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pdf - Institut für Experimentelle Kernphysik

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20 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN<br />

2.3.1 Clusterdefinition<br />

Nachdem das Signal aller Streifen eines Detektors verschiedene Korrekturschritte (siehe Kap. 3.6.1)<br />

durchlaufen hat, kann man nach getroffenen Streifen suchen. Da sich eine Ladungswolke in den allermeisten<br />

Fällen auf mindestens 2 Streifen verteilt, sucht man nach allen Streifen, deren Signal eine<br />

bestimmte Schwelle über dem elektronischen Rauschen überschreitet und erklärt diese Streifen <strong>für</strong><br />

getroffen. Nun faßt man benachbarte getroffene Streifen zu Clustern, also ursprünglich zur selben<br />

Ladungswolke gehörend, zusammen [20].<br />

2.3.2 Signalverteilung<br />

Die Summe aller Streifensignale eines Clusters bestimmt die Clusterladung. Sie wird in den folgenden<br />

Analysen in den Einheiten des auslesenden ADC’s (ADC-Counts) angegeben. In einem dünnen<br />

Detektor, wie er im Falle von MF2 vorliegt, ist die Primärladung infolge von Fluktuationen beim<br />

Energieverlust nahezu ’landauverteilt’. Da bei denselben Betriebsbedingungen gilt<br />

Primärladung ∝ Sekundärladung ∝ Clusterladung, (2.1)<br />

ist auch die Clusterladung landauverteilt. Typische Werte <strong>für</strong> die Sekundärladung sind in Kap. 2.2<br />

angegeben. Die folgende Funktion N(x) kann <strong>für</strong> unsere Untersuchungen als gute Näherung <strong>für</strong> die<br />

Landauverteilung verwendet werden [21].<br />

N(x) = N0 e −1<br />

2 (λ+e−λ )<br />

mit λ =<br />

x − x0<br />

Dabei ist N0 die Normierungskonstante. (Die Normierung kann nicht analytisch, d.h. exakt, durchgeführt<br />

werden.) x0 gibt die Lage des Maximums und σL die Breite der Verteilung an.<br />

Abb. 4.4 zeigt eine typische Landauverteilung. Die Asymetrie zu höheren Werten ist die Folge von<br />

zufälligen Stößen mit relativ hohem Energieverlust (δ-Elektronen).<br />

2.3.3 Streifenrauschen<br />

σL<br />

Nachdem ein Signal aus einem Ereignis ohne Treffer alle Korrekturen durchlaufen hat (Siehe Kap.3.6.1),<br />

bleibt nicht etwa das Null-Signal übrig, sondern es bleibt ein (kleiner) Rest, das Rauschen, welches<br />

verschiedene Komponenten enthält [22]:<br />

• Die Elektronen in einer Kapazität C sind in thermischer Bewegung, wodurch Fluktuationen der<br />

gespeicherten Ladung verursacht werden. Ihre Breite liegt in der Größenordnung von C<br />

pF ·102 Elektronen.<br />

• Bei Ladungsmengen von nur einigen 10 5 Elektronen spielt die Quantisierung der Ladung eine<br />

Rolle. Die Breite der dadurch verursachten Fluktuationen liegt in der Größenordnung von 10 3<br />

Elektronen.<br />

• Das Gesamtrauschen liegt also in der Größenordnung von 10 4 Elektronen ≈ 1 fCb.<br />

Das Rauschen eines Streifens stellt kaum ein Problem dar, wenn man seine Form und Größe kennt:<br />

Es ist in der Regel um Null herum gaußverteilt, d.h. sein Mittelwert über viele Ereignisse ist Null.<br />

Auch der Mittelwert des Rauschens über viele Streifen in einem Ereignis ist Null, falls die Rauschverteilung<br />

der betreffenden Streifen dieselbe Breite hat. Diese Breite ist das Maß <strong>für</strong> das Rauschen eines<br />

Streifens.<br />

(2.2)

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