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Es gibt heute 3 Hauptrichtungen in der Definition des Zeichens.<br />

Laut der ersten – engen Deutung – zählt man zu den Zeichen das, was wir im<br />

Alltagsleben als „Zeichen“ bezeichnen: konventionelle Zeichen und<br />

Zeichensysteme, wie Verkehrszeichen, Geldzeichen (Banknoten),<br />

Militärdiensgradabzeichen u d.g.<br />

Nach der zweiten Definition des Zeichens zählt man dazu auch sprachliche<br />

Einheiten, d.h. linguistische Zeichen und ihre Kombinationen. Damit unterscheidet<br />

man die Wortzeichen (natursprachliche – естественно-языковые - Zeichen) und<br />

künstliche Zeichen.<br />

In der dritten – weiten Deutung versteht man unter den Zeichen (außer den<br />

genannten Gruppen) noch eine Kategorie – Zeichen-Merkmale (Zeichen-<br />

Symptome). Z.B.: das Niesen oder der Husten signalisieren von der Erkältung; das<br />

Schaukeln der Zweige deutet darauf, das es windig ist.<br />

Wenn es um ein Zeichen geht, so kommt immer die Frage: das Zeichen<br />

wovon? Weinen als Zeichen der starken Schmerzen und die Worte „starke<br />

Schmerzen“ können gleiche Bedeutung haben. Sie informieren über Schmerzen. Der<br />

Unterschied zwischen diesen zwei Arten des Zeichens besteht darin, dass selbst das<br />

Weinen starke Schmerzen so zu sagen „begleitet“, starke Schmerzen verursachen das<br />

Weinen. Im zweiten Fall gibt es keinen natürlichen Zusammenhang zwischen den<br />

Wörtern (oder gesprochenen Worten) „starke Schmerzen“ und selbst den starken<br />

Schmerzen. Dieser Unterschied ist prinzipiell wichtig. Er zieht eine Grenze zwischen<br />

den Zeichen und Nicht-Zeichen. Es gibt keinen Grund dafür, die natürlichen<br />

Zusammenhänge zwischen den Gegenständen, Erscheinungen und Ereignissen als<br />

Zeichenverhältnisse zu betrachten. Dem entsprechend wäre es richtiger zu den<br />

Zeichen nur ursprüngliche Wortzeichen und künstliche Zeichen zu zählen.<br />

Die Natur des Wortzeichens ist eine komplizierte Frage und bis heute streitet<br />

man darüber und man ist nicht einig.<br />

Am meistens verbreitet ist die bilaterale Auffassung des Wortzeichens. Das<br />

Wort ist ein bilaterales Zeichen, die Einheit der Form (der Lautfolge) und der<br />

Bedeutung.<br />

Die Bedeutung und die Lautfolge (das Formativ) stellen eine untrennbare,<br />

historisch gebildete Einheit dar. Die beliebige Lautfolge wird nur dann zum<br />

Formotiv, wenn diesem Lautbild eine Bedeutung entspricht.<br />

Z. B.:“Ech“ ist kein Wort der deutschen Sprache.<br />

Dieser Satz ist richtig, weil es im Deutschen keine Lautform „Ech“ gibt, der<br />

eine bestimmte Bedeutung entspricht. Nur wenn die Lautfolge zum<br />

Nominationsprozess dient, d. h. die Funktion der Bezeichung erfüllt, kann man von<br />

dem Formativ sprechen.<br />

Um die Natur des Wortzeichens besser zu verstehen, betrachten wir näher den<br />

Kommunikationsprozess. Wir kommunizieren nicht mit den Gegenständen der<br />

Wirklichkeit, sondern bedienen uns der Sprachzeichen(Wörter). Beim Wahrnehmen<br />

(d.h. beim Hören oder Sehen) des Zeichens entsteht im Bewusstsein des Menschen<br />

das Bild des bezeichneten Objekts. Mit anderen Worten: das Wortzeichen ruft im<br />

Bewusstsein des Menschen ein entschprechendes Bild hervor - Denotat. Unter dem<br />

Denotat versteht man das Bild des bezeichneten Objekts (Referenten). Betrachten<br />

wir das Wort auf der Ebene der Langue (im Sprachsystem), so handelt es sich um ein<br />

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