ERHARD LUCAS-BUSEMANN Die Ermordung Rosa Luxemburgs ...
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20 <strong>ERHARD</strong> <strong>LUCAS</strong>-<strong>BUSEMANN</strong><br />
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gegen die Regierung auf. <strong>Die</strong> Regierung bittet ihre Anhänger,<br />
noch kurze Zeit stillzuhalten. "<strong>Die</strong> Stunde der Abrechnung<br />
naht!"<br />
Der Zentralvorstand der USPD unternimmt einen weiteren<br />
Vermittlungsversuch. Der Revolutionsausschuß erklärt sich<br />
bereit, als Vorleistung die Druckereien und Zeitungen freizugeben,<br />
nur den "Vorwärts" müsse er bis zum Abschluß der<br />
Verhandlungen als Faustpfand behalten. <strong>Die</strong> Regierung<br />
verlangt die ausnahmslose Freigabe aller Zeitungen. <strong>Die</strong><br />
Verhandlung ist gescheitert.<br />
Fraglich ist, ob die linken Organisationen eine Verständigung<br />
in der "Vorwärts"-Frage überhaupt hätten einlösen können.<br />
<strong>Die</strong> Besetzer des "Vorwärts" lehnen jede Instanz ab, die<br />
überhaupt mit der Regierung verhandelt. Unter eigener<br />
Redaktion bringen sie das Blatt als "Roter Vorwärts" heraus.<br />
In ihren Artikeln verkünden sie ihre Bereitschaft zum Kampf<br />
bis zum Letzten. Kinder des Weltkriegs. 13<br />
9. Januar: <strong>Die</strong> Belegschaften mehrerer Großbetriebe, vor<br />
allem Schwartzkopff, AEG und Knorr-Bremse, sind entsetzt<br />
über die immer schärfere Zuspitzung. Sie ahnen, was<br />
passieren wird, wenn erst einmal zwischen beiden Richtungen<br />
der sozialistischen Arbeiterbewegung ein blutgetränktes<br />
Schlachtfeld liegt. Auf einer Kundgebung im Humboldthain<br />
fordern sie den Rücktritt aller für den Brudermord verantwortlichen<br />
Führer auf beiden Seiten. Ein "Verbrüderungsausschuß"<br />
aus SPD-, USPD- und KPD-Mitgliedern wird gebildet,<br />
eine Delegation zur Reichsregierung geschickt. <strong>Die</strong><br />
Regierung weist sie ab.<br />
13 Vgl. das Zitat in der Illustrierten Geschichte der Novemberrevolution in<br />
Deutschland, S. 327 f.