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Radiation Hardness Studies of Monolithic Active Pixel Sensors ...

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3.2. VOLUMENSCHÄDEN 19<br />

3.2 Strahlenschäden nach nicht-ionisierender Bestrahlung<br />

(Volumenschäden)<br />

Schnelle Neutronen können im Gegensatz zu Röntgenphotonen ein Siliziumatom aus dem<br />

Gitter schlagen [Lut01]. Das Herausschlagen erzeugt ein freies Atom und eine Fehlstelle. Beide<br />

diffundieren durch den Kristall und bilden Punktdefekte. Das herausgeschlagene Atom kann<br />

seine Energie durch weitere Stöße abgeben und dadurch weitere Strahlenschäden verursachen.<br />

Dabei verlangsamt es sich mit zunehmender Zahl von Stößen. Ab einem bestimmten Punkt wird<br />

das rückgestoßene Atom so langsam, dass es, fast gestoppt, lokal eine große Anzahl an Defekten<br />

generiert, die sich zu komplexen Defektclustern zusammenschließen können (Abbildung 3.1).<br />

Sowohl Punktdefekte als auch Defektcluster sind für verschiedene Strahlenschäden verantwortlich.<br />

Eine genaue Klassifizierung der Defekte kann mit verschiedenen Verfahren wie zum<br />

Beispiel Deep Level Transient Spectroscopy (DLTS) und Thermally Stimulated Current (TSC)<br />

durchgeführt werden (siehe [Mol99]).<br />

Die NIEL-Hypothese beschreibt die Entstehung von Strahlenschäden durch elastische Stöße<br />

und Kernwechselwirkung [Vas97]. Die Hauptannahme der NIEL-Hypothese ist, dass die<br />

Strahlenschädigung eines Materials proportional zum nicht-ionisierenden Energieverlust des<br />

einfallenden Teilchens ist. Sie ist unabhängig davon, wie sich die Energie im Detail aufteilt.<br />

Ausheilung und Kernumwandlungen werden im NIEL-Modell nicht berücksichtigt.<br />

Bei jeder Wechselwirkung, die zu einem Strahlenschaden führt, wird auf das Atom eine spezifische<br />

Rückstoßenergie ER übertragen. Diese kann als sogenannte Lindhard partition function<br />

P(ER) berechnet werden [MDM87]. Damit lässt sich der Wirkungsquerschnitt D(E), auch<br />

Schadensfunktion genannt, berechnen zu:<br />

D(E) := ∑ ν<br />

Emax R<br />

σν(E) · fν(E,ER)P(ER)dER<br />

0<br />

(3.1)<br />

Der Index ν indiziert alle möglichen Wechselwirkungen zwischen dem einschlagenden Teilchen<br />

der Energie E und den Siliziumatomen im Gitter. σν ist der Wirkungsquerschnitt der jeweiligen<br />

Reaktion ν, während fν(E,ER) die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der ein Atom mit der Rückstoßenergie<br />

ER in der Reaktion ν aus seiner Gitterposition herausgeschlagen wird. Eine Integration<br />

wird über alle Rückstoßenergien bis zur Schwelle Ed durchgeführt. Unterhalb der Schwelle<br />

Ed reicht die Energie nicht zu einem Herausstoßen eines Atoms aus. Deshalb ist P(ER < Ed) = 0.<br />

Abbildung 3.2 zeigt die Schadensfunktion D(E) für Neutronen, Pionen, Elektronen und Protonen<br />

über einen weiten Energiebereich von 0,1 meV bis 10 GeV. Der Verlauf der Schadensfunktion<br />

für die verschiedenen Teilchen wird in [Vas97] und [HA93] erläutert. Bei Protonen dominiert<br />

im niedrigen Energienbereich bis zu einer Energie von 1 GeV die Coulombwechselwirkung. Ab<br />

einer Energie von 1 GeV spielen Kernwechselwirkungen die entscheidende Rolle. Bei steigender<br />

Energie nähern sich aufgrund der Isospinsymmetrie die Wirkungsquerschnitte von Protonen und<br />

Neutronen an. Von einigen Resonanzen abgesehen fällt der Wirkungsquerschnitt bei Neutronen

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