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die Löffel aufsperren (sehr aufmerksam, mit Neugier zuhören)<br />

Luder (So ein Luder! – Какая дрянь!; altes Luder – старая карга; ein Luder<br />

von einem Frauen Zimmer (von einem Weibstück) – стерва)<br />

als offiziell, förmlich:<br />

Gattin, Gatte, Vermählung<br />

- die soziale Geltung des Wortgebrauchs<br />

Diese Konnotationen können den Nutzer als Angehörigen einer<br />

Kommunikations- oder Sprachgemeinschaft kennzeichnen:<br />

Op-Saal (med.),<br />

abgezopft (alt, ungebräuchlich), Erzeuger (Vater) (Jugendspr.),<br />

Opa, Oma, Mutti, aufs Töpfchen gehen (Familie)<br />

- dei regionale Bindung des Wortgebrauchs<br />

Lexeme können regional konnotiert sein:<br />

Erdapfel (Kartoffel) – südd,<br />

Rahm (Sahne) – südd.<br />

- dei zeitliche Gebundenheit des Wortgebrauchs<br />

Wörter können über die historische Gebundenheit des<br />

Kommunikationserreignisses informieren. Bestimmtes Wortmaterial wird einer<br />

historischen Etappe zugeordnet und damit zeitlich festgelegt. Diese Markierung wird<br />

oft (in Belletristik) genutzt, um Zeit- und Sprachkolorit zu schaffen:<br />

Cavaliere, Kammerjunker, Oberhofmeister.<br />

2) Die Bedeutung ist strukturiert, d.h. sie besteht aus einer Konfiguration von<br />

Bedeutungselementen, die in der linguistischen Forschung mit folgenden<br />

terminologischen Bezeichnungen belegt sind: Seme, semantische Merkmale,<br />

Bedeutungselemente, semantische Komponenten, Noeme und andere weniger<br />

gebräuchliche Bezeichnungen wie semantische Marker und Distinktoren.<br />

Obgleich die Explikation der lexikalischen Bedeutung als Merkmalbundel erst<br />

in der Linguistik unserer Zeit wissenschaftlich fundiert und in der Wortforschung<br />

angewandt wurde, ist die Idee der Bedeutungszerlegung bereits Ende des 19. Jhs.<br />

ausgesprochen worden. So wies A. Rosenstein (1884) darauf hin, daß sich die<br />

Bedeutungen aus kleineren Elementen konstituieren, von denen je nach dem<br />

kontextualen Zusammenhang bald die einen, bald die anderen in den Vordergrund<br />

des Bewusstseins treten.<br />

In der deutschsprachigen und russischen Germanistik wird der Terminus<br />

„Sem“ bevorzugt. Das Sem ist das kleinste Bedeutungselement als Bestandtteil der<br />

lexikalischen Bedeutung. Die lexikalische Bedeutung bezeichnet man als Semem.<br />

Seme bilden eine geordnete Hierarchie innerhalb des Semems.<br />

Die Merkmale, die das Semem am allgemeinsten charakterisieren, sind<br />

zunächst kategorial-semantische Seme. Sie spezifizieren das Lexem als Wortart. So<br />

ist das kategorial-semantische Sem der Verben „Prozessualitat, Prozeß", das der<br />

Substantive „Gegenständlichkeit", das der Adjektive „Merkmalhaftigkeit".<br />

Vater/Mutter Gegenständlichkeit<br />

(`belebt')<br />

,Mensch'<br />

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