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Федеральное агентство по образованию Российской Федерации<br />

Государственное образовательное учреждение<br />

высшего профессионального образования<br />

«РОСТОВСКИЙ ГОСУДАРСТВЕННЫЙ УНИВЕРСИТЕТ»<br />

Факультет филологии и журналистики<br />

Кафедра романо-германской филологии<br />

Методические указания<br />

по лексикографии немецкого языка<br />

для студентов 3 курса отделения немецкого языка<br />

факультета филологии и журналистики<br />

(специальность – романо-германская филология)<br />

Ростов-на-Дону<br />

2006


Методические указания обсуждены и утверждены на заседании кафедры романо-<br />

германской филологии факультета филологии и журналистики Ростовского<br />

государственного университета<br />

Протокол № 7 от 27 апреля 2006 г.<br />

Составители: доц. Шапошникова Н.М., магистрант Глушко О.Б.<br />

Компьютерный набор и вёрстка авторов<br />

Ответственный редактор: проф. Норанович А.И.


Настоящие методические указания предназначены для студентов 3 курса<br />

романо-германского отделения и составлены в соответствии с программой по<br />

лексикологии для высшей школы.<br />

Данные методические указания содержат теоретический материал по теме<br />

«Лексикография» и представлены в двух частях. Первая часть включает<br />

дефиницию данного понятия, основные понятия практической лексикографии,<br />

некоторые лексикографические закономерности, специфику работы со словарями,<br />

историю лексикографии Германии и современные тенденции в лексикографии. Во<br />

второй части описываются словари немецкого языка, дается обзор словарей,<br />

имеющихся в библиотеке кафедры романо-германской филологии, в некоторых<br />

параграфах приводится иллюстративный материал, позволяющий<br />

сориентироваться в работе со словарями.<br />

В заключении даются вопросы и задания для самостоятельной проработке,<br />

список рекомендованных словарей и литературы. Методические указания могут<br />

быть использованы как для аудиторной, так и самостоятельной работы студентов,<br />

а также для написания рефератов и курсовых работ.<br />

3


1. Einführung in die Probleme der Lexikographie der deutschen Sprache<br />

1.1. Definition der Lexikographie<br />

Der Wortbestand der deutschen Gegenwartssprache ist auf über eine Million<br />

Wörter geschätzt worden. Eine vollständige, vielseitige Beschreibung des Wortschatzes<br />

ist deswegen eine schwere, fast unmögliche Sache. Die verhältnismäßig vollständige<br />

systematische Analyse des Wortschatzes kann nur im Rahmen von Wörterbüchern<br />

stattfinden. So wird der ganze Wortschatz der deutschen Sprache in verschiedenen<br />

Wörterbüchern fixiert. Doch auch hier ist es nicht leicht, alle existierenden Wörter mit<br />

allen Bedeutungen anzugeben, da der Wortschatz jeder Sprache ungemein reich ist.<br />

Außerdem ist auch Folgendes nicht zu vergessen: die mündliche Sprache entwickelt<br />

sich so schnell, dass kein Verfasser vermag, neu entstandene Wörter sofort in die<br />

Wörterbücher einzutragen. Um im Wörterbuch registriert zu werden, muss das Wort in<br />

der Sprache schon längere Zeit existieren; um das Aufsuchen der Wörter im Wörterbuch<br />

zu erleichtern, ordnet man sie nach bestimmten Regeln. Diese Regeln werden von<br />

einem besonderen Zweig der Lexikologie, nämlich von der Lexikographie,<br />

ausgearbeitet. Die Wissenschaft, die sich mit dem Zusammenstellen von Wörterbüchern<br />

beschäftigt, heißt Lexikographie (von grch. lexikon – „Wörterbuch“, grapho – „ich<br />

schreibe“, eigentlich „Wortbeschreibung“).<br />

Die Lexikologie arbeitet die Theorie der Zusammenstellung von Wörterbüchern<br />

heraus und begründet wissenschaftlich die Wörterbuchtypen. Gegenwärtig wird das<br />

Fachwort „Lexikographie“ in vier Bedeutungen gebraucht:<br />

1.Theorie des Wörterbuchwesens<br />

2. praktische Fertigstellung von Wörterbüchern<br />

3. Gesamtheit der Wörterbücher einer Sprache<br />

4. Gesamtheit der Wörterbücher, die im betreffenden Land zusammengestellt<br />

sind.<br />

Als interdisziplinäre oder Querschnittswissenschaft hat die Lexikographie<br />

zahlreiche Berührungspunkte mit anderen linguistischen Disziplinen und angrenzenden<br />

Bereichen. Dazu gehören Grammatik und Phonologie, Stilistik und Sprachgeschichte,<br />

Sozio- und Psycholinguistik, Kommunikationstheorie und Informatik, Allgemeine<br />

Sprachwissenschaft und Methodik des Sprachunterrichts.<br />

Es ist sinnvoll, wenn man zwischen dem Forschungsobjekt der Lexikographie<br />

(dazu gehört das Sprachsystem in seiner Vielschichtigkeit: das lexikalisch-semantische,<br />

morphologische, phonologische, phraseologische, Wortbildungsteilsystem) und ihrem<br />

Untersuchungsgegenstand (der Theorie und der Praxis der Wörterbucherarbeitung)<br />

unterscheidet.<br />

Das Wörterbuch ist ein Verzeichnis von Wörtern einer oder mehrerer Sprachen<br />

bzw. bestimmter Teilgebiete einer Sprache. Es ist Wortschatzinventar, dessen Wörter<br />

unter bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt, geordnet und erklärt sind. Demgemäß<br />

4


unterscheidet man in der Lexikographie drei Verfahrensweisen: Auswahl, Anordnung<br />

und Darstellung bzw. Erklärung des Sprachmaterials.<br />

1.2. Die Grundsatzbegriffe der praktischen Lexikographie<br />

Zu den wichtigsten Begriffen der Wörterbuchschreibung gehören folgende: 1)<br />

Wortgut, Stichwortverzeichnis, Vokabular (словник); 2) Stichwort, Lemma, Vokabel<br />

(заголовочное, «чёрное» слово); 3) (Stich-)Wortartikel, Wörterbuchartikel (словарная<br />

статья); 4) Wortdefinition, Stichworterklärung (словарная дефиниция, толкование,<br />

определение заголовочного слова); 5) Anwendungsbeispiele, Gebrauchsbeispiele,<br />

Belege (иллюстративные, оправдательные примеры) ; 6) Abbildungen<br />

(иллюстрации) ; 7) stilistische Vermerke (Kennzeichnungen, Hinweise)<br />

(стилистические пометы); 8) grammatische, etymologische und andere Angaben.<br />

Mit Wortgut eines Wörterbuchs wird die Gesamtheit seiner Stichwörter, ein<br />

Verzeichnis von Wörtern, die lexikographisch bearbeitet werden, bezeichnet. Der<br />

Umfang und der Bestand des Vokabulars sind von der Bestimmung des Wörterbuchs<br />

abhängig. Je nach der Zielsetzung enthält ein Wörterbuch entweder nur<br />

allgemeingebräuchliche Wörter der Literatursprache oder es beschränkt sich auf Synonyme,<br />

Termini, feste Wortkomplexe usw. Man schließt bei der Auswahl bestimmte<br />

Schichten der Lexik aus (Mundartwörter, Jargonismen, Vulgarismen), man beschränkt<br />

die Aufnahme weniger gebräuchlicher Wörter (Archaismen, Neologismen,<br />

Fremdwörter). Deshalb ist die zielgerichtete Auswahl der Stichwörter ein erstes<br />

grundlegendes Problem der Wörterbucharbeit. Die Auswahl des Wortguts richtet sich<br />

nach bestimmten Prinzipien und Kriterien. Hier seien nur die wesentlichen erwähnt: a)<br />

Vorkommenshäufigkeit des Stichwortes; b) sein kommunikativer und inhaltlicher<br />

Wert; c) Vielfalt seiner lexikalisch-syntaktischen Verbindungen mit anderen Wörtern, d.<br />

h. seine Fügungspotenz; d) wortbildende Aktivität und Produktivität des Stichwortes; e)<br />

methodisch-didaktische Notwendigkeit des Sprachmaterials.<br />

Ein durch spezielle Schriftgebung hervorgehobenes, gewöhnlich fettgedrucktes<br />

Wort, das im entsprechenden Wortartikel erläutert wird, heißt Stichwort. Das Stichwort<br />

gilt als Bauelement des Vokabulars. In den meisten Wörterbüchern ist die<br />

Stichwörterzahl auf der Titelseite oder im Vorwort angegeben.<br />

Alle Erklärungen und Beispiele, die dem Stichwort beigegeben werden, bilden<br />

einen (Stich-)Wortartikel oder Wörterbuchartikel. Der Umfang eines Wörterbuchs hängt<br />

nicht nur von der Stichwörterzahl, sondern auch vom Umfang der Wortartikel ab.<br />

Die Stichwörter können alphabetisch oder nach thematischen, sachbezogenen<br />

Prinzipien angeordnet werden. Demnach unterscheidet man alphabetische und<br />

ideographische (thematische) Wörterbücher. Eine praktikable Verbindung<br />

alphabetischer und thematischer Anordnung finden wir in sogenannten analogischen<br />

Wörterbüchern (Analogiewörterbüchern), die für die französische Lexikographie<br />

kennzeichnend sind. In einigen alphabetischen Wörterbüchern sind die Wörter in<br />

Wortfamilien nach dem wortbildenden Prinzip aufgeführt, was bestimmte<br />

5


Abweichungen von der Buchstabenfolge verursacht. Die Angabe der Wörter mit<br />

gemeinsamer Wurzel in einem Stichwortartikel ist eine objektivere Darstellung, da sie<br />

auf natürlichen Assoziationen und Gedankenverknüpfungen beruht.<br />

Neben der Auswahl des Wortschatzes ist die Anordnung sprachlichen Materials<br />

ein zweites grundsätzliches Problem der Lexikographie. Besonders kompliziert ist die<br />

Anlage des Wortartikels im Bedeutungswörterbuch (Reihenfolge der lexischsemantischen<br />

Varianten mehrdeutiger Wörter, Anordnung von Belegen,<br />

Kontextbeispielen, phraseologischen Fügungen usw.).<br />

Unter Wortdefinition versteht man die Erschließung der Bedeutung des<br />

Stichwortes, oft in Form einer Umschreibung. Als Mittel zur Stichworterklärung<br />

werden verwendet: a) Erläuterung in der Mutter- oder Fremdsprache; b) Synonyme und<br />

Antonyme; c) Gebrauchsbeispiele, Belege; d) Übersetzung (durch Äquivalente einer<br />

Fremdsprache); e) Abbildungen.<br />

Die Worterklärung ist integrierender Bestandteil der einsprachigen<br />

Bedeutungswörterbücher. Sie ist gewöhnlich in Form einer kurzen oder längeren<br />

Wortverbindung bzw. eines Satzes gehalten und weist auf die Wesensmerkmale des<br />

Begriffs hin, der durch das Stichwort festgehalten ist. Durch eine Erklärung wird das<br />

Stichwort oft einem Oberbegriff zugeordnet, z. B. Kopf — ein Körperteil; grün —<br />

Farbe, Farbbezeichnung.<br />

Die Anwendungsbeispiele veranschaulichen den Gebrauch des Stichwortes, sie<br />

klären über Bedeutungsschattierungen auf, die erst im Kontext aufkommen und in der<br />

Definition nicht erfaßt werden können. Die Belege werden der schöngei, stigen und<br />

populärwissenschaftlichen Literatur, der Presse und Publizistik entnommen. Die<br />

Anwendungsbeispiele sind von großem praktischem Wert, denn ein Wörterbuch ohne<br />

Beispiele ist nach der Äußerung von Voltaire einem Skelett ähnlich.<br />

Die Übersetzung wird als Mittel der Worterklärung in zweisprachigen<br />

Wörterbüchern verwendet.<br />

Neben der Wortdefinition sind die Abbildungen ein wirksames Mittel zur<br />

Begriffserläuterung. Sie beziehen sich auf die durch Zeichnungen darstellbaren Begriffe<br />

(Substantive, Verben, Adjektive mit konkreter Bedeutung: Hand, Tisch, schwimmen,<br />

kurz, lang, rund), sowie Begriffe, die durch Worte schwer zu beschreiben sind (Spirale).<br />

Die Abbildungen sind unentbehrlich, wenn man einen Gegenstand mit seinen<br />

Bestandteilen (ein Haus, ein Auto usw.). beschreiben will. Die Konversationslexika und<br />

Fachwörterbücher bringen zahlreiche Karten, Fotos, Zeichnungen und andere<br />

graphische Darstellungen in Schwarzweiß und Farbe. Der Bildanteil in modernen<br />

Nachschlagewerken nimmt als visuelles Informationsmittel ständig zu und beträgt, etwa<br />

35—45%.<br />

Stilistische Vermerke zeigen die Zugehörigkeit der Wörter und Wendungen zu<br />

bestimmten Stilschichten, Stilebenen, kennzeichnen ihre Stilfärbung und Nuancierung.<br />

Die meisten deutschen Wörterbücher unterscheiden stilmäßig vier bis fünf<br />

Hauptschichten: 1) normalsprachliche oder neutral lirerarische— unbezeichnet; 2)<br />

umgangssprachliche bis saloppumgangssprachliche — umg. oder ugs., salopp, fam.; 3)<br />

6


derbe oder vulgäre — derb, vulg.; 4) gehobene — geh.; 5) dichterische oder poetische<br />

— dicht., poet. Die Stilfärbungen drücken verschiedene Verhaltensweisen zum<br />

Gesagten und Gemeinten aus: abwertend, gespreizt, ironisch, scherzhaft, spöttisch,<br />

übertrieben, verhüllend, vertraulich usw.<br />

Entsprechende Vermerke charakterisieren das Wort grammatisch (bei Substantiven<br />

— Genitivflexion, Pluralform; bei Verben — Klassifikationstyp: transitiv, intransitiv,<br />

reflexiv; Grundformen, Hilfsverb, Rektion usw.), geben seine Herkunft an (tat., griech.,<br />

franz., engl.), verweisen auf seine territoriale, zeitliche, soziale, fachsprachliche<br />

Gebundenheit (landschaftlich, norddeutsch, österreichisch, veraltet, Historismus,<br />

Neuwort, Studentensprache, Medizin usw.).<br />

1.3. Einige lexikographische Gesetzmäßigkeiten<br />

Aus der Analyse verschiedener Wörterbuchtypen ergeben sich folgende<br />

lexikographische Gesetzmäßigkeiten:<br />

1. Die semantische Kontinuität (семантическая непрерывность) des Wörterbuchs<br />

besagt, dass es in der Sprache keine semantisch voneinander isolierten Wörter gibt.<br />

Jedes Wort hat weit verzweigte semantische, synonymische, antonymische,<br />

paronymische, wortbildende, paradigmatische und syntagmatische Beziehungen zu<br />

anderen Wörtern. Die Wortfelder, lexisch-semantische Gruppen (Abschnitte, Bereiche)<br />

sind nur durch bedingte Grenzen voneinander getrennt. Um Bedeutungsbeziehungen<br />

zwischen zwei willkürlich ausgewählten Wörtern festzustellen, soll man ihre<br />

Definitionen und. Erklärungen der in diesen Definitionen enthaltenen Wörter so lange<br />

miteinander vergleichen, bis man auf ein gemeinsames Wort in ihren Erläuterungen<br />

gestoßen ist. Spezielle Untersuchungen haben ergeben, dass die Anzahl solcher<br />

Vergleichsproben — der „Schritte", die die semantische Entfernung zwischen zwei<br />

beliebigen Wörtern angeben — nicht über sechs hinausgeht.<br />

Das Vokabular besitzt seine Kontinuität nicht nur im Wörterbuch, sondern auch im<br />

Bewusstsein, im Gehirn des Menschen als Gesamtheit von Abbildern der realen<br />

Wirklichkeit und der neuropsychologischen Beziehungen zwischen ihnen.<br />

Die Psychologie hat nämlich nachgewiesen, dass das Wort eine psychologische<br />

Realität als Element des zweiten Signalsystems darstellt (die Theorie von Bechterev-<br />

Secenov-Pavlov).<br />

2. Die zweite Gesetzmäßigkeit besteht darin, dass in einem Bedeutungswörterbuch<br />

beim Vergleich von Ein- und Ausgabe (вход и выход, d. h. Stichwort und seine<br />

Erklärung) stets ein Zuwachs an Sinn, die Entstehung des Mehrsinns (прибавочный<br />

смысл, приращение смысла) zu beobachten ist. Der Zuwachs an Sinn kennzeichnet<br />

auch einen Text, den Stil eines Autors.<br />

Im Wörterbuch kommt der Mehrsinn dadurch zum Ausdruck, dass die<br />

Definitionen solche Wörter enthalten, die im Vokabular nicht vertreten sind. Im WDG<br />

fehlen unter Stichwörtern solche Vokabeln wie „bittermandelähnlich" (bei der<br />

Definition von „Blausäure" verwendet), „endständig" („endständige Blüten am<br />

7


Liliengewächs"), „Hahnenfußgewächs" (bei „Akelei"), „kiemenatmend" (bei „Krebs")<br />

u. a. Einige von ihnen sind Einmalbildungen.<br />

Aus dem Gesagten resultiert, dass eine Anzahl von Wörtern sich nur durch eine<br />

größere Anzahl beschreiben lässt. Das liegt an der widersprüchlichen Natur des<br />

Wörterbuchs: sein Vokabular ist eine endliche und geschlossene Menge von Elementen,<br />

aber der von ihm repräsentierte Wortschatz ist ein offenes System.<br />

3. Die lexikographische Axiomatik läuft darauf hinaus, dass die semantische<br />

Grundlage des Bedeutungswörterbuchs von den sogenannten axiomatischen Wörtern<br />

und Begriffen gebildet wird, die vorgegeben und nicht definierbar sind. Ein<br />

mathematisches Axiom ist eine durch Verallgemeinerung oder Abstraktion<br />

gewonnene Aussage, aus der man mittels der Regeln der Logik weitere Aussagen<br />

ableiten kann. Als unmittelbar einleuchtend bedarf ein Axiom keines Beweises, z. B.<br />

„Das Ganze ist größer als sein Teil" (Euklid).<br />

Auf Grund der axiomatischen Begriffe werden alle Stichwörter eines Wörterbuchs<br />

unter Anwendung der logischen Ableitungsregeln semantisch erläutert. Die Axiomatik<br />

des Wörterbuchs umfasst die wichtigsten elementaren Bedeutungseinheiten (Seme) der<br />

Sprache. Nach Auffassung der Vertreter verschiedener linguistischer Schulen beträgt<br />

die Axiomatik einige bzw. mehrere Hunderte Wörter (etwa 300 bis 1500 Inhalte).<br />

Man muss die Axiomatik in bestimmten Grenzen halten, denn ihre übermäßige<br />

Zunahme gefährdet das philologische Gepräge des Bedeutungswörterbuchs, macht es zu<br />

einem Konversationslexikon mit geographischen, historischen, kulturkundlichen u. ä.<br />

Angaben. Um dieser Gefahr zu entgehen, werden dem Wörterbuch verschiedene<br />

Erläuterungslisten beigefügt (z. B. geographische und Eigennamen). In Wörterbüchern<br />

für Lehrzwecke ist die semantische Axiomatik meist durch Zeichnungen dargestellt.<br />

4. Die vierte Gesetzmäßigkeit liegt in der semantischen Übereinstimmung von Ein-<br />

und Ausgabe, d. h. zwischen dem Stichwort und seiner Definition. Ähnlich dem<br />

sprachlichen Zeichen hat ein Bedeutungswörterbuch zwei Seiten: das Vokabular als<br />

Gesamtheit von Stichwörtern (=das Bezeichnende) und entsprechende Definitionen<br />

(=das Bezeichnete). Zwischen dem Stichwort und seiner Definition besteht eine formale<br />

Asymmetrie, denn eine Definition ist in der Regel umfangreicher als das zu erklärende<br />

Stichwort. Aber im Gegensatz zum Zeichen sind die beiden Teile des Wörterbuchs<br />

semantisch identisch. Im Wörterbuch wird die Asymmetrie auf der Inhaltsebene<br />

aufgehoben und auf der Ausdrucksebene beibehalten. Die semantische<br />

Übereinstimmung von Ein- und Ausgabe gestattet es, die beiden Teile des Wörterbuchs<br />

frei umzusetzen— die Stichwörter durch ihre Erklärungen zu ersetzen.<br />

Eine Abweichung von der idealen Übereinstimmung zwischen Ein- und Ausgabe<br />

zeigt sich darin, dass bestimmte Stichwörter bei der Erklärung keine Verwendung<br />

finden (diese machen den sogenannten Passivteil des Wörterbuchs aus) und umgekehrt,<br />

im erklärenden Teil findet man die Wörter, die über das Vokabular hinausgehen.<br />

Die ermittelten Gesetzmäßigkeiten haben keinesfalls endgültigen Charakter. Sie<br />

sollen an Hand eines umfangreicheren Materials und der neuesten linguistischen<br />

Erkenntnisse überprüft und präzisiert werden. Aber ein solches Herangehen an die<br />

8


Wörterbücher unter Zuhilfenahme der Zeichentheorie erweist sich als wirksam und<br />

anregend für weitere Forschungen.<br />

1.4. Zur Spezifik der Wörterbucharbeit<br />

Die Spezifik der lexikographischen Arbeit wird durch äußere und innere Faktoren<br />

bedingt. Zu den äußeren Faktoren gehören der objektive Charakter der Sprache und die<br />

Beschaffenheit des Wortschatzes als offenes System, lexikographische Traditionen und<br />

objektive Möglichkeiten, die von den sozial-ökonomischen Verhältnissen abhängen. Es<br />

ist zu beachten, dass der Wörterbuchverfasser mit den Spracheinheiten zu tun hat, die<br />

weder quantitativ noch qualitativ eindeutig festgelegt sind. Zu den inneren Faktoren, die<br />

in den eigentlichen Kompetenzbereich der Lexikographie fallen, zählen: Typ, Umfang,<br />

Funktion, Benutzerkreis des Wörterbuchs. Aus einer Verflechtung der äußeren und inneren<br />

Faktoren ergeben sich bestimmte Besonderheiten der lexikographischen Tätigkeit<br />

und die Ansprüche an den Lexikographen als Sprachforscher und -beschreiber.<br />

Bemerkenswert sind folgende Besonderheiten:<br />

1. Der erzwungene Universalismus der lexikographischen Theorie setzt allseitige<br />

und tiefgreifende Kenntnisse auf verschiedenen Gebieten der Sprachwissenschaft und<br />

angrenzender Disziplinen voraus. Im Idealfall muss der Lexikograph das Allgemeine,<br />

Besondere und Einzelne in der Sprache gleich gut kennen.<br />

2. Die Notwendigkeit eindeutiger Entscheidungen trotz strittigen Charakters<br />

theoretischer Fragestellungen zeigt den dialektischen Widerspruch zwischen Theorie<br />

und Praxis. Diese Eindeutigkeit gibt oft Anlass zur gerechten und ungerechten Kritik<br />

an Wörterbüchern. Dass die Wörterbücher herkömmlicherweise anfechtbar und<br />

unvollkommen sind, verursacht bei den Lexikographen ständige Unzufriedenheit mit<br />

ihrem Werk.<br />

3. Die Zweigleisigkeit der Lexikographie (Theorie + Praxis) erfordert nicht nur<br />

eine Annäherung der beiden Aspekte, sondern auch die Erhebung dieser traditionell<br />

induktiven Disziplin in den Rang einer modernen Wissenschaft.<br />

4. Eine strikte und bewusste Einhaltung der angenommenen Prinzipien soll das<br />

ganze Wörterbuch — von A bis Z — bestimmen. Bei Verletzung dieser Prinzipien<br />

verliert das Wörterbuch an Informationswert und Einheitlichkeit der lexikographischen<br />

Darstellung.<br />

5. Die meisten Wörterbücher und Lexika entstehen heute als Gemeinschaftsarbeit.<br />

Das hat oft (besonders im Rahmen der westlichen Lexikon-Monopole) die Anonymität<br />

und Entpersönlichung des Autors zur Folge.<br />

Welche Ansprüche werden an den Lexikographen gestellt? Es ist eine<br />

entsagungsreiche und aufreibende Arbeit, ein den ganzen Menschen fordernder Beruf,<br />

oft auch Berufung.<br />

Man muss von Natur aus eine nicht zu kleine Liebe zum Detail haben, die gepaart<br />

sein sollte mit einem angeborenen, fast detektivischen siebenten Sinn für Druckfehler<br />

und falsche Angaben. Man muss ein Universalgenie sein, aber man darf auch die<br />

9


Kleinarbeit des Alltags nicht scheuen. Die Wörterbuchautoren sollen einen knappen,<br />

sachlich einwandfreien und dennoch allgemeinverständlichen Stil schreiben können.<br />

1.5. Zur Geschichte der deutschen Lexikographie<br />

Die Lexikographie hat in Deutschland eine lange und komplizierte Geschichte.<br />

Nachstehend wird ihre Entwicklung am Beispiel der Bedeutungswörterbücher und<br />

Konversationslexika gezeigt.<br />

Die früheren gedruckten deutschen Wörterbücher erschienen Ende des 15. Jh. Es<br />

sind deutsch-lateinische Übersetzungswörterbücher. Sie wurden aus den vorher<br />

bestehenden lateinisch-deutschen Vokabularien durch das „Umsetzverfahren"<br />

hergestellt. Man machte das zur Erklärung der lateinischen Vokabel verwendete<br />

deutsche Wort zum Stichwort und ordnete alle Stichwörter alphabetisch. Die<br />

Wörterbücher der Humanisten des 15. und 16. Jh. erwuchsen aus den praktischen<br />

Bedürfnissen des Fremdsprachenunterrichts. Ihr Wortschatz war mehr oder weniger<br />

zufällig durch das Umsetzverfahren bedingt und wies zudem viele mundartliche<br />

Elemente auf.<br />

Im 17. Jh. wurden im Geiste der „Fruchtbringenden Gesellschaft" die ersten<br />

Versuche zu einer wissenschaftlichen Darstellung des im gesamten deutschen<br />

Sprachgebiet gültigen Wortschatzes gemacht. J.G. Schottel regte den Plan eines<br />

grammatisch orientierten Wörterbuchs an, das — um die etymologischen<br />

Zusammenhänge deutlich zu machen — von Stammwörtern ausgeht, ihre Ableitungen<br />

und Zusammensetzungen zeigt und normativ ist. Diese Idee wurde von K. Stieler in<br />

seinem Werk „Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs" (Nürnberg, 1691)<br />

verwirklicht. Stielers Zeitgenosse M. Kramer erfasste den Wortschatz dieser Periode in<br />

seinem „Teutsch-Italiänischen Dictionarium" (2 Bde., 1700—1702) lexikographisch<br />

viel besser, denn im Gegensatz zu Stieler bringt sein Wörterbuch viele Beispiele für den<br />

Wortgebrauch.<br />

Im Zeitalter der Aufklärung wurden an die Lexikographie erhöhte Ansprüche<br />

gestellt. Mit seinem „Teutsch-Lateinischen Wörterbuch" (1741) schuf J. L. Frisch das<br />

erste mit Quellenangaben versehene historische deutsche Wörterbuch. Die<br />

Wortbedeutungen sind hier meist lateinisch erklärt. In diese Zeit fällt auch ein<br />

„Vollständiges Deutsches Wörterbuch" von Chr. Steinbach (Breslau, 1734).<br />

J. Chr. Adelungs „Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen<br />

Wörterbuchs der hochdeutschen Mundart" (5 Bde. Leipzig, 1774—1786; 2. Aufl. in 4<br />

Bdn., 1793—1801) fand als eine synchronische Darstellung des Wortschatzes großen<br />

Widerhall. Adelung legte seinem Wörterbuch die meißnische oder obersächsische<br />

Mundart, d. h. ostmitteldeutsche Form der hochdeutschen Schriftsprache zugrunde,<br />

berücksichtigte aber auch andere Dialekte. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern<br />

entnahm er den Wortschatz nicht den vorhandenen Wörterbüchern, sondern schöpfte<br />

ihn aus zeitgenössischen Quellen. Das „Wörterbuch der deutschen Sprache" von<br />

J.H.Campe (5Bde. Braunschweig, 1807—1811) war eine Neubearbeitung von Adelungs<br />

10


Wörterbuch. Es wurden viele Komposita und fachsprachliche Wörter hinzugefügt,<br />

allerdings ohne kritische Auswahl.<br />

Mit der Entwicklung der historisch-vergleichenden Methode rückte im 19. Jh. die<br />

Sprachgeschichte in den Vordergrund. Im Sinne der Romantik wurde die Hoffnung<br />

gehegt, die Erschließung der sprachlichen Vergangenheit des Volkes und der<br />

Mundarten werde nicht nur die Sprache, sondern auch das Nationalbewusstsein<br />

erneuern und fördern. Von dieser Idee getragen, nahmen die Brüder Jacob und Wilhelm<br />

Grimm das „Deutsche Wörterbuch" in Angriff. An diesem Werk, dessen erste Lieferung<br />

1852 erschien, arbeiteten fünf Generationen von Germanisten über ein Jahrhundert.<br />

Dieses aus 16 Bänden bestehende „Mammutunternehmen" wurde von den Sprachforschern<br />

der Akademie der Wissenschaften der DDR in Zusammenarbeit mit einer<br />

Göttinger Arbeitsstelle beendet. Auf einem Belegmaterial von mehreren Millionen<br />

Zetteln beruhend, verkörpert es den Typ des historischen Wörterbuchs in seiner<br />

umfassendsten Form. Der große Umfang des Werkes wirkte sich auf seine Verbreitung<br />

und Benutzung ungünstig aus.<br />

Daneben entstanden diachronische Wörterbücher geringeren Umfangs. D. Sanders<br />

gab das historische „Wörterbuch der deutschen Sprache" (3 Bde., 1860—1865;<br />

Ergänzungsband 1885) heraus, in dem zum Unterschied vom Grimmschen Wörterbuch<br />

die Komposita hinter dem Grundwort angeordnet wurden. Ein übersicht1iches Werk<br />

bearbeitete M. Heyne (Deutsches Wörterbuch, 3 Bde., 1890—1895), der als einer der<br />

Fortsetzer des Grimmschen Wörterbuchs große Erfahrungen gesammelt hatte. H. Paul<br />

legte in seinem einbändigen Werk das Schwergewicht auf grammatisch interessante<br />

Wörter, z. B. die Präpositionen (Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung, Leipzig, 1956<br />

— durch A. Schirmer; Tübingen, 1966 — durch W. Betz). Trübners deutsches<br />

Wörterbuch (hrsg. von A. Götze, 8. Bde., 1939—1957) behandelt den Zusammenhang<br />

von Wort- und Kulturgeschichte.<br />

Die historischen Wörterbücher bereicherten das Wissen um die Geschichte der<br />

Wörter, aber sie waren nicht imstande, Fragen nach dem modernen Sprachgebrauch und<br />

nach der Sprachrichtigkeit zu beantworten. Die Idee, die seinerzeit in Adelungs<br />

Wörterbuch versuchsweise ausgeführt worden war, setzte sich im 20. Jh. allmählich<br />

durch. Von den gegenwartssprachlichen Wörterbüchern jüngeren Datums wären<br />

folgende zu erwähnen: das Wörterbuch von P. F. L. Hoffmann (11. Aufl., bearbeitet<br />

durch M. Block, 1942), das sich durch gute Bedeutungsangaben auszeichnet; das<br />

„Deutsche Wörterbuch" von L. Mackensen, das eine Fülle von Wortmaterial (150 000<br />

Stichwörter) — allerdings ohne jede kritische Sichtung — enthält; das „Deutsche<br />

Wörterbuch" von G. Wahrig (mit rund 220 000 Stich Wörtern), dessen Vorzüge durch<br />

einen allzu formalen Aufbau der Wortartikel und durch Verabsolutierung des Kontextes<br />

stark gemindert werden. Am Zentralinstitut für Sprachwissenschaft der Akademie der<br />

Wissenschaften der DDR wurde 1976 die Arbeit am „Wörterbuch der deutschen<br />

Gegenwartssprache" erfolgreich abgeschlossen.<br />

Ein Überblick über die wichtigsten Bedeutungswörterbücher lässt erkennen, dass<br />

die lexikographische Darstellung des deutschen Wortschatzes in einigen Richtungen<br />

11


und unter verschiedenen Gesichtspunkten vorgenommen wurde. Die jeweils<br />

vorherrschenden Anschauungen über die linguistische Theorie beeinflusssten<br />

maßgeblich die Entwicklung der Lexikographie, die ihrerseits auf die Sprachkunde<br />

günstig zurückwirkte. So erwiesen sich die Wörterbuchverfasser als spontane, zunächst<br />

unbewusste Träger der Idee vom Systemcharakter des Wortschatzes. Darauf verwies als<br />

einer der ersten in der deutschen Lexikographie B. Liebich.<br />

Im nachfolgenden Abschnitt wird die Geschichte der deutschen<br />

Konversationslexika vor dem Hintergrund der europäischen Tradition kurz skizziert.<br />

Die neuzeitliche europäische Lexikographie ist rund 300 Jahre alt. (Hier bedeutet<br />

die Lexikographie im engeren Sinne „Fertigstellung von Konversationslexika und<br />

Enzyklopädien"). 1674 erschien in Lyon als erstes großes Lexikon Europas in einer<br />

lebenden Sprache das von dem katholischen Geistlichen Moreri verfasste Werk „Le<br />

Grand Dictionnaire Historique". Die drei Jahrhunderte Lexikographie widerspiegeln den<br />

gewaltigen Wandel der Nachschlagewerke von der nur wenigen Privilegierten<br />

zugänglichen Enzyklopädie des Mittelalters zum Lexikon unserer Zeit, das zum alltäglichen<br />

Gebrauchsbuch für jedermann geworden ist.<br />

Zu Beginn des 18. Jh. macht J. Hübner den Buchtyp des Lexikons populär. 1704<br />

kam in Leipzig erstmalig sein „Reales Staats- und Zeitungs-Lexikon" heraus. 1728 leitet<br />

der Schriftsteller E. Chambers den Beginn der bedeutenden englischen Lexikographie<br />

ein. 1732 startet der Leipziger Verleger J. H. Zedler sein Mammutunternehmen — das<br />

64 schwere Foliobände umfassende Universallexikon aller Wissenschaften und Künste,<br />

ein großartiges Denkmal deutschen Gelehrtenfleißes. 1751 betreten die französischen<br />

Enzyklopädisten die Bühne des geistigen Lebens. 1751—1772 erschien die berühmte<br />

Enzyklopädie von Diderot und d'Alembert, deren Geist bis in unsere Tage nachwirkt. In<br />

der zweiten Hälfte des 18. Jh. (1768—1771) kommt erstmals die „Enzyclopaedia<br />

Britannica" heraus.<br />

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts (1809) betritt Brockhaus die Bühne<br />

lexikographischen Schaffens in Deutschland und gibt zugleich Impulse für die<br />

Entstehung nationaler Lexika in vielen Ländern Europas und in Amerika (1829— 1833<br />

erschien die erste Auflage der „Encyclopedia Americana"). In rascher Folge treten<br />

weitere Verleger auf den Plan, die heute ebenso wie Brockhaus längst zu Institutionen<br />

geworden sind: 1839 Meyer, 1853 Herder, 1854 Larousse u. a. 1890—1904 kam in St.<br />

Petersburg der „russische Brockhaus" heraus.<br />

Das 20. Jahrhundert ist durch ein fast explosionsartiges Anwachsen der Zahl<br />

lexikalischer Werke gekennzeichnet.<br />

Von den großen enzyklopädischen Werken der jüngsten Zeit sind folgende zu<br />

erwähnen. 1966 wurde in Wiesbaden die Herausgabe der 20bändigen „Brockhaus-<br />

Enzyklopädie" (17. Aufl. des Großen Brockhaus) gestartet. Im Zweitältesten deutschen<br />

Lexikonverlag begann 1971 in der Bundesrepublik Deutschland „Meyers<br />

Enzyklopädisches Lexikon" zu erscheinen, das sich mit rund 250 000 Stichwörtern in<br />

25 Bänden als „das größte Lexikon des 20. Jahrhunderts in deutscher Sprache"<br />

bezeichnen kann. Seit 1971 erscheint in der DDR die auf 18 Bände berechnete 2.<br />

12


Auflage von „Meyers Neues Lexikon". Das Werk soll 120 000 Stichwörter und 24 000<br />

Abbildungen enthalten. 1972 startete der Bertelsmann Lexikon-Verlag als Ergebnis<br />

seiner bisher 20jährigen Arbeit die „Lexikothek" — ein 25 Bände umfassendes<br />

Informations- und Nachschlagewerk.<br />

1.6. Entwicklungstendenzen in der modernen Lexikographie<br />

Im Zeitalter der wissenschaftlich-technischen Revolution ist das Bedürfnis nach<br />

vielfältiger Information über verschiedene Wissensgebiete besonders groß. Die<br />

Wörterbücher und Lexika sind neben anderen Quellen das geeignetste Mittel, diesen<br />

„Informationshunger" zu befriedigen.<br />

Welche Wege geht die moderne Lexikographie? Es erscheint sinnvoll, folgende<br />

Haupttendenzen in ihrer Entwicklung hervorzuheben:<br />

1. Tendenz zur Erweiterung und Differenzierung der Typologie von<br />

Wörterbüchern. Sie ist durch die Wechselwirkung und Annäherung zwischen moderner<br />

Linguistik und Lexikographie, die gegenseitige Beeinflussung dieser Bereiche bedingt.<br />

Die Auffassung vom Wortschatz als System hat in den 30—50er Jahren des 20.<br />

Jahrhunderts solche Werke ins Leben gerufen wie den „Dornseiff" und das<br />

„Begriffssystem als Grundlage für die Lexikographie" von R. Hallig und W. von<br />

Wartburg.<br />

In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts haben sich völlig neue Wörterbuchtypen<br />

herausgebildet und bewährt, das ist auf die fortschreitende Differenzierung<br />

der Linguistik zurückzuführen. So führte die relative Verselbständigung der Phraseologie<br />

und der Wortbildung zur Entstehung von phraseologischen und<br />

Wortbildungswörterbüchern. Es wurde das Fachwort „Phraseographie" geprägt.<br />

Darunter versteht man einen Zweig der Lexikographie, der sich die lexikographische<br />

Erfassung und Beschreibung der Phraseologie in speziellen Wörterbüchern zum Ziele<br />

setzt.<br />

Aus der Gegenüberstellung von Sprache — Rede und Paradigmatik —<br />

Syntagmatik erwuchsen syntagmatische Wörterbücher („Wörterbücher der Rede",<br />

„Kombinationswörterbücher"). Im Zusammenhang mit der Entwicklung der<br />

Valenztheorie entstand ein neuer Typ des Valenz- und Distributionswörterbuchs. Im 20.<br />

Jh. erschienen die statistischen Wörterbücher, welche die Vorkommenshäufigkeit, die<br />

Frequenz verschiedener Spracheinheiten festhalten. Die Automatisierung lexikographischer<br />

Arbeiten brachte rückläufige Wörterbücher hervor. In der zweisprachigen<br />

Lexikographie bewährte sich als Sondertyp das Wörterbuch der zwischensgrachlichen<br />

Analogismen oder der falschen Freunde des Übersetzers.<br />

Ein anderer Weg führt zur Entstehung neuer Wörterbucharten über die<br />

Kombination bekannter Typen infolge der Integrationsprozesse in der modernen<br />

Wissenschaft. So ist z.B. der Sprach-Brockhaus eine Kombination von Bedeutungs- und<br />

Bildwörterbuch. Eine bewährte Verbindung von sprachlichem und enzyklopädischem<br />

Nachschlagewerk ist für die amerikanische und französische Lexikographie<br />

13


kennzeichnend (z. B. Webster, Petit Larousse). Diesem kombinierten Typ steht das<br />

Ullstein-Lexikon der deutschen Sprache nahe. K. Baidinger setzt sich für ein<br />

historisches Wörterbuch mit thematisch-ideographischer Anordnung des<br />

Sprachmaterials ein. In der sowjetischen Linguistik und Lexikographie werden auf<br />

Grund verschiedener Sprachen neue kombinierte Wörterbücher erarbeitet (z.B. das<br />

erklärende Kombinationswörterbuch der russischen Sprache, das statistische Kombinationswörterbuch<br />

der englischen Sprache, das russisch-deutsche<br />

Kombinationswörterbuch. Es wäre keine Übertreibung zu sagen, dass die Zukunft den<br />

kombinierten Wörterbüchern verschiedener Typen gehört.<br />

2. Tendenz zur Vergrößerung des Umfangs von Wörterbüchern. Sie zeigt sich<br />

darin, dass die Wörterbücher der Nationalsprache eine maximale Erfassung des realen<br />

Wortschatzes anstreben. Im Idealfall sollen die Bemühungen der Lexikographen in<br />

einem Thesaurus der deutschen Sprache gipfeln. (Unter Thesaurus — eigtl.<br />

Schatzkammer, Schatzhaus — versteht man ein umfassendes Wörterbuch, das<br />

möglichst alle Wörter einer Sprache enthält, die vor allem im gesamten Schrifttum der<br />

Sprache fixiert sind, z. B. Thesaurus linguae latinae — wissenschaftliches Wörterbuch<br />

der lateinischen Sprache, begründet 1899 vom Altphilologen E. v. Wölfflin, erscheint in<br />

München.)<br />

Die zweite Tendenz bestimmt die Entwicklung von ein- und zweisprachigen<br />

Großwörterbüchern und Konversationslexika. Zu den umfangreichsten deutschen<br />

Sprachwörterbüchern gehören zur Zeit die Werke von G. Wahrig und G. Drosdowski.<br />

Meyers Enzyklopädisches Lexikon enthält rund 250 000 Stichwörter. Der deutsche<br />

Wortschatz wird auf über eine Million Wörter geschätzt. Dieser Grenze hat sich noch<br />

keines der bestehenden Nachschlagewerke genähert. Im Hinblick auf die Produktivität<br />

der deutschen Wortbildung wird sogar behauptet, dass der deutsche Wortschatz<br />

unerschöpflich und praktisch grenzenlos ist.<br />

3. Tendenz zur Vertiefung und Vervollkommnung der lexikographischen<br />

Bearbeitung des Wortmaterials. Dazu gehören folgende Faktoren: Begründung und<br />

Durchsetzung der lexikographischen Prinzipien zur Auswahl, Anordnung und Erläuterung<br />

sprachlicher Einheiten; Herausarbeitung einer speziellen Metasprache der<br />

Beschreibung; Zunahme an Informationen, die in einem Wörterbuch bzw. einem<br />

Wortartikel enthalten sind; zunehmende „Grammatikalisierung" erklärender Wörterbücher;<br />

Hinwendung von der formalen zur inhaltlichen Seite der Sprache und<br />

semantische Durchdringung der Lexikographie. Um qualitative Veränderungen in lexikographischen<br />

Werken festzustellen, genügt ein flüchtiger<br />

Vergleich der Wörterbücher des 19. Jh. mit denen des 20. Jh. So wurden im<br />

Grimmschen Wörterbuch bei der Bedeutungsangabe lateinische und französische<br />

Wörter (neben deutschen) verwendet, stilistische Vermerke begleiten nur wenige<br />

Stichwörter. Im Wörterbuch von D. Sanders vermissen wir eine einheitliche Gliederung<br />

der Wortartikel, das Wortmaterial ist meist chaotisch zusammengetragen. Seitdem ist<br />

die Lexikographie weiter vorangeschritten. Die allgemeine Orientierung der deutschen<br />

Lexikographie hat sich geändert. Während im 19. Jh. vorwiegend historische und<br />

14


etymologische Wörterbücher herauskamen, stehen im 20. Jh. schon drei<br />

Wörterbuchtypen im Vordergrund: Bedeutungs- und Bezeichnungswörterbücher sowie<br />

Konversationslexika.<br />

4. Tendenz zur Erweiterung der theoretischen und technisch-methodischen Basis<br />

der Lexikographie. Als besonderer Wissensbereich tritt die Lexikographie mit anderen<br />

Disziplinen immer mehr in Verbindung und erweist sich als eine Art<br />

Querschnittswissenschaft (hier drängt sich eine Analogie zu Textlinguistik bzw.<br />

Texttheorie, Soziolinguistik, Semiotik auf). In methodischer Hinsicht wird die<br />

lexikographische Praxis rasch modernisiert. Zu traditionellen Methoden kommen neue<br />

hinzu, z. B. sozio- und psycholinguistische Tests, Befragungen der Muttersprachler mit<br />

Hilfe von Fragebogen, durch Rundfunk und Fernsehen. In zunehmendem Maße werden<br />

auch moderne technische Mittel eingesetzt, die die Mechanisierung und<br />

Automatisierung lexikographischer Arbeiten ermöglichen.<br />

Zusammenfassend sei zu diesem Abschnitt folgendes bemerkt: die Tendenzen 1<br />

und 2 betreffen vornehmlich quantitative Veränderungen in der modernen<br />

Lexikographie, die Tendenzen 3 und 4 kennzeichnen ihr qualitatives Wachstum.<br />

2. Wörterbücher der deutschen Sprache<br />

2.1. Typologie der Wörterbücher<br />

Wie gesagt, beschäftigt sich die Lexikographie mit dem Sammeln, Einordnen,<br />

Charakterisieren und Beschreiben des Wortschatzes von verschiedenen Standpunkten<br />

aus (vom Standpunkt der Herkunft, der Bedeutung, der Schreibweise usw. aus).<br />

Dementsprechend gibt es viele Wörterbücher, die den Wortschatz fixieren,<br />

systematisieren und charakterisieren.<br />

Alle Wörterbücher der deutschen Sprache lassen sich in zwei Hauptgruppen<br />

einteilen: einsprachige und zweisprachige Wörterbücher. Jede dieser Arten zerfällt<br />

ihrerseits in Abarten.<br />

Die einsprachigen, den Wortschatz dieser oder jener Sprache einschließenden<br />

Wörterbücher werden in drei Gruppen eingeteilt: in erläuternde, enzyklopädische und<br />

orthographisch-orthoepische.<br />

I. Unter erläuternden Wörterbüchern versteht man verschiedene etymologische,<br />

synonymische, phraseologische Wörterbücher und Fremdwörterbücher. Erläuternde<br />

Wörterbücher umfassen alle Wörterbücher der deutschen Sprache, die die Wörter von<br />

verschiedenen Sprachaspekten erläutern, kommentieren, daher heißen sie auch<br />

kommentierende Wörterbücher.<br />

1) Etymologische Wörterbücher. Ihre Aufgabe besteht darin, die zu erläuternden<br />

Wörter vom Standpunkt ihrer Etymologie (Herkunft, Entwicklung) aus zu<br />

charakterisieren. Das beste und gebräuchlichste Wörterbuch dieser Art ist das<br />

Etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache von F. Kluge. Dieses Wörterbuch<br />

umfasst deutsche Wörter, manche Entlehnungen, Argotismen, Dialektismen, manche<br />

15


Archaismen. Die Wörter sind alphabetisch geordnet und folgenderweise beschrieben:<br />

zuerst steht das betreffende Wort in der modernen Gestalt mit Angabe des<br />

grammatischen Geschlechts, dann seine mittelhochdeutsche und althochdeutsche Form;<br />

es werden da seine Bedeutungen, die jetzigen und früheren, seine Entsprechungen in<br />

germanischen und in anderen indoeuropäischen Sprachen angegeben: das Wörterbuch<br />

zeigt auch, inwiefern das Wort mit anderen Wörtern der deutschen Sprache<br />

sinnverwandt und vergleichbar ist.<br />

Eines der umfangreichsten historischen erläuternden Wörterbücher ist das deutsche<br />

Wörterbuch von J. und W. Grimm. Sie haben die Herausgabe ihres Wörterbuches 1854<br />

angefangen und nur 4 Bände zu Ende geführt. Die Arbeit daran wurde von vielen<br />

deutschen Gelehrten erst 1961 beendet.<br />

Als ein echt erläuterndes Wörterbuch gilt das „Deutsche Wörterbuch“ von<br />

Hermann Paul. Man findet hier eine allseitige Analyse der Wörter mit Berücksichtigung<br />

ihres jetzigen Zustandes. Der Autor gibt auch einige historische und etymologische<br />

Erläuterungen der Wörter. Dieses Wörterbuch steht in der Mitte zwischen dem<br />

Wörterbuch von F.Kluge und J. und W. Grimm.<br />

Außer diesen drei wichtigsten Wörterbüchern gibt es auch andere, die aber nicht so<br />

gebräuchlich sind (M.Heyne, K.Weigand – H.Hirt, A.Pinloche).<br />

2) Zu den einsprachigen Wörterbüchern gehören auch Fremdwörterbücher, z.B.<br />

„Deutsches Fremdwörterbuch“ von H.Schulz, „Fremdwörterbuch“ von P.F.L.Hoffmann<br />

u.a.<br />

3) Synonymische Wörterbücher systematisieren und erläutern synonymische<br />

Wortreihen.<br />

Eines dieser Wörterbücher ist das „Synonymische Handwörterbuch der deutsche<br />

Sprache“ von J.A. Eberhard. Die Synonyme sind hier in alphabetischer Ordnung nach<br />

einem beliebigen Glied der synonymischen Reihe geordnet; die Bedeutung der<br />

Synonyme und ihr Gebrauch werden im Kontext erklärt.<br />

1964 erschien ein Synonymwörterbuch, dessen Verfasser der Meinung waren,<br />

„dass es gleichbedeutende Wörter im strengen Sinne nicht gibt“. Darum ist dem Buch<br />

der Untertitel „Sinnverwandte Wörter und Wendungen“ gegeben.<br />

4) Eine besondere Art der erklärenden Wörterbücher bilden diejenigen, die sich<br />

mit stehenden Wortverbindungen (mit Phraseologismen) befassen. Solche<br />

phraseologischen Wörterbücher sind von großen Nutzen, denn die deutsche Sprache<br />

besitzt eine Menge von stehenden Redewendungen, deren passende Anwendung die<br />

Sprache bereichert und vervollkommnet. Als Muster eines Wörterbuches dieser Art<br />

kann das von W.Borchardt hingestellt werden. Hier findet man Erklärungen über die<br />

Herkunft verschiedener Redewendungen und über ihren Gebrauch in der deutschen<br />

Sprache. Das Material ist alphabetisch geordnet, als Stichwort ist dabei im Allgemeinen<br />

das wichtigste Wort der Redensart gewählt.<br />

Es gibt auch deutsche Wörterbücher, in denen verschiedene Abzweigungen von<br />

der allgemeinen deutschen Lexik fixiert werden (wie Dialektismen, Proffessionalismen,<br />

wissenschaftliche Termini, Argotismen u.a.). So findet man Wörterbücher, die spezielle<br />

16


wissenschaftliche oder technische Fachausdrücke einschließen; dort werden Termini der<br />

entsprechenden Wissenschaften kommentiert, z.B. medizinische, für Militärwesen, für<br />

Buchwesen u. v. a.<br />

II. Enzyklopädische Wörterbücher.<br />

Zu diesen gehören Meyers Konversations-Lexikon in 21 Bänden und „Lexikon<br />

von A-Z“. Es sind keine Wörterbücher im allgemeinüblichen Sinne, da sie nicht die<br />

Wörter mit ihren Bedeutungen, Etymologie usw. in ihrem Gebrauch fixieren, sondern<br />

Personen, Gegenstände, Erscheinungen charakterisieren. Solche enzyklopädischen<br />

Wörterbücher bemühen sich, Kenntnisse auf allen Gebieten des Lebens<br />

zusammenzufassen und zu verbreiten. Da das Leben, die Gesellschaft sich entwickeln,<br />

verändern sich auch die Kenntnisse. Dementsprechend veraltet das Material dieser<br />

Wörterbücher ziemlich schnell. Man muss sich sehr vorsichtig dieser Nachschlagewerke<br />

bedienen.<br />

III. Orthographisch-orthoepische Wörterbücher.<br />

Hier werden orthographische und orthoepische Normen der modernen deutschen<br />

Sprache fixiert. Orthographische Wörterbücher geben die den angenommen<br />

orthoepischen Normen entsprechende Aussprache der Wörter an. Das phonetische<br />

Wörterbuch von Th. Siebs ist ein Teil seines Werkes „Deutsche Bühnensprache“. Das<br />

ist eines der gebräuchlichsten Wörterbücher dieser Art. Es enthält Wörter der deutschen<br />

und der fremden Herkunft, behandelt auch eine große Anzahl von Eigennamen.<br />

Aussprachewörterbücher tragen viel zur Verbreitung der phonetischen Normen der<br />

deutschen Nationalsprache bei, besonders wenn der enge Verkehr mit dem Volk fehlt,<br />

wird das Erlernen der richtigen Aussprache erschwert.<br />

Mit den Rechtschreibungsnormen der modernen deutschen Schriftsprache befassen<br />

sich die bekannten Wörterbücher von Duden. Hier wird die Rechtschreibung der<br />

deutschen Wörter und der häufigsten Fremdwörter angegeben. Man findet auch<br />

Angeben über die grammatischen Besonderheiten der behandelten Wörter.<br />

Zweisprachige Wörterbücher dienen ganz anderen Zwecken, nämlich beim<br />

Erlernen einer fremden Sprache und bei der Übersetzung aus einer Sprache in die<br />

andere behilflich zu sein. Uns interessieren die deutsch-russischen und russischdeutschen<br />

Wörterbücher.<br />

Zu solchen Wörterbüchern gehören die a) von I.Pawlowski; b) von<br />

J.W.Rachmanow, W.W.Rudasch; c) von A.A.Leping und N.P.Strachowa (1964). In<br />

diesem Wörterbuch findet man Hinweise auf die stilistische Färbung, auf das<br />

Gebrauchsgebiet und auf manche Verknüpfungsmöglichkeiten des Wortes. d) von<br />

O.I.Moskalskaja (165000 Wörter); e) von H.H.Bielfeldt usw.<br />

Außerdem gibt es viele zweisprachige deutsch-russische und russisch-deutsche<br />

technisch-wissenschaftliche Wörterbücher - terminologische Wörterbücher, z.B.<br />

elektro-technisches, chemisch-technologisches u.a.<br />

Eines der interessantesten zweisprachigen Wörterbücher ist das „Bildwörterbuch“<br />

von Duden. Die russischen Gegenwerte werden hier zusammen mit dem entsprechenden<br />

17


deutschen Text behandelt. Das Wörterbuch zerfällt in fast 200 Themen. Ihre<br />

Behandlung vollzieht sich anhand von Bildtafeln und zweisprachigem Text.<br />

Zu den zweisprachigen Wörterbüchern gehören auch viele deutsch-russische<br />

phraseologische Wörterbücher (z.B. von L.Binowitsch) und Kurzwörterbücher.<br />

2.2. Übersicht über einige Wörterbücher der deutschen Sprache<br />

2.2.1. „Deutsches Wörterbuch“ von G. Wahrig (Wahrig G. Deutsches<br />

Wörterbuch. Mit einem „Lexikon der deutschen Sprachlehre". Sonderausgabe.<br />

Ungekürzte völlig überarbeitete Neuauflage, Gütersloh, 1975)<br />

Unter dem Titel „Deutsches Wörterbuch" von G. Wahrig (DWW) ist ein<br />

handliches und dabei umfassendes Nachschlagewerk über alle Aspekte der deutschen<br />

Sprache erschienen. Das DWW enthält rund 220 000 Stichwörter und setzt sich zum<br />

Ziel, die Bedeutung der Wörter und ihre Verwendungsmöglichkeit im lebendigen<br />

Sprachzusammenhang, Rechtschreibung, Silbentrennung und Aussprache eindeutig und<br />

für jeden verständlich darzustellen. Es bringt auch Angaben über die Herkunft der<br />

Wörter und ihre Verwandtschaft untereinander. Dem eigentlichen Wörterbuch ist ein<br />

„Lexikon der deutschen Sprachlehre" vorangestellt, das die wichtigsten Regeln zur<br />

Grammatik, Rechtschreibung, Silbentrennung und Zeichensetzung in rund 270<br />

Einzelartikeln abhandelt.<br />

Den Traditionen der deutschen Lexikographie folgend, verwirklichten G. Wahrig<br />

und seine Mitarbeiter zugleich ihre eigenen lexikographischen Prinzipien.<br />

Bei der Auswahl des Wortschatzes wurde viel Wert auf die Aufnahme<br />

österreichischer, schweizerischer sowie landschaftlicher Besonderheiten gelegt.<br />

Fremdwörter sind ebenso zahlreich vertreten wie der Fachwortschatz aus Wissenschaft,<br />

Technik, Handel, Gewerbe. Seltene Fremd-, Fach- und Mundartwörter sowie<br />

geographische und Eigennamen wurden nicht aufgenommen.<br />

Die Anordnung der Stichwörter geschieht nach dem ABC. Bei jedem Wort ist die<br />

Silbentrennung durch spezielle Zeichen angegeben. Bei der grammatischen<br />

Kennzeichnung wird jedes Stichwort mit dem Hinweis auf die Zugehörigkeit zu einer<br />

bestimmten Wortart versehen.<br />

Der Aufbau eines Wörterbuchartikels im DWW weist bestimmte Besonderheiten<br />

auf. Bei der Anordnung der Bedeutungen unterscheidet der Autor zwei grundlegende<br />

Möglichkeiten: 1) die historische Anordnung, bei der man von einer — oft fiktiven —<br />

„ursprünglichen" Bedeutung ausgeht; 2) die Anordnung nach „weiterer" und „engerer"<br />

Bedeutung, wobei die Grundbedeutung und speziellere Nebenbedeutungen einander<br />

gegenübergestellt werden. Der Autor findet die beiden Verfahren nicht befriedigend,<br />

weil sie nie wissenschaftlich exakt und „rein" darstellbar waren. Deshalb verzichtete<br />

man im DWW auf traditionelle (nach Ansicht des Verfassers— subjektive)<br />

Ordnungsprinzipien von „zentraler" zu „peripherer" Bedeutung, von „allgemeiner" zu<br />

„besonderer" oder von „ursprünglicher" zu neuerer und „übertragener" Bedeutung. Die<br />

berechtigte Kritik an vorhandenen Wörterbüchern bewirkt, dass G. Wahrig die Rolle<br />

18


des Kontextes bei der Bedeutungsaufteilung überschätzt. Dabei wird das Vorhandensein<br />

der eigenen Bedeutung eines Einzelwortes in Frage gestellt.<br />

Der Anordnung der Bedeutungen liegt im DWW das Distributionsprinzip<br />

zugrunde. Beschrieben werden nicht die Einzelbedeutungen eines polysemen Wortes<br />

(diese Frage bleibt offen), sondern morphologische, syntaktische, semantische<br />

Umgebungen des Stichwortes. Die Wortartikel werden vom Satzzusammenhang<br />

ausgehend nach rein formalen Gesichtspunkten aufgebaut. Als „Form" versteht man<br />

hier dreierlei: 1) die morphologische Form des Wortes; 2) die syntaktische Form (ein<br />

transitives, intransitives, reflexives, persönliches oder unpersönliches Verb; ein<br />

unzählbares oder zählbares Substantiv, z. B. „Glas" als Stoff und „Glas" als Gefäß); 3)<br />

die Form des Kontextes, bei der man unterscheidet: a) die Nullstelle, wenn das Wort für<br />

sich allein betrachtet wird, d.h. die Bedeutung eines Wortes ist unabhängig vom<br />

Kontext (übrigens ein Zugeständnis der Verfasser des DWW an die Idee der<br />

„Grundbedeutung"); b) Redewendungen mit Substantiven; c) Redewendungen mit<br />

Verben; d) Redewendungen mit Adjektiven und Begleitern und Stellvertretern des<br />

Substantivs; e) Redewendungen mit Partikeln (Adverbien, Präpositionen,<br />

Konjunktionen).<br />

Ein Beispiel für die Gliederung eines längeren Wortartikels:<br />

Auge (n) 1. Sehorgan des Menschen und der Tiere; (Bot.) Knospe,<br />

Knospenansatz...; 2. das ~ des Gesetzes...; das ~ des Herrn...; 3. die ~n anstrengen;<br />

aufgehen: jetzt gehen mir die ~n auf; 4. blaue, braune, graue ~n...; blitzende ~n;<br />

feuchte... ~n; 5. jmdm. etwas an den ~n ablesen; das passt wie die Faust aufs ~; aus den<br />

~n, aus dem Sinn; etwas fürs~…<br />

Die Worterklärungen sind als Andeutungen gedacht, die es dem Benutzer<br />

ermöglichen sollen, durch ihm bereits bekannte Wörter andere, ihm unbekannte zu<br />

erschließen. Bei der Bedeutungsangabe werden weitgehend Synonyme verwendet.<br />

leisten (vt u. vi) vollbringen, schaffen, bewirken; ausführen, erfüllen; gewähren,<br />

darbringen, bieten.<br />

Hinter dem Wortartikel stehen etymologische Angaben. Sie zeigen die<br />

Entwicklung deutscher Wörter, ihre gegenseitige Verwandtschaft sowie Parallelen aus<br />

germanischen und indoeuropäischen Sprachen, z. B.:<br />

Himmel (m) [


Zur Vulgärsprache (vulg.) rechnet man im DWW diejenigen Wörter und<br />

Wendungen, die sich meist auf bestimmte physiologische Prozesse beziehen und einem<br />

Tabu unterliegen.<br />

Über der Hochsprache steht die Dichtersprache (poet.).<br />

Der übertragene Gebrauch wird durch (fig.) — figürlich angezeigt. Wie man sieht,<br />

kommt im DWW die stilistische Kennzeichnung des Wortschatzes durch Stilschichten<br />

und -färbungen zu kurz.<br />

Nachstehend ein Wortartikel:<br />

Brief (m) schriftl., bes. durch die Post zugestellte Mitteilung; Urkunde<br />

(Gesellen~); kleines Päckchen od. Heftchen mit einer Ware, bes. Nadeln; (Börse)<br />

Wertpapier, Wechsel; (Börsenwesen; Abk.: B) Kurswert von angebotenen Aktien; ein<br />

Brief Nähnadeln, Streichhölzer; ~ und Siegel auf etwas geben (fig.) etwas fest<br />

zusichern; einen ~ frankieren, freimachen; einen blauen ~ bekommen —<br />

Kündigungsschreiben; Beschwerdeschreiben der Schule an die Eltern; ein einfacher,<br />

doppelter, eingeschriebener ~; offener ~ — in der Presse veröffentlichte Mitteilung an<br />

einen einzelnen od. an eine Behörde [


Die deutsche Sprache ist nicht so prächtig wie die italienische, nicht so klar wie die<br />

französische und nicht so handlich wie die englische. Aber das Raunende und Dämmernde,<br />

der Traum und die Ahnung — sie gewinnen im Deutschen Gestalt.<br />

In der Einleitung werden sechs Regeln zu einem guten Stil festgelegt.<br />

1) Bilde keine übermäßig langen Sätze! Ein Satz soll nicht länger sein als 10 bis<br />

20 Wörter.<br />

2) Drücke Handlungen in Verben aus! Der Missbrauch von analytischen<br />

Konstruktionen und Substantiven auf -ung ist zu verurteilen.<br />

3) Vermeide das Papier- oder Kanzleideutsch! Beim Schreiben müssen wir die<br />

guten Eigenschaften der gesprochenen Rede behalten: kurze Sätze, Verben statt<br />

Substantive, klare Ausdrücke, solche Stilmittel wie Frage, Ausruf, Bitte u. a.<br />

4) Schreibe klar, aber knapp! Dazu müssen wir unsere Gedanken ordnen.<br />

Zunächst schreibt man die „Stichwörter" zum gegebenen Thema auf. Dann sorgt man<br />

für eine übersichtliche Gliederung des Stoffes.<br />

5) Wähle die richtige Tonart! Wählt man ein Wort, das inhaltlich zutrifft, aber aus<br />

einer falschen Stilschicht kommt, verfehlt man jede Wirkung. Mit den Adjektiven soll<br />

man sparsam umgehen. Man soll das genaue Zeitwort wählen: z. B. „flüstern" statt<br />

„leise sprechen" oder „schleichen" statt „leise gehen". Schließlich sind alle gesuchten,<br />

geschraubten Ausdrücke zu vermeiden. Ein Philosoph hat einmal erklärt, die großen<br />

Schriftsteller sagten die schwierigsten Dinge mit den einfachsten Worten, die<br />

Stilgaukler machten es umgekehrt.<br />

6) Suche immer das treffende Wort! Dazu muss man einen reichen Wortschatz<br />

haben und die Unterschiede zwischen den sinnverwandten Wörtern empfinden und<br />

berücksichtigen.<br />

Der Stilduden (5. Aufl.) enthält etwa 9000 Stichwörter. Sie sind alphabetisch<br />

angeordnet. Der Wortartikel ist in herkömmlicher Weise aufgebaut: das grammatische<br />

Charakteristikum des Stichwortes; Aufgliederung in Wortbedeutun-gen; illustrierende<br />

Beispiele; stilistische Bewertung des Stichwortes, einer Wortbedeutung bzw. einer<br />

Redewendung. Man unterscheidet (neben der neutralen Lexik) vier Hauptschichten der<br />

stilistischen Kennzeichnung: poet,, geh., ugs., vulg.<br />

Im Mittelpunkt der lexikographischen Darstellung steht nicht die<br />

Bedeutungserschließung (sie erfolgt nur gelegentlich), sondern die Kombinierbarkeit<br />

des Stichwortes, vgl.:<br />

Autorität f: 1) die A. wahren; A. genießen, verkörpern; an A. gewinnen, verlieren,<br />

einbüßen; ich konnte mir A. verschaffen; das verlieh ihm A.; 2) er ist eine A. (ein<br />

maßgeblicher Fachmann) auf dem Gebiet.<br />

Die 5. Auflage des SD bietet eine reiche Auswahl an Sprichwörtern, Aphorismen,<br />

Zitaten, die „autoreigene" Kontextbeispiele ergänzen.<br />

Der Stilduden 6.-er Auflage zeigt die Verwendung von rund 10 000 Stichwörtern<br />

im Satz und die Ausdrucksmöglichkeiten der deutschen Sprache. Als syntagmatisches<br />

Wörterbuch mit Valenzangaben bildet es gleichzeitig eine sichere Grundlage für den<br />

Sprachunterricht und dient der sprachlichen Schulung.<br />

21


In theoretischer Hinsicht beruht die Bearbeitung des SD auf einer engen<br />

Verbindung von Syntax und Semantik. Demgemäß stehen die inhaltlich sinnvollen und<br />

grammatisch richtigen Verknüpfungen (Syntagmen) im Mittelpunkt der Beschreibung.<br />

Alle Wortartikel sind neu gegliedert worden, und zwar nach der Bedeutung des Wortes<br />

und seiner Verwendung im Satz. Ein Stilwörterbuch, wie es sich in der deutschen<br />

Lexikographie herausgebildet hat, ist ein Universal-Werk, das durch Zusammenwirken<br />

von Lexikologie, Grammatik und Stilistik zustande kommt.<br />

Allgemeine Charakteristik der 6. Stildudenauflage:<br />

I. Artikelaufbau. Die Wortartikel sind systematisch und für die einzelnen<br />

Wortarten einheitlich aufgebaut. Nach dem Stichwort sind stilistische, grammatische,<br />

semantische Angaben angeführt. Die Phraseologismen, die den Wortartikel<br />

abschließen, sind mit einem Sternchen (*) versehen. Zu einer Einzelbedeutung gehören<br />

bildliche und übertragene Verwendungsweisen des Stichwortes sowie Redensarten und<br />

Sprichwörter, die nicht als Phraseologie gelten und daher mitten im Artikel stehen.<br />

II. Bedeutungsangaben. Der SD 1970 kann zu Recht als ein Bedeutungswörterbuch<br />

angesehen werden. Mit Bedeutungserklärungen sind nicht nur alle<br />

Stichwörter und Einzelbedeutungen polysemer Wörter versehen, sondern auch alle<br />

festen Wendungen, Sprichwörter und Redensarten, die meisten von den bildlichen und<br />

übertragenen Verwendungsweisen.<br />

Im SD kann man drei Grade der semantischen Verbindung zwischen den<br />

Bedeutungen eines Stichwortes feststellen: eine lockere (mit römischen Ziffern<br />

gekennzeichnet), eine „mittlere" (mit arabischen Ziffern) und eine engere (durch<br />

Kleinbuchstaben gegliedert).<br />

III. Anordnung der Beispiele. Im Gegensatz zu den früheren Auflagen verzichtet<br />

der neue SD völlig auf literarische und biblische Zitate. An ihre Stelle treten zahlreiche<br />

normierte Beispiele (in Form von Wortgruppen) und Beispielsätze. Sie verankern den<br />

modernen Sprachgebrauch und verleihen dem Wörterbuch normgerechten Charakter.<br />

Besonderer Wert wird auf die einheitliche Reihenfolge der Beispiele gelegt. Beim<br />

Adjektiv und beim Substantiv richtet sie sich nach grammatischen Gesichtspunkten.<br />

IV. Anordnung der festen Verbindungen und Wendungen. Freie Fügungen werden<br />

im SD den festen Verbindungen und Wendungen (d. h. den Phraseologismen)<br />

gegenübergestellt. An die freien (üblichen und typischen) Verknüpfungen reihen sich<br />

ferner die Redensarten (wenn die Wände reden könnten!) und Sprichwörter (man soll<br />

den Tag nicht vor dem Abend loben), die reproduzierbar und praktisch unveränderlich<br />

sind. Zu den festen Verbindungen und Wendungen gehören folgende Arten:<br />

1. feste Attribuierungen: blinder Passagier;<br />

2. feste verblasste Vergleiche: dumm wie Bohnenstroh sein;<br />

3. feste Verbindungen: einen zwitschern; die Naserümpfen;<br />

4. Funktionsverbgefüge: in Erwägung ziehen;<br />

5. Paarformeln: bei Nacht und Nebel;<br />

6. Wendungen (stehende Redewendungen): etwas auf die lange Bank schieben;<br />

nicht alle Tassen im Schrank haben.<br />

22


Es sei bemerkt, dass die Grenze zwischen festen Verbindungen und Wendungen<br />

verschwommen ist, beide Typen gehören nämlich zu phraseologischen Einheiten<br />

(Ganzheiten). Redensarten und Sprichwörter sind nicht konsequent abgegrenzt. Im SD<br />

ist der Begriff „Redensart" zu weit gefasst.<br />

Der SD (1970) trifft eine wichtige Unterscheidung zwischen bildlichem und<br />

übertragenem Gebrauch. Der bildliche Gebrauch ist konkret und unmittelbar, das dabei<br />

entstehende Bild kann von unseren Sinnesorganen direkt und als Ganzes<br />

wahrgenommen werden. Der übertragene Gebrauch dagegen wirkt abstrakter und liegt<br />

von der direkten Wortbedeutung weiter entfernt. Bei bildlichem Gebrauch ist das Wort<br />

viel mehr kontextgebunden, bei übertragener Verwendung ist es kontextunabhängiger,<br />

vgl.: bildl.: ein weißer Fleck (ein unerforschtes Gebiet) auf der Landkarte; übertr.: das<br />

ist ein Fleck (ein Makel) auf seiner Ehre; bildl.: das Bild, die Statue lebt förmlich,<br />

gleichsam (ist sehr ausdrucksvoll); übertr.: lebendig sein, fortbestehen — die Hoffnung<br />

lebt in ihr.<br />

V. Stilistische Angaben. Der SD (1970) unterscheidet acht Stilschichten und<br />

Stilvarianten (A) und fünf Nuancierungen (B).<br />

A. l.dichterisch (Antlitz, Gefilde, Lenz, hold);<br />

2.gehoben (Anbeginn, bekunden, Gemahl, harren);<br />

3.bildungssprachlich — bedeutet keine positive Wertung, sondern nur<br />

Zuordnung (analog, Diskrepanz, dominieren);<br />

4.Amtsdeutsch — behördliche, steif-offizielle Ausdrucksweise (abschlägig,<br />

anbei, anberaumen, ausfertigen, behufs);<br />

5.Papierdeutsch — aufgeblähte oder umständliche Ausdrucksweise (alsbaldig,<br />

bewerkstelligen, unter Bezugnahme auf, in Verlust gehen);<br />

6.familiär —vertrauliche Ausdrucksweise(schmollen, wie ein Spatz essen);<br />

7.umgangssprachlich—ungezwungene, anschauliche und gefühlsbetonte<br />

Ausdrucksweise (gucken, kriegen, Knüller);<br />

8.derb (sich besaufen, die Schnauze halten).<br />

B. 1.scherzhaft — Kadi (Richter); im Hafen der Ehe landen;<br />

2.ironisch — bessere Hälfte: a) Ehefrau; b) Ehemann;<br />

3.abwertend — kindisch, Pöbel, schäbig; -<br />

4.nachdrücklich — bezieht sich auf die Fügungen (die analytischen<br />

Konstruktionen), die eine Aussage verstärken oder stärker abstufen (in Kenntnis setzen,<br />

zum Ausdruck bringen);<br />

5.verhüllend — einschlafen (für: sterben); stark (für: dick).<br />

In die gehobene Stilschicht sind nach Angaben des neuen SD zahlreiche<br />

Spracheinheiten hinübergewechselt. Diese Umorientierung erfolgt im Zuge der relativen<br />

stilistischen Aufwertung der deutschen Gegenwartssprache. Eine Auswahl an<br />

Stichwörtern aus der 6. Auflage, bei denen in der 4. Auflage (1956) der Hinweis geh.<br />

fehlt, bestätigt diese Entwicklungstendenz:<br />

abtrünnig beiwohnen erblicken karg Wange<br />

23


Angedenken beschreiten flehen mäßigen Weh<br />

antragen beseelen geloben preisen weilen<br />

bedürfen besiegeln Gemach säubern weise<br />

beehren bezeigen Haupt säumig Weisung<br />

beflügeln Bürde hegen schnöde Woge<br />

begehen empören Heil Speise wogen<br />

begleichen erwachen irdisch walten zagen<br />

Die drei letzten Auflagen des SD beurteilen auch die analytischen Konstruktionen<br />

unterschiedlich, z. B. zum Ausdruck bringen: Papierdeutsch (4. Aufl.), schlichter:<br />

ausdrücken (5. Aufl.), nachdrücklich (6, Aufl.). Ein zielgerichteter Vergleich<br />

verschiedener Auflagen eines Wörterbuches bringt uns auf den Gedanken, dass sich<br />

neben dem Bedeutungswandel auch ein langsamer „Wandel" im Stilwert der Wörter<br />

vollzieht, der einer eingehenden Untersuchung bedarf.<br />

VI. Grammatische Angaben. Erstmalig bringt der SD (1970) Angaben zur Valenz<br />

(Zahl der Ergänzungen) und Distribution (Art der Ergänzungen) der Verben. Das wird<br />

mit einfachen Mitteln erreicht, z.B. belebt — unbelebt (Angaben: jmd.— etw./eine<br />

Sache); schlagen (jmdn. sch.): : Schläge versetzen, prügeln: ein Kind, ein Tier schlagen;<br />

(etw. sch.) fällen: Bäumeschlagen. Beispiele für weitere Angaben — Dativobjekt:<br />

schmeicheln (jmdm., einer Sache sch.); Genitivobjekt: gedenken (jmds,, einer Sache g.);<br />

Präpositionalobjekt: achten (auf jmdn., auf etw. a.); Umstandsergänzung: geraten (mit<br />

Raumangabe), dauern (mit Zeitangabe).<br />

Der Stilduden (1970) ist eine wertvolle Kombination von Bedeutungs-, Stil-,<br />

Valenz- und Distributionswörterbuch für die Hand des in- und ausländischen Benutzers.<br />

Zwar ist er mit seinen 100 000 praktischen Beispielen in erster Linie auf die schriftliche<br />

Sprachgestaltung ausgerichtet, doch gibt er Auskunft über verschiedene Bereiche der<br />

deutschen Gegenwartssprache, wie sie vor allem in der Bundesrepublik Deutschland<br />

gesprochen wird.<br />

2.2.3. „Vergleichendes Synonymwörterbuch“ von Duden (Der Große Duden.<br />

Vergleichendes Synonymwörterbuch. Sinnverwandte Wörter und Wendungen. Bd. 8.<br />

Bearb. von P. Grebe, W. Müller. Mannheim, 1964.)<br />

Grundsätzlich gibt es zwei Typen von Synonymwörterbüchern: der eine enthält<br />

eine bloße Aufzählung sinnverwandter Ausdrücke, was beim Benutzer einen hohen<br />

Grad der Sprachbeherrschung voraussetzt; der andere dagegen zeigt<br />

Bedeutungsunterschiede zwischen Synonymen durch Definitionen und/oder<br />

Kontextbeispiele und gibt weitere Hilfen für den Gebrauch. Das Vergleichende<br />

Synonymwörterbuch (1964) (DSW) gehört zu dem zweiten Typ, denn es erläutert die<br />

Bedeutungsunterschiede sinnverwandter Wörter durch ihren semantisch-stilistischen<br />

Vergleich.<br />

Die Stichwörter sind alphabetisch angeordnet. Man unterscheidet zwei Arten von<br />

ihnen: Leitstichwörter (Dominanten einer Synonymgruppe) und Verweisstichwörter, bei<br />

24


denen jeweils auf das entsprechende Leitwort verwiesen wird (z. B. erhalten: → 1<br />

bekommen; → 2 ernähren).<br />

Der Stichwortartikel als Leitwort behandelt eine Synonymgruppe im engsten Sinn.<br />

Als Maßstab für eine Sinnverwandtschaft der Wörter gilt ihre Austauschbarkeit (warten<br />

— erwarten — harren). In begrenzter Zahl wurden auch Sachgruppen aufgenommen,<br />

deren Wörter nicht oder nur bedingt austauschbar sind (Meer, See, Ozean).<br />

Der Inhalt jedes Stichwortes wird kurz erläutert und mit dem Inhalt der anderen<br />

Wörter der gleichen Gruppe in Beziehung gebracht. Weiter wird der Inhalt durch die<br />

Anwendungsbeispiele mit Quellenangabe verdeutlicht.<br />

Bei der stilistischen Kennzeichnung der Wörter und Ausdrücke unterscheidet man<br />

folgende Stilschichten und Stilvarianten: dichter. (Lenz), bildungsspr. (interpretieren),<br />

geh. (sich mühen), Amtsdeutsch (erstellen), Papierdeutsch (verauslagen),<br />

normalsprachlich, umg. (pinselig), fam. (einnicken), salopp (verkloppen), derb (Visage),<br />

vulgär (Fose).<br />

Nachstehend drei Wortartikel aus dem DSW (in verkürzter Form):<br />

fühlen, etw.: einer Person, Sache oder Situation gegenüber sich einer bestimmten<br />

Gemütsbewegung oder -verfassung bewusst sein oder werden; betont gegenüber<br />

„empfinden", dass man von einer Empfindung nicht nur oberflächlich berührt wird,<br />

sondern (längere Zeit) ganz von ihr durchdrungen ist; zugleich stellt „fühlen" den<br />

schlichteren, gedanklich weniger reflektierten Vorgang oder Zustand dar und offenbart<br />

das Innere rückhaltloser: er fühlte wirkliche Freundschaft und Achtung für ihn; alle<br />

fühlten etwas Seltsames: Trauer, Mitleid, Angst und eine geheime Wut;<br />

empfinden, etw. (geh.): gegenüber Personen oder Dingen, in einer Situation, von<br />

einer Seelenregung angewandelt, heimgesucht werden, über deren Gründe oder Wesen<br />

man sich sogleich im klaren ist; das Wort betont, wo es auf elementare Gemütszustände<br />

bezogen wird, die gedankliche Bewusstheit, mit der sie erlebt werden; sonst deutet es<br />

Unbestimmtheit oder Flüchtigkeit an: er empfindet das tiefste Mitleid mit ihr. Flüchtig<br />

empfand er etwas wie Eifersucht;<br />

spüren, etw.: einen Gemütszustand, eine Empfindung in beginnenden Anzeichen,<br />

aber deutlich und bewusst in sich wahrnehmen; bezieht sich im allgemeinen auf etwas<br />

Unerwartetes oder plötzlich Empfundenes: Manchmal spürte sie jetzt auch Heimweh<br />

nach dem Rhein.(K. Edschmid, Liebesengel). Da empfand er eine andere Angst, eine<br />

stechende, minder drückende, eine Angst, die er nicht zum ersten Male spürte (H.<br />

Hofmannsthal, Erzählungen).<br />

Es sei bemerkt, dass der Begriff der Synonymität im DSW weit und nicht genau<br />

gefasst ist. Eine Reihe von Synonymgruppen sind eher als thematische Gruppen mit<br />

Ober- und Unterbegriffen anzusehen, z. B. Schusswaffe, Waffe, Gewehr, Karabiner,<br />

Muskete, Flinte, Büchse, Stutzen, Pistole, Revolver, Browning, Colt. Solche<br />

„Synonyme" sind kaum gegenseitig austauschbar. Wie wir sehen, ist die Synonymität<br />

auf die Substantive mit konkreter gegenständlicher Bedeutung nur unter bestimmten<br />

Einschränkungen anzuwenden.<br />

25


2.2.4. „Lexikon der Sprichwörtlichen Redensarten“ von L. Röhrich (Röhrich<br />

L. Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten (in zwei Bänden). 3. Aufl. Freiburg,<br />

1974.)<br />

Das Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten (LSR) ist ein phraseologisches<br />

Wörterbuch, das sich mit der Herkunft, der Bedeutung und Anwendung<br />

sprichwörtlicher Redensarten (SR) befasst. Es enthält etwa 35 000 Stichwörter.<br />

Die Wortartikel enthalten eine Redensart oder auch mehrere, sie bringen die<br />

Bedeutung, Hinweise auf die Anwendungssituation, historische Belege, Bildquellen zur<br />

Erklärung, eine Zusammenfassung der Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen,<br />

weiterführende Literaturangaben. Die Abbildungen veranschaulichen die ursprüngliche<br />

Bedeutung der Redensarten, meist in scherzhafter Weise (das Kind mit dem Bade<br />

ausschütten, ins Gras beißen, den Teufel an die Wand malen u, a.).<br />

Die von L. Röhrich abgefasste ausführliche Einleitung geht auf das Wesen, die<br />

Unterscheidungsmerkmale, Quellen und Tendenzen der Entwicklung, Verbreitung und<br />

Erforschung sprichwörtlicher Redensarten ein. Eine SR unterscheidet sich von einem<br />

Sprichwort durch Form, Struktur und Funktion. Unter einem Sprichwort versteht man<br />

einen festgeprägten Satz, der eine Einsicht oder eine Aufforderung zu einem<br />

bestimmten Verhalten ausspricht. Eine SR dagegen ist ein meist verbaler bildhafter<br />

Ausdruck, veränderlich nach Zeit und Person: für jmdn. die Kastanien aus dem Feuer<br />

holen, einen ins Bockhorn jagen. Erst in einen Satz eingefügt, ergibt die SR eine<br />

Aussage.<br />

Die SR haben keine feste Prägung, keinen festen Inhalt, keine lehrhafte oder<br />

ethische Tendenz. Sie können zwar in Satzform auftreten (Das geht auf keine Kuhhaut!<br />

Es ist höchste Eisenbahn!), doch müssen sie sich auf das Vorhergesagte beziehen, sie<br />

sind situationsgebunden. Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten haben auch<br />

gemeinsame Züge, dazu gehört vor allem das sprechende, kräftige und einprägsame<br />

Bild, das in seinem Wortlaut traditionell festgefügt ist. Bei relativ konstanter Form<br />

zeigen die SR die Tendenz zur Variantenbildung (Es geht mir ein Licht /eine<br />

Kerzenfabrik/ eine Petroleumlampe auf) und zur Verkürzung (jmdm. Ein Auge<br />

auswischen → jmdm. eins auswischen). Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten<br />

können eine modellierte Struktur aufweisen. Zu den SR gehören Paarformeln und<br />

redensartliche Vergleiche, die nach bestimmten Modellen aufgebaut sind: in Bausch<br />

und Bogen, klipp und klar; arm wie eine Kirchenmaus, zittern wie Espenlaub.<br />

Zu weiteren Merkmalen der SR gehören die Häufigkeit und Anonymität ihres<br />

Auftretens. Ihre Urheber sind vergessen, im Gegensatz zu den Zitaten, deren Autoren<br />

bekannt sind und die deshalb nicht als sprichwörtliche Redensarten angesehen werden<br />

können.<br />

Die Bedeutungsgeschichte der SR zeigt deutlich den Übergang der Redensarten<br />

von der konkreten zur übertragenen Auffassung.<br />

Die Stilregister der SR reichen von der literarisch gehobenen Verwendung bis hin<br />

zum Derben und Vulgären. Die SR zeichnen sich durch ihre Expressivität aus und<br />

gehören vor allem zum mündlichen Sprechstil. Ihr Anwendungs- und Wirkungsbereich<br />

26


umfasst auch die Presse und andere Massenmedien, die Werbung, die politische<br />

Propaganda.<br />

Nachstehend ein Wortartikel (verkürzt):<br />

Knoten. Die Sache hat einen Knoten: ist schwer zu lösen, hat eine Schwierigkeit<br />

(sinnverwandt mit der Redensart „Die Sache hat einen Haken").<br />

Den (gordischen) Knoten durchhauen (oder lösen): eine Schwierigkeit, ein<br />

Hindernis durch eine energische Handlung beseitigen, ein Problem „mit einem Schlag"<br />

auf gewaltsame Weise lösen; die SR geht auf einen Bericht von den Taten Alexanders<br />

des Großen zurück.<br />

Der Knoten reißt (ist gerissen): die Schwierigkeit löst sich, der Verstand bricht<br />

durch, die Hemmung im Wachstum, in der geistigen Entwicklung ist überwunden.<br />

Sich einen Knoten ins Taschentuch machen (Schnupftuch binden): sich ein<br />

Erinnerungszeichen machen, indem man eine Ecke des Tuches verknotet, um beim<br />

Gebrauch sofort an etwas erinnert zu werden, was man nicht vergessen darf (zumeist in<br />

imperativischer Form: Mach dir einen Knoten ins Taschentuch! oder als Beruhigung:<br />

Ich werde mir einen Knoten ins Taschentuch machen!)<br />

Sich einen Knoten in die Beine machen: die Beine einziehen, oft als scherzhafte<br />

Bemerkung von einem gebraucht, dessen lange Beine andere stören, und dann meist in<br />

der Negation und in gespielter Verzweiflung; Ich kann mir doch keinen Knoten in die<br />

Beine machen!<br />

Das Lexikon von L. Röhrich ist eine beinahe enzyklopädische Zusammenfassung<br />

der Ergebnisse der deutschen Wortforschung auf dem Gebiet der sprichwörtlichen<br />

Redensarten. Leider fehlen hier stilistische Angaben, Hinweise auf die Valenz und<br />

Distribution fester Wortkomplexe, die für die Sprachpraxis unentbehrlich sind.<br />

3. Zusammenfassende Fragen und Aufgaben zum Selbststudium<br />

1. Womit befasst sich die Lexikographie? In welchen Bedeutungen kann<br />

dieses Fachwort verwendet werden? Welche Aspekte hat die Lexikographie?<br />

2. Was ist ein Wörterbuch?<br />

3. Charakterisieren Sie die wichtigsten Begriffe der praktischen<br />

Lexikographie (Wortgut, Stichwort, Wortartikel, Wortdefinition,<br />

illustrierende Beispiele, stilistische Vermerke).<br />

4. Wie kann man die Stichwörter anordnen? Vergleichen Sie Vorzüge und<br />

Nachteile der beiden Anordnungsmöglichkeiten.<br />

5. Welche Bergriffe und Kategorien sind für die moderne Lexikologie<br />

maßgebend?<br />

6. Erläutern Sie an Beispielen die vier lexikographischen Gesetzmäßigkeiten.<br />

27


7. Welche Tendenzen bestimmen die Entwicklung der Lexikographie von<br />

heute?<br />

8. Welche Funktion erfüllen die Wörterbücher?<br />

9. Wie können die Wörterbücher im Fremdsprachenunterricht verwendet<br />

werden?<br />

10. Warum kommt der Lexikographie in unserer Zeit erhöhte Bedeutung zu?<br />

11. Nennen Sie die wichtigsten russisch-deutschen und deutsch-russischen<br />

Wörterbücher.<br />

12. Wie ordnet man die Wörter in Wörterbüchern?<br />

13. Nennen Sie die Bildwörterbücher. Charakterisieren Sie sie.<br />

14. Nennen Sie die wichtigsten Fremdwörterbücher.<br />

15. Nennen Sie die wichtigsten deutschen Synonym- und Homonymwörter-<br />

bücher.<br />

16. Welches der heute vorhandenen Bedeutungswörterbücher der modernen<br />

deutschen Sprache ist das vollste.<br />

17. Nennen Sie die phraseologischen Wörterbücher und Sprichwortwörter-<br />

bücher.<br />

18. Nennen Sie die Wörterbücher der Sprache einzelner Schriftsteller.<br />

19. Charakterisieren Sie ein deutsches Wörterbuch nach folgendem Schema:<br />

a) Typ, Zielsetzung, Benutzerkreis, Umfang;<br />

b) Verfasser, Entstehungszeit und Geschichte des Wörterbuchs;<br />

c) Anlage des Wörterbuchs, Aufbau des Wortartikels;<br />

d) Wie wird die Bedeutung der Stichwörter erschlossen?<br />

e) Wie werden Einzelbedeutungen des Stichwortes, Polysemie und Homonyme<br />

abgegrenzt?<br />

f) Werden auch abgeleitete und phraseologisch gebundene Bedeutungsvarianten<br />

ausgesondert?<br />

g) Wie werden verschiedene Typen fester Wortkomplexe dargestellt?<br />

h) Durch welche Belege und Beispiele wird der Wortgebrauch verdeutlicht?<br />

i) Sind Abbildungen vorhanden?<br />

j) Welche stilistischen und grammatischen Hilfen gibt das Wörterbuch?<br />

k) Enthält es etymologische Angaben?<br />

l) Gibt es Angaben zur Aussprache, Rechtschreibung, Silbentrennung,<br />

Sprachrichtigkeit?<br />

m) Worüber informiert das Vorwort bzw. die Beilage zum Wörterbuch?<br />

n) Welche Vorzüge und Nachteile hat das betreffende Wörterbuch?<br />

20. Charakterisieren Sie lexikographisch ein deutsches Wort mit Hilfe von<br />

allen möglichen Wörterbüchern.<br />

28


Verzeichnis empfohlener Wörterbücher<br />

1. Bulitta Erich und Hildegard. Wörterbuch der Synonyme und Antonyme.<br />

Sinn- und sachverwandte Wörter und Begriffe sowie deren Gegenteil und<br />

Bedeutungsvarianten. Fischer Taschenbuch Verlag, 2003.<br />

2. Bußman Hadumod. Lexikon der Sprachwissenschaft (3500 Stichwörter).<br />

3.,aktualisierte und erweiterte Auflage. Alfred Kröner Verlag Stuttgart, 2002.<br />

3. Duden. Das Stilwörterbuch. 8., völlig neu bearbeitete Auflage.<br />

Herausgegeben vom Wissenschaftlichen Rat der Dudenredaktion. Band 2.<br />

Mannheim-Leipzig-Wien-Zürich: Dudenverlag, 2001.<br />

4. Duden. Das Fremdwörterbuch. 6., auf der Grundlage der amtlichen<br />

Neuregelung der deutschen Rechtschreibung überarbeitete und erweiterte<br />

Auflage. Band 5. Mannheim-Leipzig-Wien-Zürich: Dudenverlag, 1997.<br />

5. Duden. Das Aussprachewörterbuch. Band 6. Mannheim-Leipzig-Wien-<br />

Zürich: Dudenverlag, 1990.<br />

29


6. Duden. Bedeutungswörterbuch. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte<br />

Auflage. Herausgegeben und bearbeitet von W.Müller unter Mitwirkung<br />

folgender Mitarbeiter der Dudenredaktion: W.Eckey, J.Folz, H.Hartmann,<br />

R.Köster, D.Mang, Ch.Schrupp, M.Trunk-Nußbanner. Band 10. Mannheim-<br />

Leipzig-Wien-Zürich: Dudenverlag, 1985.<br />

7. Glück Helmut. Metzler Lexikon Sprache. Stuttgart-Weimar: Verlag<br />

J.B.Metzler, 1993.<br />

8. Görner Herbert, Kempcke Günter. Wörterbuch Synonyme (30 000<br />

Stichwörter). Deutscher Taschenbuch Verlag, 1999.<br />

9. Hennig Beate. Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. In Zusammen-<br />

arbeit mit Ch.Hepter und unter redaktioneller Mitwirkung von W.Bachofer.<br />

3., ergänzend bearbeitete Auflage. Tübingen: Max Niemeyer Verlag, 1998.<br />

10. Köbler Gerhard. Taschenwörterbuch des althochdeutschen Sprach-<br />

schatzes. Paderborn-München-Wien-Zürich: Ferdinand Schöningn, 1994.<br />

11. Lewandowski Th. Linguistisches Wörterbuch 3. 6.Auflage. Heidelberg-<br />

Wiesbaden: Quelle&Meyer, 1994.<br />

12. Lötzsch Ronald. Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch-Russisch (in 2<br />

Bänden). Auflage 5. Berlin-München-Wien-Zürich-Neu York, 2001.<br />

13. Meyers Grosses Taschenlexikon, in 25 Bänden. 7., neu bearbeitete<br />

Auflage. Herausgegeben und bearbeitet von Meyers Lexikonredaktion.<br />

Mannheim-Leipzig-Wien-Zürich: B.I.-Taschenbuchverlag, 1999.<br />

14. Meyers Grosses Handlexikon. 2000. 20., überarbeitete Auflage. Meyers<br />

Lexikonverlag, 2000.<br />

15. Meyers Taschenlexikon in einem Band (von A bis Z). 4., aktualisierte<br />

Auflage. Herausgegeben und bearbeitet von Meyers Lexikonredaktion. B.I.-<br />

Taschenbuchverlag, 2000.<br />

16. Wahrig G. Deutsches Wörterbuch. Neu herausgegeben von Dr. Renate<br />

Wahrig-Burfeind. Mit einem „Lexikon der deutschen Sprachlehre“.<br />

Bertelsmann Lexikon Verlag, 2001.<br />

30


31<br />

Literatur<br />

1. Искоз А.М., Ленкова А.Ф. Лексикология немецкого языка (на<br />

немецком языке). 3-е издание.-Л.: «Просвещение», 1970.- 296с.<br />

2. Ольшанский И.Г. Лексикология: Современный немецкий язык =<br />

Lexikologie: Die deutsche Gegenwartssprache: Учебник для студентов<br />

лингвистических факультетов высших учебных заведений/ И.Г.<br />

Ольшанский, А.Е. Гусева.- М.: Издательский центр «Академия», 2005.-<br />

416с.<br />

3. Olšanski I.G. Moderne deutsche Lexikographie. Ein Hilfsbuch zur<br />

deutschen Lexik. M.: Vysšaja Škola, 1979.<br />

4. Handbuch der Lexikologie / Christopp Schwarze, Dieter Wunderlich


(Hrsg.). – Königstein/ Ts. Athenäum, 1985. – 484 S.<br />

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