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Naturrecht, Geschichte und Vernunft (I) - Tuomi

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22) Die M. Webersche Aufteilung der Ethik in Gesinnungs- <strong>und</strong> in eine Art pragmatistischer<br />

Verantwortungsethik ist nicht zu verwechseln mit der Ethik der „Verantwortung“ bei Hans<br />

Jonas. Hierin dem <strong>Naturrecht</strong> vergleichbar, begegnet uns in letzterer eine ontologisch orientierte,<br />

der objektiven Wesensorientierung verpflichtete personalistische Lehre. Statt von <strong>Naturrecht</strong><br />

spricht Jonas von „Verantwortung“. Es ist nach H. Jonas offensichtlich, daß das Individuum in<br />

seiner Natur objektive Gründe für seine Pflicht findet, d.h. daß der Mensch erkennt, was er aus<br />

Freiheit tun soll. Es handelt sich um eine ontologisch f<strong>und</strong>ierte Ethik. Die Verantwortung ist<br />

die Gr<strong>und</strong>lage für das soziale Verhalten wie auch für den Umgang mit der Umwelt. Auch bei<br />

H. Jonas wird ähnlich dem <strong>Naturrecht</strong> ein Menschenbild vertreten, dessen Natur dem biologistischen<br />

Naturalismus entgegengesetzt ist. Vgl. die Interpretation von A. Rauscher: Hans Jonas<br />

<strong>und</strong> seine Botschaft für unternehmerische Verantwortung. In: Die Neue Ordnung 58,2 (2004)<br />

98-107.<br />

23) Zu den anthropologischen Ansätzen vgl. A. Zimmermann: Der Mensch in der modernen<br />

Philosophie. Essen 1975.<br />

24) Vgl. Ch. Böhr: Ethik als Anthropologie. Der Personalismus von Karol Wojtyla. In: Die<br />

Neue Ordnung 62 (2008) 419-426; K. Jüsten: Ethik <strong>und</strong> Ethos der Demokratie. Paderborn<br />

1999, 173 ff.<br />

25) Vgl. A. F. Utz: Kommentar zur Enzyklika Laborem exercens des Papstes Johannes Paul II.<br />

In: A. F. Utz: Ethische <strong>und</strong> soziale Existenz, Ges. Aufsätze aus Ethik <strong>und</strong> Sozialphilosophie<br />

1970-1983 (hrsg. von H. B. Streithofen). Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg<br />

1983, 349-364.<br />

26) Vgl. Lothar Roos: Es geht um die Würde des Menschen. Zum sozialethischen Vermächtnis<br />

von Johannes Paul II. Köln 2005.<br />

27) Johannes Messners Konzeption der Sozialphilosophie. Die Definition der Sozialnatur <strong>und</strong><br />

der Gesellschaft. In: Das Neue <strong>Naturrecht</strong>. Die Erneuerung der <strong>Naturrecht</strong>slehre durch Johannes<br />

Messner. Gedächtnisschrift für Johannes Messner. Berlin 1985, 21-62. (in dieser Abhandlung<br />

von Utz ist zugleich der Unterschied der Utzschen, eher an Thomas von Aquins deduktiver<br />

Logik orientierten Begründungsweise des <strong>Naturrecht</strong>s zu der von J. Messner vertretenen,<br />

eher induktiven Logik zu erkennen).<br />

28) Vgl. R. Spaemann: Personen. Versuche über den Unterschied zwischen ‚etwas’ <strong>und</strong> ‚jemand’.<br />

Stuttgart 1996.<br />

29) Vgl. hierzu auch die interessante Interpretation von K.-H. Nusser: Metaphysischer Realismus<br />

oder interaktionistische Anerkennung? Zu Ursprung <strong>und</strong> Begründung des Begriffs der<br />

Person. In: H-G. Nissing (Hrsg.): <strong>Vernunft</strong> <strong>und</strong> Glaube, a.a.O., 67-82.<br />

30) Es geht um den „Begriff der Person als eines ‚Jemand’ eigenen Rechts“ (a.a.O., 256).<br />

31) A.a.O., 261.<br />

32) A.a.O.<br />

33) G. W. F. Hegel, Gr<strong>und</strong>linien der Philosophie des Rechts, hrsg. von J. Hoffmeister, Berlin<br />

4<br />

1956, 14.<br />

34) Ebenda, 208.<br />

35) Ebenda, 207.<br />

36) Zur Logik dieser Debatte vgl. P. P. Müller-Schmid, Emanzipatorische Sozialphilosophie<br />

<strong>und</strong> pluralistisches Ordnungsdenken. Stuttgart 1976, 157 ff., 193 ff.<br />

37) Zum Begriff der menschlichen Person vgl. A. F. Utz: Ethik, a.a.O., 85.<br />

38) A. F. Utz: Ethische <strong>und</strong> soziale Existenz, Ges. Aufsätze aus Ethik <strong>und</strong> Sozialphilosophie<br />

1970-1983, (hrsg. von H. B. Streithofen), Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg<br />

1983, 398.<br />

39) Zur transzendenten Begründung der Menschenrechte <strong>und</strong> der Handlungsprinzipien vgl. P.<br />

P. Müller-Schmid: Zur sozialethischen Relevanz naturrechtlicher Begründung der Menschen-<br />

357

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