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Anti-Political-Correctness

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das „Machbare“, das Pragmatische. So schreiben Regina Becker-Schmidt<br />

und Irene Dölling: „Wir fordern eine Politik, die<br />

eine umfassende Demokratisierung des Geschlechterverhältnisses<br />

zum Ziel hat.“ 9 Als zentrales Problem erkennen<br />

sie die „Hierarchisierung der gesellschaftlichen Sphären - vor<br />

allem die Dominanz des Erwerbsbereichs gegenüber der Institution<br />

Familie“. 10 D.h. im Zuge des Nachdenkens über<br />

machbare Politik von oben verliert sich der Zugriff auf Herrschaftsinstanzen.<br />

Die Familie wird seit Beginn der 70er Jahre<br />

von Feministinnen als zentrale patriarchale Herrschaftsform<br />

bekämpft, als „Brutstätte von Sexualität“ (Foucault), als Reproduktionsort<br />

des sozialen Geschlechts (gender). Christine<br />

Morgenrot spricht in ihrem Beitrag ebenfalls bloß noch von der<br />

„Asymmetrie im Geschlechterverhältnis“. 11 „Die Thematisierung<br />

des Geschlechterverhältnisses kann nicht mehr ausschließlich<br />

Sache der Frauen sein. Männer sind ebenso gefordert, zu der<br />

Herstellung von Symmetrie und Gleichheit im Verhältnis der<br />

Geschlechter beizutragen.“ 12 Diese Forderung ist Resultat einer<br />

theoretisch nicht weiter reflektierten Verschiebung: Die Thematisierung<br />

der Geschlechterverhältnisse muß zweigeschlechtlich<br />

erfolgen aber die Thematisierung von Frauenunterwerfung ist<br />

nicht ohne Umstände an Männer delegierbar. Die Thesen der<br />

9 Regina Becker-Schmidt, Irene Dölling, Geschlechterverhältnis und<br />

Frauenpolitik, in: Die zweite Gesellschaftsreform, S. 122<br />

10 ebd., S. 128<br />

11 Christine Morgenroth, Das Prekäre des Geschlechterverhältnissese<br />

in Interessenorganisationen, in: Die zweite Gesellschaftsreform,<br />

S. 138<br />

12 ebd. S. 140<br />

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