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ERHARD LUCAS-BUSEMANN Die Ermordung Rosa Luxemburgs ...

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DOPPELMORD 19<br />

_________________________________________________<br />

auch schwersten Kalibers wie Granat- und Minenwerfer<br />

werden herangeschafft und verteilt.<br />

7. Januar: Um Mitternacht beginnen in der Reichskanzlei<br />

Vermittlungsverhandlungen. Der Zentralvorstand der USPD<br />

will das sich anbahnende Verhängnis aufhalten und hat sich<br />

als Vermittler angeboten. 11 Er bemüht sich zunächst um den<br />

Abschluß eines Waffenstillstandes. Der Revolutionsausschuß<br />

ist dazu bereit. Doch die Reichsregierung erklärt, vor dem<br />

Eintritt in Verhandlungen müßten zunächst die besetzten<br />

Zeitungen und Druckereien wieder freigegeben werden.<br />

Abbruch der Verhandlungen ohne Ergebnis, Wiederaufnahme<br />

am späten Vormittag. <strong>Die</strong> Regierung hält an ihrer<br />

Vorbedingung fest. <strong>Die</strong> Vertreter des Revolutionsausschusses<br />

erwidern, darauf könnten sie sich nicht einlassen, die besetzten<br />

Zeitungen und Druckereien seien ihre Machtposition.<br />

Sie sagen aber die Herausgabe nach positivem Abschluß der<br />

Verhandlungen fest zu. Unnachgiebigkeit auf der einen,<br />

Illusionismus auf der anderen Seite, erneuter Abbruch der<br />

Verhandlungen.<br />

<strong>Rosa</strong> Luxemburg kritisiert aufs schärfste, daß der Revolutionsausschuß<br />

sich überhaupt auf Verhandlungen eingelassen<br />

hat. Mit einem Todfeind verhandelt man nicht, schreibt sie in<br />

der "Roten Fahne". Sie agitiert für weitere Konfrontation und<br />

Zuspitzung. 12<br />

8. Januar: Beide Seiten bringen böse Flugblätter heraus.<br />

Übereinstimmend erklären beide, mit der eigenen Geduld sei<br />

es nun zuende. <strong>Die</strong> drei linken Organisationen fordern ihre<br />

Anhänger zum Generalstreik und zum bewaffneten Kampf<br />

11 Es wirft ein schlechtes Licht auf die Historiker, wie nebensächlich sie<br />

diese Vermittlungsversuche behandeln. Dasselbe gilt für den Vermittlungsversuch<br />

der Belegschaften Berliner Großbetriebe vom 9. Januar<br />

1919, von dem weiter unten gesprochen wird.<br />

12 Versäumte Pflichten, in: <strong>Die</strong> Rote Fahne, Nr. 8, 8. Jan. 1919, Gesammelte<br />

Werke, Bd. 4, Berlin-DDR 1987, S. 519-522.

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