br />
luxe<br />
Benutzerhinweise<br />
weiß de<br />
luxe<br />
warm–<br />
weiß de<br />
luxe<br />
Standard- Leuchtstoff Dreibanden–Leuchtstoff Mehrbanden–Leuchtstoff<br />
Herstellerübergreifende Kurzbezeichnung<br />
extra<br />
warm<br />
weiß<br />
de luxe<br />
– – – 860 840 830 827 950 940 930 927<br />
nicht gut weniger<br />
gut<br />
Farbwiedergabe – Eigenschaft und – Stufe<br />
bedingt gut gut<br />
2B 3 2A 1B 1B 1B 1B 1A 1A 1A 1A<br />
4 ) Lichtstrom in Lumen<br />
18 29 24 19 590 <strong>11</strong>00 <strong>11</strong>00 <strong>11</strong>00 <strong>11</strong>00 1200 1200 1200 850 950 950 950<br />
36 46 42 36 1200 3000 3000 2400 3100 3200 3200 3200 2000 2200 2200 2200<br />
58 71 66 55 1500 4800 4800 3800 4900 5000 5000 5000 3300 3600 3600 3600<br />
5 10 9 8 85 250 250 250<br />
7 <strong>11</strong> 10 9 <strong>11</strong>5 380 400 400 400<br />
9 13 12 <strong>11</strong> 145 570 600 600 600<br />
10 15 13 12 90 600 600 600<br />
<strong>11</strong> 15 15 14 215 850 900 900 900<br />
13 17 16 15 <strong>11</strong>5 900 900 900<br />
18 24 22 20 130 1200 1200 1200<br />
1 )18 30 24 20 225 1200 1200 1200 750 750 750<br />
24 35 32 27 320 1800 1800 1800 1200 1200 1200<br />
26 34 31 28 150 1800 1800 1800<br />
32 – – 36 125 2400 2400 2400<br />
36 46 42 37 415 2800 2800 2800 2800 1900 1900 1900<br />
40 – – 45 535 3500 3500 3500 2200<br />
55 – – 60 535 4800 4800 4800 3000 3000<br />
1) Lampentyp mit einem Entladungsrohr<br />
2) Lampen werden teilweise nicht mit Nennleistung betrieben<br />
3) Die Längen der Kompaktleuchtstofflampen variieren je nach Bauform und Hersteller<br />
4) Lichtstromwerte sind gemittelte Liste- bzw. Erfahrungswerte. Bei EVG-Betrieb etwa 4% niedriger.<br />
<strong>11</strong>-20 Leuchtstofflampen, Auswahl einiger Daten<br />
Lampen
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Lichtstromrückgang. Lampen mit 38 mm Rohrdurchmesser<br />
sind für niedrige Temperaturen geeigneter. Auch Kompaktleuchtstofflampen<br />
zeigen ein temperaturabhängiges<br />
Lichtstromverhalten, es hängt außerdem von der Brennlage<br />
ab, → <strong>11</strong>-21.<br />
Lichtstrom<br />
100<br />
%<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Kompakt-Leuchtstofflampe<br />
z.B. 7W, 9W, <strong>11</strong>W<br />
0<br />
-10 0 10 20 30 40 50 °C 60<br />
Umgebungstemperatur der Lampe<br />
<strong>11</strong>-21 Lichtstrom von Kompaktleuchtstofflampen in Abhängigkeit<br />
von der Umgebungstemperatur und der<br />
Brennlage<br />
<strong>11</strong>.3.1.4 Kompaktleuchtstofflampen mit integriertem<br />
Vorschaltgerät und Schraubsockel<br />
Kompaktleuchtstofflampen mit integriertem Vorschaltgerät<br />
und Schraubsockel wurden als energiesparender Ersatz<br />
für Glühlampen entwickelt. Bei vergleichbarem<br />
Lichtstrom benötigen sie nur etwa ein Viertel der Glühlampenleistung.<br />
Die höheren Anschaffungskosten können<br />
durch die reduzierten <strong>Energie</strong>kosten und eine längere<br />
Lampenlebensdauer ausgeglichen werden [5].<br />
Lichttechnische Daten: Lichtausbeute 40 bis 65 lm/W.<br />
Lichtfarbe extra warmweiß; bedingt gute Farbwiedergabeeigenschaften.<br />
Temperaturabhängigkeit des Lichtstroms<br />
vergleichbar zu Kompaktleuchtstofflampen.<br />
Elektrotechnische Daten: Die Anschlußleistungen liegen<br />
- mit geringfügigen Ausnahmen - unter 25 W und entsprechen<br />
dem auf der Lampe angegebenen Wert. Die<br />
Lampen enthalten üblicherweise eine elektronische<br />
Schaltung als Vorschalt- und Zündgerät. Es werden aber<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
auch Lampen mit konventionellem Vorschaltgerät und<br />
Glimmzünder angeboten.<br />
Bauformen: Kompaktleuchtstofflampen mit E14- oder E27-<br />
Schraubsockel sind in sehr unterschiedlichen Bauformen<br />
und Leistungstufen verfügbar. Ring- oder kugelförmige Lampen<br />
können beleuchtungstechnische bzw. gestalterische<br />
Vorteile bieten. Auswahl einiger Daten → <strong>11</strong>-22.<br />
Mittlere Lebensdauer: Etwa 8000 Stunden. Bei Lampen mit<br />
konventionellem Vorschaltgerät und Glimmzünder verkürzt<br />
sich die Lebensdauer mit zunehmender Schalthäufigkeit erheblich,<br />
Lampen mit elektronischem Vorschaltgerät zeigen<br />
ein günstigeres Verhalten. Die Spannungsabhängigkeit der<br />
Lebensdauer ist gering.<br />
Lampen-<br />
Nennleistung<br />
in Watt<br />
Anwendungsbereich: Jegliche Art der Allgemeinbeleuchtung,<br />
in Arbeitsräumen aber auch in Wohnräumen. Wirtschaftlich<br />
sinnvoller Einsatz besonders dort, wo die<br />
Lampen jährlich hohe Betriebsdauern mit mehr als etwa<br />
500 Stunden erreichen.<br />
Anwendungshinweise: Zum erfolgreichen Einsatz müssen<br />
die besonderen, z. T. von der Glühlampe abweichenden<br />
Eigenschaften bekannt sein. Empfehlenswert ist das Testen<br />
verschiedener Lampen.<br />
Stichworte<br />
Durchmesser<br />
in mm 1 )<br />
Länge<br />
in mm 1 )<br />
Lichtstrom<br />
in Lumen<br />
Benutzerhinweise<br />
Lichtausbeute<br />
in<br />
lm/W<br />
5 30 121 200 40,0<br />
7 45 130 400 57,1<br />
9 40 122 400 44,4<br />
<strong>11</strong> 35–45 138 600 54,5<br />
15 35–55 124–162 900 60,0<br />
20 35–55 143–190 1200 60,0<br />
23 35–60 158–2<strong>11</strong> 1500 65,2<br />
1 ) Variiert je nach Hersteller und Lampentyp<br />
Lampen<br />
<strong>11</strong>-22 Daten für Kompaktleuchtstofflampen mit integriertem<br />
elektronischen Vorschaltgerät und<br />
E27-Schraubsockel<br />
<strong>11</strong>/13
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>/14<br />
60 mm<br />
0<br />
Aufgrund des Größenunterschieds paßt nicht jede Lampe<br />
in jede Leuchte; damit verbunden kann direkte Sicht auf<br />
das Leuchtmittel aufgrund unvollständiger Abschirmung<br />
zu störender Blendung führen, → <strong>11</strong>-23.<br />
Die Lichtstärkeverteilung ist anders als bei der Glühlampe,<br />
so daß sich eventuell in wichtigen Raumbereichen<br />
eine geringere Beleuchtungsstärke ergibt.<br />
Die Farbwiedergabeeigenschaften sind - trotz ähnlicher<br />
Lichtfarbe - weniger gut als die der Glühlampe, → <strong>11</strong>-24.<br />
Reflektorglühlampen lassen sich beleuchtungstechnisch<br />
nur sinnvoll durch Kompaktleuchtstofflampen mit Reflektor<br />
ersetzen.<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>11</strong>0 mm<br />
50 100 150 200mm<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
25W-40W-60W-75W-100W<br />
15W 20W 23W (Osram)<br />
15W 20W 23W (Philips)<br />
(Osram) 5W 7W <strong>11</strong>W<br />
(Philips) 9W <strong>11</strong>W 15W 20W 23W<br />
(Sylvania) 7W/<strong>11</strong>W 15/20W<br />
<strong>11</strong>-23 Größenvergleich zwischen Glühlampen und Kompaktleuchtstofflampen mit E27-Schraubsockel<br />
in typischer Bauform<br />
a)<br />
b)<br />
<strong>11</strong>-24 Lichtspektrum einer Glühlampe (a) und einer Kompaktleuchtstofflampe<br />
(b) mit integriertem<br />
Vorschaltgerät und Schraubsockel<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Lampen
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>.3.2 Leuchten<br />
In der Regel können die lichterzeugenden Lampen nur mit<br />
einer Leuchte angewendet werden. Diese hat zunächst<br />
die Aufgabe, das Lampenlicht wirksam zu lenken und die<br />
Blendung zu begrenzen. Weiterhin nimmt die Leuchte die<br />
erforderlichen Schalt- und Verbindungselemente sowie<br />
Vorschaltgeräte auf und sie schützt die Lampe vor Beschädigung,<br />
vor Staub und vor Feuchtigkeit. Mit einer ansprechenden<br />
äußeren Form kann sich die Leuchte<br />
harmonisch in die Umgebung einfügen.<br />
<strong>11</strong>.3.2.1 Lichttechnische Kennzeichnung von Leuchten<br />
Die Lichtstärkeverteilungskurve (LVK) einer Leuchte beschreibt<br />
sehr anschaulich die Verteilung des Lichtes im<br />
Raum. Fünf typische Kurven sind mit ihren Wirkungen im<br />
Raum dargestellt, → <strong>11</strong>-25.<br />
direkt<br />
vorwiegend<br />
direkt<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
gleichförmig<br />
<strong>11</strong>-25 Beispiele typischer Lichtstärkeverteilungen und ihre Wirkung im Raum<br />
Von dem Lichtstrom, den eine Lampe erzeugt, verläßt nur<br />
ein Teil die Leuchte; der Rest wird absorbiert. Außerdem<br />
kann sich bei Leuchtstofflampen durch Temperaturänderung<br />
in der Leuchte auch der Lichtstrom ändern. Die Effizienz<br />
einer Leuchte wird durch den Leuchten-<br />
Betriebswirkungsgrad η LB beschrieben. Er beträgt typisch<br />
60 % bis 80 %.<br />
<strong>11</strong>.3.2.2 Sicherheitstechnische Kennzeichen an Leuchten<br />
Leuchten mit dem VDE- oder -Zeichen sind von einem<br />
anerkannten Zertifizierungsinstitut gemäß den gültigen Normen<br />
(z. B. DIN EN 60 596, VDE 07<strong>11</strong>) geprüft worden. Zudem<br />
gilt für Leuchten auch das Gesetz für technische Arbeitsmittel,<br />
genannt Gerätesicherheitsgesetz. Daher ist auf geprüften<br />
Leuchten auch das -Zeichen zu finden. Wichtig: Zeichen<br />
allein auf dem Stecker beziehen sich nicht auf das ganze<br />
Gerät.<br />
Stichworte<br />
vorwiegend<br />
indirekt<br />
Benutzerhinweise<br />
indirekt<br />
Leuchten<br />
<strong>11</strong>/15
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Seit dem 1.1.1997 müssen Leuchten ein -Zeichen tragen,<br />
mit dem der Hersteller eigenverantwortlich dokumentiert,<br />
daß das Produkt bestimmten EG-Richtlinien<br />
unterliegt und diese erfüllt. Es ist ein Verwaltungszeichen<br />
und kein Sicherheits- oder Qualitätszeichen.<br />
Mit gekennzeichnete Leuchten sind zur direkten Befestigung<br />
auf nichtbrennbaren, schwer- oder normal entflammbaren<br />
Baustoffen nach DIN 4102 Teil 1 geeignet.<br />
Mit dem Zeichen oder versehene Produkte<br />
sind speziell für die Montage an Einrichtungsgegenständen<br />
(z. B. Möbel) vorgesehen. Die Ein- und Ausbauhinweise<br />
des Herstellers sind zu beachten.<br />
Das Zeichen erlaubt die Befestigung auf nichtbrennbaren,<br />
schwer- oder normal entflammbaren Materialien;<br />
ausgenommen sind Leuchten mit Glühlampen.<br />
Das Zeichen erlaubt die Befestigung auf nichtbrennbaren,<br />
schwer- oder normal entflammbaren Materialien<br />
und auf Materialien mit unbekannten Entflammungseigenschaften.<br />
Nichtbrennbare Stoffe sind z. B. Metalle; schwer- oder<br />
normal entflammbare Stoffe sind z. B. Holz oder Holzwerkstoffe,<br />
auch wenn sie lackiert, beschichtet oder furniert<br />
sind.<br />
Das Zeichen gibt den Mindestabstand zu angestrahlten<br />
Flächen an.<br />
Das Zeichen warnt gegen das Verwenden von Kaltlicht-Reflektorlampen<br />
(“cool beam”).<br />
Zeichen für Schutzklasse: Schutzklasse I,<br />
Schutzklasse II, Schutzklasse III.<br />
Zeichen für Schutzarten → <strong>12.</strong><br />
In bestimmten Halogenglühlampen tritt während des Betriebs<br />
ein vergleichsweise hoher Druck auf, und es kann<br />
- wenngleich äußerst unwahrscheinlich - zum Platzen einer<br />
Lampe kommen. Um die Sicherheit zu gewährleisten,<br />
werden in diesem speziellen Fall gemeinsame Anforderungen<br />
an die Kombination aus Lampe und Leuchte gestellt.<br />
Mit diesem Piktogramm gekennzeichnete Lampen<br />
sind nur für den Betrieb in geschlossenen Leuchten, d. h.<br />
in Leuchten mit eigener Schutzscheibe zugelassen.<br />
<strong>11</strong>/16<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Mit diesem Piktogramm gekennzeichnete Lampen<br />
sind für den Betrieb in offenen oder geschlossenen<br />
Leuchten zugelassen.<br />
Die Sicherheit von Beleuchtungseinrichtungen betreffend<br />
sei besonders auf die Richtlinien zur Schadenverhütung<br />
des Verbandes der Schadenversicherer hingewiesen [6].<br />
<strong>11</strong>.3.2.3 Leuchten für Kleinspannung<br />
Leuchten oder Leuchtensysteme für Halogenglühlampen<br />
erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und werden in<br />
vielfältiger Art angeboten. Halogenglühlampen mit geringer<br />
Bauspannung, die physikalisch bedingt kurze Glühwendeln<br />
besitzen, können in besonders kompakter<br />
Bauform hergestellt werden und bieten interessante Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Aufgrund der geringen Versorgungsspannung (üblich sind<br />
12 V Wechselspannung) wird oft irrtümlicherweise angenommen,<br />
der Selbstbau von Leuchten bzw. das Errichten<br />
von Anlagen durch Laien sei unproblematisch und zulässig.<br />
Vielmehr sind aber fundierte Fachkenntnisse erforderlich,<br />
um z. B. die Forderungen zum Schutz gegen<br />
elektrischen Schlag, zum Brandschutz und zum Schutz<br />
von Kabeln und Leitungen bei Überstrom zu erfüllen [7].<br />
Ausführliche beleuchtungs- und sicherheitstechnische Erläuterungen<br />
zu diesem aktuellen Thema finden sich in [8].<br />
Wichtig: Laien sollten nur Leuchten in Betrieb nehmen,<br />
die nach den Regeln der Technik hergestellt wurden und<br />
die über eine normgerechte Steckvorrichtung mit der vorhandenen<br />
Elektroinstallation verbunden werden. Individuelle<br />
Beleuchtungsanlagen dürfen nur von Elektrofachkräften<br />
eines bei einem <strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen<br />
eingetragenen Elektrobetriebes unter Beachtung der DIN-<br />
VDE-Bestimmungen errichtet werden.<br />
Zum besseren Verständnis soll auf folgende Besonderheiten<br />
hingewiesen werden:<br />
Bei 12 V Versorgungsspannung fließt - eine bestimmte<br />
Lampenleistung vorausgesetzt - ein etwa 20 mal so großer<br />
Strom durch die Leitungen wie beim Betrieb mit 230 V.<br />
Die Leiterquerschnitte müssen daher deutlich größer dimensioniert,<br />
die Verbindungstechniken geeignet gewählt<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Leuchten
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
und ggf. Einrichtungen zum Überstromschutz in den<br />
Kleinspannungsleitern vorgesehen werden.<br />
Vielfach werden direkt berührbare, metallisch blanke Leiter<br />
in das Leuchtendesign einbezogen, was zulässig und<br />
für den Menschen gefahrlos ist, sofern der Betrieb mit sogenannter<br />
“Schutzkleinspannung” erfolgt. Zu den Bedingungen<br />
für die Schutzkleinspannung gehört aber nicht<br />
allein “geringe Spannung”. Um einen wirksamen Schutz<br />
gegen elektrischen Schlag zu erreichen, muß die Schutzkleinspannung<br />
auch auf bestimmte Art und Weise aus der<br />
öffentlichen Versorgung erzeugt werden. So dürfen nur<br />
geeignete Sicherheitstransformatoren bzw. elektronische<br />
Konverter eingesetzt werden, und die Schutzkleinspannung<br />
führenden Leiter müssen sicher von der öffentlichen<br />
Versorgung (auch dem Schutzleiter) getrennt sein.<br />
Wenn nicht mindestens ein aktiver, Kleinspannung führender<br />
Leiter isoliert ist, sind ggf. spezielle lastabhängige<br />
Schutzeinrichtungen gegen brandgefährliche Leiterschlüsse<br />
erforderlich.<br />
In Räumen mit Badewanne oder Dusche gelten besondere<br />
Bedingungen. In der Norm [9] wird u. a. der zulässige<br />
Raumbereich beschrieben, in dem Stromquellen für<br />
Schutzkleinspannung angeordnet werden dürfen.<br />
Das nachträgliche Erhöhen der angeschlossenen Lampenleistung<br />
ist nur dann möglich, wenn ein Überlasten<br />
der Stromquelle und der Leitungen ausgeschlossen ist.<br />
Zur Beurteilung sollte eine Fachkraft hinzugezogen werden.<br />
Das Ergebnis einer gemäß den Regeln der Technik installierten<br />
Anlage wird eine sichere Beleuchtung sein, mit der<br />
sich besonders effektvolle Lichtakzente setzen lassen.<br />
<strong>11</strong>.4 Raumgestaltung und Tageslichtnutzung<br />
<strong>11</strong>.4.1 Beschaffenheit der Raumflächen<br />
Um die in → <strong>11</strong>.2.1 geforderte zweckmäßige Helligkeitsverteilung<br />
im Raum zu erreichen, sind die lichttechnischen<br />
Stoffkennzahlen der vom Licht getroffenen<br />
Flächen von Bedeutung. Von praktischer Bedeutung ist<br />
das Reflexionsverhalten der Oberflächen im Raum. Je<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
nach ihrer Beschaffenheit kann das auftreffende Licht<br />
gerichtet, gestreut oder gemischt reflektiert werden,<br />
→ <strong>11</strong>-26.<br />
gerichtet; i=<br />
i<br />
Die gerichtete, spiegelnde Reflexion an den Flächen der<br />
Innenräume ist in den meisten Fällen unerwünscht<br />
(→ <strong>11</strong>.2.2 “Reflexblendung”). Bei der vollkommen gestreuten<br />
Reflexion ist der vom Auge wahrgenommene<br />
Helligkeitseindruck nur von der Beleuchtungsstärke und<br />
dem Reflexionsgrad abhängig. Dies gilt auch näherungsweise<br />
für die in der Praxis häufig auftretende gemischte<br />
Reflexion. Beispiele für den Reflexionsgrad einiger Baustoffe<br />
und Anstriche sind nachfolgend zusammengestellt,<br />
→ <strong>11</strong>-27.<br />
Helle Wände bzw. Decken mit Reflexionsgraden über 0,5<br />
bzw. 0,7 tragen erheblich zur Aufhellung des Raumes bei<br />
und verbessern die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung. Im<br />
Zusammenhang mit Tageslicht hat der Reflexionsgrad<br />
des Fußbodens, besonders bei großen Räumen, entscheidenden<br />
Einfluß auf die Raumhelligkeit.<br />
<strong>11</strong>.4.2 Bedeutung des Tageslichts<br />
Tageslicht beeinflußt den menschlichen Organismus und<br />
trägt wesentlich zum psychischen Wohlbefinden bei. Fehlendes<br />
Tageslicht führt über längere Zeit zum Gefühl des<br />
Eingeschlossenseins, zu vorzeitiger Ermüdung und gesteigerter<br />
Reizbarkeit. Daher kommt der Forderung nach<br />
ausreichendem Tageslicht in Innenräumen sehr hohe Bedeutung<br />
zu.<br />
Stichworte<br />
vollkommen gestreut<br />
Benutzerhinweise<br />
Raumgestaltung<br />
gemischt<br />
<strong>11</strong>-26 Reflexion an ideal spiegelnden, völlig matten<br />
und gemischt reflektierenden Oberflächen<br />
<strong>11</strong>/17
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
weiß,<br />
lichtcreme........... 70-80 %<br />
hellgelb............... 55-65 %<br />
hellgrün,<br />
rosa .................... 45-50 %<br />
himmelblau,<br />
hellgrau .............. 40-45 %<br />
beige,<br />
ockergelb,<br />
hellbraun,<br />
olivgrün .............. 25-35 %<br />
orange,<br />
zinnoberrot,<br />
mittelgrau ........... 20-25 %<br />
dunkelgrün,<br />
dunkelblau,<br />
dunkelrot,<br />
dunkelgrau.......... 10-15 %<br />
<strong>11</strong>-27 Reflexionsgrade verschiedener Anstrich- und Textilfarben<br />
und von Baumaterialien<br />
Charakteristisch für das Tageslicht sind die tages- und<br />
jahreszeitlich schwankende Beleuchtungsstärke und<br />
Lichtfarbe. Damit für die im Innenraum zu erfüllenden<br />
Sehaufgaben jederzeit gute Lichtverhältnisse verfügbar<br />
sind, ist ein Schutz gegen störende Blendung durch direkte<br />
Sonneneinstrahlung ebenso erforderlich wie die<br />
künstliche Beleuchtung.<br />
Tageslicht ist zwar kostenlos verfügbar, es erlaubt jedoch<br />
keine kostenlose Beleuchtung von Innenräumen.<br />
Mit zunehmender Fensterfläche erhöhen sich die Anschaffungs-<br />
und Instandhaltungskosten für Fenster und<br />
für Sonnenschutzeinrichtungen. In gleicher Weise erhöhen<br />
sich die Kosten der Raumheizung, da der nutzbare<br />
Wärmegewinn durch Tageslicht in der Regel geringer ist<br />
als die klimabedingten Wärmeverluste. Die Mehrkosten<br />
können im Wohnbereich auch nicht durch Einsparungen<br />
bei der künstlichen Beleuchtung ausgeglichen werden.<br />
<strong>11</strong>/18<br />
Gesamtinhalt<br />
marineblau ..........5-10 %<br />
schwarz ..............4 %<br />
Ahorn, Birke ........50-60 %<br />
Eiche, hell ...........30-40 %<br />
Nußbaum ............15-20 %<br />
Verputz, Gips ......80 %<br />
Kacheln, weiß......60-75 %<br />
Ziegel, gelb .........35-40 %<br />
Beton ..................20-40 %<br />
Ziegel, rot............10-25 %<br />
Email, weiß..........65-75 %<br />
Aluminium, matt ..55-60 %<br />
Glas, klar.............6-10 %<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß an großen Fenstern<br />
im Winter ein unangenehmer Kaltluftfall auftreten<br />
kann.<br />
Da aber der positive Einfluß des Tageslichts auf das<br />
menschliche Wohlbefinden im Vordergrund steht, sollte in<br />
Absprache zwischen dem Bauherrn und den Fachleuten<br />
ein angemessenes Tageslichtkonzept erstellt werden. Die<br />
Norm DIN 5034 Teil 1 [10] enthält dazu allgemeine Anforderungen.<br />
<strong>11</strong>.4.3 Eigenschaften des Tageslichts<br />
Der Tageslichtanteil ist für Innenräume ein wichtiges Qualitätsmerkmal.<br />
Das Spektrum des Tageslichts enthält alle<br />
Farben gleichmäßig, es besitzt sehr gute Farbwiedergabeeigenschaften,<br />
→ <strong>11</strong>-28.<br />
<strong>11</strong>-28 Spektrum des Tageslichts mit sehr guten Farbwiedergabeeigenschaften<br />
Um den beleuchtungstechnischen Nutzen des Tageslichts<br />
abschätzen zu können, ist zunächst festzustellen,<br />
welche Tageslichtverhältnisse aufgrund astronomischer<br />
und meteorologischer Gegebenheiten im Außenbereich<br />
zu erwarten sind.<br />
Wie hoch der Anteil des Tageslichts im Innenraum ist wird<br />
durch den sogenannten “Tageslichtquotienten” angegeben.<br />
Er ist das Verhältnis der horizontalen Beleuchtungsstärke<br />
an einem Punkt im Innenraum zur horizontalen<br />
Beleuchtungsstärke im Freien bei vollständig bedecktem<br />
Himmel und unverbauter Lage. Direktes Sonnenlicht ist<br />
gesondert zu berücksichtigen. Typische Werte des Tageslichtquotienten<br />
sind:<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Tageslicht
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
1 % gering (fensterfern)<br />
2 % mäßig<br />
5 % hoch<br />
10 % sehr hoch (fensternah)<br />
Da es vom Verwendungszweck eines Raumes abhängt,<br />
ob und wann eine Besonnbarkeit erwünscht oder unerwünscht<br />
ist, sollte die Lage des Raumes innerhalb des<br />
Gebäudes - soweit möglich - geeignet gewählt werden.<br />
Bei der Planung ist die Kenntnis des Sonnenstandes zu<br />
einer bestimmten Tages- und Jahreszeit hilfreich. Der<br />
Norm DIN 5034 Teil 2 [<strong>11</strong>] können entsprechende Angaben<br />
entnommen werden, → <strong>11</strong>-29.<br />
Zum Abschätzen der Beleuchtungsstärke im Freien werden<br />
zwei Tagesgänge nach [<strong>11</strong>] angegeben, → <strong>11</strong>-30.<br />
20<br />
5 UHR*<br />
40°<br />
40°<br />
40<br />
8 UHR<br />
40<br />
Gesamtinhalt<br />
62° 15°<br />
21 UHR*<br />
Zeitangaben: MEZ (MESZ*)<br />
30 13 UHR*<br />
30<br />
21.Juni<br />
12 UHR<br />
21.Dezember<br />
20<br />
16 UHR<br />
<strong>11</strong>-29 Tageszeitabhängiger Sonnenstand am 21. Juni<br />
und 21. Dezember (Ort: Essen, MEZ/MESZ: Mitteleuropäische<br />
(Sommer)-Zeit)<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Die Beleuchtungsstärke beträgt im Juni bei gleichmäßig bedecktem<br />
Himmel maximal ca. 20 000 lx. Bei klarem Himmel,<br />
d. h. direktem Sonnenlicht, bis zu 90 000 lx. Im Dezember<br />
wird dagegen nur etwa ein Viertel davon erreicht.<br />
Erkennbar ist das Tageslichtniveau im Freien zumeist um<br />
ein Vielfaches höher als für normale Sehaufgaben erforderlich<br />
(→ <strong>11</strong>.2.1). Somit können auch zunächst gering erscheinende<br />
Tageslichtanteile im Innenraum genutzt<br />
werden. Gleichermaßen läßt sich die Zeitspanne, in der<br />
ausschließlich mit Tageslicht beleuchtet werden kann, mit<br />
zunehmender Fensterfläche deutlich verlängern.<br />
<strong>11</strong>.4.4 Mindestfenstergrößen<br />
Um ein angenehmes Helligkeitsniveau im Innenraum<br />
durch Tageslicht zu erhalten und eine ausreichende Sichtverbindung<br />
nach außen zu gewährleisten sind bestimmte<br />
Mindestfenstergrößen erforderlich. In der Norm DIN 5034<br />
Teil 4 [12] sind Mindestfenstergrößen für unterschiedlich<br />
große, einseitig befensterte Wohnräume aufgeführt. Die<br />
empfohlenen Fenstergrößen sind so berechnet, daß bei<br />
vollständig bedecktem Himmel mindestens etwa 1 % der<br />
im Freien vorhandenen Horizontalbeleuchtungsstärke im<br />
Innenraum, gemittelt über die Raumfläche in 0,85 m Höhe,<br />
verfügbar ist.<br />
Die Norm enthält in Tabellenform Mindestfensterbreiten für<br />
Raumtiefen von 3 m bis 8 m und Raumbreiten von 2 m bis<br />
8 m. Eine Begrenzung des Lichteintritts, z. B. durch benachbarte<br />
Gebäude, wird durch den sogenannten Verbauungswinkel<br />
(Bezugspunkt Fenstermitte) berücksichtigt. Noch<br />
nicht vorhandene, aber baurechtlich mögliche Gebäude sollten<br />
vorausschauend in die Planung einbezogen werden.<br />
Um eine angemessene Sichtverbindung ins Freie zu gewährleisten<br />
soll der prozentuale Anteil der Fensterbreite<br />
an der Raumbreite nicht weniger als 65 % betragen. Dabei<br />
wird praxisgerecht angenommen, daß nach Einbau<br />
der Fensterrahmen und -flügel einschließlich Versprossung<br />
eine durchsichtige Fläche von 70 % verbleibt. Die<br />
Maße für Fensterhöhe und -breite beziehen sich auf den<br />
Rohbau.<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Tageslicht<br />
<strong>11</strong>/19
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>-30 Tageszeitabhängige Beleuchtungsstärke im Freien bei bedecktem und klarem Himmel am 21. Juni und<br />
21. Dezember (Ort: Essen, MEZ/MESZ: Mitteleuropäische (Sommer)-Zeit)<br />
Die Brüstungshöhe beträgt 0,85 m, die Oberkante des<br />
Fensters liegt 0,30 m unter der Raumhöhe aber mindestens<br />
2,20 m über dem Fußboden. Eine Fensterposition in<br />
Wandmitte erhöht die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung.<br />
Lichtschwächend wird Doppelverglasung mit hellem<br />
Flachglas angenommen.<br />
Im folgenden wird ein Überblick für eine typische Wohnraumsituation<br />
bei einer Raumhöhe von 2,50 m und einer<br />
Fensterhöhe von 1,35 m gegeben. Die Angaben der relativen<br />
Mindestfensterbreite sind vereinfacht dargestellt;<br />
die exakten Werte sind der Norm zu entnehmen, → <strong>11</strong>-31.<br />
Beispiel 1: Bei 0° Verbauungswinkel ist bis zu einer Raumtiefe<br />
von a = 7 m eine relative Fensterbreite von 65 % ausreichend.<br />
Beispiel 2: Bei 30° Verbauungswinkel genügt eine relative<br />
Mindestfensterbreite von 65 % nur, wenn der Raum nicht<br />
tiefer als 4 m ist. Bei Raumtiefen oberhalb von 6,5 m wäre<br />
<strong>11</strong>/20<br />
Horizontale Beleuchtungsstärke in Lux<br />
100000<br />
80000<br />
60000<br />
40000<br />
20000<br />
0<br />
0<br />
2<br />
4<br />
Gesamtinhalt<br />
6<br />
21. Dezember<br />
8 10 12 14 16 18 20 22 24<br />
MEZ<br />
Bedeckter Himmel Klarer Himmel<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Horizontale Beleuchtungsstärke in Lux<br />
Ort:Essen<br />
100000<br />
80000<br />
60000<br />
40000<br />
20000<br />
0<br />
sogar eine Fensterbreite von 100 % nicht mehr ausreichend.<br />
Die Mindestfensterbreiten für Raumtiefen zwischen<br />
4 m und 6,5 m sind der Norm zu entnehmen.<br />
<strong>11</strong>.5 Berechnung der Beleuchtungsstärke<br />
Lichtplaner können auf Berechnungsverfahren zurückgreifen,<br />
wenn in einem bestimmten Raumbereich eine<br />
vorgegebenen Beleuchtungsstärke eingehalten werden<br />
soll. Die Lampen- und Leuchtenhersteller stellen für ihre<br />
Produkte die dazu erforderlichen Angaben zur Verfügung.<br />
Selbstverständlich sind solche Berechnungen bei der<br />
Wohnraumbeleuchtung von untergeordneter Bedeutung.<br />
Die beiden nachfolgend vorgestellten Rechenverfahren<br />
sollen daher lediglich einen Einblick in die beleuchtungstechnische<br />
Planung geben. Dem professionell tätigen<br />
Planer stehen heute selbstverständlich Rechenprogramme<br />
zur Verfügung.<br />
Stichworte<br />
21. Juni<br />
0 2 4 6 8 10 12 14<br />
MESZ<br />
16 18 20 22 24<br />
Bedeckter Himmel Klarer Himmel<br />
Benutzerhinweise<br />
Tageslicht
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>.5.1 Wirkungsgradverfahren<br />
Die Berechnung der mittleren Beleuchtungsstärke in einem<br />
Raum erfolgt für eine Fläche A in 0,85 m Höhe über<br />
der Bodenebene. Aber auch andere Höhen können eingesetzt<br />
werden. Die Fläche A erhält direktes Licht von den<br />
im Raum verteilten Lichtquellen, aber auch durch Mehrfachreflexion<br />
an Wänden, Decke und Fußboden.<br />
Gesamtinhalt<br />
Verbauungswinkel = 0°<br />
15°<br />
30°<br />
45°<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
b=2-8m<br />
b F<br />
1,35m<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8m<br />
Stichworte<br />
a<br />
0,85m 2,50m<br />
b F/b=<br />
65%<br />
65-100%<br />
n.a.<br />
Wirkungsgradverfahren<br />
<strong>11</strong>-31 Die prozentuale Mindestfensterbreite für Wohnräume soll im Rohbau nicht weniger als 65 % der Raumbreite betragen.<br />
Bei großer Raumtiefe und hohem Verbauungswinkel kann gegebenenfalls sogar eine Fensterbreite von<br />
100 % nicht mehr ausreichend (n. a.) sein.<br />
Der Beleuchtungswirkungsgrad η B gibt an, wieviel von der<br />
Lichtleistung der Lampen die Leuchte verläßt und insgesamt<br />
auf die Nutzfläche fällt. Er setzt sich aus dem Leuchtenbetriebswirkungsgrad<br />
η LB sowie dem Raumwirkungsgrad<br />
η R zusammen. Der Raumwirkungsgrad η R hängt von<br />
der Raumgeometrie (Raumindex k), den Reflexionsgraden<br />
von Decke, Wänden und Boden sowie der Lichtstärkeverteilung<br />
der Leuchte ab.<br />
Benutzerhinweise<br />
<strong>11</strong>/21
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Lichtsstärke –<br />
verteilungskurven<br />
direkt;<br />
stark gerichtet<br />
direkt;<br />
tiefstrahlend<br />
direkt;<br />
breitstrahlend<br />
3 ⋅ a ⋅ b<br />
*) für indirekte Beleuchtung gilt abweichend ki = -------------------------- ; h‘ = Deckenhöhe über Arbeitsebene<br />
2h′ ( a + b)<br />
**) für Hohlkehlen in Wandanordnung ist der Raumwirkungsgrad mit 0,6 zu multiplizieren<br />
<strong>11</strong>-32 Raumwirkungsgrade für verschiedene Leuchten<br />
<strong>11</strong>/22<br />
90°<br />
60°<br />
30°<br />
90°<br />
60°<br />
30°<br />
90°<br />
60°<br />
30°<br />
Reflexionsgrade Beispiele für Leuchten<br />
Decke<br />
Wände<br />
Boden<br />
0,8<br />
0,5 0,3<br />
0,3 0,1 0,3 0,1<br />
0,5<br />
0,5 0,3<br />
0,3 0,1 0,3 0,1<br />
0,3<br />
0,3<br />
0,1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Darstellung<br />
Leuchtentyp LeuchtenbetriebswirkungsgradRaumindex<br />
k<br />
Raumwirkungsgrad ηR in %<br />
Spiegelraster<br />
engstrahlend<br />
60<br />
0,6 61 58 54 52 59 57 53 51 51 46 Spiegel-<br />
1,0<br />
1,5<br />
80<br />
95<br />
75<br />
86<br />
73<br />
88<br />
69<br />
82<br />
76<br />
90<br />
73<br />
84<br />
70<br />
84<br />
68<br />
80<br />
67<br />
79<br />
62<br />
75<br />
reflektor<br />
einlampig<br />
2,0<br />
3,0<br />
102<br />
<strong>11</strong>1<br />
91<br />
97<br />
96<br />
106<br />
87<br />
95<br />
95<br />
103<br />
89<br />
95<br />
91<br />
99<br />
86<br />
92<br />
84<br />
91<br />
80<br />
87<br />
Rundreflektor<br />
engstrahlend<br />
5,0 <strong>11</strong>9 102 <strong>11</strong>5 100 109 98 106 97 96 92<br />
Raumindex<br />
k<br />
Raumwirkungsgrad ηR in %<br />
Wanne<br />
prismatisch<br />
0,6 52 49 43 42 49 48 42 41 41 35 Grobraster<br />
1,0<br />
1,5<br />
73<br />
89<br />
67<br />
81<br />
64<br />
81<br />
60<br />
75<br />
69<br />
83<br />
65<br />
78<br />
61<br />
77<br />
59<br />
73<br />
58<br />
72<br />
52<br />
66<br />
weiß,<br />
Spiegelraster<br />
60<br />
2,0 97 86 89 81 90 83 84 79 78 73 Spiegel-<br />
3,0<br />
5,0<br />
107<br />
<strong>11</strong>6<br />
94<br />
100<br />
101<br />
<strong>11</strong>1<br />
90<br />
97<br />
99<br />
106<br />
91<br />
96<br />
94<br />
102<br />
88<br />
94<br />
86<br />
93<br />
81<br />
88<br />
reflektor,<br />
mehrlampig<br />
75<br />
Raumindex<br />
k<br />
Raumwirkungsgrad ηR in % Wanne<br />
opal 50<br />
Gesamtinhalt<br />
0,6<br />
1,0<br />
47<br />
67<br />
45<br />
62<br />
38<br />
58<br />
37<br />
54<br />
45<br />
63<br />
43<br />
60<br />
37<br />
55<br />
36<br />
53<br />
36<br />
52<br />
29<br />
45<br />
Reflektor<br />
weiß<br />
1,5 84 76 75 69 78 73 71 68 66 60<br />
2,0 93 83 84 77 86 80 79 75 73 67 Opalglas-<br />
3,0<br />
5,0<br />
104<br />
<strong>11</strong>4<br />
91<br />
98<br />
98<br />
109<br />
87<br />
95<br />
96<br />
104<br />
88<br />
94<br />
91<br />
100<br />
84<br />
92<br />
83<br />
90<br />
77<br />
86<br />
scheibe<br />
Glühlampe<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Wirkungsgradverfahren<br />
80<br />
75<br />
65<br />
75<br />
50
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Lichtsstärke-<br />
Reflexionsgrade Beispiele für Leuchten<br />
verteilungskurven<br />
Decke<br />
Wände<br />
Boden<br />
0,8<br />
0,5 0,3<br />
0,3 0,1 0,3 0,1<br />
0,5<br />
0,5 0,3<br />
0,3 0,1 0,3 0,1<br />
0,3<br />
0,3<br />
0,1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
DarstellungLeuchtentypLeuchtenbetriebswirkungsgrad<br />
vorwiegend direkt Raumindex<br />
k<br />
Raumwirkungsgrad ηR in %<br />
Wanne<br />
opal<br />
50<br />
90°<br />
60°<br />
0,6<br />
1,0<br />
41<br />
59<br />
39<br />
55<br />
31<br />
49<br />
30<br />
46<br />
37<br />
52<br />
35<br />
50<br />
29<br />
44<br />
28<br />
43<br />
27<br />
41<br />
20<br />
32<br />
Wanne<br />
prismatisch<br />
1,5 74 67 64 60 66 61 58 55 52 43<br />
2,0 83 74 73 67 73 68 66 62 59 50 Nurglas-<br />
30°<br />
3,0<br />
5,0<br />
95<br />
106<br />
83<br />
91<br />
87<br />
99<br />
77<br />
86<br />
83<br />
91<br />
76<br />
83<br />
77<br />
87<br />
71<br />
80<br />
68<br />
76<br />
59<br />
67<br />
leuchte<br />
Glühlampe<br />
gleichförmig<br />
30°<br />
Raumindex<br />
k<br />
Raumwirkungsgrad ηR in %<br />
freistrahlende<br />
Leuchte<br />
60°<br />
90°<br />
0,6<br />
1,0<br />
36<br />
52<br />
34<br />
48<br />
27<br />
43<br />
26<br />
40<br />
29<br />
41<br />
28<br />
39<br />
23<br />
35<br />
22<br />
33<br />
19<br />
29<br />
<strong>11</strong><br />
19<br />
Lamellenraster<br />
82<br />
1,5 65 59 56 52 52 49 45 43 38 26<br />
60°<br />
2,0 74 66 65 59 58 54 52 49 43 30 Opalglas-<br />
30°<br />
3,0 84 74 77 68 66 61 61 57 50 36<br />
Glühlampe 80<br />
5,0 94 81 88 77 74 67 70 64 56 42<br />
indirekt<br />
30°<br />
Raumindex<br />
ki*)<br />
Raumwirkungsgrad ηR in %**)<br />
Kehle<br />
breit, ~ 70<br />
0,6 15 15 9 10 <strong>11</strong> 12 6 8 5 0<br />
weiß<br />
60°<br />
1,0 28 27 20 19 18 19 13 13 8 0<br />
90°<br />
1,5<br />
2,0<br />
3,0<br />
41<br />
51<br />
65<br />
39<br />
48<br />
58<br />
31<br />
41<br />
55<br />
30<br />
40<br />
52<br />
26<br />
32<br />
39<br />
25<br />
30<br />
37<br />
20<br />
26<br />
34<br />
19<br />
25<br />
32<br />
13<br />
16<br />
20<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Kehle<br />
schmal,<br />
weiß<br />
~50<br />
5,0 77 68 70 63 45 43 42 39 24 0<br />
<strong>11</strong>-32Raumwirkungsgrade für verschiedene Leuchten (Fortsetzung)<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Stichworte<br />
Wirkungsgradverfahren<br />
Benutzerhinweise<br />
65<br />
70<br />
90<br />
<strong>11</strong>/23
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Für häufig vorkommende Leuchten sind η LB und η R tabelliert.<br />
In diesen Tabellen ist der Raumindex<br />
a = Raumtiefe, b = Raumbreite, h = Leuchtenhöhe über<br />
Arbeitsebene, → <strong>11</strong>-32.<br />
Schließlich ergibt sich für eine gewählte Beleuchtungsstärke<br />
die erforderliche Lampenzahl zu<br />
oder - bei bekannter Lampenzahl - die mittlere Beleuchtungsstärke<br />
zu<br />
mittlere Beleuchtungsstärke in lx<br />
A: Raumgrundfläche in m 2<br />
E<br />
ΦLA : Lichtstrom einer Lampe in lm<br />
n: Zahl der Lampen im Raum<br />
V = 1,25 Alterungs- und Verschmutzungsaufschlag<br />
ηLB : Leuchtenbetriebswirkungsgrad, tabelliert<br />
ηR : Raumwirkungsgrad, tabelliert<br />
Beispiel: In einem Bastel- und Hobbyraum soll mit Spiegelrasterleuchten<br />
(engstrahlend) eine mittlere Beleuchtungstärke<br />
von 750 lx realisiert werden. Jede Leuchte ist<br />
mit zwei stabförmigen 36-W-Leuchtstofflampen, Lichtfarbe<br />
extra warmweiß, Lichtstrom jeweils 3200 lm bestückt.<br />
Die Reflexionsgrade der Raumbegrenzungsflächen werden<br />
abgeschätzt auf: Decke 0,8, Wände 0,3 und Boden<br />
0,3. Die Raummaße sind: Raumtiefe a = 3 m, Raumbreite<br />
b = 4 m, Raumhöhe 2,50 m. Die Leuchtenhöhe über der<br />
Nutzebene beträgt h = 1,65 m.<br />
<strong>11</strong>/24<br />
E<br />
n<br />
ηB = ηLB ⋅ ηR k<br />
a ⋅ b<br />
= -------------------h(<br />
a + b)<br />
A ⋅ E ⋅ V<br />
= ---------------------------------φLa<br />
⋅ ηR ⋅ ηLB n ⋅ φLa ⋅ ηR ⋅ ηLB = -----------------------------------------<br />
V ⋅ A<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Der Raumindex berechnet sich zu k ≈ 1, entsprechend<br />
entnimmt man den Tabellen einen Raumwirkungsgrad von<br />
73 %; der Betriebswirkungsgrad der Leuchten beträgt<br />
60 %. Die erforderliche Anzahl Lampen ist dann<br />
n = 12 m 2 · 750 lx · 1,25/(3200lm· 0,73 · 0,6) = 8 Lampen<br />
Für den Raum sind demnach vier Leuchten vorzusehen.<br />
<strong>11</strong>.5.2 Punktweise Berechnung der<br />
Beleuchtungsstärke<br />
Im Gegensatz zum Wirkungsgradverfahren, das einen<br />
mittleren Wert der Beleuchtungsstärke unter Einbeziehung<br />
der Mehrfachreflexionen an den Raumbegrenzungsflächen<br />
liefert, errechnet man hier die Beleuchtungsstärke<br />
punktweise. Berücksichtigt wird jedoch nur das direkt<br />
auftreffende Licht der Leuchte. Der Anteil des reflektierten<br />
Lichtes im Raum wird vernachlässigt. Die Rechnung setzt<br />
voraus, daß die größte Ausdehnung der Leuchte klein ist<br />
gegenüber ihrer Entfernung r zum beleuchteten Punkt P.<br />
Diese Berechnungsart wird also bevorzugt für Punktstrahler<br />
oder Reflektorleuchten (z. B. Halogenglühlampen<br />
mit Reflektor) bei größerem Abstand zur Leuchte angewendet.<br />
Mehrere Einzelwerte geben Aufschluß über die<br />
Gleichmäßigkeit der Beleuchtungstärke in einem beleuchteten<br />
Feld. So läßt sich z. B. der richtige Abstand<br />
mehrerer Leuchten voneinander finden, wenn der Abstand<br />
zwischen Leuchte und zu beleuchtender Fläche<br />
und die Lichtstärkeverteilung (LVK) der Leuchte gegeben<br />
sind. Die LVK stellt der Leuchtenhersteller z. B. im Katalog<br />
zur Verfügung.<br />
Einer maßstäblichen Zeichnung können die Einfallswinkel<br />
des Lichtes und Abstände entnommen werden. Die Beleuchtungsstärke<br />
E ergibt sich dann aus der Formel<br />
Iε ⋅ cos(<br />
ε)<br />
E<br />
r<br />
Dabei ist Iε die Lichtstärke in Richtung des Raumpunktes<br />
P, r bezeichnet den Abstand zwischen Lichtquelle<br />
und Raumpunkt und ε ist der Einfallswinkel des Lichtes<br />
auf die Nutzebene. Die prinzipielle Vorgehensweise soll<br />
für eine 50 W/60°-Halogen-Reflektorglühlampe beispielhaft<br />
erläutert werden, → <strong>11</strong>-33.<br />
2<br />
= -------------------------<br />
Stichworte<br />
Punktweise Berechnung der Beleuchtungsstärke<br />
Benutzerhinweise
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
P2<br />
-90°<br />
r=1,96m<br />
40° 30°<br />
P1<br />
0°<br />
Tischhöhe<br />
0,85m<br />
I<br />
E =<br />
r2<br />
r=1,91m<br />
10°<br />
NV-Reflektorlampe 60°; 50W<br />
20°<br />
0°<br />
l/cd<br />
30°<br />
Die Beleuchtungsstärke in den Punkten P1, P2 und P3<br />
berechnet sich nach obiger Formel wie folgt:<br />
Gesamtinhalt<br />
r=2,50m<br />
40°<br />
P3<br />
400 800 1200<br />
50°<br />
Raumbreite und -tiefe 3m<br />
cos( )<br />
60°<br />
70°<br />
80°<br />
I (P1)= 1000cd<br />
I (P2)= 830cd<br />
I (P3)= 500cd<br />
90°<br />
E1 = 237lx<br />
E2 = 166lx<br />
E3 = 80lx<br />
<strong>11</strong>-33 In der Deckenmitte befindet sich eine um 30° geneigte<br />
50-W-Halogen-Reflektorglühlampe. Die Beleuchtungsstärke<br />
E wird an drei Raumpunkten auf<br />
horizontaler und vertikaler Nutzebene bestimmt.<br />
Raumhöhe 2,5 m<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
E1 = 1000 cd/(1,91 m) 2 · cos(30°) = 237 lx (horizontale<br />
Nutzebene)<br />
E2 = 830 cd/(1,96 m) 2 · cos(40°) = 166 lx (vertikale<br />
Nutzebene)<br />
E3 = 500 cd/(2,50 m) 2 · cos( 0°) = 80 lx (horizontale<br />
Nutzebene)<br />
<strong>11</strong>.6 Licht im Wohnbereich<br />
Die Beleuchtung in der Wohnung hat zweierlei Aufgaben:<br />
Die ausgewählte Leuchte und das von ihr ausgestrahlte<br />
Licht sollen die Wohnung dekorativ ausschmücken und<br />
zu einer erholsamen Atmosphäre beitragen.<br />
Ebenso wichtig ist aber die Aufhellung der Umgebung sowie<br />
der Gegenstände und der Personen, die wir schnell<br />
und deutlich erkennen wollen.<br />
Für die einzelnen Zonen der Wohnung haben diese beiden<br />
Aufgaben unterschiedliche Bedeutung. Dort wo die gestalterische<br />
und stimmungsbildende Wirkung von Licht<br />
und Leuchte im Vordergrund stehen soll, können sich persönlicher<br />
Geschmack und individuelle Vorstellung frei<br />
entfalten. Die Ausstellungen und Anwendungsbeispiele<br />
der Leuchtenhersteller und Leuchtenhändler bieten hierfür<br />
eine Fülle von interessanten Anregungen.<br />
Treffen wir dagegen für einen zu beleuchtenden Bereich<br />
oder für eine Tätigkeit in der Wohnung die Entscheidung,<br />
daß es hier vor allem darauf ankommt, genau und sicher<br />
sehen oder sich leicht orientieren zu können, so muß dieses<br />
Ziel während der Planung der Beleuchtung<br />
- insbesondere bei der Auswahl der Leuchten - Vorrang<br />
behalten.<br />
Auf diese funktionelle Seite der Wohnungsbeleuchtung<br />
soll hier anhand einiger Beispiele eingegangen werden.<br />
Ausführliche Information liefert die <strong>RWE</strong> <strong>Energie</strong>-Schrift<br />
“Mit Licht wohnen” [13].<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich<br />
<strong>11</strong>/25
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>.6.1 Verkehrswege<br />
Die Eingänge, die Flure und die Treppen sind Quelle vieler<br />
Unfälle im Haushalt. Durch gute Beleuchtung können die<br />
Gefahren wesentlich verringert werden.<br />
Gefahrenzonen sind durch eine ausreichende, aber auch<br />
blendfreie Beleuchtung mit der richtigen Schattenwirkung<br />
erkennbar zu machen. Am Eingang eignen sich Leuchten<br />
in mehr als 2 m Höhe mit tiefbreitstrahlender Lichtverteilung,<br />
die im Vordach, an Wänden oder auf kleinen Masten<br />
angebracht sein können.<br />
Nicht abgeschirmte nackte Lichtquellen in Augenhöhe,<br />
ob in modernen oder nostalgischen Leuchten, sind nur<br />
zusätzlich als dekoratives Element mit sehr kleiner Lampenleistung<br />
akzeptabel, damit sie nicht durch Blendung<br />
das Sehen erschweren, → <strong>11</strong>-34.<br />
<strong>11</strong>-34 Nichtabgeschirmte Lichtquellen blenden den Ankommenden.<br />
Einzelheiten des Eingangs sind nicht<br />
wahrzunehmen<br />
<strong>11</strong>/26<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Besondere Aufmerksamkeit ist längeren Treppen, z. B. in<br />
Treppenhäusern, zum Keller, aber auch im Wohnbereich<br />
zu schenken. Die richtige Beleuchtung muß die einzelnen<br />
Stufen insbesondere von oben her erkennbar machen, so<br />
daß selbst ein flüchtiger Blick ein schnelles und sicheres<br />
Orientieren ermöglicht, → <strong>11</strong>-35.<br />
Deshalb ist die Beleuchtung vom oberen Treppenabsatz<br />
her richtig, wobei durch kurze Schatten die einzelnen<br />
Trittstufen gut zu unterscheiden sind. Lange und scharfe<br />
Schlagschatten, wie sie durch einen einzelnen Strahler<br />
mit eng gebündeltem Licht und bei sehr flachem Lichteinfall<br />
entstehen, sind aber zu vermeiden. Gute Ergebnisse<br />
liefern über dem Treppenabsatz angebrachte Leuchten<br />
mit größerer Ausdehnung, wie Leuchtstofflampen- oder<br />
Glühlampenleuchten mit lichtstreuender Abdeckung.<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich<br />
<strong>11</strong>-34 Für müheloses Erkennen des Eingangsbereiches<br />
braucht man eine blendfreie Grundbeleuchtung
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Helle Wände und Decken tragen zur richtigen Wirkung<br />
bei. Im Blickfeld des Hinabsteigenden dürfen keine<br />
Blendquellen angebracht werden!<br />
<strong>11</strong>-35 Ohne Schattenbildung sind<br />
manche Treppenstufen nicht<br />
zu erkennen<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
<strong>11</strong>.6.2 Küche<br />
... lange und harte Schlagschatten<br />
sind jedoch gefährlich und zu<br />
vermeiden<br />
Selbstverständlich müssen die Arbeitsplätze in der Küche<br />
gleichmäßig und hell beleuchtet sein. Das ist für die liebevolle<br />
Zubereitung des Essens ebenso erforderlich wie zur<br />
Verhütung von Unfällen beim Umgang mit den Küchengeräten.<br />
Wände und Decken brauchen zwar nicht kalkweiß<br />
zu sein, aber sie sollen das Licht gut reflektieren (Reflexionsgrad<br />
größer als 50 %), → <strong>11</strong>-36.<br />
Die zweckmäßigste Beleuchtung erreicht man durch Dekkenleuchten<br />
mit Leuchtstofflampen und Wannenabdekkung.<br />
Für die Küche eignen sich Leuchtstofflampen der Lichtfarbe<br />
“Neutralweiß” oder auch “Warmweiß” mit guter<br />
Farbwiedergabe. Die Beleuchtungsstärke sollte 300 bis<br />
500 Lux betragen. Das läßt sich mit etwa 15 bis 30 W<br />
Lampenleistung je m 2 Küchenfläche meistens gut erreichen.<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich<br />
Kurze, weiche Schatten setzen<br />
die Treppenstufen gegeneinander<br />
ab.<br />
<strong>11</strong>/27
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Infolge der langgestreckten oder großflächigen Form der<br />
Leuchten werden Körperschatten fast ganz vermieden.<br />
Außerdem sind alle Arbeitsplätze, ebenso das Innere der<br />
Wandschränke und auch der Fußboden, übersichtlich beleuchtet.<br />
Zusätzlich können Leuchten unter den Oberteilen der<br />
Wandschränke montiert werden. Sie müssen jedoch, um<br />
Blendung zu vermeiden, nach vorn abgeschirmt sein. Völlig<br />
unzweckmäßig ist die Beleuchtung der Arbeitsflächen<br />
mit lichtbündelnden Glühlampenstrahlern, die an Wänden,<br />
an Regalen oder an Decken angebracht sind. Sie<br />
schaffen nicht die notwendige Raumaufhellung; sie er-<br />
<strong>11</strong>-36 Die Modellaufnahme verdeutlicht, daß der Raum<br />
dunkel bleibt, wenn das Licht auf eine Arbeitsfläche<br />
beschränkt wird<br />
<strong>11</strong>/28<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
zeugen harte Schlagschatten, störende Ungleichmäßigkeiten,<br />
zu große Helligkeitskontraste und unerwünscht<br />
hohe Strahlungswärme.<br />
<strong>11</strong>-36 Die Allgemeinbeleuchtung von der Decke her<br />
schafft den notwendigen Überblick und Einblick in<br />
alle Schränke<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>.6.3 Schreiben<br />
Für Schularbeiten, Erledigung von Schriftwechsel und alle<br />
anderen Schreibtischarbeiten ist eine Arbeitsplatzbeleuchtung<br />
notwendig. Dazu gibt es Schreibtischleuchten<br />
verschiedener Ausführungen. Zweckmäßig ist es, wenn<br />
sie sich in alle Richtungen verstellen lassen. Die Schreibtischleuchte<br />
soll eine tiefbreitstrahlende Lichtverteilung<br />
haben und das eigentliche Arbeitsfeld gleichmäßig ausleuchten.<br />
Die Lampe (z. B. Glühlampe 60 W) soll durch einen<br />
Schirm gegen den direkten Einblick abgeschirmt sein.<br />
<strong>11</strong>-36 Durch eine zusätzliche Beleuchtung der Arbeitsfläche<br />
schafft man dort besonders günstige Sehbedingungen<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Wichtig ist auch, daß sie ihr Licht von der Seite her auf die<br />
Arbeitsfläche wirft, damit störende Reflexblendung vermieden<br />
wird, → <strong>11</strong>-37.<br />
Für länger dauernde intensive Tätigkeiten am Schreibtisch<br />
sollte dessen Oberfläche einen Reflexionsgrad zwischen<br />
etwa 30 % und 50 % haben, damit ein günstiger<br />
Kontrast zwischen dem weißen Papier und der umgebenden<br />
Arbeitsfläche erzielt wird.<br />
Auch die weitere Umgebung sollte nicht zu dunkel oder<br />
gar völlig unbeleuchtet sein, um die durch das Umherblikken<br />
notwendigen Adaptationsvorgänge im Auge zu erleichtern<br />
und damit unnötiger Ermüdung vorzubeugen.<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich<br />
<strong>11</strong>-37 Eine freistrahlende Lichtquelle im Blickfeld beleuchtet<br />
vielleicht den Raum, aber kaum die Schularbeiten;<br />
sie ermüdet durch lästige Blendung<br />
<strong>11</strong>/29
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>-37 So darf auch eine Schirmleuchte nicht angebracht<br />
werden! Direktblendung und Reflexblendung vereiteln<br />
auch die besten Vorsätze zu intensiver Arbeit<br />
<strong>11</strong>/30<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
<strong>11</strong>.6.4 Lesen<br />
Von der Beleuchtung ist zu verlangen, daß sie das Lesen<br />
und Betrachten leicht und mühelos ermöglicht. Das wird<br />
aber mit Sicherheit durch eine blendende, im unmittelbaren<br />
Blickbereich angeordnete Leuchte nicht erreicht.<br />
Ebenso stört der ungünstige Lichteinfall von vorn,<br />
→ <strong>11</strong>-38, → <strong>11</strong>-39.<br />
Am besten wird die Lektüre seitlich von hinten beleuchtet,<br />
zum Beispiel durch eine geeignete Stehleuchte rechts<br />
oder links hinter dem Sessel. Aber auch Wandleuchten<br />
oder Deckenleuchten in der entsprechenden Anordnung<br />
tun gute Dienste.<br />
Es ist auch hier nicht zu empfehlen, das Licht ausschließlich<br />
auf das Buch zu konzentrieren und die Umgebung<br />
völlig dunkel zu lassen.<br />
Handarbeiten wie Stricken und Sticken erfordern die gleichen<br />
Beleuchtungsbedingungen.<br />
<strong>11</strong>-38 Durch ungünstigen Lichteinfall bleiben Teile der<br />
Lektüre im Dunkeln<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
Stehleuchten mit lichtstreuendem Schirm, jedoch mit vorwiegend<br />
nach unten ausgetretenem Licht, sollten mit<br />
zwei Standard-Glühlampen 100 W bestückt werden.<br />
Für eine stärker gerichtete Beleuchtung durch eine Reflektorleuchte<br />
oder Reflektorglühlampe mit einem Lichtstreuwinkel<br />
von etwa 40° genügen 60 W bis 100 W<br />
Lampenleistung.<br />
<strong>11</strong>-38 Durch richtig angeordnete Leuchten werden die<br />
Buchseiten gleichmäßig gut ausgeleuchte<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
<strong>11</strong>.6.5 Essen<br />
Man beleuchtet den Eßraum nicht gleichförmig wie einen<br />
Schnellimbiß, sondern konzentriert das Licht auf den Eßplatz.<br />
Hierzu eignen sich von der Decke abgehängte Pendelleuchten<br />
ganz besonders gut. Natürlich spielt bei der<br />
Auswahl einer solchen Leuchte der individuelle Geschmack<br />
und das Design eine besondere Rolle.<br />
Aber darüber darf die eigentliche Aufgabe der Eßplatzbeleuchtung<br />
nicht vergessen werden. Die auf dem Tisch angerichteten<br />
Speisen müssen schon den Augen Appetit<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich<br />
<strong>11</strong>-39 So unbequem sitzt der Leser, wenn er versucht,<br />
den ungünstigen Lichteinfall von vorn auszunutzen<br />
und der Blendwirkung der unabgeschirmten Lichtquelle<br />
auszuweichen<br />
<strong>11</strong>/31
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
machen. Eine gleichmäßige Ausleuchtung der Tischfläche<br />
schafft die notwendige Übersicht, beugt Ungeschicklichkeiten<br />
vor und informiert die Hausfrau darüber, ob jeder in<br />
der Runde gut versorgt ist. Dabei werden störende<br />
Schlagschatten vermieden, ohne daß die interessante<br />
Schattenwirkung verlorengeht, → <strong>11</strong>-40.<br />
Die Pendelleuchte - bei großen Tischen können es mehrere<br />
sein - sollte über der Tischmitte gerade so niedrig angebracht<br />
sein, daß sie Gegenübersitzende nicht verdeckt.<br />
Liegt die Leuchtenunterkante etwa 60 cm über dem<br />
Tisch, ist im allgemeinen auch der Einblick in die Glühlampe<br />
abgeschirmt. Damit ist schon gesagt, daß die<br />
Leuchte selbstverständlich einen nicht oder nur gering<br />
<strong>11</strong>-40 Zu eng gebündeltes Licht erzeugt harte, irritierende<br />
Schlagschatten; nicht überall ist “Spot”-Licht<br />
angebracht<br />
<strong>11</strong>/32<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
lichtdurchlässigen Schirm haben muß, so daß niemand<br />
geblendet wird, → <strong>11</strong>-41.<br />
Das richtige Beleuchtungsniveau wird mit einer Standard-<br />
Glühlampe 75 W oder 100 W erzielt. Bei dunkler Innenseite<br />
des Leuchtenschirmes und für eine etwas breitere<br />
Lichtverteilung ist die Pilzlampe mit Reflexschicht geeignet.<br />
Verspiegelte Reflektorglühlampen erzeugen dagegen<br />
im allgemeinen eine zu enge Lichtbündelung. Es ergeben<br />
sich große Ungleichmäßigkeiten, störende Schlagschatten<br />
und sehr starke Kontraste.<br />
Größere Abmessungen des Eßplatzes lassen auch größere,<br />
mehrlampige Leuchten zu, deren Lichtleistung dann<br />
der jeweiligen Stimmung abgepaßt werden kann.<br />
<strong>11</strong>-41 Symbol für eine falsche Eßplatzbeleuchtung. Man<br />
sieht weder die Speisen noch seinen Tischpartner<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>.6.6 Spielen<br />
Die Umgebung der Kinder ist voller Gefahren, deshalb<br />
muß ein Spielzimmer eine helle, gleichmäßige Beleuchtung<br />
haben. Lange und harte Schlagschatten sind ebenso<br />
zu vermeiden wie der Einblick in Blendlichtquellen,<br />
→ <strong>11</strong>-42.<br />
Deshalb sind Engstrahler und “Spots”, die sich in anderen<br />
Wohnbereichen für einen dekorativen, stimmungsbildenden<br />
Effekt eignen, hier nicht zu empfehlen.<br />
Richtig sind eine oder mehrere Deckenleuchten mit lichtstreuender<br />
Abdeckung, die das Lampenlicht in alle Ecken<br />
verteilen. Dazu tragen auch helle Tapeten bei.<br />
<strong>11</strong>-42 Ungünstige Beleuchtung des Spielbereiches mit<br />
Strahlern aus einer Raumecke führt zu Blendwirkung<br />
und zu starker Schattigkeit<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Glühlampen sind ebenso geeignet wie warmweiße<br />
Leuchtstofflampen mit guter Farbwiedergabe.<br />
Im Reich der Kinder ist die elektrische und mechanische<br />
Sicherheit sorgfältig zu beachten. Die Leuchten sind in<br />
dieser Hinsicht besonders kritisch zu überprüfen.<br />
<strong>11</strong>.6.7 Gesellige Unterhaltung<br />
Die Beleuchtung der Sitzgruppe kann die Stimmung sowohl<br />
positiv als auch negativ beeinflussen.<br />
Die Hauptforderung ist der ungehinderte Blickkontakt zu<br />
allen Gesprächspartnern, → <strong>11</strong>-43.<br />
Dazu darf kein noch so prächtiges Leuchtengehänge mitten<br />
in der Gesprächsrunde als “Raumteiler” wirken. Die<br />
Gesichter dürfen weder als Silhouetten im Dunkeln liegen<br />
noch bühnengerecht angestrahlt werden. Gebündeltes<br />
Streiflicht mit langen entstellenden Schlagschatten ist<br />
ebenso unangenehm wie ein steriles, flachmachendes,<br />
völlig diffuses Licht, → <strong>11</strong>-44.<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, die Gesellschaft in der Sitzecke<br />
mit der richtigen Mischung aus weicher und gerichteter<br />
Beleuchtung zu versorgen.<br />
Zum Beispiel ergeben mehrere Steh-, Hocker- oder Pendelleuchten<br />
mit großflächigen, lichtstreuenden Schirmen<br />
die gewünschte harmonische Helligkeitsverteilung. Derartige<br />
Leuchten sollten auch dann nicht fehlen, wenn die<br />
Sitzgruppe vorwiegend durch Tiefstrahler von der Decke<br />
her beleuchtet wird.<br />
Auch eine Indirektbeleuchtung von der Wand oder vom<br />
Fenster her untersützt eine ausgewogene Hell-Dunkel-<br />
Verteilung.<br />
Leuchtenart und Anordnung müssen der Raumgröße,<br />
Raumausstattung und Möblierung sinnvoll angepaßt werden.<br />
Unabgeschirmte Lichtquellen oder andere blendende<br />
Effektleuchten im Blickfeld sind zu vermeiden! Mit<br />
engstrahlenden Reflektorglühlampen ist hier jedenfalls<br />
sehr vorsichtig zu operieren!<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich<br />
<strong>11</strong>/33
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>-43 “Raumteiler” stören die gesellige Unterhaltung, besonders<br />
ärgerlich sind sie, wenn Sie auch noch<br />
blenden<br />
<strong>11</strong>.6.8 Schlafengehen<br />
Zum Zubettgehen oder Aufstehen ist eine ausreichende<br />
Orientierungsbeleuchtung erforderlich. Zum Aufräumen<br />
braucht man schon etwas mehr. Weiterhin muß auch der<br />
Inhalt des Kleiderschrankes übersichtlich beleuchtet sein.<br />
Schließlich ist die Lesebeleuchtung von Bedeutung.<br />
Für die allgemeine Raumbeleuchtung und für die Beleuchtung<br />
des Schrankinhaltes ist der meist vorhandene<br />
Deckenauslaß in Raummitte gut geeignet.<br />
Hierfür ist eine Leuchte angebracht, die das Licht möglichst<br />
gleichmäßig in alle Richtungen abstrahlt; eine großflächige<br />
Pendel- oder Deckenleuchte erfüllt diese<br />
Aufgabe.<br />
Vor der Schrankwand kann eine Leuchtenreihe mit asymmetrischer<br />
Lichtverteilung sehr nützlich sein.<br />
<strong>11</strong>/34<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Eine Spiegelbeleuchtung soll keineswegs den Spiegel,<br />
sondern die Person davor beleuchten. Zwei Wandleuchten<br />
mit lichtdurchlässigen Schirmen können diese Aufgabe<br />
erfüllen.<br />
Sehr elegant ist eine indirekte Raumbeleuchtung mit<br />
Leuchtstofflampen vom Kopfende des Bettes her. Dazu<br />
müssen Decke und Wand gut reflektieren. Damit läßt sich<br />
auch gleich die gewünschte Lesebeleuchtung, natürlich<br />
getrennt schaltbar, kombinieren.<br />
Zum Lesen ist aber auch eine Reflektor-Leseleuchte, vielleicht<br />
sogar verstellbar, zweckmäßig. die Leuchte ist so<br />
anzubringen, daß ein Einblick in die Glühlampe nicht<br />
möglich ist, → <strong>11</strong>-45.<br />
<strong>11</strong>-44 Falsch angebrachte oder eingerichtete Strahler<br />
können die beste Atmosphäre auf den Nullpunkt<br />
bringen<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>-45 Eine schlechte Lesebeleuchtung: Sie stört durch<br />
Direktblendung<br />
<strong>11</strong>.6.9 Körperpflege<br />
Die Spiegelbeleuchtung im Bad muß stimmen, weil zum<br />
Beispiel bei der Gesichtspflege - beim Rasieren oder<br />
Make-up-Auftragen - kleinste Details wahrgenommen<br />
werden müssen.<br />
So sieht die richtige Spiegelbeleuchtung aus: Leuchten<br />
mit stabförmigen Lichtquellen mindestens rechts und<br />
links des Spiegels, besser auch noch darüber, → <strong>11</strong>-46.<br />
Eine Glaskugel über dem Spiegel reicht keineswegs aus.<br />
Besonders störend sind lange und harte Schlagschatten<br />
durch in der Decke angebrachte Tiefstrahler mit enggebündelter<br />
Lichtverteilung. Ebenso falsch sind auf das Gesicht<br />
gerichtete Strahler in Spiegelnähe, weil die dadurch<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
erzeugte Blendung das Sehen erschwert. Das gleiche gilt<br />
auch für Klarglaskugeln mit unabgeschirmten Glühlampen<br />
neben dem Spiegel, besonders auf dunkler Kachelwand.<br />
Das mag zwar sehr exklusiv wirken, behindert aber<br />
das mühelose Sehen infolge zu hoher Kontraste im Gesichtsfeld.<br />
Da für das hell adaptierte Auge die besten Sehbedingungen<br />
bestehen, ist es besser, die Wände im Badezimmer<br />
hell zu fliesen oder zu streichen. Durch eine Deckenleuchte<br />
mit lichtstreuender Abdeckung ist dann leicht die notwendige<br />
Allgemeinbeleuchtung im Raum zu erzielen.<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich<br />
<strong>11</strong>-45 Eine Schwenkbeleuchtung auf dem Nachttisch erfüllt<br />
alle Ansprüche zum bequemen Lesen<br />
<strong>11</strong>/35
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>-46 Das Spotlicht wirft lange, störende Schlagschatten <strong>11</strong>-46 Beidseitige Anordnung langgestreckter Leuchten<br />
ergibt eine völlig gleichmäßige Beleuchtung<br />
<strong>11</strong>.6.10 Entspannen<br />
Eine Festbeleuchtung ist nicht immer erholsam. Erforderlich<br />
ist eine Mindestbeleuchtung, mit der man sich im<br />
Raum orientieren kann. Dazu kann schon das Streulicht<br />
dekorativer Effektbeleuchtung ausreichen, die die Raumstimmung<br />
unterstreichen soll. Dies können besonders<br />
formschöne oder interessante Leuchtkörper sein, die nur<br />
mit kleiner Lampenleistung bestückt sind.<br />
Auch eine dezente Vorhangbeleuchtung mit glühlampenähnlichem<br />
Leuchtstofflampenlicht (extra warmweiß) oder<br />
geschickt in die Wandmöbel integrierte Leuchten können<br />
diese Aufgabe übernehmen. Natürlich müssen alle Lampen<br />
vollständig gegen Einblick abgeschirmt sein.<br />
<strong>11</strong>/36<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Besonders eindrucksvoll können schöne Kunstgegenstände<br />
mit Licht zur Geltung gebracht werden. Eine<br />
Skulptur oder ein Relief zeigen eine besonders plastische<br />
Wirkung, wenn sie nur von einer Seite mit flachem Lichteinfall<br />
beleuchtet werden. Anzahl, Leistung und Lichtverteilung<br />
der Leuchten hängen von Art und Größe des<br />
Objektes und von der Anbringungsmöglichkeit der Leuchten<br />
ab. Für eine kleine Plastik ist eine Halogenglühlampe<br />
20 W mit Spiegelreflektor das Richtige.<br />
In Bildern, ob Ölgemälde oder ob Radierungen hinter<br />
Glasscheiben, dürfen sich Lichtquellen nicht spiegeln.<br />
Ausschlaggebend dafür ist die richtige Anordnung der<br />
Leuchten. Soll die Beleuchtung genau auf den Bildaus-<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
schnitt begrenzt werden, sind ziemlich aufwendige<br />
Leuchten mit optischen Systemen und Masken erforderlich.<br />
Pflanzen- oder Blumenarrangements sind einfacher durch<br />
Licht hervorzuheben. Hierzu sind lichtbündelnde Tiefstrahler<br />
(“Spots”), an der Decke angebracht, meist am<br />
günstigsten. Im übrigen ist aber die Pflanzenbeleuchtung<br />
unter den Gesichtspunkten der Pflanzenphysiologie ein<br />
besonderes Gebiet, da die Pflanze auf das Licht anders<br />
reagiert als der Mensch.<br />
Zur Entspannung gehört heute auch das Fernsehen. Die<br />
richtige Beleuchtung trägt dazu bei. Eine völlig dunkle<br />
Umgebung des Bildschirms ist zu vermeiden, da ein zu<br />
großer Kontrast zwischen Bild und Hintergrund die Augen<br />
unnötig strapazieren kann.<br />
<strong>11</strong>-47 Leuchte neben dem Fernsehgerät: Der Anpassungsvorgang<br />
des Auges wird gestört, die Leuchte<br />
lenkt ab<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Mit einer geringen Raumbeleuchtung läßt sich das ausgleichen.<br />
Jedoch dürfen die dazu benutzten Leuchten<br />
sich weder im Bildschirm spiegeln, noch sollen sie in der<br />
Blickrichtung liegen, wo sie stören oder zumindest ablenken,<br />
→ <strong>11</strong>-47.<br />
Es kommt also auf die richtige Anordnung an. Am wirkungsvollsten<br />
ist eine hinter dem Fernsehgerät angebrachte<br />
Glühlampe 15 W bis 40 W, die die Wandpartien in<br />
der Umgebung des Gerätes aufhellt. Auch mit Leuchtstofflampen<br />
in verdeckter Anordnung läßt sich das erreichen.<br />
Um die warmen Farbtöne bei Fernsehbildern besonders<br />
zu betonen, sind hierfür leicht blau eingefärbte Spezial-<br />
Glühlampen oder tageslichtweiße Leuchtstofflampen zu<br />
empfehlen.<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Licht im Wohnbereich<br />
<strong>11</strong>-47 Leuchte spiegelt sich im Bildschirm: Das Spiegelbild<br />
überdeckt das Fernsehbild und behindert die<br />
volle Bildbetrachtung<br />
<strong>11</strong>/37
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>.7 Kosten der Beleuchtung<br />
Befragungen haben ergeben, daß der <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
und die Kosten der Wohnraum-Beleuchtung erheblich<br />
überschätzt werden. Der Lichtanteil am Gesamtstromverbrauch<br />
des deutschen Durchschnittshaushalts beträgt<br />
etwa 9 %, das sind jährlich etwa 300 kWh oder umgerechnet<br />
<strong>Energie</strong>kosten von rund 80 DM.<br />
Selbstverständlich sollte jeder Haushalt seine <strong>Ausgabe</strong>n<br />
- also auch die der Beleuchtung - kritisch prüfen. Nun gehören<br />
zu den Gesamtkosten der Beleuchtung nicht nur die<br />
<strong>Energie</strong>kosten, sondern auch die Lampenkosten. Auf die<br />
Anschaffungskosten der Leuchten sei nur hingewiesen.<br />
Von besonderem Interesse ist daher der Vergleich der <strong>Energie</strong>-<br />
und Lampenkosten verschiedener Lichtquellen.<br />
Anmerkung: Ein objektiver Kostenvergleich würde im übrigen<br />
identische Eigenschaften der Lampen voraussetzen.<br />
Allein bei der Lichtfarbe und den Farbwiedergabeeigenschaften<br />
ist dies meist nicht der Fall. Solche<br />
Gütemerkmale sind daher gesondert zu betrachten.<br />
Der nachfolgende Vergleich berücksichtigt Glühlampen,<br />
Halogenglühlampen, Kompaktleuchtstofflampen mit integriertem<br />
Vorschaltgerät (umgangssprachlich, wenngleich<br />
erklärungsbedürftig, als “<strong>Energie</strong>sparlampen” bezeichnet)<br />
und stabförmige Leuchtstofflampen, deren Lichtstromabgabe,<br />
typische Lebensdauern und Lampenpreise.<br />
Der Vergleich wurde unter der Voraussetzung erstellt,<br />
daß jede Lampenart den Lichtstrom der stabförmigen<br />
36-W-Leuchtstofflampe erzeugt. Als spezifischer<br />
<strong>Energie</strong>preis wurden 0,25 DM/kWh angenommen. Aufgeführt<br />
sind die <strong>Energie</strong>- und Lampenkosten je Betriebsstunde,<br />
→ <strong>11</strong>-48.<br />
Selbstverständlich können die Kosten im Einzelfall von<br />
diesem Vergleich abweichen. Die Grafik verdeutlicht die<br />
besondere Wirtschaftlichkeit der stabförmigen Leuchtstofflampen.<br />
Mit Beleuchtungskosten von wenigen Pfennigen<br />
je Betriebsstunde ist ausreichende Beleuchtung<br />
kein Luxus. Vielmehr trägt sie zur Lebensqualität und zu<br />
erhöhter Sicherheit bei. <strong>Energie</strong>- und Kostensparen durch<br />
effiziente Beleuchtungstechnik ist anzustreben, Kostensparen<br />
durch “Lichtsparen” wäre der falsche Weg.<br />
<strong>11</strong>/38<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
Pfennig / Stunde<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
7,0<br />
Stichworte<br />
5,5<br />
Benutzerhinweise<br />
Kosten der Beleuchtung<br />
<strong>Energie</strong>kosten/Stunde<br />
Lampenkosten/Stunde<br />
2,0<br />
1,0<br />
A B C D<br />
A: 3 Glühlampen (2x75W+1x100W)<br />
B: 1 Halogenglühlampe (200W)<br />
C: 3 "<strong>Energie</strong>sparlampen" (2x15W+1x23W)<br />
D: 1 stabförmige Leuchtstofflampe (36W an EVG)<br />
<strong>11</strong>-48 Vergleich der <strong>Energie</strong>- und Lampenkosten je Betriebsstunde<br />
verschiedener Lichtquellen. Die Lampenkombinationen<br />
A bis D erzeugen jeweils einen<br />
Lichtstrom von ca. 3 200 lm.
<strong>11</strong> Innenraumbeleuchtung<br />
<strong>11</strong>.8 Hinweise auf Literatur- und Arbeitsunterlagen<br />
[1] DIN 5035<br />
Beleuchtung mit künstlichem Licht<br />
[2] Lampen richtig angewendet - in Gewerbe, Handel,<br />
Haushalt<br />
Informationsschrift der VDEW<br />
[3] Leuchtstofflampen - die wirtschaftlichen Lichtquellen<br />
Informationsschrift der <strong>RWE</strong> <strong>Energie</strong><br />
[4] Farbwiedergabe - Leuchtstofflampen richtig angewendet<br />
Informationsschrift <strong>RWE</strong> <strong>Energie</strong><br />
[5] Mit Licht sparen, Kompaktleuchtstofflampen - <strong>Energie</strong>sparlampen<br />
Informationsschrift <strong>RWE</strong> <strong>Energie</strong><br />
[6] Elektrische Leuchten<br />
Richtlinien zur Schadenverhütung, VdS 2005<br />
Verband der Schadenversicherer, 50477 Köln<br />
[7] Niedervoltbeleuchtungsanlagen und -systeme<br />
Richtlinien zur Schadenverhütung, VdS 324<br />
Verband der Schadenversicherer, 50477 Köln<br />
[8] H. Nienhaus, R. Thaele<br />
Niedervolt-Halogenbeleuchtung<br />
<strong>RWE</strong> <strong>Energie</strong> informiert Nr. 286<br />
<strong>RWE</strong> <strong>Energie</strong>, Bereich Anwendungstechnik, 45<strong>11</strong>7<br />
Essen<br />
[9] DIN VDE 0100-701<br />
(VDE 0100 Teil 701):1992-06<br />
Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen<br />
bis 1000V - Räume mit Badewanne oder<br />
Dusche<br />
[10] DIN 5034<br />
Tageslicht in Innenräumen<br />
Teil 1: Allgemeine Anforderungen<br />
[<strong>11</strong>] DIN 5034<br />
Tageslicht in Innenräumen<br />
Teil 2: Grundlagen<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
[12] DIN 5034<br />
Tageslicht in Innenräumen<br />
Teil 4: Vereinfachte Bestimmung von Mindestfenstergrößen<br />
für Wohnräume<br />
[13] Mit Licht wohnen<br />
Informationsschrift der <strong>RWE</strong> <strong>Energie</strong><br />
[14] Handbuch für Beleuchtung<br />
Verlag ecomed, Landsberg<br />
5. Auflage 1992<br />
Stichworte<br />
Benutzerhinweise<br />
Literaturhinweise<br />
<strong>11</strong>/39