Es war einmal... Glanzlichter im Februar Visualisierte Musik ...

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5. Sinfoniekonzert Luigi Dallapiccola (1904-1975) Due pezzi per orchestra Olga Neuwirth (*1968) Remnants of songs... an Amphigory. Bratschenkonzert Anton Bruckner (1824-1896) 6. Sinfonie A-Dur Viola Antoine Tamestit Dirigent Peter Hirsch Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Mi, 17. Februar, 20 Uhr, Kurhaus 19 Uhr Einführung im Dostojewskisaal Luigi Dallapiccolas ‚Due pezzi per orchestra‘ (1947) ist ein kontrastreiches Diptychon mit Sarabanda und Fantasia/Fuga, das barocke Formen sehr reizvoll mit relativ freien Zwölftonstrukturen verbindet. Als „scharfe Beobachterin ihrer von Massenmedien geprägten Umwelt“ wurde die österreichische Komponistin Olga Neuwirth von der Jury des Braunschweiger Louis-Spohr- Preises kürzlich geehrt. Das Bratschenkonzert schrieb sie für den Solisten dieses Sinfoniekonzertes Antoine Tamestit. Zwischen den gegensätzlichen Polen von Ernst und spielerischer Leichtigkeit entfalten sich in dem gerade uraufgeführten Stück die fünf anspielungsreichen, im Sinne von Charakterstücken konzipierten Einzelsätze. Auch wenn Anton Bruckner nach Abschluss der Partitur seiner 6. Sinfonie (1883) einen Seufzer der Erleichterung ausstieß („Nicht um 1000 Gulden möchte ich das nochmals schreiben…“), ist sie in ihrer konzentrierten Form zugänglicher als etwa die kolossale Fünfte. An dem mächtigen Anfang und den ätherischen mittleren Passagen der Sechsten scheinen sich die Komponisten großer Filmmusik später orientiert zu haben. Antoine Tamestit wurde 1979 geboren und studierte u.a. am Pariser Conservatoire, an der Yale University (USA) und bei Tabea Zimmermann in Berlin. 2008 erhielt er den ,Credit Suisse Young Artist Award’. Mit dieser Ehrung verbunden war ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti beim Luzerner Festival. Neben wichtigen internationalen Preisen gewann Antoine Tamestit 2004 den 1. Preis beim ARD-Wettbewerb und wurde zu ,BBC Radio 3 New Generation Artist’s Scheme’ auserwählt, was eine zweijährige Zusammenarbeit mit der BBC bedeutete. Als einer der gefragtesten Solisten seines Instruments spielt er mit vielen renommierten Orchestern und Dirigenten. Er war Gast zahlreicher Festivals wie Aix-en-Provence oder dem International Viola Congress in Seattle, und als begeisterter Kammermusiker spielte er u.a. in Bad Kissingen, Lockenhaus, Ludwigsburg, Kronberg, Jerusalem Chamber Festival und Rheingau Musik Festival mit Künstlerkollegen wie Gidon Kremer, Frank-Peter Zimmermann und Janine Jansen. In der Saison 2009/10 ist er Residenzkünstler beim Konzerthausorchester Berlin und beim Konzerthaus Dortmund. Antoine Tamestits Repertoire reicht vom Barock bis zu zeitgenössischen Werken. Sein besonderes Interesse gilt der Musik unserer Zeit. Seit Oktober 2007 ist er Professor an der Kölner Musikhochschule. Peter Hirsch hat sich einen sehr guten Namen mit Dirigaten bei renommierten Orchestern und zahlreichen Opernproduktionen gemacht. So arbeitete er u.a. mit den Münchner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem SWR Sinfonieorchester Stuttgart und der Basel Sinfonietta und gastierte bei Festivals wie der Münchner Biennale und den Salzburger Festspielen. Operndirigate führten ihn nach seinem Debüt 1985 an der Mailänder Scala mit Luigi Nonos „Prometeo“ (Uraufführung der endgültigen Fassung) u.a. an die Staatsoper Unter den Linden Berlin, die Hamburgische Staatsoper, die Leipziger Oper sowie zuletzt zum Staatstheater Nürnberg für die Neuproduktion von Aribert Reimanns Oper „Melusine“. Peter Hirsch dirigierte Uraufführungen von B.A. Zimmermann, Haas, Lachenmann, Ospald und Zender. CD-Produktionen u.a. für Wergo und Sony Classical mit Werken von Bruckner, Mahler, Schönberg, Nono, B.A. Zimmermann dokumentieren seine künstlerische Arbeit eindrucksvoll. Die 5.1-Surround Produktion von Luigi Nonos Prometeo mit dem SWR Sinfonieorchester Baden- Baden und Freiburg wurde zuletzt bei col legno veröffentlicht. Neben zeitgenössischer Musik finden sich Werke von Bruckner, Schubert, Mahler und Lutoslawski im aktuellen Repertoire des Dirigenten. Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Februar 2010 9
10 musik-theater-werkstatt Visualisierte Musik: zu „Michael Kohlhaas“ Tjark Ihmels und Studenten der FH Mainz: Computergesteuerte Visualisierung Gerhard Müller-Hornbach und Studenten der HfMDK: Komposition und Interpretation 18. und 19. Februar 2010, 20 Uhr, Wartburg, Schwalbacher Straße „Musik optisch erlebbar gemacht – und die Zuschauer staunten. Das visuelle Konzert mit Tjark Ihmels in der Wartburg ließ Dinge gleichzeitig geschehen, die eigentlich keinen Bezug zueinander hatten. Es waren allein die Zuschauer, die Verbindungen herstellten; Verbindungen, die letztendlich komplexer, diffiziler und spannender waren als alles, was man komponieren kann. Man staunte über die visuelle Kraft der Klänge. Wunderbar. Ein gut gemachtes Spektakel.“ (Wiesbadener Tagblatt 11.2.2008) Die Mitwirkenden der Produktion „Visualisierte Musik“, mit der die musik-theater-werkstatt einmal pro Spielzeit in der Spielstätte „Wartburg“ gastiert, stellen sich einer neuen Herausforderung. Nachdem inzwischen zwei Produktionen mit schon vorhandener und eine mit live-gespielter Musik auf die Bühne gebracht wurden, werden wir in dieser Spielzeit eine thematische Ergänzung zum Spielplan des Schauspiels in den Mittelpunkt rücken: „Michael Kohlhaas“ wird Ende Januar in der Inszenierung von Konstanze Lauterbach im Kleinen Haus Premiere haben. Als eine andere mögliche Interpretation dieses Stoffes werden Studenten des Medienkünstlers Tjark Ihmels computergesteuerte Bildwelten zu live interpretierten neuen Kompositionen aus der Kompositionsklasse von Gerhard Müller-Hornbach gestalten. Tjark Ihmels wurde 1963 in Leipzig geboren. Nach Studien der Theologie und der Malerei in Leipzig war er mehrere Jahre als freier Medienkünstler tätig, seit 2000 ist er Professor an der FH für Gestaltung in Mainz. Seine Installationen wurden u.a. in Tel Aviv, Leipzig, San Francisco, Aachen, Berlin, Sidney, Basel und 2006 in Wiesbaden vorgestellt. Gerhard Müller-Hornbach wurde 1951 geboren. Er studierte in Frankfurt Komposition, Schulmusik und Musikwissenschaften. Seit 1981 ist er Professor für Komposition und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Neben seiner regen Tätigkeit als Komponist ist er künstlerischer Leiter des Mutare- Ensemble. Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Februar 2010
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