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Radiation Hardness Studies of Monolithic Active Pixel Sensors ...

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48 KAPITEL 4. METHODEN ZUR STRAHLENHÄRTEUNTERSUCHUNG<br />

niedrigen Temperaturen systematisch überschätzt. Ein weiterer möglicher Grund könnte in der<br />

durch Defekte katalysierten Anregung von Elektronen liegen, die gerade bei niedrigen Temperaturen<br />

dominieren können, wenn die kinetische Energie der Elektronen nicht mehr ausreicht, die<br />

Bandlücke direkt zu überwinden.<br />

Weiterhin ist der Leckstrom bei niedrigen Temperaturen so klein, dass er nur wenige Elektronen<br />

pro Auslesezyklus entspricht. Deshalb wird die Aussagekraft einer Leckstrommessung bei sehr<br />

tiefen Temperaturen eingeschränkt.<br />

Bei Temperaturen ab T > −15 ◦ C wird der Leckstrom über zwei Größenordnungen durch die<br />

Parametrisierung relativ gut beschrieben. Beide Graphen weisen die gleiche Steigung auf. Dies<br />

deutet darauf hin, dass sich die Temperatur des <strong>Sensors</strong> und die Temperatur des Kühlsupports in<br />

guter Näherung linear zueinander verhält. Würde die Temperatur am Kühlsupport stärker sinken<br />

als die Temperatur des <strong>Sensors</strong>, würde dies in einer von der Parametrisierung abweichenden<br />

Steigung sichtbar werden.<br />

Die nur ungefähr bekannte absolute Temperatur erschwert das Vergleichen von Leckstrommessungen,<br />

die mit verschiedenen Kühlprotokollen aufgenommen wurden. Dies zeigt bereits eine<br />

einfache Abschätzung mit Gleichung 4.5. Eine optimistische Abschätzung der Temperaturunsicherheit<br />

von ±4 K bei 20 ◦ C resultiert in einer Unsicherheit im Leckstrom von 50%.<br />

Experimentell wurde dies für die Standard-3T-<strong>Pixel</strong> eines mit 2·10 12 neq<br />

cm 2 bestrahlten MIMOSA-15<br />

untersucht. Dazu wurde der Leckstrom bei T = +23 ◦ C insgesamt 80mal aufgenommen. Die<br />

Temperatur wurde nach der zweiten Strategie kontrolliert (Abschnitt 4.1.2). Die Sensoren wurden<br />

vor der Messung bei T = +23 ◦ C sowohl auf T = +40 ◦ C geheizt, als auch auf T = 0 ◦ C<br />

gekühlt, um systematische Abweichungen in der Temperaturkontrolle zu testen. Der daraus<br />

ermittelte Fehler stellt eine Obergrenze dar für den Fall, dass das Kühlprotokoll nicht genau<br />

definiert ist. Eine Mittelung über diese 80 Messungen ergab einen Leckstrom von (43 ± 6) fA.<br />

Dies entspricht einer Unsicherheit von 15%.<br />

Werden die Messungen dagegen unter strenger Einhaltung des Kühlprotokolls durchgeführt,<br />

lässt sich diese Unsicherheit deutlich verkleinern. Allerdings lassen sich diese dann wiederum<br />

nur mit der größeren Unsicherheit mit anderen Messungen vergleichen.<br />

Um die bestmögliche Reproduzierbarkeit des Leckstromes und damit der Temperatur zu demonstrieren,<br />

wurden zwölf Leckstrommessungen mit MIMOSA-15 in kurzem zeitlichen Abstand<br />

durchgeführt, um auch eventuelle Ausheileffekte auszuschließen. Es wurde ein über alle zwölf<br />

Messungen gemittelter Leckstrom von (51,5±0,4) fA gemessen. Die unter diesen Bedingungen<br />

ermittelte Unsicherheit beträgt < 1%.<br />

Eine weitere Obergrenze für die systematischen Fehler ergibt sich aus der Ausheilstudie, die in<br />

Abschnitt 5.2.1 ausgeführt werden wird. In dieser wird festgestellt werden, dass Ausheilungseffekte<br />

bei mit Neutronen bestrahlten Sensoren nach einem Jahr bei Raumtemperatur und bei<br />

einer Messtemperatur von −20 ◦ C in der gleichen Größenordnung sind wie die systematische<br />

Unsicherheit.

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