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000 Titelei - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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ZWEITER TEIL<br />

Die portugiesische und die spätere christliche Indienmission<br />

1 ALLGEMEINER ÜBERBLICK 316<br />

Für die Zeit der Herrschaft der Portugiesen über wesentliche Küstengebiete des indischen<br />

Subkontinents ist im kirchlichen Bereich zunächst eine Phase der spontanen<br />

Annäherung zu erkennen.<br />

Darauf folgt eine Zeit von z.T. gewaltsamen Anpassungsversuchen der kirchlichen<br />

Gemeinschaft der Thomas-Christen durch den Padroado.<br />

Dieser Zeit und ihren schmerzvollen Erfahrungen schließt sich eine Periode des<br />

Versuchs einer friedlichen Integration der speziellen Strukturen der Indischen Christenheit<br />

in die der abendländischen Kirche an. Diese Bestrebungen werden im Wesentlichen<br />

von den Jesuiten getragen, die sich dabei allerdings in der heftigsten Weise<br />

mit den Dominikanern auseinanderzusetzen haben: Es ist die Zeit des ›Ritenstreits‹,<br />

der nicht nur die Arbeiten der indischen Mission in ihren Grundfesten erschüttert.<br />

Mehr noch als dort wird die Mission in Ost-Asien, vor allem China, einer Belastungsprobe<br />

ausgesetzt, die sie nicht nur an den Rand des Zusammenbruchs bringt, die sie<br />

vor allem des Zugangs zu den führenden Schichten in Bildung und Politik beraubt,<br />

dies aber eine bei allen christlichen Missionsunternehmungen schon immer beachtete<br />

Grundvoraussetzung für die umfassende Christianisierung eines gegebenen Landes.<br />

Während all der Vorgänge sind fortdauernde Versuche der einheimischen (Thomas-)Christen<br />

zu beobachten, neben und am Padroado vorbei die ihnen wesentliche<br />

hierarchische Verbindung mit der chaldäischen Christenheit des Nahen Ostens aufrechtzuerhalten<br />

bzw. wiederherzustellen.<br />

316) Die in diesem Abschnitt dargelegten Fakten sind in der Literatur zur Entwicklung der christlichen<br />

Indien-Mission so ausführlich behandelt und unumstritten, daß sich spezielle Literaturverweise erübrigen.<br />

Gültige Darstellungen sind Werken zu entnehmen wie J. N. Ogilvie, The Apostles of India, London<br />

1951; St. Neill, The Story of the Christian Church in India and Pakistan, Madras/Delhi 1972; L. Brown,<br />

The Indian Christians of St. Thomas, Cambridge 1982 oder Gesamtdarstellungen der indischen Kirchengeschichte<br />

wie den monumentalen Werken A.M. Mundadan, History of Christianity in India, vol. I: From the<br />

Beginnings up to the Middle of the Sixteenth Century (up to 1542), Bangalore 1984 und dessen Fortsetzung<br />

J. Thekkedath, History of Christianity in India, vol. II: From the Middle of the Sixteenth Century to<br />

the End of the Seventeenth Century, Bangalore 1982. Einen ebenso lesbaren wie instruktiven und sachkundigen<br />

Überblick bietet schließlich E.R. Hambye, Dimensions of Eastern Christianity, Kottayam 1983.<br />

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