Strukturen – Stammdaten der Finanzbuchhaltung
Strukturen – Stammdaten der Finanzbuchhaltung
Strukturen – Stammdaten der Finanzbuchhaltung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Standardsoftware für Kostenrechnung<br />
und Controlling<br />
(SAP ® R/3 ®)<br />
Skript Teil 2<br />
Sommersemester 2013<br />
Prof. Dr. Joachim Buch<br />
SAP, SAP Logo, R/2, R/3, mySAP.com, mySAP.com Logo und weitere im Text erwähnte SAP-Produkte und -Dienstleistungen sowie die<br />
entsprechenden Logos sind Marken o<strong>der</strong> eingetragene Marken <strong>der</strong> SAP AG in Deutschland und vielen an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n weltweit. Alle<br />
an<strong>der</strong>en Produkte sind Marken o<strong>der</strong> eingetragene Marken <strong>der</strong> jeweiligen Firmen.<br />
1
Glie<strong>der</strong>ung<br />
Skript Teil 1<br />
1. Fallaufgabe zur innerbetrieblichen Leistungsverrechnung und Produktkalkulation<br />
1.1 Grundstruktur<br />
1.2 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung durchführen und Plantarife ermitteln<br />
2. Innerbetriebliche Leistungsverrechnung<br />
2.1 Direkte innerbetriebliche Leistungsverrechnung<br />
2.1.1 Grundsätzliches<br />
2.1.2 Anlegen von Leistungsarten-Stammsätzen<br />
2.1.3 Hinterlegen des Preises für die Leistungsart<br />
2.1.4 Durchführen <strong>der</strong> innerbetrieblichen Leistungsverrechnung<br />
2.2 Umlage<br />
2.2.1 Grundsätzliches<br />
2.2.2 Umlage durchführen<br />
2.3 Übungsaufgaben<br />
3. Kostenstellenplanung und innerbetriebliche Leistungsverrechnung<br />
3.1 Planung des Bezugsgrößengerüstes<br />
3.2 Planung von Primärkosten<br />
3.3 Ermittlung von Plantarifen<br />
Skript Teil 2<br />
3.4 Fixkostenvorverteilung<br />
3.4.1 Betriebswirtschaftlicher Hintergrund<br />
3.4.2 Durchführung <strong>der</strong> Fixkostenvorverteilung<br />
4. Plan-Kalkulation mit Mengengerüst<br />
4.1 Allgemeines<br />
4.2 Anlegen <strong>der</strong> Materialstämme<br />
4.3 Anlegen <strong>der</strong> Stückliste<br />
4.4 Anlegen eines Arbeitsplatzes und Zuordnung <strong>der</strong> Kostenstelle<br />
4.5 Anlegen des Arbeitsplanes<br />
4.6 Durchführung <strong>der</strong> Kalkulation<br />
4.7 Customizing-Aktivitäten bei <strong>der</strong> Zuschlagskalkulation<br />
4.8 Durchführung <strong>der</strong> Kalkulation und Aktualisieren des Materialstammes<br />
Skript Teil 3<br />
5. Serienfertigung, Vermarktung, Kostenträgerrechnung eines Produktes<br />
2
3.4 Fixkostenvorverteilung<br />
3.4.1 Betriebswirtschaftlicher Hintergrund<br />
Die Fixkostenvorverteilung ist ein Instrument im Rahmen <strong>der</strong> innerbetrieblichen Leistungsverrechnung,<br />
um im Rahmen einer Vollkostenrechnung eine „verursachungsgerechtere“ innerbetriebliche<br />
Leistungsverrechnung zu konzipieren. Demzufolge können Sen<strong>der</strong> und Empfänger<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Fixkostenvorverteilung nur Kostenstellen und Geschäftsprozesse sein.<br />
Die weiteren Ausführungen beziehen sich auf eine Fixkostenvorverteilung zwischen Kostenstellen,<br />
für Geschäftsprozesse gilt Analoges.<br />
Die Fixkostenvorverteilung ist ein Verfahren, das sich gleichzeitig auf die Verrechnung von<br />
Plankosten und Istkosten bezieht. Alle übrigen Verfahren <strong>der</strong> innerbetrieblichen Leistungsverrechnung<br />
(direkte innerbetriebliche Leistungsverrechnung, indirekte innerbetriebliche Leistungsverrechnung,<br />
Umlage, Verteilung) müssen parallel für Plan- und Istkosten durchgeführt<br />
werden.<br />
Fixe Kosten sind Kosten, die entstehen um eine bestimmte Leistungsbereitschaft (Kapazität)<br />
vorzuhalten. Sie hängen (definitionsgemäß) nicht von <strong>der</strong> tatsächlichen Beschäftigung <strong>der</strong><br />
Kostenstellen ab. Da fixe Kosten als Kosten <strong>der</strong> Bereitstellung <strong>der</strong> Betriebsbereitschaft nicht<br />
proportional zur Beschäftigung sind, sollten sie auch nicht proportional zur tatsächlich durch<br />
die Empfänger in Anspruch genommenen Leistung des Sen<strong>der</strong>s verrechnet werden. Die<br />
notwendige Leistungsbereitschaft <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>-Kostenstellen wird in den Unternehmen normalerweise<br />
dadurch ermittelt, dass die Empfänger ihren Bedarf an innerbetrieblichen Leistungen<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Planung spezifizieren. Bei Abweichungen zwischen geplanter und tatsächlicher<br />
Inanspruchnahme führt eine beschäftigungsproportionale Belastung <strong>der</strong> Empfänger zu<br />
einer falschen Kostenstellenbelastung (siehe Beispiel).<br />
Durch die Fixkostenvorverteilung wird dieses Problem dadurch gelöst, dass im Ist die Verrechnung<br />
<strong>der</strong> fixen Kosten <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>-Kostenstelle auf die Empfänger-Kostenstellen nach<br />
den Leistungsaufnahmemengen <strong>der</strong> Empfänger erfolgt, die während <strong>der</strong> Planung fixiert wurden.<br />
Dies bedeutet, dass die im Rahmen <strong>der</strong> Planung ermittelten fixen Plankosten bei den<br />
Empfängern <strong>der</strong> Leistungsaufnahme als Istkosten gebucht werden. Denn bei <strong>der</strong> sendenden<br />
Kostenstelle wurden Fixkosten für die Bereitstellung dieser Leistungen in <strong>der</strong> Höhe verursacht,<br />
wie sie von den abnehmenden Kostenstellen geplant wurden. Dementsprechend werden<br />
die Empfänger mit solchen fixen Kosten belastet, die durch <strong>der</strong>en Leistungsnachfrage im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Planung verursacht werden.<br />
Der Verrechnungsbetrag <strong>der</strong> Fixkostenvorverteilung ergibt sich aus dem Produkt <strong>der</strong> geplanten<br />
Leistungsaufnahmemenge <strong>der</strong> Empfängerkostenstelle mit dem fixen Plantarif <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>kostenstelle.<br />
Dieser Betrag wird im Ist gebucht. Damit keine Doppelverrechnung dieser<br />
fixen Plankosten erfolgt, werden die empfangenen Leistungen im Ist jeweils nur noch mit<br />
dem variablen Tarif <strong>der</strong> Leistungsart bewertet.<br />
Die Fixkostenvorverteilung berücksichtigt somit, dass im Rahmen eines abgestimmten Leistungsplans<br />
Sen<strong>der</strong>kostenstellen Kapazität für einen bestimmten Leistungsumfang bereitstellen,<br />
weil dessen Aufnahme von den Empfänger-Kostenstellen geplant wurde.<br />
3
Zur Verdeutlichung <strong>der</strong> Vorteile <strong>der</strong> Fixkostenvorverteilung dient das folgende Beispiel:<br />
Planung:<br />
Die Kostenstelle Werkstatt (15901) liefert Reparaturleistungen an die Fertigungsstellen Fertigung<br />
1 (15902) und Fertigung 2 (15903). Fertigung 1 plant die Abnahme von Reparaturleistungen<br />
im Umfang von 60 h, Fertigung 2 plant die Abnahme von 40 h. Die Kostenstelle<br />
Werkstatt plant daraufhin die Bereitstellung von Reparaturleistungen im Umfang von 100 h.<br />
Dies erfor<strong>der</strong>t Fixkosten in Höhe von 5.000 €. Die variablen Kosten je Reparaturstunde werden<br />
mit 50 € (gesamt: 5.000 €) geplant. Damit beträgt <strong>der</strong> Vollkosten-Verrechnungssatz je<br />
Reparaturstunde 100 €, wobei 50 €/h fix und 50 €/h variabel sind.<br />
Daraus ergibt sich folgende innerbetriebliche Leistungsverrechnung <strong>der</strong> Plankosten:<br />
KST<br />
Fertigung 1<br />
15902<br />
6.000 €<br />
KST<br />
Werkstatt<br />
15901<br />
10.000€<br />
60 h VS: 100 €/h<br />
40 h<br />
fix<br />
3.000 €<br />
variabel<br />
3.000 €<br />
fix<br />
2.000 €<br />
KST<br />
Fertigung 2<br />
15903<br />
4.000 €<br />
variabel<br />
2.000 €<br />
4
Ist:<br />
Alternative 1:<br />
Fertigung 1 reduziert die in Anspruch genommenen Reparaturleistungen von 60 h auf 30 h,<br />
Fertigung 2 nimmt wie geplant 40 h ab. In <strong>der</strong> Werkstatt ergibt sich demzufolge folgende<br />
Kostenstruktur: Fixkosten nach wie vor 5.000 €, da sie unabhängig von <strong>der</strong> Beschäftigung<br />
sind. Die variablen Kosten reduzieren sich auf 3.500 € (70 h à 50 €/h). Dadurch ergeben sich<br />
Gesamtkosten in Höhe von 8.500 €. Werden diese Kosten auf die abnehmenden Stellen weiterverrechnet,<br />
ergibt sich ein Vollkosten-Verrechnungssatz von 121,42 €/h (8.500 € / 70 h),<br />
wegen <strong>der</strong> fehlenden Fixkostendegression.<br />
Dies führt dies zu folgen<strong>der</strong> Kostenstellenbelastung:<br />
KST<br />
Werkstatt<br />
15901<br />
8.500€<br />
30 h VS: 121,42 €/h<br />
40 h<br />
fix<br />
2.143 €<br />
KST<br />
Fertigung 1<br />
15902<br />
3.643 €<br />
variabel<br />
1.500 €<br />
Kritik:<br />
Die Kostenstelle Fertigung 2 wird statt mit 4.000 € (Planung) mit 4.857 € (Ist) und damit um<br />
857 € höher belastet, obwohl sie keine mengenmäßige Plan-Ist-Abweichung verzeichnet. Sie<br />
wird durch die von Fertigung 1 hervorgerufene fehlende Fixkostendegression belastet.<br />
Alternative 2:<br />
Die Folgen <strong>der</strong> Abweichung zwischen geplanter und tatsächlicher Leistungsaufnahme werden<br />
nicht auf die Empfänger weiterverrechnet, son<strong>der</strong>n bleiben bei <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>-Kostenstelle,<br />
d.h. <strong>der</strong> Verrechnungssatz wird im Ist nicht verän<strong>der</strong>t und entspricht dem Plan-Verrechnungssatz.<br />
In diesem Fall wird die Sen<strong>der</strong>-Kostenstelle mit 70 h à 100 €/h (= 7.000 €) entlastet<br />
und auf <strong>der</strong> Kostenstelle verbleiben 1.500 € (Unterdeckung). In diesem Fall trägt die Sen<strong>der</strong>-Kostenstelle<br />
die Folgen <strong>der</strong> Plan-Ist-Abweichung.<br />
fix<br />
2.857 €<br />
KST<br />
Fertigung 2<br />
15903<br />
4.857 €<br />
variabel<br />
2.000 €<br />
5
Bei Anwendung <strong>der</strong> Fixkostenvorverteilung führt dies zu folgen<strong>der</strong> Kostenstellenbelastung:<br />
Kritik:<br />
Die Kostenstelle Fertigung 2 wird im Ist wie in <strong>der</strong> Planung mit 4.000 € belastet und hat damit<br />
we<strong>der</strong> eine mengen- noch kostenmäßige Plan-Ist-Abweichung. Fertigung 1 wird mit den<br />
durch ihre Disposition (60 Reparaturstunden) hervorgerufenen Fixkosten belastet und trägt<br />
damit alleine die durch sie verursachte fehlende Fixkostendegression.<br />
Vorteile <strong>der</strong> Fixkostenvorverteilung:<br />
KST<br />
Werkstatt<br />
15901<br />
8.500 €<br />
30 h 40 h<br />
fix<br />
3.000 €<br />
KST<br />
Fertigung 1<br />
15902<br />
4.500 €<br />
variabel<br />
1.500 €<br />
KST<br />
Fertigung 2<br />
15903<br />
4.000 €<br />
Keine Über- o<strong>der</strong> Unterdeckungen bei <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>kostenstelle in <strong>der</strong> monatlichen Abrechnung,<br />
also keine Beschäftigungsabweichung. Sen<strong>der</strong>-Kostenstelle trägt nicht die Folgen<br />
<strong>der</strong> Plan-Ist-Abweichung (siehe Ist / Alternative 2)<br />
Die Fixkostenbelastung ist im Ist genau so hoch, wie sie sich im Rahmen <strong>der</strong> Planung<br />
ergeben hat.<br />
Bei Abweichungen zwischen geplanter und tatsächlicher Inanspruchnahme <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>-<br />
Kostenstelle werden die Kostenstellen ohne Planabweichungen nicht belastet bzw. benachteiligt.<br />
fix<br />
2.000 €<br />
variabel<br />
2.000 €<br />
6
3.4.2 Durchführung <strong>der</strong> Fixkostenvorverteilung<br />
Basisdaten für die Durchführung:<br />
Hierarchieknoten (Kostenstellengruppe): H34XXX<br />
Kostenstelle Werkstatt: 34XXX10<br />
o Geplante Leistungserbringung: 120 h<br />
o Fixe Kosten: 5.000 €, Kostenart: 420000<br />
o Variable Kosten: 6.000 €, Kostenart: 453100<br />
Kostenstelle Fertigung 1 34XXX20<br />
o Geplante Leistungsaufnahme: 60 h<br />
Kostenstelle Fertigung 2 34XXX30<br />
o Geplante Leistungsaufnahme: 40 h<br />
Leistungsart: VORXXX<br />
Basis für die Fixkostenvorverteilung ist die bereits unter Punkt 3 des Skriptes beschriebene<br />
Kostenarten- und Leistungsartenplanung.<br />
Ob eine Leistungsart bei <strong>der</strong> Fixkostenvorverteilung berücksichtigt wird, wird durch das<br />
Kennzeichen „Fixkosten vorverteilt“ im Leistungsartenstammsatz festgelegt.<br />
Wird dieses Kennzeichen gesetzt, wird diese Leistungsart bei allen Kostenstellen, bei denen<br />
diese Leistungsart geplant ist, fixkostenvorverteilt.<br />
Das Kennzeichen kann auch im Rahmen <strong>der</strong> Leistungsartenplanung gesetzt werden und<br />
führt dann dazu, dass die Fixkostenvorverteilung nur für die so definierte Kostenstel-<br />
7
le/Leistungsart-Kombination gilt. Im Rahmen <strong>der</strong> Planung kann das Kennzeichen für die Fixkostenvorverteilung<br />
geän<strong>der</strong>t werden, solange noch keine Istkosten verbucht wurden.<br />
Wichtig: Das Kennzeichen kann nicht im üblichen Planungslayout (1-201), in dem die Mengen-<br />
o<strong>der</strong> Tarifangaben erfolgen, eingegeben o<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t werden.<br />
Das Kennzeichen kann nur im Planungslayout 1-204 eingegeben werden, das man dadurch<br />
erhält, dass man ins nächste Blatt wechselt.<br />
8
Um die Fixkostenvorverteilung korrekt abwickeln zu können, müssen die Leistungsbeziehungen<br />
(Leistungserbrinung und Leistungsaufnahme) sowie die Kosten <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>-Kostenstelle<br />
geplant werden. Dies erfolgt wie in Kapitel 3.1 und 3.2 beschrieben.<br />
Die Leistungserbringung wird von Kostenstelle 3419710 mit 120 h geplant. Die Hardcopy ist<br />
auf <strong>der</strong> vorangegangenen Seite abgebildet. Die Leistungsaufnahme wird von den Kostenstellen<br />
3419720 mit 60 h und 3419730 mit 40 h geplant.<br />
Es ist ersichtlich, dass die von 3419710 geplante Leistungserbringung (120 h) und die von<br />
3419720 und 3419730 geplante Leistungsaufnahme (zusammen 100 h) nicht übereinstimmen.<br />
Zur Planabstimmung gibt es zwei Wege:<br />
Abstimmung außerhalb des SAP-Systems<br />
Planabstimmung (systemtechnisch).<br />
Wird eine systemtechnische Planabstimmung durchgeführt, wird die Planleistung <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>-Kostenstelle<br />
an die geplanten Leistungsaufnahmen angepasst. Im Beispiel würde die<br />
geplante Leistung bei <strong>der</strong> Kostenstelle 3419710 von 120 h auf 100 h herabgesetzt. Gleichzeitig<br />
werden die geplanten variablen Kosten angepasst.<br />
9
Menüfolge: Rechnungswesen - Controlling - Kostenstellenrechnung - Planung - Planungshilfen<br />
<strong>–</strong> Planabstimmung<br />
10
Planwerte <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>-Kostenstelle 3419710 vor Planabstimmung:<br />
Planwerte <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>-Kostenstelle 3419710 nach Planabstimmung:<br />
Sind alle Vorarbeiten absolviert, kann die Fixkostenvorverteilung entwe<strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong><br />
Plantarifermittlung o<strong>der</strong> in einer eigenständigen Verrechnung ausgeführt werden.<br />
Wird die Fixkostenvorverteilung im Rahmen <strong>der</strong> Plantarifermittlung ausgeführt, ist bei <strong>der</strong><br />
Tarifermittlung lediglich das Kennzeichen „mit Fixkosten-Vorverteilung“ zu setzen.<br />
Achtung: Bitte darauf achten, dass Sie<br />
1. den Button Kostenstellengruppe aktivieren und Ihren Knoten eintragen<br />
2. den Button keine Geschäftsprozesse aktivieren.<br />
An<strong>der</strong>nfalls haben wir Sperren !!!!<br />
11
Menüfolge für die Tarifermittlung: Rechnungswesen - Controlling - Kostenstellenrechnung -<br />
Planung - Verrechnungen - Tarifermittlung<br />
12
Im Informationssystem können dann die Ergebnisse angesehen werden:<br />
Die Plankosten enthalten fixe und variable Bestandteile mit jeweils 3000 €, die fixen Plankosten<br />
in Höhe von 3.000 € sind gleichzeitig als Istkosten gebucht worden.<br />
Sie können die Fixkostenvorverteilung beliebig oft wie<strong>der</strong>holen. Bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holung verbucht<br />
das System nur das Delta zu <strong>der</strong> bisherigen Verrechnung. Ergeben sich keine Verän<strong>der</strong>ungen<br />
zu bisherigen Verrechnungen, so verbucht das System nichts.<br />
Um zu zeigen, dass die als Istkosten gebuchten Planfixkosten nicht überschrieben werden,<br />
führen wir die Belastung <strong>der</strong> Kostenstellen im Ist mit Hilfe einer DILV durch. Hierzu ist zunächst<br />
<strong>der</strong> Isttarif in Höhe von 121,42 €/h (71,42 € fix / 50 € variabel) zu hinterlegen. Anschließend<br />
sind die Istmengen im Rahmen <strong>der</strong> DILV zu erfassen.<br />
Menüfolge: Rechnungswesen - Controlling - Kostenstellenrechnung - Istbuchungen <strong>–</strong> Isttarif<br />
<strong>–</strong> Erfassen<br />
13
Erfassen <strong>der</strong> Ist-Leistungsmengen:<br />
Menüfolge: Kostenstellenrechnung <strong>–</strong> Istbuchungen <strong>–</strong> Leistungsverrechnung - Erfassen<br />
Nach Durchführung <strong>der</strong> DILV sieht <strong>der</strong> BAB wie folgt aus:<br />
Dies zeigt, dass lediglich die variablen Kosten (30 h à 50 €) verrechnet wurden und nicht die<br />
Fixkosten in Höhe von 2.143 € (30 h à 41,42 €).<br />
14
Aufgabe:<br />
XXXXXX steht für Ihre Matrikelnummer!!!! Bitte verwenden Sie den Knoten 34XXX, um<br />
die Aufgabe zu bearbeiten.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Planungsaktivitäten (Planungsperiode = 1 Jahr) <strong>der</strong> XY AG wird auch <strong>der</strong><br />
Bedarf an aufbereitetem Wasser abgeschätzt. Die Fertigung 1 (Kostenstelle XXXXXX20)<br />
schätzt den Bedarf auf 30.000 qbm, die Fertigung 2 (Kostenstelle XXXXXX30) geht von<br />
70.000 qbm aus. Diese Anfor<strong>der</strong>ung wird in die Planung <strong>der</strong> Kostellenstelle Wasseraufbereitung<br />
(Kostenstelle XXXXXX10) übernommen, eine Planabstimmung ist deshalb nicht notwendig.<br />
Die Wasseraufbereitung kann 80.000 qbm Wasser pro Achtstunden-Schicht aufbereiten.<br />
Die Wasseraufbereitung erfor<strong>der</strong>t 1 Mitarbeiter pro Schicht als Überwachungspersonal, unabhängig<br />
von <strong>der</strong> aufbereiteten Wassermenge. Die Mitarbeiter <strong>der</strong> Wasseraufbereitung können<br />
an<strong>der</strong>weitig nicht eingesetzt werden und frühestens am Ende <strong>der</strong> Planungsperiode freigesetzt<br />
werden.<br />
Die Personalkosten betragen 25.000 €/Mitarbeiter (Kostenart 430000). Für die Wasseraufbereitung<br />
werden dem Wasser Chemikalien (Kostenart 403000) zugesetzt, die mit Plankosten<br />
von 0,5 €/qbm veranschlagt werden. Die Verrechnung <strong>der</strong> Plan- und Istkosten soll mit Hilfe<br />
<strong>der</strong> Leistungsart XXXXXX erfolgen.<br />
Im laufenden Jahr verzeichnet die Fertigung 2 (Kostenstelle XXXXXX30) einen Produktionsrückgang<br />
gegenüber <strong>der</strong> Planung, <strong>der</strong> ihren Wasserbedarf von 70.000 qbm auf 50.000 qbm<br />
reduziert. Fertigung 1 liegt im Plan.<br />
Führen Sie die innerbetriebliche Leistungsverrechnung mit Hilfe von Fixkostenvorverteilung<br />
und direkter innerbetrieblicher Leistungsverrechnung durch.<br />
15
4. Plan-Kalkulation mit Mengengerüst<br />
4.1 Allgemeines<br />
Die Produktkalkulation weist starke Verknüpfungen mit an<strong>der</strong>en Modulen <strong>–</strong> vor allem PP und<br />
MM <strong>–</strong> auf. Durch diese Integration greift die Produktkostenplanung einerseits bei <strong>der</strong> Kalkulation<br />
auf Stamm- und Bewegungsdaten aus an<strong>der</strong>en Anwendungen zu. Dabei handelt es sich<br />
z.B. Stücklisten, Arbeitspläne und Arbeitsplätze aus <strong>der</strong> Produktionsplanung aber auch um<br />
Kostenstellen, Leistungsarten und Tarife aus dem Gemeinkosten-Controlling. An<strong>der</strong>erseits<br />
können Sie die Kalkulationsergebnisse für an<strong>der</strong>e Anwendungen zur Verfügung stellen. Sie<br />
können z.B. die Kalkulationsergebnisse als Standardpreis in den Materialstamm übernehmen<br />
und so die Bewertung <strong>der</strong> Produkte beim Verkauf auf Basis dieses von <strong>der</strong> Kalkulation ermittelten<br />
Standardpreises durchführen.<br />
Wir gehen von <strong>der</strong> <strong>–</strong> bereits im ersten Teil des Skriptes beschriebenen - sehr einfachen Produktstruktur<br />
aus:<br />
Scheinwerfer-Halterung<br />
1X (HALTXXX)<br />
(Rohstoff)<br />
Motorradscheinwerfer<br />
(LAMPXXX)<br />
Fertigerzeugnis<br />
Strahler<br />
1X (STRAHLXXX)<br />
(Halbfabrikat)<br />
Um ein Produkt kalkulieren zu können, müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:<br />
Das Produkt, das kalkuliert werden soll, muss im SAP-System vorhanden sein, d.h. einen<br />
Stammsatz haben. In SAP werden alle Rohstoffe, Hilfsstoffe und Produkte als Material<br />
bezeichnet und angelegt. Deshalb muss zuerst ein Material-Stammsatz angelegt werden.<br />
Wir legen den Materialstamm - aus Zeitgründen - lediglich für das Endprodukt<br />
(LAMPXXX) an. Für HALTXXX und STRAHLXXX greifen wir auf die vorhandenen Materialien<br />
HALT01 und STRAHL01 zurück und kopieren diese.<br />
Soll die Kalkulation mit Hilfe eines Mengengerüstes erfolgen, d.h. soll <strong>der</strong> Mengeneinsatz<br />
ermittelt und bewertet werden, ist es notwendig, für dieses Produkt eine Stückliste anzulegen.<br />
Im nächsten Schritt folgt daher das Anlegen <strong>der</strong> Stückliste für LAMPXXX. Wir<br />
müssen dem System mitteilen, aus welchen Bau- und Einzelteilen das Fertigprodukt<br />
LAMPXXX besteht. Dies ist vor allem notwendig, um die Materialkosten ermitteln zu können.<br />
Produkte werden an einem o<strong>der</strong> mehreren Arbeitsplätzen hergestellt. Um die Produktion<br />
eines Produktes in SAP abbilden zu können, ist daher mindestens ein Arbeitsplatz notwendig.<br />
Wir wollen nicht auf einen vorhandenen Arbeitsplatz zurückgreifen, son<strong>der</strong>n einen<br />
neuen Arbeitsplatz anlegen (PLAXXX)<br />
16
Um die Fertigungszeiten zu erfassen und zu dokumentieren ist das Anlegen eines Arbeitsplanes<br />
notwendig. Den einzelnen Arbeitsplanpositionen werden sowohl Zeiten als<br />
auch Arbeitsplätze zugeordnet, die die Tätigkeiten verrichten. Die Bewertung <strong>der</strong> Arbeitsleistung<br />
erfolgt dadurch, dass man dem Arbeitsplatz eine Kostenstelle zuordnet. Der einzelnen<br />
Tätigkeit wird eine Leistungsart zugeordnet. In unserem Fall wird dem Arbeitsplatz<br />
die Kostenstelle Montage I zugeordnet. Diese Kostenstelle hat die Leistungsart Montagestunden<br />
(MOXXX). Im Rahmen <strong>der</strong> Kostenstellenrechnung wurde <strong>der</strong> Verrechnungspreis<br />
für diese Leistungsart ermittelt. Eine Montagestunde in <strong>der</strong> Montage I wird jetzt mit diesem<br />
Preis bewertet.<br />
Im nächsten Schritt ist die Vorgehensweise zur Kalkulation des Produktes festzulegen.<br />
Dies geschieht durch Anlegen eines Kalkulationsstammsatzes für das entsprechende<br />
Produkt.<br />
Danach kann man die Produktkalkulation durchführen und den Planpreis ermitteln.<br />
Kalkulationsdaten:<br />
Materialkosten <strong>der</strong> Scheinwerferhalterung (HALTXXX): 20 €<br />
Materialkosten des Strahlers (STRAHLXXX): 44 €<br />
Arbeitszeit in <strong>der</strong> Montage I insgesamt 60 Min.<br />
in folgenden Arbeitsgängen<br />
- Bereitstellen Material 9 Min.<br />
- Montieren 42 Min.<br />
- Abliefern an Lager 9 Min.<br />
MGK-Satz (bezogen auf Rohstoffe, nicht Halbfabrikate) 20 %<br />
VwGK-Satz (Herstellkosten ohne Halbfabrikate) 20 %<br />
VtrGK-Satz (Herstellkosten komplett) 15 %<br />
17
4.2 Anlegen <strong>der</strong> Materialstämme<br />
Menüfolge: Logistik <strong>–</strong> Materialwirtschaft <strong>–</strong> Materialstamm <strong>–</strong> Material <strong>–</strong> Anlegen speziell - Fertigerzeugnis<br />
Geben Sie als Material(nummer) LAMPXXX und als Branche Maschinenbau ein.<br />
Klicken Sie auf „Sichtenauswahl“, markieren Sie folgende Sichten und bestätigen Sie mit ok:<br />
Grunddaten 1 und 2<br />
alle 3 Vertriebssichten<br />
alle 4 Dispositionssichten<br />
Arbeitsvorbereitung<br />
Buchhaltung 1 und 2<br />
Kalkulation 1 und 2<br />
Für folgende Organisationseinheit wird das Material angelegt:<br />
Werk: 1000 Hamburg<br />
Lagerort: 0001 Materiallager<br />
Verkaufsorg.: 1000 Deutschl. Frankfurt<br />
Vertriebsweg: 10 Endkundenverkauf<br />
Das Feld Dispoprofil ist nicht zu füllen. Weiter mit ‚Enter‘.<br />
Grunddaten 1:<br />
In <strong>der</strong> Sicht ‚Grunddaten 1‘ ist als Kurzbezeichnung ‚Scheinwerfer‘ o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e Bezeichnung<br />
Ihrer Wahl einzugeben.<br />
Um in die jeweils nächste Sicht wechseln zu können, müssen zunächst sämtliche Mußfel<strong>der</strong><br />
(mit gekennzeichnet) gefüllt werden.<br />
In <strong>der</strong> Sicht ‚Grunddaten 1‘ ist dies das Feld ‚Basismengeneinheit‘. Diese soll ‚Stück‘ sein und<br />
das Material soll ‚Spartenübergreifend‘ verwendet werden können (Feld: Sparte). Der<br />
Scheinwerfer wiegt brutto 2,5 KG, netto 2 KG.<br />
18
Durch Betätigen <strong>der</strong> ‚Enter‘-Taste springen Sie automatisch zur nächsten Sicht, die Sie oben<br />
markiert haben.<br />
Grunddaten 2:<br />
Die Sicht ‚Grunddaten 2‘ ist lediglich anzuklicken. Dieses muss man aber unbedingt tun,<br />
denn sonst fehlt diese Sicht!!. Es sind keine Mußfel<strong>der</strong> auszufüllen.<br />
Vertrieb 1:<br />
In <strong>der</strong> Sicht ‚Vertrieb: VerkOrg1‘ soll als Auslieferungswerk ‚1000‘ angegeben werden. Ferner<br />
ist das Material voll steuerpflichtig (5. Spalte in <strong>der</strong> Tabelle unten).<br />
19
Vertrieb 2:<br />
Auch hier gibt es keine Muß-Fel<strong>der</strong>, aber die Sicht muß angeklickt werden. Entwe<strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />
Maus o<strong>der</strong> man wechselt mit 2mal ‚Enter‘ zur Sicht ‚Vertrieb: allg./Werk.‘<br />
Vertrieb: allg./Werk:<br />
Der Scheinwerfer wird auf Paletten (Feld TranspGr) versendet und mit dem Gabelstapler<br />
(Feld: Ladegruppe) geladen.<br />
Disposition 1:<br />
Als Dispomerkmal soll plangesteuert (PD) eingetragen werden; <strong>der</strong> Disponent ist ‚Disponent<br />
001‘. Es soll mit exakter Dispolosgröße gearbeitet werden.<br />
20
Disposition 2:<br />
Als Beschaffungsart ist in <strong>der</strong> Sicht ‚Disposition 2‘ ‚Eigenfertigung‘ anzugeben; <strong>der</strong> Horizontschlüssel<br />
ist 000, die Eigenfertigungszeit beträgt 1 Tag.<br />
21
Disposition 3:<br />
In <strong>der</strong> Sicht ‚Disposition 3‘ ist als Gesamtwie<strong>der</strong>beschaffungszeit eine Zeitdauer von 1 Tag zu<br />
hinterlegen.<br />
Disposition 4:<br />
Nur Anklicken, keine Mussfel<strong>der</strong>. Dies ist wichtig, da wir im weiteren Verlauf Än<strong>der</strong>ungen in<br />
dieser Sicht vornehmen. Wird sie nicht angeklickt, ist dies später nicht möglich.<br />
Arbeitsvorbereitung:<br />
In <strong>der</strong> Sicht ‚Arbeitsvorbereitung‘ ist als Produktionslagerort das Materiallager anzugeben.<br />
22
Buchhaltung 1:<br />
Das Material soll standardpreisgesteuert sein. Als vorläufiger Standardpreis ist 95 anzugeben.<br />
Als Bewertungsklasse ist Fertigerzeugnisse anzugeben (7920).<br />
Die Bewertungsklasse regelt, welchem Sachkonto das jeweilige Material zugeordnet wird<br />
(siehe folgenden Auszug aus dem Kontenfindungsassistenten).<br />
Buchhaltung 2:<br />
Keine Muß-Fel<strong>der</strong>, nur Anklicken.<br />
23
Kalkulation 1:<br />
In <strong>der</strong> Sicht Kalkulation 1 setzen Sie bitte das Flag .<br />
Kalkulation 2:<br />
Keine Mußfel<strong>der</strong>, nur Anschauen.<br />
Sichern Sie das Material!!!<br />
24
Anlegen <strong>der</strong> Stammsätze für den Rohstoff und das Halbfabrikat<br />
Das Anlegen des Rohstoffes ‚HALTXXX’ und des Halbfabrikats ‚STRAHLXXX’ erfolgt durch<br />
Kopieren <strong>der</strong> Vorlagematerialien HALT01 und STRAHL01.<br />
Bitte beachten: Bei HALTXXX handelt es sich um einen Rohstoff Rohstoff anlegen;<br />
bei StrahlXXX handelt es sich um ein Halbfabrikat Halbfabrikat anlegen. Wenn Sie<br />
dies nicht beachten, führt dies zu Problemen beim Kopieren.<br />
Folgende Sichten sind zu markieren: Grunddaten 1 und 2, Einkauf, Disposition 1 bis 4,<br />
Buchhaltung 1 und 2, Kalkulation 1 und 2.<br />
Damit die Materialien korrekt angelegt werden, müssen die Vorlagefel<strong>der</strong> unbedingt ausgefüllt<br />
werden und jede Sicht mit Enter bestätigt werden!!!<br />
Nochmal:<br />
Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie HALTXXX als Rohstoff und STRAHLXXX als<br />
Halbfabrikat anlegen !!! Es handelt sich dabei um zwei unterschiedliche Transaktionen<br />
in SAP !!!!<br />
25
4.3 Anlegen <strong>der</strong> Stückliste<br />
Menüfolge: Logistik <strong>–</strong> Produktion <strong>–</strong> <strong>Stammdaten</strong> <strong>–</strong> Stücklisten <strong>–</strong> Stückliste <strong>–</strong> Materialstückliste<br />
- Anlegen<br />
Die Stückliste soll für das Werk 1000 und zur Verwendung in <strong>der</strong> Fertigung (1) angelegt werden.<br />
Sie ist ab 1.1. des laufenden Jahres gültig!!!!<br />
Im folgenden Bild werden die beiden Komponenten / Einzelteile, aus denen <strong>der</strong> Scheinwerfer<br />
besteht, in die Stückliste eingetragen. Beide Komponenten werden im Lager für die Fertigung<br />
vorgehalten und daher beim Fertigungsvorgang aus dem Lager entnommen (Eintrag L in <strong>der</strong><br />
Spalte PTp <strong>–</strong> soll heißen Positionstyp). Sichern nicht vergessen!<br />
26
4.4 Anlegen eines Arbeitsplatzes und Zuordnung <strong>der</strong> Kostenstelle<br />
Menüfolge: Logistik <strong>–</strong> Produktion <strong>–</strong> <strong>Stammdaten</strong> <strong>–</strong> Arbeitsplätze <strong>–</strong> Arbeitsplatz <strong>–</strong> Anlegen<br />
Geben Sie als Arbeitsplatz-Nr. PLAXXX ein. Arbeitsplatzart: ‚Person‘ und als Vorlage: Werk<br />
1000, 1420 und bestätigen Sie mit Enter.<br />
Selektieren Sie in dem folgenden Fenster „Vorlage kopieren“ alle Teilauswahl-Bereiche außer<br />
Kalkulation. Klicken Sie in diesem Fenster unten links auf das Icon kopieren o<strong>der</strong> drücken<br />
Sie Enter.<br />
27
In <strong>der</strong> Registerkarte Kalkulation müssen Sie jetzt dem angelegten Arbeitsplatz eine Kostenstelle<br />
zuordnen. In unseren Fall ist das die Kostenstelle „Montage I“. Wichtig: Bei <strong>der</strong> Gültigkeit<br />
geben Sie bitte den 1.1.des laufenden Jahres und als Endedatum 31.12.9999 ein. Beachten<br />
Sie, dass das Endedatum mit dem Endedatum <strong>der</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Kostenstelle übereinstimmen<br />
muss (Bitte prüfen!).<br />
Geben Sie für Personalzeit die Leistungsart ‚MOXXX‘ und als Formelschlüssel ‚SAP003<br />
Fert.Dauer Peson‘ ein. Sichern Sie Ihren Arbeitsplatz!<br />
Hier steht standardmäßig das Tagesdatum. Wird die Än<strong>der</strong>ung versäumt, erscheint die Leistungsart<br />
nicht bei <strong>der</strong> Erstellung des Arbeitsplanes und die Weiterverrechnung funktioniert<br />
nicht.<br />
Damit haben Sie die Organisationseinheit „Arbeitsplatz“, die das produktionstechnische<br />
Equipment (mengenmäßig) abbildet, mit <strong>der</strong> Organisationseinheit „Kostenstelle“, die die<br />
wertmäßigen Sachverhalte abbildet, verknüpft. Weiterhin haben Sie die Leistungsart angegeben,<br />
die für die Bewertung <strong>der</strong> geleisteten Zeiten heranzuziehen sind. An<strong>der</strong>s ausgedrückt:<br />
In <strong>der</strong> Kostenstelle Montage I (hier: 169813) sind Kosten (z.B. 10,56 Mio. €) angefallen,<br />
es wurde eine Leistung (hier: MON98) in einem bestimmten Umfang erbracht (z.B.<br />
28
48.000 h), so dass eine Leistungseinheit <strong>der</strong> LA „MON98“ Kosten von 220 €/h hat. Mit diesem<br />
Kostensatz wird jetzt jede Stunde Personalzeit, die am obigen Arbeitsplatz erbracht<br />
wurde, bewertet.<br />
Dann noch Registerkarte Kapazität anklicken<br />
In diesem Bild in <strong>der</strong> unteren Buttonleiste ‚Kapazität’ anklicken und im folgenden Bild das<br />
Feld ‚Anz. Einzelkapazität’ in 120 än<strong>der</strong>n, da ja in <strong>der</strong> Kostenstelle 120 Mitarbeiter beschäftigt<br />
sind. Sie können die Kapazität des Arbeitsplatzes zusätzlich noch durch die Einsatzzeit<br />
(definierbar über Beginn und Ende <strong>der</strong> Arbeitszeit sowie Pausenumfang), den Nutzungsgrad<br />
und die „Überlast“ bestimmen. Eine Reduktion des Nutzungsgrades auf 50 % würde die Kapazität<br />
halbieren. Eintragungen bei Überlast führen zu einer Kapazitätserhöhung durch<br />
„Hineinarbeiten in die Pausen“.<br />
Außerdem die Häkchen bei ‚Relevant für Kapazitätsterminierung’ und bei ‚Von mehreren<br />
Vorgängen belegbar’ setzen.<br />
29
4.5 Anlegen des Arbeitsplanes<br />
Menüfolge: Logistik <strong>–</strong> Produktion <strong>–</strong> <strong>Stammdaten</strong> <strong>–</strong> Arbeitspläne <strong>–</strong> Normalarbeitspläne - Anlegen<br />
Erneut ist als Material LAMPXXX und als Werk 1000 anzugeben. Als Stichtag geben Sie bitte<br />
den 1. Januar des aktuellen Geschäftsjahres an und bestätigen dann mit ‚Enter‘.<br />
Der Arbeitsplan wird für die Fertigung verwendet und soll den Status ‚Freigeben allgemein‘<br />
erhalten (siehe unten).<br />
Klicken Sie anschließend auf ‚Vorgangsübersicht‘ . Sie gelangen in die noch leere<br />
Vorgangsübersicht. Dem Vorgang 0010 ist <strong>der</strong> Arbeitsplatz PLAXXX (Montage 1) zuzuordnen,<br />
als Steuerschlüssel PP01 (Eigenfertigung) anzugeben und als Vorlagenschlüssel tragen<br />
Sie bitte P000001 (Bereitstellen Material) ein (siehe unten).<br />
31
Anschließend Doppelklick auf das Feld Kurztext Vorgang im Vorgang 010. Im Bild Vorgangsdetail<br />
geben Sie den Vorlagenschlüssel P000001 für das Bereitstellen des Materials ein, 9<br />
Minuten Personalzeit und die Leistungsart MOXXX ein. Gehen Sie mit „Zurück“ in den Arbeitsplan<br />
zurück.<br />
32
Fehlt die Spalte „Leistungsart“ wie im nächsten Bild, ist dies meist darauf zurückzuführen,<br />
dass beim Anlegen des Arbeitsplatzes ein falsches „Beginndatum“ gesetzt wurde bzw. das<br />
Beginndatum nicht geän<strong>der</strong>t wurde. Ist dies <strong>der</strong> Fall, gehen Sie zurück zum Arbeitsplatz und<br />
än<strong>der</strong>n Sie das Beginndatum!<br />
Tragen Sie nun den zweiten Vorgang ein. Es ist ebenfalls <strong>der</strong> Arbeitsplatz PLAXXX, das<br />
Werk 1000 und <strong>der</strong> Steuerschlüssel PP01 einzugeben. Machen Sie einen Doppelklick auf<br />
Kurztext Vorgang beim Vorgang 020. Im Bild Vorgangsdetail geben Sie und als Vorlagenschlüssel<br />
P000002 ein und tragen 42 Minuten Personalzeit und die Leistungsart MOXXX ein.<br />
Gehen Sie mit „Zurück“ in den Arbeitsplan zurück.<br />
Tragen Sie nun den dritten Vorgang ein. Es ist ebenfalls <strong>der</strong> Arbeitsplatz PLAXXX, das Werk<br />
1000 und <strong>der</strong> Steuerschlüssel PP99 ein. Durch den Steuerschlüssel PP99 ist <strong>der</strong> Vorgang<br />
als Meilenstein gekennzeichnet und es erfolgt bei <strong>der</strong> Produktion ein automatischer<br />
Wareneingang an das Lager. Deshalb ist es nicht notwendig, den Wareneingang<br />
im Warenlager manuell zu buchen. Tragen Sie im Vorgangsdetail den Vorlagenschlüssel<br />
P000005 (Abliefern), 9 Minuten Personalzeit und die Leistungsart MOXXX ein. Gehen Sie<br />
mit „Zurück“ in den Arbeitsplan zurück.<br />
Insgesamt haben wir damit 1 Stunde <strong>der</strong> Leistungsart MOXXX auf das Produkt verrechnet.<br />
Es ist gleichzeitig ersichtlich, dass man je<strong>der</strong> Arbeitsplanposition eine separate Leistungsart<br />
bzw. Kostenstelle zuordnen kann.<br />
Sichern Sie den Arbeitsplan!!<br />
33
Übungsaufgabe Teil 1:<br />
Legen Sie die für die Kalkulation des Produktes MOTXXX benötigten <strong>Stammdaten</strong> an. Das<br />
Produkt besteht aus folgenden Komponenten<br />
Gehäuse<br />
1X (GEHXXX)<br />
(Rohstoff)<br />
Motorblock<br />
(MOTXXX)<br />
Fertigerzeugnis<br />
Zylin<strong>der</strong><br />
4X (ZYLXXX)<br />
(Rohstoff)<br />
Einspritzpumpe<br />
1X (EINXXX)<br />
(Rohstoff)<br />
Die Materialstammdaten müssen nicht neu angelegt werden, son<strong>der</strong>n sind schon vorhanden<br />
und zwar mit XX=01 (MOT01, GEH01, ZYL01 und EIN01). Sie können Ihre Materialstammsätze<br />
durch Kopieren <strong>der</strong> jeweiligen Materialien erzeugen.<br />
Der Zusammenbau des Motorblocks erfolgt am Arbeitsplatz ‚MONTXXX’. Diesem Arbeitsplatz<br />
wird die Kostenstelle ‚Montage II’ (KST-Nr.:16XXX14) zugeordnet.<br />
Für den Zusammenbau des Motorblocks ist eine Montagezeit von 170 Minuten notwendig.<br />
Das Abliefern ans Lager dauert 10 Minuten.<br />
34
4.8 Durchführen <strong>der</strong> Zuschlagskalkulation<br />
Menüfolge: Rechnungswesen <strong>–</strong> Controlling <strong>–</strong> Produktkostencontrolling <strong>–</strong> Produktkostenplanung<br />
<strong>–</strong> Materialkalkulation <strong>–</strong> Kalkulation mit Mengengerüst <strong>–</strong> Anlegen<br />
Einzutragen ist neben dem zu kalkulierenden Material und dem betroffenen Werk die Kalkulationsvariante<br />
(PPC1) und die Kalkulationslosgröße (1). Bestätigen mit Enter !!<br />
Im nächsten Bild (siehe folgende Hardcopy) wird definiert, für welchen Zeitraum die Kalkulation<br />
gültig sein soll (Kalkulationsdatum ab / Kalkulationsdatum bis). Wir tragen beim „Kalkulationsdatum<br />
ab“ das aktuelle Datum ein, da eine rückwirkende Kalkulation nicht möglich ist.<br />
Mit dem Auflösungstermin geben wir an, zu welchem Datum nach gültigen Stücklisten und<br />
Arbeitsplänen gesucht wird. Auf Basis dieses Termins werden die entsprechende Stückliste<br />
und <strong>der</strong> entsprechende Arbeitsplan selektiert, aufgelöst und kalkuliert.<br />
Der Bewertungstermin bestimmt, wie das System nach gültigen Daten sucht, um folgende<br />
Preise zu ermitteln:<br />
Preise für Lagermaterialien aus dem Materialstammsatz<br />
Tarife für Leistungsarten aus <strong>der</strong> Kostenstellenplanung<br />
Preise für extern beschaffte Materialien aus dem Einkauf<br />
Preise für extern bearbeitete Vorgänge aus dem Einkauf<br />
Die richtige Terminsetzung ist insbeson<strong>der</strong>e beim Jahreswechsel (Wintersemester)<br />
wichtig. Dies betrifft vor allem die Tarife <strong>der</strong> Leistungsarten aus <strong>der</strong> Kostenstellenplanung.<br />
Da nur im laufenden Jahr Kosten geplant wurden, muss <strong>der</strong> Bewertungstermin unbedingt im<br />
laufenden Jahr liegen <strong>–</strong> also in dem Jahr, für das Kosten geplant wurden.<br />
35
Jetzt nur noch Enter klicken und das Material wird kalkuliert, wenn alle Vorarbeiten o.k. waren!<br />
Die gesamt Kalkulation vollzieht sich für uns unsichtbar im Hintergrund und führt zu folgendem<br />
Ergebnis (Beispiel):<br />
In <strong>der</strong> oberen Bildhälfte werden die Herstell- und Selbstkosten angezeigt. In <strong>der</strong> unteren<br />
Bildhälfte kann man sich wahlweise den Einzelnachweis (Hardcopy oben; Menü: Kosten <br />
Einzelnachweis, alternativ ‚F6‘) o<strong>der</strong> die Kostenelemente (Menü: Kosten <br />
Elementeanzeige, alternativ ‚F5‘) anzeigen lassen.<br />
36
Beispiel für die Kostenelemente:<br />
Durch Doppelklick auf ‚Herstellkosten’ o<strong>der</strong> auf ‚Selbstkosten’ kann <strong>der</strong> Einzelnachweis bzw.<br />
die Kostenelemente für die entsprechende Kostengröße angezeigt werden.<br />
Durch Anklicken des Buttons kann die Struktur <strong>der</strong> Kalkulation und zwar einschließlich<br />
Mengenkomponente angezeigt werden. Dies ist insbeson<strong>der</strong>e dann interessant, wenn<br />
eine mehrstufige Produktion vorliegt. Dann kann man sich auch die Kalkulationsstruktur <strong>der</strong><br />
Vorprodukte ansehen.<br />
37
Schauen wir uns nun die Kalkulation inhaltlich an:<br />
Die Kosten für Rohstoffe und Zukaufteile ergeben sich aus <strong>der</strong> Stückliste und aus den im<br />
Materialstammsatz hinterlegten „Planpreisen“. Bei den sonstigen Kosten in Höhe von 220 €<br />
handelt es sich um die Fertigungskosten (eine Stunde Arbeitszeit bewertet zum Kostensatz<br />
<strong>der</strong> Leistungsart MOXXX). Allerdings sollten diese Kosten nicht unter „sonstige Kosten“, son<strong>der</strong>n<br />
unter „Fertigung Personal“ ausgewiesen werden. Weiterhin stellen wir fest, dass keine<br />
Materialgemeinkosten verrechnet wurden. Bei Betrachtung <strong>der</strong> Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten<br />
ist ersichtlich, dass sich diese lediglich auf die Rohstoffe und Zukaufteile beziehen<br />
und dass die Fertigungskosten in Höhe von 220 € keine Berücksichtigung gefunden<br />
haben. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Kalkulationsdaten, die korrekte<br />
Kalkulation lt. Aufgabe und den <strong>der</strong>zeitigen Stand im System:<br />
• Materialkosten <strong>der</strong> Scheinwerferhalterung (HALTXXX): 20 €<br />
• Materialkosten des Strahlers (STRAHLXXX): 44 €<br />
• Arbeitszeit in <strong>der</strong> Montage I insgesamt: 60 Min.<br />
- Bereitstellen Material 9 Min.<br />
- Montieren 42 Min.<br />
- Abliefern an Lager 9 Min.<br />
• MGK-Satz (bezogen auf Rohstoffe, nicht Halbfabrikate) 20 %<br />
• VwGK-Satz (Herstellkosten ohne Halbfabrikate) 20 %<br />
• VtrGK-Satz (Herstellkosten komplett) 15 %<br />
Kalkulation laut Aufgabe Kalkulation in SAP<br />
• MEK 64 €<br />
• FEK 220 €<br />
• MGK 4 €<br />
• Herstellkosten 288 €<br />
• VwGK 48,8 €<br />
• VtrGK-Satz 43,2 €<br />
• Selbstkosten 380 €<br />
• MEK 64 €<br />
• FEK 220 €<br />
• MGK 0 €<br />
• Herstellkosten 284 €<br />
• VwGK 4 €<br />
• VtrGK-Satz 9,6 €<br />
• Selbstkosten 297,6 €<br />
38
Die Unterschiede resultieren daraus, dass die Durchführung einer Kalkulation eine Vielzahl<br />
von Aktivitäten und Einstellungen im Customizing erfor<strong>der</strong>t. Wir wollen uns daher im nächsten<br />
Schritt ansehen, welche Aktivitäten im Customizing erfor<strong>der</strong>lich sind, um eine Kalkulation<br />
durchzuführen und in diesem Zusammenhang auch die notwendigen Einstellungen vornehmen,<br />
dass die oben geschil<strong>der</strong>ten „Probleme“ behoben werden.<br />
Beenden Sie jetzt die Transaktion ohne die Kalkulation zu sichern!!!<br />
39
4.8 Customizing-Aktivitäten bei <strong>der</strong> Zuschlagskalkulation<br />
Um eine Zuschlagskalkulation durchführen zu können, sind verschiedene Einstellungen im<br />
Customizing vorzunehmen. Dabei spielen die Begriffe “Kalkulationsvariante“, „Bewertungsvariante“,<br />
„Kalkulationsschema“ und „Elementeschema“ eine zentrale Rolle.<br />
Aufbau <strong>der</strong> Zuschlagskalkulation und Umsetzung in SAP R/3 (Quelle: SAP AG, SAP-<br />
Bibliothek)<br />
Die Kalkulationsvariante legt fest, für welche Zwecke eine Kalkulation eingesetzt wird und<br />
welche zeitliche Gültigkeit eine Kalkulation hat. Die Kalkulationsvariante besteht im Wesentlichen<br />
aus folgenden Elementen:<br />
Die Kalkulationsart regelt, ob die Ergebnisse <strong>der</strong> Kalkulation als Standardpreis in den<br />
Materialstammsatz übernommen werden und somit zur Bewertung <strong>der</strong> Bestände verwendet<br />
werden können.<br />
Bewertungsvariante regelt die Findung <strong>der</strong> Preise und Tarife für die Bewertung <strong>der</strong> Materialien,<br />
Leistungsarten, Prozesse, Lohnbearbeitung und Fremdleistungen. Bei <strong>der</strong> Materialbewertung<br />
wird z.B. festgelegt, in welcher Reihenfolge das System Preise aus <strong>der</strong><br />
Buchhaltungs- o<strong>der</strong> Kalkulationssicht des Materialstammsatzes zur Bewertung <strong>der</strong> Materialien<br />
suchen soll. Z. B könnte folgende Reihenfolge gelten: 1. Planpreis, 2. Standardpreis,<br />
3. Gleiten<strong>der</strong> Preis. Der erste Preis, <strong>der</strong> ungleich Null ist, wird zur Bewertung <strong>der</strong><br />
Materialkomponente herangezogen. In <strong>der</strong> Registerkarte Gemeinkosten wird das Kalkulationsschema<br />
zugeordnet.<br />
Terminsteuerung bestimmt z.B. die zeitliche Gültigkeit <strong>der</strong> Kalkulation, den Termin, zu<br />
dem das Mengengerüst ermittelt wird ( Auflösungstermin), den Termin, zu dem das Mengengerüst<br />
bewertet wird ( Bewertungstermin).<br />
Im Kostenelementeschema wird die Zuordnung von Kostenarten zu einzelnen Einheiten<br />
im „Kalkulations-Bericht“ definiert. Einem Buchungskreis kann jeweils ein<br />
Kostenelementeschema zugeordnet werden.<br />
40
Das Kalkulationsschema definiert die Grundstruktur <strong>der</strong> Kalkulation und legt damit fest, wie<br />
die (Zuschlags-)Kalkulation genau aufgebaut ist. Im Einzelnen wird festgelegt:<br />
welche Einzelkosten bezuschlagt werden (Berechnungsbasis)<br />
unter welchen Bedingungen ein Zuschlag berechnet wird (Abhängigkeit)<br />
ob ein prozentualer o<strong>der</strong> ein mengenbezogener Zuschlag verrechnet wird<br />
wie hoch <strong>der</strong> prozentuale Zuschlag ist bzw. welcher Betrag pro Mengeneinheit erhoben<br />
wird (Zuschlag)<br />
für welchen Zeitraum <strong>der</strong> Zuschlag gelten soll<br />
welches Objekt (Kostenstelle, Prozeß o<strong>der</strong> Auftrag) unter welcher Kostenart bei<br />
Istbuchungen entlastet wird (Entlastungsschlüssel).<br />
Das Kalkulationsschema wird im Customizing bei <strong>der</strong> jeweiligen Kalkulationsvariante unter<br />
Bewertungsvariante, Registerkarte Gemeinkosten hinterlegt.<br />
41
Einen vollständigen Überblick gibt die folgende Abbildung:<br />
Kalkulationsschema<br />
Steuerungsparameter einer Kalkulationsvariante (Quelle: SAP AG, SAP-Bibliothek)<br />
Im System sind folgende Kalkulationsvarianten bereits angelegt:<br />
Plankalkulation (PPC1): Die Plankalkulation dient dazu, die Standardkosten für ein Halb-<br />
o<strong>der</strong> Fertigfabrikat zu ermitteln.<br />
Sollkalkulation (PPC2): Eine Sollkalkulation wird erstellt, wenn sich innerhalb <strong>der</strong> Planungsperiode<br />
die Basisdaten für die Kalkulation geän<strong>der</strong>t haben.<br />
Aktuelle Kalkulation (PPC3): Eine aktuelle Kalkulation wird erstellt, wenn eine Entscheidung<br />
aufgrund des jetzigen Preises für das Material erwünscht ist.<br />
42
Innerhalb des Customizing findet sich die Kalkulation im Bereich Produktkostenplanung des<br />
Produktkosten-Controlling.<br />
Menüfolge: Controlling <strong>–</strong> Produktkosten-Controlling <strong>–</strong> Produktkostenplanung<br />
In <strong>der</strong> Produktkostenplanung sind für unsere Fragestellung zwei Bereiche relevant, nämlich<br />
„Grundeinstellungen für die Materialkalkulation“ und „Materialkalkulation mit Mengengerüst“.<br />
Dies ist deshalb <strong>der</strong> Fall, weil wir mit Stückliste und Arbeitsplan arbeiten, Wäre das nicht <strong>der</strong><br />
Fall, wäre die Kalkulation ohne Mengengerüst anzuwenden.<br />
Die folgende Hardcopy zeigt die Aktivitäten zur Erstellung einer Kalkulationsvariante, mit denen<br />
wir uns nicht weiter beschäftigen wollen.<br />
43
Der folgende Bildschirmausschnitt zeigt die Aktivitäten rund um das Kalkulationsschema, mit<br />
denen wir uns etwas näher beschäftigen wollen und müssen, um die Kalkulation wie vorgeschrieben<br />
durchzuführen.<br />
Es ist möglich, die einzelnen Bestandteile<br />
komplett im Kalkulationsschema anzulegen o<strong>der</strong> zu pflegen (über „Kalkulationsschema<br />
definieren“) o<strong>der</strong><br />
separat unter „Kalkulationsschema: Bestandteile“,<br />
jeweils über „Neue Einträge“.<br />
44
Folgende Abbildung gibt Ihnen einen Überblick über die Bestandteile des Kalkulationsschemas:<br />
45
Wir schauen uns jetzt das Kalkulationsschema im System an:<br />
Produktkostenplanung <strong>–</strong> Grundeinstellungen für die Materialkalkulation <strong>–</strong> Gemeinkostenzuschläge<br />
<strong>–</strong> Kalkulationsschema definieren<br />
Wir wählen das Kalkulationsschema COGS aus, weil dieses Kalkulationsschema <strong>der</strong> von uns<br />
verwendeten Kalkulationsvariante PPC1 zugeordnet ist. Die Auswahl erfolgt durch Anklicken<br />
des grauen Quadrats vor dem Kalkulationsschema. Anschließend erfolgt ein Doppelklick auf<br />
„Kalkulationsschemazeilen“ im linken Teil <strong>der</strong> obigen Maske. Es folgt die folgende Darstellung<br />
<strong>der</strong> Kalkulationsschemazeilen.<br />
46
Das Kalkulationsschema definiert den Aufbau <strong>der</strong> Zuschlagsrechnung. Es besteht aus folgenden<br />
Zeilen:<br />
1. Basis Basiszeilen enthalten die Berechnungsbasis für die Zuschlagsberechnung.<br />
2. Zuschlag Zuschlagszeilen definieren Art und Höhe <strong>der</strong> Zuschläge auf die Basiszeilen<br />
und enthalten einen Entlastungsschlüssel, <strong>der</strong> bestimmt, welches<br />
Objekt (Kostenstelle o<strong>der</strong> Auftrag) unter welcher Kostenart während <strong>der</strong><br />
Zuschlagsermittlung entlastet wird.<br />
3. Entlastung definieren, welche Kostenstelle mit den Buchungen aus dem Gemeinkostenzuschlag<br />
entlastet werden soll.<br />
4. Summenzeilen dienen zur Bildung von Zwischensummen bzw. Endsummen.<br />
1. Basis<br />
In <strong>der</strong> Berechnungsbasis werden Kostenarten zusammengefasst, die nach denselben<br />
Bedingungen bezuschlagt werden sollen. Die einzelnen Kostenarten werden einer Berechnungsbasis<br />
zugeordnet, für die dann ein Zuschlagssatz festgelegt wird. Dieser Zuschlagssatz<br />
gilt dann für alle <strong>der</strong> Basiszeile zugeordneten Kostenarten. Hier kann man also<br />
alternative Berechnungsbasen (quasi Kostenartengruppen) definieren, die als Zuschlagsbasis<br />
dienen. Dies tut man unabhängig von <strong>der</strong> einzelnen Kalkulation, die einzelne<br />
Kalkulation baut man dann aus diesen Berechnungsbasen zusammen. Die folgende<br />
Hardcopy zeigt Berechnungsbasen aus denen das Kalkulationsschema zusammengestellt<br />
worden ist.<br />
47
Wenn man wissen möchte, welche Kostenarten sich hinter den einzelnen Zeilen verbergen,<br />
muss man die Zeile markieren (Anklicken des grauen Kästchens) und anschließend<br />
einen Doppelklick auf Basis im linken Teil des Fensters machen. Kostenarten können mit<br />
„Neuer Eintrag“ hinzugefügt werden.<br />
Woher weiß man, welche Konten/Kostenarten anzugeben sind? Bei Materialbewegungen<br />
sind nicht nur die Bestände zu führen und zu aktualisieren (in MM), son<strong>der</strong>n es ist auch<br />
die wertmäßige Abbildung in FI sicherzustellen. Welche Konten in FI bebucht werden,<br />
wird im Stammsatz des Materials geregelt und zwar durch die so genannte Bewertungsklasse,<br />
die in <strong>der</strong> Registerkarte Buchhaltung 1 zu finden ist. Die Anlage des Materials als<br />
Rohstoff, Halbfabrikat, Fertigerzeugnis usw. grenzt die potentiellen Bewertungsklassen<br />
ein. Im Customizing werden je<strong>der</strong> Bewertungsklasse Bilanz- und GuV-Konten zugeordnet<br />
(Details siehe Brück, Uwe, Praxishandbuch SAP-Controlling, 2003, S. 163-168).<br />
Den Basiszeilen des Kalkulationsschemas COGS sind folgende Kostenarten hinterlegt:<br />
48
B100 <strong>–</strong> Rohmaterial<br />
B200 <strong>–</strong> Fertigungskosten<br />
B110 <strong>–</strong> Halbfabrikate<br />
Kosten für eine Kostenart, die nicht irgendeiner Berechnungsbasis zugeordnet ist, werden<br />
bei <strong>der</strong> Ermittlung von Zuschlagsätzen nicht berücksichtigt. Damit die Kalkulation richtig<br />
funktioniert, d.h. damit bei <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten<br />
auch die Fertigungskosten berücksichtigt werden, müssen also die neuen Kostenarten für<br />
die Montageleistungen (627XXX) in die entsprechende Basiszeile eingetragen werden.<br />
Nur wenn sie hier vorhanden sind, werden sie im Rahmen <strong>der</strong> Kalkulation bezuschlagt.<br />
Im Fallbeispiel bedeutet dies konkret:<br />
Die sekundären Kostenarten 627101 <strong>–</strong> 627190 und 627201 - 627290, die für die Verrechnung<br />
<strong>der</strong> Leistungsarten MON101 <strong>–</strong> MON190 sowie MON201 <strong>–</strong> MON290 Verwendung<br />
finden, sind im Kalkulationsschema noch keiner Basiszeile zugeordnet wor-<br />
49
den. Damit die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten richtig berechnet werden,<br />
müssen die Kostenarten <strong>der</strong> Berechnungsbasis B200 zugeordnet werden (über Neue<br />
Einträge). Die folgende Hardcopy zeigt die ergänzte Kostenartenzuordnung von<br />
B200.<br />
2. Zuschlag<br />
Über den Zuschlag legen Sie fest, ob ein mengenabhängiger o<strong>der</strong> prozentualer Zuschlag<br />
auf die Berechnungsbasis erfolgen soll. Eine Zuschlagszeile bezieht sich auf eine o<strong>der</strong><br />
mehrere Basiszeilen bzw. Summenzeilen. Der Betrag, <strong>der</strong> in diesen Zeilen enthalten ist,<br />
liefert mit dem über die Zuschlagssätze ermittelten Prozentsatz den Zuschlagsbetrag. Sie<br />
legen außerdem die zeitliche Gültigkeit und die Bedingungen, unter denen <strong>der</strong> Zuschlag<br />
berechnet werden soll, fest. Das System errechnet den Zuschlagsbetrag aus einem Zuschlagsprozentsatz<br />
bzw. einer Zuschlagsmenge.<br />
Markieren <strong>der</strong> Zeile 20 und Doppelklick auf Zuschlag zeigt die im System vorhandenen<br />
Material-Gemeinkosten-Zuschlagssätze.<br />
50
Für Fertigungsgemeinkostenzuschläge ist es möglich die Berechnungsbasis nach fixen<br />
und variablen Kosten zu differenzieren. Dadurch können die fixen und variablen Anteile<br />
<strong>der</strong> Tarife für die Leistungsarten unterschiedlich bezuschlagt werden.<br />
Für Materialgemeinkostenzuschläge kann die Berechnungsbasis nach den eingesetzten<br />
Materialien differenziert werden. Um unterschiedliche Materialgemeinkostenzuschläge für<br />
bestimmte Rohstoffe o<strong>der</strong> Handelswaren definieren, können Gemeinkostengruppen definiert<br />
werden, die im Material-Stammsatz hinterlegt werden. Diesen Gemeinkostengruppen<br />
werden Zuschlagsschlüssel zugeordnet. Sie können daher Gemeinkostenzuschläge<br />
nach den zu kalkulierenden Materialien differenzieren, indem Sie eine Gemeinkostengruppe<br />
im Materialstammsatz des zu fertigenden Produkts (Kalkulationssicht) eintragen<br />
und im Kalkulationsschema auf den jeweiligen Zuschlagsschlüssel verweisen. Dadurch<br />
wird gesteuert, dass für unterschiedliche Fertigprodukte unterschiedliche Prozentsätze als<br />
Zuschlag gerechnet werden sollen.<br />
51
Im Fallbeispiel bedeutet dies konkret:<br />
Im Materialstamm des Fertigproduktes ist keine Gemeinkostengruppe im Stammsatz<br />
hinterlegt (siehe Hardcopy). Daher werden keine Materialgemeinkosten verrechnet.<br />
Wir benötigen einen Zuschlagsschüssel, bei dem ein Material-Gemeinkostensatz in<br />
Höhe von 20 % hinterlegt ist. Dies ist z.B. <strong>der</strong> Zuschlagsschlüssel „SAP101“.<br />
Wir prüfen über Grundeinstellungen für die Materialkalkulation <strong>–</strong> Gemeinkostenzuschläge<br />
<strong>–</strong> Gemeinkostengruppen definieren welche Gemeinkostengruppe dem Zuschlagsschlüssel<br />
„SAP101“ zugeordnet ist (Wir produzieren ja einen Motorrad-<br />
Scheinwerfer).<br />
52
Wir hinterlegen die entsprechende Gemeinkostengruppe „SAP101“ (Achtung: hier zufällig<br />
o<strong>der</strong> gewollt mit <strong>der</strong> gleichen Bezeichnung) im Materialstamm.<br />
Kostenelementeschema anpassen<br />
Im Kostenelementeschema wird die Zuordnung von Kostenarten zu einzelnen Einheiten<br />
(Kostenelementen) im „Kalkulations-Bericht“ definiert. Einem Buchungskreis kann jeweils ein<br />
Kostenelementeschema zugeordnet werden.<br />
Die sekundären Kostenarten 627XXX <strong>–</strong> 627XXX, die für die Verrechnung <strong>der</strong> Leistungsarten<br />
MON601 <strong>–</strong> MON799 Verwendung finden, sind im Kostenelementeschema noch keiner speziellen<br />
Position zugeordnet worden und werden daher unter Element 120 Sonstige Kosten<br />
ausgewiesen. Da hier kein Kostenartenintervall angegeben ist, fungiert es als Sammelposition<br />
für alle nicht zugeordneten Kostenarten.<br />
53
Damit die Kostenarten 627XXX richtig, d.h. unter „Fertigung Personal“ ausgewiesen werden,<br />
müssen sie diesem Kostenelement zugewiesen werden.<br />
Achtung!!! Nicht vergessen, dass nach Än<strong>der</strong>ung des Elementeschemas das Elementschema<br />
wie<strong>der</strong> aktiviert werden muss!!<br />
54
Vorgehensweise zum Erstellen einer modifizierten Kalkulationsvariante, um z.B. Fertigungsgemeinkosten<br />
einzubeziehen (genaue Vorgaben werden in <strong>der</strong> Vorlesung ausgeteilt)<br />
1) Kalkulationsschema erstellen<br />
a. Kalkulationsschema COGS kopieren als ….<br />
b. Zusätzliche Zeile einfügen für die Fertigungsgemeinkosten (Zeile 68); Zuschlagssatz<br />
soll 5 % sein <strong>der</strong> Fertigungskosten (220 €) sein; Entlastungsschlüssel ist E02.<br />
2) Bewertungsvariante erstellen<br />
a. Bewertungsvariante 001 kopieren als ….<br />
b. Zuordnen des modifizierten Kalkulationsschemas in <strong>der</strong> Registerkarte Gemeinkosten<br />
3) Kalkulationsvariante erstellen<br />
a. Kalkulationsvariante PPC1 kopieren als ….<br />
b. Zuordnen <strong>der</strong> modifizierten Bewertungsvariante<br />
Zu 1) Kalkulationsschema erstellen<br />
a) prinzipielles Vorgehen<br />
Kalkulationsschema erstellen<br />
1. Basiszeilen definieren<br />
a) Berechnunsbasen anlegen, z.B.<br />
B100 Rohmaterial<br />
B200 Fertigungskosten<br />
T81 Kosten Fallstudie<br />
T82 Kosten Fallstudie<br />
usw.<br />
b) Zuordnen von Kostenarten zur Berechnungsbasis<br />
Berechnungsbasis Kostenart<br />
B100 400000<br />
B200 619000<br />
T81 627300 - 627499<br />
usw.<br />
2. Zuschlagszeilen definieren<br />
a) Zuschlagszeilen anlegen, z.B.<br />
C010 MGK-Zuschlag<br />
A200 FGK-Zuschlag<br />
C030 VWGK-Zuschlag<br />
b) Prozensätze für Zuschläge erfassen<br />
3. Entlastungen definieren (Kostenart und<br />
Kostenstelle)<br />
55
) Hardcopies aus dem System<br />
B100<br />
56
Eine Aktualisierung des Materialstammes (Preisfortschreibung, siehe nächstes Kapitel) ist für<br />
einen Buchungskreis in einer Periode nur mit einer bestimmten <strong>–</strong> also einzigen <strong>–</strong> Bewer-<br />
tungsvariante möglich. Daher können wir die verschiedenen erstellten Kalkulationsvarianten<br />
nicht verwenden, son<strong>der</strong>n greifen auf eine einzige Kalkulationsvariante zurück.<br />
57
4.8 Durchführung <strong>der</strong> Kalkulation und Aktualisieren des Materialstammes<br />
Nach den im Customizing erfolgten Än<strong>der</strong>ungen und Anpassungen führen wir die Kalkulation<br />
erneut durch.<br />
Die obige Hardcopy zeigt das Ergebnis:<br />
In <strong>der</strong> Kostenemente-Sicht werden die Fertigungskosten jetzt unter ‚Fertigung Personal’<br />
statt unter ‚sonstige Kosten’ ausgewiesen.<br />
Es wurden Materialgemeinkosten in Höhe von 4 € ermittelt (20 % bezogen auf die Rohstoffkosten<br />
von 20 € für HALTXXX).<br />
Die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten beziehen sich jetzt auch auf die Fertigungskosten<br />
(Kostenart 627XXX).<br />
Die Verwaltungsgemeinkosten betragen 48,80 € und ergeben sich aus:<br />
0,2 * (Rohstoffe + MGK + FEK) = 0,2 * (20 € + 4 € + 220 €).<br />
Die Vertriebsgemeinkosten betragen 43,20 € und ergeben sich aus:<br />
0,15 * (Rohstoffe + MGK + FEK + Zukaufteile) = 0,15 * (20 € + 4 € + 220 € + 44 €).<br />
58
Sichern Sie Ihre Kalkulation. Wählen Sie als Verbuchungsparameter ‚Einzelnachweis’ und<br />
‚Protokoll’ und bestätigen Sie mit Enter.<br />
Zwischen Materialstamm und Kalkulation existiert eine wechselseitige Beziehung. Einerseits<br />
können die Kalkulationsergebnisse im Materialstamm hinterlegt werden, damit die ermittelten<br />
Kosten für das Produkt herangezogen werden, wenn das Produkt im Rahmen eines Kundenauftrages<br />
verkauft wird. An<strong>der</strong>erseits kann im Rahmen <strong>der</strong> unterschiedlichen Kalkulationen<br />
auf die verschiedenen Preise im Materialstamm zugegriffen werden, um die Materialien für<br />
die Kalkulation zu bewerten (siehe Abbildung). Dies erfolgt wie schon gezeigt in <strong>der</strong> Bewertungsvariante<br />
im Customizing.<br />
Zusammenhang von Materialstamm und Kalkulation (Quelle: SAP AG, SAP-Bibliothek)<br />
Damit die von uns ermittelten Plankosten beim Verkauf des Produktes herangezogen werden,<br />
ist es notwendig, den Materialstamm durch die soeben erstellte Kalkulation zu aktualisieren.<br />
Bein Anlegen des Materials (Glie<strong>der</strong>ungspunkt 3.3.2) haben wir festgelegt, dass das<br />
Material standardpreisgesteuert ist und dass <strong>der</strong> vorläufige „Standardpreis“ (eigentlich Standard-Herstellkosten)<br />
95 Euro beträgt. Die „Planpreis“-Fel<strong>der</strong> sind noch leer. Zukünftig soll<br />
zur Verrechnung <strong>der</strong> Herstellkosten <strong>der</strong> „Planpreis“ des Materialstammsatzes herangezogen<br />
werden, wenn <strong>der</strong> Artikel verkauft wird.<br />
59
Menüfolge zur Aktualisierung des Materialstammes:<br />
Rechnungswesen <strong>–</strong> Controlling <strong>–</strong> Produktkostenplanung <strong>–</strong> Materialkalkulation <strong>–</strong> Preisfortschreibung<br />
60
Wählen Sie die aktuelle Periode (aktueller Monat), den Buchungskreis 1000, das Werk 1000<br />
und Ihr Material LAMPXXX. Selektieren Sie ‚Legale Bewertung‘ und deselektieren Sie ‚Testlauf‘.<br />
Führen Sie dann die Vormerkung durch, indem Sie auf den Button ‚Ausführen‘ klicken.<br />
Unter Umständen ist für Buchungskreis/Periode die sogenannte ‚Vormerkerlaubnis’ noch<br />
nicht erteilt worden. Dann können Sie keine Preisfortschreibung durchführen. In diesem Fall<br />
müssen Sie zunächst die Vormerkerlaubnis erteilen (siehe nachfolgendes Bild), indem Sie<br />
die entsprechend Zeile anklicken, die Kalkulationsvariante eingeben und auf das Diskettensymbol<br />
klicken.<br />
61
Wenn alles funktioniert hat, sollte das folgende Ergebnis erscheinen:<br />
Das Ergebnis <strong>der</strong> Vormerkung können Sie im Materialstamm in Augenschein nehmen (am<br />
Besten mit Hilfe eines zweiten Modus).<br />
Menüfolge:<br />
Logistik Materialwirtschaft Materialstamm Material Anzeigen Anzeigen akt.<br />
Stand<br />
62
Wählen Sie Ihr Material und selektieren Sie die Sicht Kalkulation 2. Geben Sie als Werk 1000<br />
an. In <strong>der</strong> linken Kalkulationsspalte (zukünftig) sehen Sie die zuvor generierte Vormerkung<br />
des künftigen „Planpreises“ (Plan-Herstellkosten) für die aktuelle Periode.<br />
Gehen Sie wie<strong>der</strong> zurück zum Menü <strong>der</strong> Produktkostenplanung und zur Preisfortschreibung.<br />
Klicken Sie jetzt auf den Button . Wählen Sie die aktuelle Periode, den Buchungskreis<br />
1000, das Werk 1000 und Ihr Material und deselektieren Sie ‚Testlauf‘. Führen Sie dann<br />
die Freigabe durch, indem Sie auf den Button ‚Ausführen‘ klicken. Sie erhalten folgendes<br />
Bild:<br />
63
Das Ergebnis <strong>der</strong> Freigabe können Sie wie<strong>der</strong> im Materialstamm in Augenschein nehmen. In<br />
<strong>der</strong> mittleren Kalkulationsspalte (laufend) sehen Sie jetzt den zuvor freigegebenen „Planpreis“<br />
als „Planpreis“ und „Standardpreis“ (Verrechnungspreis) für die aktuelle Periode. Sofern<br />
schon einmal ein Plan-Herstellkosten kalkuliert und im Materialstamm als „Planpreis“<br />
fortgeschrieben wurden, werden diese in <strong>der</strong> Rubrik ‚Vergangen’ dargestellt.<br />
Mit diesem „Standardpreis“ (Plan-Herstellkosten) werden dann eventuell vorhandene Bestände<br />
bewertet. Zum <strong>der</strong>zeitigen Stand <strong>der</strong> Fallstudie sind allerdings noch keine Bestände<br />
des Fertigmaterials LAMPXXX vorhanden, da wir noch keine Produktion (Fertigungsaufträge)<br />
vorgenommen haben.<br />
64
Übungsaufgabe Teil 2<br />
Kalkulieren Sie das Produkt ‚MOTXXX’ und führen Sie die Aktualisierung des Materialstammes<br />
durch<br />
Kalkulationsdaten:<br />
MGK-Satz (bezogen auf Rohstoffe) 10 %<br />
VwGK-Satz (Herstellkosten) 20 %<br />
VtrGK-Satz (Herstellkosten) 15 %<br />
65