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Anti-Political-Correctness

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diese Frage nicht zynisch, wenn man bedenkt, daß Massenarbeitslosigkeit<br />

vorherrscht, von der auch Männer betroffen sind?<br />

Als „abgekoppelt“ von sozialer Realität qualifiziert Gabriele Mittag2<br />

feministische Theorie. Und sie bezieht sich auf die in der<br />

BRD unter Feminstinnen breit diskutierten Theorien von Judith<br />

Butler3 . Gott war schon tot, der Sozialismus gerade gestorben,<br />

der durch die Aufklärung begründete Begriff des „Subjekts“ zutiefsts<br />

fragwürdig geworden und nun der neue Ruf: das<br />

Geschlecht ist tot! Konkret meint dies: das Geschlecht ist ein<br />

Struktureffekt einer radikal zu dekonstruierenden Subjektkonstruktion,<br />

die auf der Heterosexualität aufruht.<br />

Feministische Theorie und Praxis existieren i.A. in keinem engen<br />

Verhältnis zueinander. Ich werde im ersten Teil meines<br />

Beitrages einen bestandsaufnehmenden Vorschlag machen,<br />

der sich dies als Problem vorlegt und die entdeckten Gefahren<br />

formuliert.<br />

Im zweiten Teil suche ich das Phänomen auf, das seit geraumer<br />

Zeit auch in der BRD die Diskussionen um soziale Fragen<br />

beherrscht; ich nenne es anti-politcal-correctness, also die<br />

Freiheit politisch „unkorrekt“ zu sprechen. Diejenigen, die die<br />

Debatte gestalten nennen es pc (political correctness). So wurde<br />

in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, erkannt: „PC ... ist<br />

eine Sache von Minderheiten, in den Vereinigten Staaten also<br />

vor allem eine Angelegenheit der Schwarzen und anderer ethnischer<br />

Gruppen. Aber Deutschland ist kein Vielvölkerstaat,<br />

zumindest noch nicht, und deshalb wurde political correctness,<br />

2 Gabriele Mittag, Abgekoppelt, In. Freitag, 86.1996, S. 1<br />

3 Judith Butler, Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt/M. 1991<br />

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