pdf - Institut für Experimentelle Kernphysik
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2.3. SIGNALAUSWERTUNG 19<br />
thodenstreifen minimiert werden [17].<br />
Der totale Elektronengewinn beträgt also bei einer MSGC+GEM ca. 15.000 [18]. Somit werden in<br />
der Größenordnung von 10 5 bis 10 6 Sekundärelektronen erzeugt, was einer Ladung von 10 bis 100<br />
fCb entspricht.<br />
Diese Elektronen driften nun zu den positiveren Anoden, und zwar viel schneller als die Ionen zu<br />
den Kathoden, so daß die Elektronen nur minimal zur Signalentstehung beitragen, wie man in Abb.<br />
2.5 erkennen kann: Während sich der Hauptteil des Signals aufbaut, haben bereits alle Elektronen den<br />
Vorverstärker passiert und werden deshalb kaum von ihm wahrgenommen [19]. Das ausgelesene Si-<br />
N<br />
Elektronen<br />
Ionen<br />
Zeit<br />
Abbildung 2.5: Zeitverhalten des Vorverstärkers<br />
gnal wird hauptsächlich von den wegdriftenden Ionen erzeugt. Dabei bilden sich auf den Anoden die<br />
zu den positiven Ionen gehörenden negativen Spiegelladungen, die später das Treffersignal als Elektronenstrom<br />
von den Anoden in die Verstärker formen. Die Ionen werden an den Kathodenstreifen<br />
neutralisiert.<br />
Dabei tritt ein Effekt auf, der typisch <strong>für</strong> MSGCs ist: Bei der Neutralisierung der Ionen müssen die<br />
Kathoden Elektronen abgeben, wodurch sie positiver werden. Da jeweils 16 Kathodenstreifen über<br />
ihren gemeinsamen Anschluß an die Hochspannungsversorgung miteinander verbunden sind, werden<br />
alle Streifen dieser Gruppe etwas positiver. Damit müssen sich weitere negative Spiegelladungen auf<br />
den Anoden bilden, während aber das Signal bereits im Vorverstärker am Entstehen ist. Dazu muß ein<br />
Strom von Elektronen vom Verstärker auf die Anoden der ganzen Gruppe fließen, was der umgekehrten<br />
Stromrichtung entspricht. Daher sieht man auf allen Anoden der Gruppe ein Signal, welches in<br />
die andere Richtung als das Treffersignal zeigt (Kathodenunterschwung). Das Signal muß auf diesen<br />
Unterschwung korrigiert werden, weil ja die Signal-Elektronen von der Anodenseite in den Verstärker<br />
flossen, aber gleichzeitig auch die Kathoden-Spiegel-Elektronen von der anderen Seite her. Darum<br />
wurden vom Verstärker in der Summe nicht alle Signal-Elektronen gesehen, sondern nur die um die<br />
Spiegel-Elektronen reduzierten.<br />
2.3 Signalauswertung<br />
Um die vom Detektor kommenden Daten richtig zu verstehen und um auch Vergleichsmöglichkeiten<br />
mit anderen Analysen zu haben, müssen einige Definitionen geklärt werden.