pdf - Institut für Experimentelle Kernphysik
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22 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN<br />
Es sind noch weitere S/R-Definitionen im Umlauf. Eine der gebräuchlichsten soll hier genannt werden:<br />
Nk=1 S<br />
SK<br />
(LYON) = <br />
R Nk=1<br />
σ2 k<br />
(2.5)<br />
Es wird diesmal also durch das gesamte Rauschen des Clusters dividiert. Da die Cluster eine verschiedene<br />
Anzahl von Streifen besitzen, ist die Summe im Nenner im allgemeinen verschieden, deshalb<br />
erwartet man mit dieser Definition auch keine Landauverteilung.<br />
Diese Definition wird in einem Online-Monitor-Programm <strong>für</strong> PSI-Strahlzeiten und einem Offline-<br />
Analyse-Programm [24] verwendet. Die Clusterdaten des letzteren Programms können mit der geeigneten<br />
Korrektur in die TDR-Definition umgerechnet werden:<br />
S S<br />
(TDR) =<br />
R R (LYON) · √ N (2.6)<br />
Für alle Analysen wurde immer der größte im Ereignis gefundene Cluster verwendet, da es das<br />
zugehörige Teilchen ist, das höchstwahrscheinlich die Auslese ausgelöst hat (Trigger). Mischt man<br />
die Signale von Trigger- und Nicht-Trigger-Teilchen, so erhält man keine Landauverteilung mehr,<br />
da die Nicht-Trigger-Teilchen in der Regel zur falschen Zeit auf der Signalentstehungskurve 2.5 den<br />
Detektor passiert haben.<br />
2.3.6 Clustergröße<br />
Im Prinzip wurde sie schon erwähnt: Sie bezeichnet die Anzahl der Streifen im Cluster (N) und ist<br />
vom verwendeten Gasgemisch abhängig: Bei der Diffusion in Ar:CO2 70:30 sind die Streuung der<br />
Ladungsträger und damit die Cluster größer als in Ne:DME 40:60.<br />
2.4 Qualitätsmerkmale einer MSGC+GEM<br />
Die bisher beschriebenen Auswerteschritte waren nur das Mittel, um die eigentlich wichtigen Detektoreigenschaften<br />
zu erhalten. Im Rahmen der Testmessungen am hochenergetischen Myonenstrahl des<br />
CERN (Kap. 4.3) werden die Definitionen der folgenden drei Merkmale exakt genannt und ausführlich<br />
motiviert.<br />
2.4.1 Effizienz<br />
Sie gibt an, wie groß die Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> den Nachweis eines Teilchendurchgangs im Detektor<br />
ist. Dabei kommt es nicht darauf an, daß der Detektor an irgendeiner Stelle einen Treffer registriert<br />
hat, sondern in einem engen Bereich um den Punkt, wo man den Treffer aus Referenzmessungen<br />
erwartet.<br />
Von einem MF2-Detektor wird eine Effizienz von ≥ 98% gefordert.<br />
2.4.2 Reinheit<br />
Es kann passieren, daß ein Detektor auch dort Cluster nachweist, wo kein Teilchendurchgang stattgefunden<br />
hat. Die Reinheit gibt Auskunft darüber, wie hoch der Anteil an wahren Clustern in der Menge<br />
aller gefundenen Cluster ist.<br />
Die Reinheit hängt nicht nur von der Qualität des Detektors ab, sondern auch von den Fähigkeiten der