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einen Laut oder Schal nachbilden: knarren, knurren, zischen, Kuckuck, Uhu. Bei<br />

diesen Fällen besteht ein natürlich gegebener Zusammenhang zwischen den<br />

Merkmalen des Bezeichneten – den akustischen Eigenschaften – und dem Zeichen.<br />

Da der Kreis der Objekte, die nach akustischen Merkmalen bennant werden können,<br />

relativ begrenzt ist, bildet diese Art der Motivation nicht den Hauptweg zur<br />

Entstehung neuer Lexeme;<br />

2) morphematische Motivation:<br />

Die Bedeutung des Lexems ist das Produkt der Teilbedeutungen der<br />

Morpheme.<br />

z. B.: Erdbeere (motiviert durch das Ort)<br />

Blaubeere (motiviert durch die Farbe)<br />

Lehrbuch (das Buch, nach dem man lernt: motiviert durch die Funktion)<br />

Dabei können manchmal Fehlmotivationen entstehen:<br />

Nilpferd ist kein Pferd, Baumwolle ist keine Wolle.<br />

Morphematische Motivation bildet den Hauptweg der Bennung und besteht in<br />

der Bildung neuer Wörter mit vorhandenem Material nach Modellen, d. h. das Wesen<br />

der morphematischen Motivation bildet die Wortbildung. Die vorhandenen Elemente<br />

– Wörter und Morpheme – sind Träger der Motivbedeutung. Durch die<br />

Benennungsmotive ist das neue Wort formativisch und semantisch mit anderen<br />

Wortschatzelementen verbunden.<br />

Z.B. das Wort Rasenmäher ist durch drei Benennungsmotive motiviert:<br />

- er deutet auf Gerät,<br />

- Rasen – auf das Objekt,<br />

- mäh – auf die Handlung, die mit dem Gerät auszuführen ist.<br />

Das gleiche Gerät könnte auch mit * Grasschneidermaschine, * Mähmaschine,<br />

* Mäher, * Rasenschneider benannt werden.<br />

Für die Wahl der Benennungsmotive sind die Merkmale entscheidend, die dem<br />

Benennden wichtig sind, weil sie besonders auffallen, weil sie das bezeichnete<br />

Objekt einordenen, weil sie Assoziationen auslössen.<br />

Ist dann das Merkmal, das Motiv, gefunden, heißt es, die günstige sprachliche<br />

Fassung zu finden, wie im Fall unseres Beispriels: Rasen statt Gras, - er statt<br />

-gerät /maschine.<br />

Im Laufe der Zeit kann das Benenunngsmotiv verblassen. Es treten die<br />

Prozesse der Lexikalisierung, Demotivierung oder auch Idiomatisierung ein.<br />

Bei der Lexikalisierung geht der Syntagmacharakter einer<br />

Wortbildungskonstruktion verloren, das komplexe Lexem erhält eine einheitliche<br />

Bedeutung:<br />

Lehrbuch, Erdbeere, anziehen, nachholen.<br />

Es handelt sich einmal um die Bildungen früherer Sprachstufen.<br />

Die Idiomatisieneng ist eine Folge der Lexikalisierung; aus der Summe der<br />

Teilbedeutungen einer Konstruktion ist die Lexembedeutung nicht zu erschließen:<br />

Handtuch (teil idiomatischtisiert), Nachtigall, Bräutigam (voll idiomatisiert).<br />

Es tritt Demotivierung ein, der Verlust der Motivbedeutung, der<br />

Zeichencharakter einer oder mehrerer Konstituenten schwindet;<br />

3) semantische Motivation:<br />

Das Merkmal eines Gegenstandes wird auf einen anderen Gegenstand<br />

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