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Radiation Hardness Studies of Monolithic Active Pixel Sensors ...

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18 KAPITEL 3. STRAHLENSCHÄDEN<br />

zelnen ionisierenden Wechselwirkungen im Hinblick auf Energieübertrag und Zeitskala stark<br />

unterscheiden [FSA + 96]. Angegeben wird die Strahlendosis ionisierender Strahlung deshalb<br />

allgemein als Energiedeposition pro Masse der bestrahlten Probe.<br />

Die SI-Einheit der Strahlendosis ionisierender Strahlung ist Gray, wobei 1 Gy = 1 J<br />

kg ist. Die<br />

veraltete Einheit Rad mit der Umrechnung 1 Rad = 10−2 Gy ist in der Detektorphysik weit<br />

verbreitet, so dass in dieser Arbeit die Einheit Rad anstatt der SI-Einheit Gy verwendet wird,<br />

um eine Konsistenz mit vorherigen Arbeiten zu erhalten.<br />

Ein besonders wichtiger Mechanismus ist, wenn ionisierende Strahlung an der Grenzfläche<br />

zwischen Silizium und dem Isolator Siliziumdioxid irreversible Defekte erzeugt. Die Kristallgitter<br />

haben eine unterschiedliche Gitterkonstante, wodurch es an der Grenzschicht irreguläre<br />

Bindungen gibt, die sich bei Raumtemperatur nicht regenerieren können, nachdem sie von<br />

ionisierender Strahlung zerstört wurden. Dadurch ändern sich die elektrischen Eigenschaften<br />

des Materials. Insbesondere können durch die Ionisation positive Defekte zurückbleiben, die<br />

unerwünschte, die Eigenschaften des <strong>Sensors</strong> beeinträchtigende, elektrische Felder generieren.<br />

Weiterhin können Defekte im Siliziumdioxid erzeugt werden. Ionisierende Strahlen können trotz<br />

der relativ großen Bandlücke des Siliziumdioxid von 8,8 eV Elektron/Lochpaare erzeugen. Die<br />

Beweglichkeit der Elektronen im Material ist höher als die Beweglichkeit der Löcher, so dass die<br />

Elektronen in andere Bereiche diffundieren und den Löchern ihre Rekombinationspartner fehlen.<br />

Diese diffundieren dadurch zur Grenzschicht und werden mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit<br />

durch Defekte an der Grenzschicht eingefangen, bevor sie mit einem Elektron aus dem Silizium<br />

rekombinieren können. Sie erzeugen ebenfalls elektrische Felder.<br />

Die Ladungsträger diffundieren nicht im Siliziumdioxid, sondern driften durch elektrische Felder.<br />

Deshalb hängen die Schäden ionisierender Bestrahlung davon ab, ob der Sensor in Betrieb<br />

ist und damit elektrische Felder vorhanden sind. Die während der ionisierenden Bestrahlung<br />

generierten Oberflächenschäden sind in kurzgeschlossenen Detektoren wesentlich geringer.<br />

Entsprechend wurden ionisierende Bestrahlungen ausschließlich mit bei der Bestrahlung betriebsfähigen<br />

Chips durchgeführt.<br />

Die induzierten Felder können die elektrischen Eigenschaften der Schaltkreise verändern. So<br />

können diese eine Verbindung zwischen Quelle (source) und Abfluss (drain) eines Transistors<br />

hervorrufen und dadurch ungewollte Leckströme generieren. Zur Abschirmung der Transistoren<br />

haben sich nach [EHAN93] spezielle Schutzringe (guard rings) bewährt, die die Anschlüsse des<br />

Transistors umgeben. Die Schutzringe selbst bestehen aus dünnem Oxid, das ein Ausheilen der<br />

durch die ionisierende Bestrahlung generierten Löcher durch den Tunneleffekt ermöglicht.

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